The Lost Continent: Travels in Small-Town America (Bryson, 12)

The Lost Continent: Travels in Small-Town America (Bryson, 12)

Taschenbuch
4.01

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
384
Preis
9.99 €

Beiträge

1
Alle
4

Bill Bryson wurde 1951 in Des Moines, Iowa geboren. In den späten Achtzigern lebte er in Großbritannien, kehrte jedoch für einen langen Besuch in seine Heimat zurück, um die weniger bekannten Ecken der USA zu besuchen, wo ja der Legende nach die Hillbillys leben. Dabei herausgekommen ist einer seiner ersten zum Schreien komischen Reiseberichte. Ich kenne Bill Brysons spöttischen, aber meistens gutmütigen, wenn auch nicht immer politisch korrekten Humor schon aus „Notes From a Small Island“. In seinem Buch von 1989 widmet er sich jedoch nicht Großbritannien, sondern seinem Heimatland, den ländlichen Bundesstaaten der USA. Auch das gelingt ihm so gut, dass ich immer wieder laut und lange lachen muss. Vor allem Ortsnamen haben es ihm angetan, so erfindet er immer wieder Städtenamen wie „Coma“, die den verschlafenen Arsch-der-Welt-Charakter (sorry) der Orte unterstreichen sollen. Auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen bekommen ihr Fett weg, etwa das Henry Ford Museum: „… a bottle containing Thomas Edison’s last breath. I found this item particularly captivating. Apart from being ridiculously morbid and sentimental, how did they know which breath was going to be Edison’s last one? I pictured Henry Ford standing at the deathbed shoving a bottle in his face over and over and saying, „Is that it?“ (Seite 181) Brysons Humor ist großartig, aber ich muss anmerken, dass ich auf den Deutschland-Nazi-Spruch auf Seite 268 hätte verzichten können. Manchmal ist er eben doch verletzend. Neben vielen Lachern bietet das Buch aber auch Interessantes, wovon ich noch nie gehört hatte. Etwa eine Passage über die Volksgruppe der Melungeons, die europäische Züge und meist blaue Augen, jedoch eine sehr dunkle Hautfarbe haben. Es gibt Vermutungen, dass es sich um die Nachfahren der verschwundenen Siedler von Roanoke handelt, die sich mit den dortigen Indianern vermischt haben sollen. (Wenn ihr den Begriff googelt, findet ihr Bilder.) Bei aller Komik verschweigt Bryson nicht die schlimmen Eigenschaften der von ihm durchfahrenen Gebiete. Etwa über den Süden: „In some counties in the South, blacks outnumber whites by four to one. Yet until as recently as twenty-five years ago, in many of those counties not a single black person was registered to vote.“ (Seite 67) Ich erinnere: Das Buch ist aus den 80ern. Heute müssen Afroamerikaner örtlich immer noch um ihr Wahlrecht kämpfen und White Supremacists versuchen mit allen Mitteln, ihre Stimmabgabe zu verhindern. (Ich empfehle diesbezüglich das Buch „White Rage: The Unspoken Truth of Our Racial Divide“ von Carol Anderson.) Es hat sich nichts verändert. „The Lost Continent“ war dementsprechend gerade zum Zeitpunkt der Präsidentschaftswahlen in den USA interessant zu lesen, denn die meisten Trump-Wähler sind in diesen ländlichen Gegenden zu finden. Ein vergnügliches, aber auch informatives Buch.

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