The Fall Of Gondolin
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Beschreibung
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There are bad and good three Stars. These are definetly good ones! I really enjoyed it, though it was bit hard to read. I had to read some passages twice and sometimes lost track of where we were. I can't give more than three Stars, comparing this book to the four and five star books on my shelf.
Es gibt Werke, die sich lesen lassen wie eine abgeschlossene Sinfonie – und dann gibt es Der Fall von Gondolin, das eher an eine Reihe fragmentarischer Notizen erinnert, die ein großer Komponist hinterlassen hat. Es ist die Geschichte eines Untergangs, aber auch ein Zeugnis für die unvollendeten Ambitionen eines der größten Geschichtenerzähler unserer Zeit. Wer Tolkiens epische Tragödien kennt, ahnt bereits: Hier erwartet uns keine heitere Heldengeschichte, sondern das bittere Ende einer großen Ära. Ein wenig fühlt es sich an wie der Besuch eines berühmten Museums, in dem wir weniger ein vollendetes Kunstwerk betrachten als vielmehr eine Ausstellung von Skizzen, Vorstudien und verworfenen Fassungen. Christopher Tolkien, in bewundernswerter akribischer Kleinarbeit, hat diese Fragmente zu einer Art literarischer Archäologie zusammengefügt. Man kann und muss ihm dafür dankbar sein, doch das Resultat hat einen Preis: Die Geschichte von Gondolins Fall bleibt, trotz ihrer epischen Dimension, immer ein Fragment. Dass es sich dennoch lohnt, diesen Band zu lesen, steht außer Frage. Wer sich auf das Buch einlässt, bekommt eine der tragischsten und eindrucksvollsten Geschichten des Tolkien-Kosmos geboten. Tuor, der sterbliche Held, der vom Wassergott Ulmo selbst auserwählt wird, nach Gondolin zu reisen und die Stadt vor dem drohenden Untergang zu warnen, ist ein typischer Vertreter jener melancholischen Heldenfiguren, die Tolkiens Welt bevölkern. Doch seine Mission scheitert nicht an ihm selbst, sondern an der Starrsinnigkeit der Elben, die sich weigern, die Gefahr zu erkennen. Was folgt, ist eine der imposantesten Schlachtbeschreibungen, die Tolkien je verfasst hat: Drachen, Balrogs und ganze Heerscharen von Orks verwüsten die einst so prächtige Stadt – ein Spektakel von fast opernhafter Wucht. Die Kehrseite dieses Prachtbandes ist jedoch seine fragmentarische Natur. Die verschiedenen Versionen der Geschichte, die hier versammelt sind, lassen ahnen, was hätte sein können, wenn Tolkien sein Werk vollendet hätte. Besonders schmerzhaft ist der abrupte Abbruch der sogenannten "Letzten Version" aus dem Jahr 1951, die einen literarisch anspruchsvollen und ausgereifteren Erzählstil andeutet. Hier zeigt sich der große Wermutstropfen dieses Bandes: Er ist nicht der große epische Roman, den Tolkien möglicherweise schreiben wollte, sondern eine Spurensuche im literarischen Nachlass. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Fall von Gondolin ist kein Roman, sondern ein literaturwissenschaftliches Dokument. Wer auf eine stringente Erzählung hofft, wird enttäuscht sein, doch wer bereit ist, sich in die Tiefen von Tolkiens Schaffensprozess zu begeben, wird belohnt. Besonders hervorzuheben ist die Hörbuchfassung dieses Werkes, die ich als Rezensionsexemplar erhalten habe. Gert Heidenreich und Timmo Niesner als Sprecher leisten dabei hervorragende Arbeit. Ihre Stimmen fangen die melancholische, fast mythische Atmosphäre der Geschichte perfekt ein und verleihen den Fragmenten eine besondere Tiefe. Die mp3-CD-Qualität entspricht dem gewohnt hohen Standard von "Der Hörverlag" und sorgt für ein klares und angenehmes Hörerlebnis. Zusätzlich liegt dem Hörbuch ein kleines Booklet bei, das ein Namensverzeichnis, Stammbäume und eine Karte von Beleriand enthält – eine wertvolle Hilfe, um sich in der komplexen Welt von Mittelerde zurechtzufinden. Es bleibt das bittersüße Gefühl, mit diesem Band das letzte große Werk unter der Ägide von Christopher Tolkien in Händen zu halten. Insofern ist es nicht nur die Geschichte von Gondolin, die hier zu Ende geht, sondern auch eine Ära der posthumen Tolkien-Editionen. Ob man dieses Buch nun als glorreiches Vermächtnis oder als editorische Geduldsprobe sieht – eines ist sicher: Die Faszination für Mittelerde wird uns noch lange erhalten bleiben.
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There are bad and good three Stars. These are definetly good ones! I really enjoyed it, though it was bit hard to read. I had to read some passages twice and sometimes lost track of where we were. I can't give more than three Stars, comparing this book to the four and five star books on my shelf.
Es gibt Werke, die sich lesen lassen wie eine abgeschlossene Sinfonie – und dann gibt es Der Fall von Gondolin, das eher an eine Reihe fragmentarischer Notizen erinnert, die ein großer Komponist hinterlassen hat. Es ist die Geschichte eines Untergangs, aber auch ein Zeugnis für die unvollendeten Ambitionen eines der größten Geschichtenerzähler unserer Zeit. Wer Tolkiens epische Tragödien kennt, ahnt bereits: Hier erwartet uns keine heitere Heldengeschichte, sondern das bittere Ende einer großen Ära. Ein wenig fühlt es sich an wie der Besuch eines berühmten Museums, in dem wir weniger ein vollendetes Kunstwerk betrachten als vielmehr eine Ausstellung von Skizzen, Vorstudien und verworfenen Fassungen. Christopher Tolkien, in bewundernswerter akribischer Kleinarbeit, hat diese Fragmente zu einer Art literarischer Archäologie zusammengefügt. Man kann und muss ihm dafür dankbar sein, doch das Resultat hat einen Preis: Die Geschichte von Gondolins Fall bleibt, trotz ihrer epischen Dimension, immer ein Fragment. Dass es sich dennoch lohnt, diesen Band zu lesen, steht außer Frage. Wer sich auf das Buch einlässt, bekommt eine der tragischsten und eindrucksvollsten Geschichten des Tolkien-Kosmos geboten. Tuor, der sterbliche Held, der vom Wassergott Ulmo selbst auserwählt wird, nach Gondolin zu reisen und die Stadt vor dem drohenden Untergang zu warnen, ist ein typischer Vertreter jener melancholischen Heldenfiguren, die Tolkiens Welt bevölkern. Doch seine Mission scheitert nicht an ihm selbst, sondern an der Starrsinnigkeit der Elben, die sich weigern, die Gefahr zu erkennen. Was folgt, ist eine der imposantesten Schlachtbeschreibungen, die Tolkien je verfasst hat: Drachen, Balrogs und ganze Heerscharen von Orks verwüsten die einst so prächtige Stadt – ein Spektakel von fast opernhafter Wucht. Die Kehrseite dieses Prachtbandes ist jedoch seine fragmentarische Natur. Die verschiedenen Versionen der Geschichte, die hier versammelt sind, lassen ahnen, was hätte sein können, wenn Tolkien sein Werk vollendet hätte. Besonders schmerzhaft ist der abrupte Abbruch der sogenannten "Letzten Version" aus dem Jahr 1951, die einen literarisch anspruchsvollen und ausgereifteren Erzählstil andeutet. Hier zeigt sich der große Wermutstropfen dieses Bandes: Er ist nicht der große epische Roman, den Tolkien möglicherweise schreiben wollte, sondern eine Spurensuche im literarischen Nachlass. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der Fall von Gondolin ist kein Roman, sondern ein literaturwissenschaftliches Dokument. Wer auf eine stringente Erzählung hofft, wird enttäuscht sein, doch wer bereit ist, sich in die Tiefen von Tolkiens Schaffensprozess zu begeben, wird belohnt. Besonders hervorzuheben ist die Hörbuchfassung dieses Werkes, die ich als Rezensionsexemplar erhalten habe. Gert Heidenreich und Timmo Niesner als Sprecher leisten dabei hervorragende Arbeit. Ihre Stimmen fangen die melancholische, fast mythische Atmosphäre der Geschichte perfekt ein und verleihen den Fragmenten eine besondere Tiefe. Die mp3-CD-Qualität entspricht dem gewohnt hohen Standard von "Der Hörverlag" und sorgt für ein klares und angenehmes Hörerlebnis. Zusätzlich liegt dem Hörbuch ein kleines Booklet bei, das ein Namensverzeichnis, Stammbäume und eine Karte von Beleriand enthält – eine wertvolle Hilfe, um sich in der komplexen Welt von Mittelerde zurechtzufinden. Es bleibt das bittersüße Gefühl, mit diesem Band das letzte große Werk unter der Ägide von Christopher Tolkien in Händen zu halten. Insofern ist es nicht nur die Geschichte von Gondolin, die hier zu Ende geht, sondern auch eine Ära der posthumen Tolkien-Editionen. Ob man dieses Buch nun als glorreiches Vermächtnis oder als editorische Geduldsprobe sieht – eines ist sicher: Die Faszination für Mittelerde wird uns noch lange erhalten bleiben.