The Sentry [New Printing 2]

The Sentry [New Printing 2]

Taschenbuch
5.02

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
248
Preis
23.58 €

Beiträge

1
Alle
5

The Golden Guardian of Good

Stell dir vor, du realisierst, dass das ultimative Böse, ein seelen verschlingendes Grauen naht, dass die ganze Menschheit ins Verderben zieht. Du spürst es so sehr, als sei die Vorahnung ein Teil von dir. Gleichzeitig sitzt du unzufrieden zuhause, Angst das Haus zu verlassen und dich unter Menschen zu begeben, greifst immer mehr zur Flasche. Du bist ein Niemand. Du hast Angst. Bist vielleicht sogar alkoholabhängig. Aber das Gefühl der Bedrohung geht nicht weg. Niemand ahnt etwas, niemand erinnert sich, dass diese Bedrohung schon mal da war. Aber auch niemand erinnert sich, dass sie schon mal abgewendet wurde. Von jemandem. Der 50jährige Bob Reynolds ist zwar verheiratet und hat seine Haustiere, aber irgendwie fehlt ihm etwas im Leben, als fehle ein Teil seiner selbst. Mit dem dumpfen Gefühl der Bedrohung, dass Void zurückkehrt, erinnert er sich, dass er selbst ein Superheld war. Der Superheld. Der mächtigste aller. Aber warum konnte er sich daran nicht erinnern? Warum kann kein Mensch, vor allem seine Frau und sein bester Freund Reed Richards, sich nicht daran erinnern? Das aus dem Jahre 2000 stammende Comic "The Sentry" bietet die wohl originellste Originstory eines Marvelhelden, die ich bisher das Vergnügen hatte zu lesen. Wir folgen Bob, wie er durch ein unterschwelliges Gefühl, Void käme zurück, versucht, nicht nur seine eigenen Erinnerungen zurückzugewinnen, sondern vor allem seine Freunde, eine Vielzahl an Marvels beliebtesten Helden - die Fantastischen Vier, Spidey, Hulk, die X-Men - an sich erinnern zu lassen. Unterstützt wird das Bruchwerk von Bobs Erinnerungen durch Panels im "alten" Stil und "alten" Comiccovern, die die Zusammenarbeit des Sentry mit diesem und jenem Helden zeigen. So werden hier einerseits verschiedenste Art an Artwork und Illustration in abwechselnden Panels gezeigt, gleichzeitig wird hierdurch eine Historizität und Kohärenz der Marvelstorys deutlich. Die Backgroundstorys, sozusagen die ersten Abenteuer, zwischen Sentry und den Fantastic Four, Angel, Spider-Man und Hulk werden jeweils noch einmal in eigenem Stil gezeigt, als wäre jedes Kapitel ein Ausschnitt eines anderen Comics und hier zu einem Band zusammengetragen. Bis sich das Geheimnis um das Kollektive Vergessen um Sentry und Void lüftet. Die Figur von Bob Reynolds als omnipotenter Sentry, mit der Kraft von 1000 explodieren Sonnen, ist tatsächlich eine der ältesten Superhelden von Stan Lee. Die Idee ist älter als die Fantastic Four. Und dennoch wurde er vergessen? Auch wenn Sentry von Jae Lee und Paul Jenkins erst 2000 wieder aufgegriffen wurde, wurde doch genau die Verwobenheit mit den anderen Helden dargestellt - durch fiktive Einschübe, fiktive Referenzen auf fiktive ältere Abenteuer. Ein sehr großartiger Kniff, wie ich finde. Abgesehen von genau dieser fiktiven Histroizität, ist vor allem die Figur Bob Reynolds, ein labiles Individuum, das nach seiner Macht als Sentry süchtig ist, unglaublich interessant und vielschichtig. In dem comic wird trotz Auflösung eines Rätsels eigentlich nicht viel offenbart und es bleibt wunderbar viel Spielraum zur Interpretation und Charakterisierung von Bob. I love it.

The Golden Guardian of Good
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