The Surviving Sky (Die Rages-Trilogie 1): Eine epische Science-Fantasy
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Das … war ein überraschendes Buch! Überraschend gut und überraschend innovativ für mich. Eine Mischung aus Dystopie, Science-Fiction, Ökofantasy und Ansichten, deren teilende Kraft im Buch erst überwunden werden muss. Doch von vorn - worum geht es in diesem bizarren Abenteuer? Die Menschen haben sich in den Himmel geflüchtet. Dort ist ihr Refugium - Eine aus Pflanzen und Magie, Technik und Tradition erschaffene Zivilisation. Die Menschen teilen sich in Architekten - die die Pflanzenmagie beherrschen - und Nicht-Architekten - was zu Spannungen führt. Unter ihnen lauert der Dschungel und alles verschlingende Erdstürme. Doch da geht eine Dschungelexpedition gewaltig schief. Parallel dazu beginnt die botanische Himmelsinsel zu sinken. Zunächst einmal das Magiesystem in diesem Buch - ist richtig cool. Die Architekten können trajezieren - sie können das Wachstum von Pflanzen manipulieren und etwas erbauen. Das fängt bei Treppenstufen an und geht bis hin zu monumentalen Bauwerken, auf denen die Bevölkerung lebt. Dass ihnen das viel Macht verleiht, geht damit einher. Wie selbstverständlich Rao diese Magie mit in den Alltag einflechtet, ist ziemlich genial. Ich habe trotzdem etwas gebraucht, um das Magiesystem zu durchdringen. Die Magie ist verwoben mit hinduistischen Traditionen und Ritualen und Begrifflichkeiten, ohne das die gesamte Thematik vom Urschleim noch mal erklärt wird - was für mich erfrischend war, basiert die meiste SFF-Literatur doch auf der Westlichen Welt. #thesurvivingsky wird aus zwei Perspektiven erzählt. Ahilya ist eine Archäologin, die immer wenn Flaute herrscht und die Stürme schweigen, in den Dschungel hinabsteigt und die Vergangenheit erforscht. Doch dann geht eine Expedition gewaltig schief. Ihr Mann, Iravan, ist ein hochrangiger Architekt. Die beiden haben sich einst geliebt, doch mittlerweile kriselt es in ihrer Ehe und sie sind sich beide nicht mehr sicher, was sie dem jeweils anderen gegenüber fühlen. Ob ihre Karrieren wichtiger sind und sie sich auseinandergelebt haben oder ob sie sich trotz allem noch lieben. Dieser Plotstrang nimmt viel Raum ein, er ist zentral für den Fortgang der Geschichte und mit der gesamten Magie- und Untergangsthematik eng verwoben. Das hat mich zu Beginn zweifeln lassen. Würde ich es als so spannend empfinden, einem streitbaren Ehepaar ein ganzes Buch hindurch zu folgen? Bei dem die Emotionen hochkochen und die sich auch in ihren Zielen unterscheiden? Zu meinem Erstaunen musste ich feststellen - ja, die beiden haben mich bis auf wenige Abschnitte prächtig bei Laune gehalten und durch das Buch begleitet. Und das war auch gut so. Mir hat das Hirn so manches mal geraucht, wenn es um die Details der Trajektion, die hierarchischen Strukturen oder die komplexen übergeordneten Zusammenhängen ging. Aber die beiden haben mich bei der Hand genommen, obwohl ich auch sagen muss, dass ich keinen der zwei in meinen engeren Kreis aufgenommen habe. Über die Länge des Romans hinweg hätte ich mir ein paar kleine Ausflüge auf der Himmelsinsel selbst gewünscht - und ich hoffe, dass die kleinen Details im zweiten Band mehr in den Fokus rückt.
Cooles Worldbuilding, nur etwas viel Drama manchmal.
"The Surviving Sky" ist der erste Band von Kritika H. Raos Rages-Trilogie. Erschienen im Dezember 2024 bei CrossCult. Übersetzt ins Deutsche von Anne Bergen. Soweit man zurückdenken kann, wird die Erde - ein undurchdringlicher Dschungelplanet - von alles zerstörenden Erdstürmen heimgesucht. Stürme, die ein Leben auf der Erde für die Menschen unmöglich machen. Daher leben die Menschen auf fliegenden, aus Pflanzen erschaffenen Städten, den sogenannten Aschrams. Doch auf diesen Aschrams herrschen nur jene, die in der Lage sind zu trajizieren, also die Pflanzen zu manipulieren: die Architekten. Iravan ist solch ein Architekt, sogar ein leitender Architekt und seine Frau Ahilya ist eine Nichtarchitektin, eine normale Bürgerin. Doch als Archäologin sucht Ahilya schon lange nach einem neuen Weg, einen Weg, der die Zivilisation von der Unterdrückung durch die Architekten befreit. Wann immer eine Flaute herrscht, landen die Aschrams auf dem Dschungelplaneten. Für Ahilya ist dies stets eine Gelegenheit zu forschen und Lösungen zu suchen. Bei der letzten Expedition läuft jedoch alles schief und zudem steht Ihre Ehe vor dem Aus. Doch als ihre Stadt zu sinken beginnt, müssen Ahilya und Iravan zusammenarbeiten. Was sie dann entdecken bedroht ihre ganze Zivilisation ... Insgesamt mochte ich diesen Auftaktband sehr gerne. Das Worldbuilding ist wirklich großartig: Schwebende Städte aus Pflanzen, die sich stets verändern und anpassen lassen, gigantische Dschungelkreaturen, genannt Yakshas, die isoliert von allem den Erdstürmen trotzen. Besonders gut gefallen haben mir die hinduistischen Einflüsse. So haben wir die Ashrams mit den herrschenden Architekten, die das Volk leiten, wir haben den Kern der Aschrams, den Rudrabaum bzw. Rudrakshbaum, was soviel heißt wie das Auge Shivas und die Rudraperlen (Rudraksha = Shivas Tränen), denen im Hinduismus besondere Kräfte zugeschrieben werden. Die Architekten bekommen diese Perlen und damit bestimmte Berechtigungen. Das Trajezieren ist eine Art der Meditation, in der sich der Geist des Architekten quasi aufspaltet in sogenannte Wahrheiten. Eine Wahrheit ist die Realität, in der sein Körper verankert ist, die andere Wahrheit ist ein Sphäre, in der der Architekt alles Leben und alle Verbindungen in Form von kleinen leuchtenden Staubpartikeln sehen kann, wodurch er dann auch die Manipulation durchführen kann. Das alles fand ich ungemein spannend und toll geschrieben. Auch die Konversationen zwischen den Protagonisten haben mir durch ihre Lebendigkeit ausgesprochen gut gefallen. Was mich jedoch sehr störte war das Thema Ehekrise zwischen den beiden Hauptcharakteren Iravan und Ahilya. Das stand mir insgesamt zu sehr im Vordergrund und war mir persönlich mit zu viel Drama verbunden. Dafür muss ich dann doch einen Stern abziehen und so bleiben noch 4⭐️ übrig.

Wie vielversprechend kann eine Geschichte bitte klingen? Kritika H. Raos Debütroman ‚The Surviving Sky‘, übersetzt von Anne Bergen, kombiniert Science Fiction mit Elementen der hinduistischen Philosophie, lässt ganze Städte über einem Dschungelplaneten schweben und bietet dabei noch ein ganz besonderes Magiesystem. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte, zumal sie auf Englisch schon lange auf meinem Wunschzettel stand. Leider konnte mich Rao jedoch nicht überzeugen. Es gab zwar tolle Passagen, die mir viel Lesefreude bereiteten – aber die negativen Aspekte haben zum Schluss so überwogen, so dass ich die letzten 70 Seiten nur noch überflogen habe. Der Start in die Geschichte war super spannend, die schwebende Stadt Nakshar landet in einer der mittlerweile nur noch seltenen Pausen, die die Erdstürme auf dem Dschungelplaneten einlegen, auf der Erdoberfläche. Da ging es für mich schon los. Wie kann ich mir die Landung vorstellen, wenn die schwebenden Städte die Form hätten, die das Cover zeigt? Wäre da eine Art flachere Form nicht vorteilhafter? Ich weiß bis zur Beendigung des Buches nicht, welche Form die Städte haben. Das mag an meiner Unfähigkeit liegen, Bilder des Gelesenen vor meinem inneren Auge heraufzubeschwören, aber eine fassbare Beschreibung gibt es nicht von den Städten. Auch in Nakshar selbst sind die Beschreibungen zwar schön, aber für mich unzureichend. Die Magie der Welt dagegen fand ich von Anfang an viel zu kompliziert und undurchsichtig, ihre Möglichkeiten und Grenzen nicht definiert und dadurch schwer fassbar. Sogenannte Architekten können die Pflanzen, aus denen die Stadt besteht, manipulieren (das nennt sich Trajezieren) und spalten dafür irgendwie ihr Bewusstsein in zwei Ebenen auf. Die Sterne spielen dabei auch noch eine Rolle, welche, kann ich leider nicht sagen.. Der größte Pluspunkt war für mich zu Beginn, dass die beiden Hauptfiguren ein Ehepaar sind. Wann hat man das schon mal in der Phantastik? Leider verhielten sie sich nicht anders als Teenager, sind eindimensional, dazu wochenlang beleidigt und reden deshalb ewig nicht miteinander. Grund dafür ist, dass er ein Kind will, weil das für Architekten mehr oder weniger Pflicht ist, sie hingegen (noch) nicht. Am problematischsten fand ich, dass mit einem Kind z.B. die Erlaubnis zusammenhängt, bestimmte Geheimnisse der Architekten dem Ehepartner anvertrauen zu dürfen. Hätte ich mich darüber aufregen können!! Das Weltbild ist sehr traditionell und entspricht auch in anderen Teilen nicht meinen Werten und Vorstellungen. Das ist wahrscheinlich alles ein Ausdruck der hinduistischen Inspiration, aber ich habe gemerkt, dass das einfach nicht meine Philosophie ist. Die Feinheiten der Geschichte, die tiefgehenden Gespräche über Identität, Wahrheit, Integrität, historische Schuld, Wiedergeburt und Überleben konnte ich dann eigentlich gar nicht mehr genießen. Ich glaube trotzdem, dass die Geschichte vielen gefallen könnte. Sie ist innovativ und einzigartig, komplex und fordernd. Meine Geschichte war es leider nicht, was dich aber nicht davon abhalten soll, es zu versuchen! 2,5 Sterne.

Überwältigender Weltenbau, spannende, nicht leicht zu durchdringende Protagonist:innen, Katastrophen und Gefühle. Werde der Reihe, sollte sie auf Deutsch fortgesetzt werden, treu bleiben.
Wenig Welt, viel Drama
2,75 Sterne. / Vielleicht war das eins dieser "es ist nicht das Buch, es bin ich"-Situationen. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in der Geschichte Fuß zu fassen. An sich klingt die Geschichte ziemlich interessant: Post-Post-Apokalypse, eine Welt mit schwebenden Städten, schlimmen Erdstürmen und ganz spannender Magie bestehend aus Pflanzen und "Architekten", die diese befehligen und damit die Menschheit sichern. Die beiden Protagonisten stehen am Rande ihrer Ehe und versuchen, mit den Belastungen der unterschiedlichen Rollen klar zu kommen. Leider stand dieser Ehekrieg wahnsinnig im Vordergrund, dass es großenteils nur um deren Beef geht. Für mich ist das Word building, was erst so vielversprechend klang, dadurch enorm in den Hintergrund gerückt worden. zwischen 30 und 50/60% hat mir das Buch wirklich gefallen und mich hat interessiert, wie es weitergeht und das alles so gewuppt wird. Danach sind so viele unterschiedliche Twists, Meinungsänderungen und unverständliche Richtungswechsel passiert, dass mir das Buch leider keinen Spaß mehr gemacht hat. Vor allem die Vorwürfe, die sich die beiden machen und die Gespräche, die sie versuchen zu führen, sind wirklich anstrengend. Dazu kommt dann die Fähnchen-Im-Wind-Mentalität. Ich glaube, dass mir das Buch mit einem höheren Fokus auf der Welt und den Geheimnissen super gut gefallen hätte. Mir dem Beziehungs-Fokus ist es leider gar nichts für mich. Ich kann mir vorstellen, dass das im nächsten Teil besser werden kann, bin mir aber nicht sicher, ob ich weiter lesen möchte.
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Das … war ein überraschendes Buch! Überraschend gut und überraschend innovativ für mich. Eine Mischung aus Dystopie, Science-Fiction, Ökofantasy und Ansichten, deren teilende Kraft im Buch erst überwunden werden muss. Doch von vorn - worum geht es in diesem bizarren Abenteuer? Die Menschen haben sich in den Himmel geflüchtet. Dort ist ihr Refugium - Eine aus Pflanzen und Magie, Technik und Tradition erschaffene Zivilisation. Die Menschen teilen sich in Architekten - die die Pflanzenmagie beherrschen - und Nicht-Architekten - was zu Spannungen führt. Unter ihnen lauert der Dschungel und alles verschlingende Erdstürme. Doch da geht eine Dschungelexpedition gewaltig schief. Parallel dazu beginnt die botanische Himmelsinsel zu sinken. Zunächst einmal das Magiesystem in diesem Buch - ist richtig cool. Die Architekten können trajezieren - sie können das Wachstum von Pflanzen manipulieren und etwas erbauen. Das fängt bei Treppenstufen an und geht bis hin zu monumentalen Bauwerken, auf denen die Bevölkerung lebt. Dass ihnen das viel Macht verleiht, geht damit einher. Wie selbstverständlich Rao diese Magie mit in den Alltag einflechtet, ist ziemlich genial. Ich habe trotzdem etwas gebraucht, um das Magiesystem zu durchdringen. Die Magie ist verwoben mit hinduistischen Traditionen und Ritualen und Begrifflichkeiten, ohne das die gesamte Thematik vom Urschleim noch mal erklärt wird - was für mich erfrischend war, basiert die meiste SFF-Literatur doch auf der Westlichen Welt. #thesurvivingsky wird aus zwei Perspektiven erzählt. Ahilya ist eine Archäologin, die immer wenn Flaute herrscht und die Stürme schweigen, in den Dschungel hinabsteigt und die Vergangenheit erforscht. Doch dann geht eine Expedition gewaltig schief. Ihr Mann, Iravan, ist ein hochrangiger Architekt. Die beiden haben sich einst geliebt, doch mittlerweile kriselt es in ihrer Ehe und sie sind sich beide nicht mehr sicher, was sie dem jeweils anderen gegenüber fühlen. Ob ihre Karrieren wichtiger sind und sie sich auseinandergelebt haben oder ob sie sich trotz allem noch lieben. Dieser Plotstrang nimmt viel Raum ein, er ist zentral für den Fortgang der Geschichte und mit der gesamten Magie- und Untergangsthematik eng verwoben. Das hat mich zu Beginn zweifeln lassen. Würde ich es als so spannend empfinden, einem streitbaren Ehepaar ein ganzes Buch hindurch zu folgen? Bei dem die Emotionen hochkochen und die sich auch in ihren Zielen unterscheiden? Zu meinem Erstaunen musste ich feststellen - ja, die beiden haben mich bis auf wenige Abschnitte prächtig bei Laune gehalten und durch das Buch begleitet. Und das war auch gut so. Mir hat das Hirn so manches mal geraucht, wenn es um die Details der Trajektion, die hierarchischen Strukturen oder die komplexen übergeordneten Zusammenhängen ging. Aber die beiden haben mich bei der Hand genommen, obwohl ich auch sagen muss, dass ich keinen der zwei in meinen engeren Kreis aufgenommen habe. Über die Länge des Romans hinweg hätte ich mir ein paar kleine Ausflüge auf der Himmelsinsel selbst gewünscht - und ich hoffe, dass die kleinen Details im zweiten Band mehr in den Fokus rückt.
Cooles Worldbuilding, nur etwas viel Drama manchmal.
"The Surviving Sky" ist der erste Band von Kritika H. Raos Rages-Trilogie. Erschienen im Dezember 2024 bei CrossCult. Übersetzt ins Deutsche von Anne Bergen. Soweit man zurückdenken kann, wird die Erde - ein undurchdringlicher Dschungelplanet - von alles zerstörenden Erdstürmen heimgesucht. Stürme, die ein Leben auf der Erde für die Menschen unmöglich machen. Daher leben die Menschen auf fliegenden, aus Pflanzen erschaffenen Städten, den sogenannten Aschrams. Doch auf diesen Aschrams herrschen nur jene, die in der Lage sind zu trajizieren, also die Pflanzen zu manipulieren: die Architekten. Iravan ist solch ein Architekt, sogar ein leitender Architekt und seine Frau Ahilya ist eine Nichtarchitektin, eine normale Bürgerin. Doch als Archäologin sucht Ahilya schon lange nach einem neuen Weg, einen Weg, der die Zivilisation von der Unterdrückung durch die Architekten befreit. Wann immer eine Flaute herrscht, landen die Aschrams auf dem Dschungelplaneten. Für Ahilya ist dies stets eine Gelegenheit zu forschen und Lösungen zu suchen. Bei der letzten Expedition läuft jedoch alles schief und zudem steht Ihre Ehe vor dem Aus. Doch als ihre Stadt zu sinken beginnt, müssen Ahilya und Iravan zusammenarbeiten. Was sie dann entdecken bedroht ihre ganze Zivilisation ... Insgesamt mochte ich diesen Auftaktband sehr gerne. Das Worldbuilding ist wirklich großartig: Schwebende Städte aus Pflanzen, die sich stets verändern und anpassen lassen, gigantische Dschungelkreaturen, genannt Yakshas, die isoliert von allem den Erdstürmen trotzen. Besonders gut gefallen haben mir die hinduistischen Einflüsse. So haben wir die Ashrams mit den herrschenden Architekten, die das Volk leiten, wir haben den Kern der Aschrams, den Rudrabaum bzw. Rudrakshbaum, was soviel heißt wie das Auge Shivas und die Rudraperlen (Rudraksha = Shivas Tränen), denen im Hinduismus besondere Kräfte zugeschrieben werden. Die Architekten bekommen diese Perlen und damit bestimmte Berechtigungen. Das Trajezieren ist eine Art der Meditation, in der sich der Geist des Architekten quasi aufspaltet in sogenannte Wahrheiten. Eine Wahrheit ist die Realität, in der sein Körper verankert ist, die andere Wahrheit ist ein Sphäre, in der der Architekt alles Leben und alle Verbindungen in Form von kleinen leuchtenden Staubpartikeln sehen kann, wodurch er dann auch die Manipulation durchführen kann. Das alles fand ich ungemein spannend und toll geschrieben. Auch die Konversationen zwischen den Protagonisten haben mir durch ihre Lebendigkeit ausgesprochen gut gefallen. Was mich jedoch sehr störte war das Thema Ehekrise zwischen den beiden Hauptcharakteren Iravan und Ahilya. Das stand mir insgesamt zu sehr im Vordergrund und war mir persönlich mit zu viel Drama verbunden. Dafür muss ich dann doch einen Stern abziehen und so bleiben noch 4⭐️ übrig.

Wie vielversprechend kann eine Geschichte bitte klingen? Kritika H. Raos Debütroman ‚The Surviving Sky‘, übersetzt von Anne Bergen, kombiniert Science Fiction mit Elementen der hinduistischen Philosophie, lässt ganze Städte über einem Dschungelplaneten schweben und bietet dabei noch ein ganz besonderes Magiesystem. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte, zumal sie auf Englisch schon lange auf meinem Wunschzettel stand. Leider konnte mich Rao jedoch nicht überzeugen. Es gab zwar tolle Passagen, die mir viel Lesefreude bereiteten – aber die negativen Aspekte haben zum Schluss so überwogen, so dass ich die letzten 70 Seiten nur noch überflogen habe. Der Start in die Geschichte war super spannend, die schwebende Stadt Nakshar landet in einer der mittlerweile nur noch seltenen Pausen, die die Erdstürme auf dem Dschungelplaneten einlegen, auf der Erdoberfläche. Da ging es für mich schon los. Wie kann ich mir die Landung vorstellen, wenn die schwebenden Städte die Form hätten, die das Cover zeigt? Wäre da eine Art flachere Form nicht vorteilhafter? Ich weiß bis zur Beendigung des Buches nicht, welche Form die Städte haben. Das mag an meiner Unfähigkeit liegen, Bilder des Gelesenen vor meinem inneren Auge heraufzubeschwören, aber eine fassbare Beschreibung gibt es nicht von den Städten. Auch in Nakshar selbst sind die Beschreibungen zwar schön, aber für mich unzureichend. Die Magie der Welt dagegen fand ich von Anfang an viel zu kompliziert und undurchsichtig, ihre Möglichkeiten und Grenzen nicht definiert und dadurch schwer fassbar. Sogenannte Architekten können die Pflanzen, aus denen die Stadt besteht, manipulieren (das nennt sich Trajezieren) und spalten dafür irgendwie ihr Bewusstsein in zwei Ebenen auf. Die Sterne spielen dabei auch noch eine Rolle, welche, kann ich leider nicht sagen.. Der größte Pluspunkt war für mich zu Beginn, dass die beiden Hauptfiguren ein Ehepaar sind. Wann hat man das schon mal in der Phantastik? Leider verhielten sie sich nicht anders als Teenager, sind eindimensional, dazu wochenlang beleidigt und reden deshalb ewig nicht miteinander. Grund dafür ist, dass er ein Kind will, weil das für Architekten mehr oder weniger Pflicht ist, sie hingegen (noch) nicht. Am problematischsten fand ich, dass mit einem Kind z.B. die Erlaubnis zusammenhängt, bestimmte Geheimnisse der Architekten dem Ehepartner anvertrauen zu dürfen. Hätte ich mich darüber aufregen können!! Das Weltbild ist sehr traditionell und entspricht auch in anderen Teilen nicht meinen Werten und Vorstellungen. Das ist wahrscheinlich alles ein Ausdruck der hinduistischen Inspiration, aber ich habe gemerkt, dass das einfach nicht meine Philosophie ist. Die Feinheiten der Geschichte, die tiefgehenden Gespräche über Identität, Wahrheit, Integrität, historische Schuld, Wiedergeburt und Überleben konnte ich dann eigentlich gar nicht mehr genießen. Ich glaube trotzdem, dass die Geschichte vielen gefallen könnte. Sie ist innovativ und einzigartig, komplex und fordernd. Meine Geschichte war es leider nicht, was dich aber nicht davon abhalten soll, es zu versuchen! 2,5 Sterne.

Überwältigender Weltenbau, spannende, nicht leicht zu durchdringende Protagonist:innen, Katastrophen und Gefühle. Werde der Reihe, sollte sie auf Deutsch fortgesetzt werden, treu bleiben.
Wenig Welt, viel Drama
2,75 Sterne. / Vielleicht war das eins dieser "es ist nicht das Buch, es bin ich"-Situationen. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um in der Geschichte Fuß zu fassen. An sich klingt die Geschichte ziemlich interessant: Post-Post-Apokalypse, eine Welt mit schwebenden Städten, schlimmen Erdstürmen und ganz spannender Magie bestehend aus Pflanzen und "Architekten", die diese befehligen und damit die Menschheit sichern. Die beiden Protagonisten stehen am Rande ihrer Ehe und versuchen, mit den Belastungen der unterschiedlichen Rollen klar zu kommen. Leider stand dieser Ehekrieg wahnsinnig im Vordergrund, dass es großenteils nur um deren Beef geht. Für mich ist das Word building, was erst so vielversprechend klang, dadurch enorm in den Hintergrund gerückt worden. zwischen 30 und 50/60% hat mir das Buch wirklich gefallen und mich hat interessiert, wie es weitergeht und das alles so gewuppt wird. Danach sind so viele unterschiedliche Twists, Meinungsänderungen und unverständliche Richtungswechsel passiert, dass mir das Buch leider keinen Spaß mehr gemacht hat. Vor allem die Vorwürfe, die sich die beiden machen und die Gespräche, die sie versuchen zu führen, sind wirklich anstrengend. Dazu kommt dann die Fähnchen-Im-Wind-Mentalität. Ich glaube, dass mir das Buch mit einem höheren Fokus auf der Welt und den Geheimnissen super gut gefallen hätte. Mir dem Beziehungs-Fokus ist es leider gar nichts für mich. Ich kann mir vorstellen, dass das im nächsten Teil besser werden kann, bin mir aber nicht sicher, ob ich weiter lesen möchte.