Tochter einer leuchtenden Stadt

Tochter einer leuchtenden Stadt

Hardcover
4.59

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Beschreibung

»Klug beobachtet, feinsinnig erzählt und schmerzlich schön.« Elif Shafak

An einem orangegetünchten Abend kommt im September 1905 in der Hafenstadt Smyrna ein kleines Mädchen zur Welt. Sie wächst behütet auf bei ihrer griechischen Familie, umgeben von goldfarbenen Minaretten, dem süßen Duft von Feigen und dem Klang einer Mandoline, die ein verliebter Junge unter ihrem Fenster spielt. Doch die Idylle zerbricht jäh, als nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs aus Nachbarn plötzlich Feinde werden. Während die Stadt von einem verheerenden Feuer heimgesucht wird, retten drei Familien, eine griechische, eine türkische und eine levantinische, was ihnen am meisten am Herzen liegt: ein Mädchen, das einst an einem orangegetünchten Abend zur Welt kam. 

Die unvergessliche Geschichte einer mutigen Frau, deren pralles Leben geprägt ist von ihrer Liebe zur Heimat. Einer Frau, die die einmalige Schönheit und den tragischen Untergang ihrer Stadt am eigenen Leib erfährt und ihr leidenschaftliches Vermächtnis mit uns teilt.  



Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
496
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Defne Suman wurde in Istanbul geboren und wuchs auf der Insel Prinkipo auf. Sie studierte Soziologie an der Bosporus-Universität und arbeitete anschließend als Lehrerin in Thailand und Laos. Später setzte sie ihre Studien in Oregon, USA, fort und lebt heute mit ihrem Mann in Athen.

Beiträge

5
Alle
5

Die Geschichte spielt nach dem 1. Weltkrieg in der heutigen Stadt Izmir. Wir erleben den griechisch-türkischen Krieg aus der Sicht von vier verschiedenen Frauen unterschiedlicher Herkunft. Ich muss gestehen, dass ich über diesen Krieg wirklich nichts wusste. Das Kriege immer wieder entstehen, können wir aktuell spüren. Die Autorin zeichnet wunderschöne Bilder der Stadt, aus dem Leben der Protagonistinnen und Protagonisten. Die Charaktere sind toll und vielschichtig herausgearbeitet und ich konnte die Gefühlsregungen nachvollziehen. Besonders zum Ende hin, war ich teilweise schon schockiert über manche Szene. Trotz diesem Unheil, welches die Stadt ereilt, schafft es die Autorin noch die Schicksale der Frauen miteinander zu verbinden. Zwischenzeitlich war ich schon verwirrt, aber am Ende fügt sich alles wunderbar zusammen. Ich war absolut begeistert, als endlich der letzte Groschen bei mir fiel. Fazit: Super spannend, dramatisch und tragisch. Es zeigt doch immer wieder, wie dankbar ich für das Leben sein soll, in das ich geboren wurde. Es kann sich schnell ändern.

4

Es gibt diese Bücher, in denen Plott, Storytelling, Figuren und sowieso alles, was man sonst an guten Büchern schätzt in den Hintergrund rücken und man sich einfach nur an einem wunderschönen Schreibstil erfreuen kann.

"Tochter einer leuchtenden Stadt" war ein Spontankauf. Ich kannte weder Titel, noch Autorin, beschloss aber das Buch zu kaufen, da mich die ersten 10 Seiten schon begeistert hatten. Kurz zur Story: Die Geschichte spielt in Smyrna, dem heutigen Izmir, zu einer Zeit in der die Stadt als wichtige Handelsstadt florierte und sowohl von Türken, als auch Griechen und Europäer bevölkert wurde. Wir begleiten verschiedene Figuren aus verschiedenen Familien, deren Geschichte und Zukunft mit der Stadt verknüpft ist. Schreibstil Es war nicht der Plot, der mich an das Buch fesselte, sondern dieser intensive, wunderschöne Schreibstil von Defne Suman. Sie schreibt so eindringlich, dass ich die Zitronen, Orangen, Datteln und Gewürze der Stadt förmlich riechen konnte. Obwohl ich nie in Izmir war, baute sich die Stadt vor meinem inneren Auge auf, als würde ich seit Jahren dort leben und das obwohl sich die Autorin nicht in ausschweifende Beschreibungen der kleinsten Details verliert. Es fällt mir schwer diesen Schreibstil so zu beschreiben, wie er es verdient. Defne Suman schafft es den Leser das Gefühl zu vermitteln, direkt neben den Figuren in dieser Stadt zu stehen, die Gerüche einzuatmen, die Hitze der Sonne zu spüren, den Lärm der alltäglichen Dinge zu hören, nur um dann in einem fast schon plumpen Nebensatz den Plot in eine Richtung zu lenken, die den Leser vor Überraschung zusammenzucken lässt. Leider bleibt ein nicht ganz unerheblicher Kritikpunkt meinerseits stehen: Das Storytelling Wir begleiten in diesem Buch sehr viele Figuren. Normalerweise habe ich damit absolut kein Problem und begrüße den frischen Wind, den die Perspektivwechsel in eine Geschichte bringen können. Aber bei "Tochter einer leuchtenden Stadt" wird nahezu willkürlich Perspektive und Zeitebene gewechselt. Teilweise binnen eines Absatzes. Man erhält auch leider keine Datumsangaben und muss sich aus dem Kontext erschließen, um welches Jahr es ungefähr geht. In einem Kapitel leben noch alle friedlich zusammen, im nächsten Absatz formiert sich schon der Untergrund , im nächsten Kapitel wurde die Stadt schon niedergebrannt, um dann wieder friedlich zu erscheinen, ohne blutige Kämpfe. Kurzum: es gibt keinen roten Faden, der durch die Geschichte führt. Braucht das Buch aber auch nicht. Denn es gibt diese Bücher, in denen Plott, Storytelling, Figuren und sowieso alles, was man sonst an guten Büchern schätzt in den Hintergrund rücken und man sich einfach nur an einem wunderschönen Schreibstil erfreuen kann. Genau so ein Buch ist "Tochter einer leuchtenden Stadt". Ganz klare Leseempfehlung für alle, die wissen wollen, wie schön Sprache sein kann und damit ein großes Lob an die Übersetzerin Andrea Schellinger.

5

„Tochter einer leuchtenden Stadt“ von Defne Suman war bereits im April ein spontaner Cover-Kauf für mich. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht, weshalb ich heute, Anfang September gar nicht recht verstehen kann, warum es letztlich doch relativ lang auf dem SUB lag. Es war kein einfaches Buch, es hat mich gefordert, aber ich wollte es so unbedingt mögen! Es sieht so schön aus und klingt so gut! Die Autorin erzählt uns in ihrem Roman die bewegende Geschichte der Stadt Smyrna (weniger die der titelgebenden Tochter), dem heutigen Izmir, mit Fokus auf die Zeit des Griechisch-Türkischen Kriegs in den Jahren 1919 - 1922. Smyrna war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine multikulturelle, weltoffene Stadt, in der Europäer, Griechen, Türken und Levantiner gut mit einander unter osmanischer Herrschaft lebten, was wir Leser*innen durch die französische Familie Lamarck, die griechische Familie Yagcioglu und die türkische Familie von Sümbul und Hilmi Rahmi mit-erleben dürfen. Mit Ende des ersten Weltkriegs und dem damit auch verbundenen Niedergang des osmanischen Reichs, änderten sich jedoch die Machtverhältnisse in der Stadt. Die Stadt wird Griechenland zugesprochen und viele Griechen träumten von weiteren Eroberungen und Großgriechenland. Der Erzählstil von Defne Suman ist besonders und sicherlich nichts für jede*n Leser*in. Auch ich hatte böse Startschwierigkeiten, kam extrem langsam voran und war mehrfach geneigt, das Buch abzubrechen. Der Erzählstil ist zum einen schnörkelig-schön und lässt an die Märchen aus 1001 Nacht denken, aber gleichzeitig ist die Geschichte auch sehr verwirrend, nahezu verwaschen geschrieben. Gerade zu Beginn habe ich nicht verstanden, wer wann was erzählt. Es ist eine unruhige Erzählform: es wird sehr impulsiv und auch nicht immer auf Anhieb klar erkennbar in den Handlungssträngen, Zeitebenen, Erzählperspektiven hin und hergesprungen, was das Buch sehr anstrengend zu lesen wirken lässt. Ich brauchte einen entsprechend klaren und wachen Kopf und Ruhe, Muße und Zeit um mich richtig in die Geschichte einzulesen. Nach gut der Hälfte hatte ich dann den Erzählstil durchdrungen und verstanden, was mir die Autorin da in ihrer ganz eigenen Art erzählen will. Gleichzeitig hatte aber auch das Gefühl in dieser ersten Buch-Hälfte viel verpasst zu haben, weil ich so viele Fragen hatte, weshalb ich das Buch noch einmal von vorne begonnen habe. Aufgrund des besonderen Erzählstils habe ich mich zusätzlich vor dem Neu-Start anhand von Dokumentationen und Artikel mit dem geschichtlichen Hintergrund etwas vertrauter gemacht. Denn die Geschichte Smyrnas und der griechisch-türkische Krieg waren totales Neuland für mich, bis auf den Namen Kemal Atatürk hatte ich noch nichts von alledem gehört und wirklich gut verständlich kam der geschichtliche Hintergrund für mich nicht rüber im Buch. Das Vorwort war zwar gut, aber es hat mir nicht gereicht. Da hätte ich mir mehr Informationen zu den historischen und politischen Zusammenhängen gewünscht, wie z.B. einen Zeittafel, oder eine Karte der Region. Im Nachgang habe ich das Buch in wirklich guter Erinnerung, auch wenn mir die Figuren nicht so nah waren, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber ich haben den Frauen dieser Geschichte gerne auf ihrem Weg begleitet und ihre Entwicklung beobachtet. Vor allem Edith mit ihrem Unabhängigkeitswille wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Aber wirklich hängen geblieben ist das traurige und auch wütende Gefühl bzgl. der Tatsache, dass hier Menschen der unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten und Kulturen jahrhundertelang friedlich zusammenleben konnten und dass das alles und auch die Stadt, die wunderschön gewesen sein muss, durch einen unsinnigen Krieg zerstört wurde und Zivilisten, Freunde, Nachbarn, Menschen wie Du und ich darunter leiden und auch ihre Leben lassen mussten. Ein Buch, dass in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts spielt und 100 Jahre später in seinen Grundsätzen leider immer noch genauso aktuell ist.

4.5

Ein Buch, was man nicht aus der Hand legen mag, es aber tun muss, da es durch die Zeit- und Personenwechsel schwer zu lesen ist.

Erst durch eine andere Rezension wurde ich auf den notwendigen Tipp gebracht. Alle Smyrnaer werden auf den letzten Seiten erläutert und die Verwandschaftsverhältnisse erklärt. Diese Übersicht müsste ganz vorne stehen im Buch, um nicht so lange unwissend zu sein. Dieses Buch darf man nicht zu lange aus der Hand legen, weil man sonst schnell der roten Faden verliert. Lässt man sich darauf ein, bleibt man in dieser Geschichte bis zum Ende gefangen.

5

Wenn man nur das Cover sieht würde mit so seiner Geschichte nicht rechnen. Das Buch handelt um 3 Familien die miteinander verbunden sind auch wenn eine Familie davon nicht mal etwas ahnt. Am besten gefallen haben mir die Abschnitte in denen es um Edith ging. Edith war eine eigensinnige Frau die immer macht was sie will. Das macht sie aber auch sehr sympathisch. Edith hält ihre Tochter für Tod ohne zu wissen das sie ihr in Smyrna oft genug über den Weg gelaufen ist. Dieses Buch ist nach einer wahren Begebenheit geschrieben worden. Entsetzlich was in Smyrna, heute Izmir, passiert ist. Viele Teile werden sehr detailliert beschreiben. Man kann vor dem inneren Auge sehen was wärend des Krieges und des Feuers passiert ist. Schön finde ich, dass das Mädchen am Ende seine stimme wieder gefunden hat. 3 der Personen in diesem Buch hat es so tatsächlich gegeben.

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