Tage mit mir
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
CHARLOTTE WOOD stammt aus New South Wales, Australien, und lebt in Sydney. Sie ist Journalistin und Autorin von mehreren Romanen und Sachbüchern und wurde unter anderem mit dem Stella Prize und dem Prime Minister's Literary Award ausgezeichnet. Bei Kein & Aber erschienen der Bestseller Ein Wochenende (2020) sowie Tage mit mir (2023).
Beiträge
Ruhiges Buch über das Leben im Kloster
Das Buch handelt von einer Frau, die nach mehreren Besuchsaufenthalten in ein abgeschiedenes Kloster in ihrem Heimatort zieht. Das Buch ist sehr ruhig. Es passiert wenig. Wir folgen der Protagonistin bei ihren Gedanken: Erinnerungen an Eltern und Mitschüler und ihre Betrachtungen über das Leben. Das Leben selbst im Kloster ist eintönig und sie erzählt hauptsächlich von der Bekämpfung einer Mäuseplage. Irgendwie hat das Buch etwas. Zumindest kommt man beim Lesen zur Ruhe. Richtig abgeholt hat mich die Geschichte allerdings- ehrlich gesagt - nicht.
Irgendwie nicht meins - weiß auch nicht warum
Ok wow. Eigentlich nicht "meine" Geschichte, aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Eine wunderbare Geschichte, die mich Seite für Seite beruhigte. Ganz anders als erwartet und vielleicht gerade deshalb für mich ein großartiges Buch. Ich habe mich beim Lesen, trotz vieler Alltagssorgen, von der Geschichte mitnehmen lassen und hatte nie das Bedürfnis nach einem aufregenden Plot. Ich denke genau das ist der Grund, weshalb sie mir so gut gefiel.
In „Tage mit mir“ erzählt Charlotte Wood die Geschichte einer Frau um die 40, die sich nach einer kurzen Auszeit in einem Kloster dazu entscheidet vorerst zu bleiben. Sie ist nicht gläubig, sie betet nicht und doch fühlt es sich für sie an, wie zu Hause zu sein. Das karge Leben, die immer gleichen Abläufe geben ihr Struktur und Halt, schenken ihr innere Ruhe… wäre da nicht eine Mäuseplage und die Ankunft einer Bekannten aus der Vergangenheit, die ihre Welt kurzzeitig ins Wanken bringt. - Ich hab etwas ganz anderes erwartet, als ich zu dem Buch gegriffen habe. Eine tragische Geschichte, die hinter dem Rückzug steckt, der plötzliche tiefgreifende Glaube an Gott, ein einschneidendes Erlebnis, irgendwas, was Dramatik in das Erzählte bringt. Aber so war es nicht. Wir treffen auf eine Protagonistin, die einfach der Hektik des Alltags entkommen will. Sie fühlt sich getrieben und hat den großen Wunsch nach Stabilität, nach Ruhe. So wie die Frau Ruhe findet, so tut dies auch der Lesende. Durch die unaufgeregte Erzählweise, den Müßiggang, das Schwelgen in den Erinnerungen der Ich-Erzählerin, setzt beim Lesen eine gewisse Entspannung ein. Die Geschichte kommt ohne großes Tamtam aus, bringt Beruhigung und die Einsicht, dass es manchmal von Nöten sein kann, sich und seine Umwelt zu entschleunigen. Man sollte allerdings keine Angst vor Mäusen haben, da diese schon eine große Rolle spielen. Sehr schön wird herausgearbeitet, dass ein Rückzug dazu führt, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, das Leben und die Ereignisse Revue passieren zu lassen, Gedanken zu ordnen. Man könnte jetzt sicher anfangen das Gelesene psychologisch auseinander zu nehmen (etwas was ich eigentlich sehr gern tue). Man könnte erörtern, ob der Rückzug mit dem Tod der Eltern (in kurzem Abstand) zu erklären ist, ob der generelle Wunsch nach Ruhe eine Rolle spielt und natürlich auch, was die Mäuse in diesem Zusammenhang für eine Rolle spielen… Aber manchmal kann man Dinge auch einfach hinnehmen, wertungsfrei betrachten und sich mitziehen lassen. Ich denke was die Autorin in erster Linie vermitteln will ist Akzeptanz, Annehmen von Gegebenheiten, Hingabe und Respekt vor der Lebensrealität anderer. Ein tolles Buch um im Alltag mal etwas runter zu kommen, um inne zu halten und den Gedanken freien Lauf zu lassen. Bekommt eine Empfehlung.
Sehr ruhiges Buch, das einen erdet
Kennt ihr das Gefühl, wenn euch alles zu viel wird und ihr einfach mal eure Ruhe haben wollt? Ich benutze dann manchmal den flapsigen Spruch „Ich gehe ins Kloster“. In unruhigen Zeiten braucht es manchmal den Rückzug ins eigene Ich. Was bietet sich da besser an als ein Ort, der wie der Welt entrückt erscheint? Die nicht namentlich genannte Protagonistin entschließt sich zu einem Aufenthalt in einem Nonnenkonvent. Es sollen nur vier Wochen werden. Sie kommt jedes Jahr wieder und irgendwann bleibt sie. Wir erleben durch ihre Augen den Alltag und die Beziehungen in diesem Ort, der im gestern verhaftet scheint, sich aber trotzdem mit der Gegenwart auseinandersetzen muss. Einer Mäuseplage, zum Beispiel, die Leben in die Bude bringt und sich wie ein roter Faden durchs Buch zieht. Ansonsten geht es viel um Innenansichten und Selbstreflektion. Das Buch ist wie der Aufenthalt in einer Abtei. Es wirkt auf mich mit seinem ruhigen Erzählstil und dem ereignisarmen Plot wie eine Aufforderung, selber zur Ruhe zu kommen. Da mich das Büchlein in turbulenten Zeiten erwischt, ist es mir manchmal schwer gefallen, diesem Bedürfnis, nachzugeben. Ich war interessiert an den Schicksalen jeder einzelne Nonne, wollte aber auf jeden Fall wissen, was die Hauptprotagonistin bewegt hat, diesen Schritt ins Kloster zu tun, welche Konflikte oder Ereignisse in ihrem Leben dazu geführt haben. Diese Fragen bleiben unbeantwortet. Es geht auch nicht um Antworten in diesem Buch, sondern um das immer Wiederkehrende, dass ruhige Leben im Konvent. Kleine Ereignisse durchbrechen diesen Alltag, und trotzdem besinnt die Frau sich immer wieder auf sich selbst ohne viel Preis zu geben. Ich glaube, dass die Geschichte während eines anderen Gemützustandes wahrscheinlich viel besser in mein Leben gepasst hätte. Es wirkte in meinem aktuellen Leben manchmal mit seinem Inhalt etwas fehl am Platz. Dafür kann der Roman nichts, denn er tut alles, um die Leser zu erden und von der Hektik des Alltags und starken Emotionen abzulenken. Ein ideales Buch, um es während einer Auszeit zu zelebrieren. Ich kann mir gut vorstellen, es während einer solchen Phase noch mal zur Hand zu nehmen
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Autorenbeschreibung
CHARLOTTE WOOD stammt aus New South Wales, Australien, und lebt in Sydney. Sie ist Journalistin und Autorin von mehreren Romanen und Sachbüchern und wurde unter anderem mit dem Stella Prize und dem Prime Minister's Literary Award ausgezeichnet. Bei Kein & Aber erschienen der Bestseller Ein Wochenende (2020) sowie Tage mit mir (2023).
Beiträge
Ruhiges Buch über das Leben im Kloster
Das Buch handelt von einer Frau, die nach mehreren Besuchsaufenthalten in ein abgeschiedenes Kloster in ihrem Heimatort zieht. Das Buch ist sehr ruhig. Es passiert wenig. Wir folgen der Protagonistin bei ihren Gedanken: Erinnerungen an Eltern und Mitschüler und ihre Betrachtungen über das Leben. Das Leben selbst im Kloster ist eintönig und sie erzählt hauptsächlich von der Bekämpfung einer Mäuseplage. Irgendwie hat das Buch etwas. Zumindest kommt man beim Lesen zur Ruhe. Richtig abgeholt hat mich die Geschichte allerdings- ehrlich gesagt - nicht.
Irgendwie nicht meins - weiß auch nicht warum
Ok wow. Eigentlich nicht "meine" Geschichte, aber ich wurde eines Besseren belehrt.
Eine wunderbare Geschichte, die mich Seite für Seite beruhigte. Ganz anders als erwartet und vielleicht gerade deshalb für mich ein großartiges Buch. Ich habe mich beim Lesen, trotz vieler Alltagssorgen, von der Geschichte mitnehmen lassen und hatte nie das Bedürfnis nach einem aufregenden Plot. Ich denke genau das ist der Grund, weshalb sie mir so gut gefiel.
In „Tage mit mir“ erzählt Charlotte Wood die Geschichte einer Frau um die 40, die sich nach einer kurzen Auszeit in einem Kloster dazu entscheidet vorerst zu bleiben. Sie ist nicht gläubig, sie betet nicht und doch fühlt es sich für sie an, wie zu Hause zu sein. Das karge Leben, die immer gleichen Abläufe geben ihr Struktur und Halt, schenken ihr innere Ruhe… wäre da nicht eine Mäuseplage und die Ankunft einer Bekannten aus der Vergangenheit, die ihre Welt kurzzeitig ins Wanken bringt. - Ich hab etwas ganz anderes erwartet, als ich zu dem Buch gegriffen habe. Eine tragische Geschichte, die hinter dem Rückzug steckt, der plötzliche tiefgreifende Glaube an Gott, ein einschneidendes Erlebnis, irgendwas, was Dramatik in das Erzählte bringt. Aber so war es nicht. Wir treffen auf eine Protagonistin, die einfach der Hektik des Alltags entkommen will. Sie fühlt sich getrieben und hat den großen Wunsch nach Stabilität, nach Ruhe. So wie die Frau Ruhe findet, so tut dies auch der Lesende. Durch die unaufgeregte Erzählweise, den Müßiggang, das Schwelgen in den Erinnerungen der Ich-Erzählerin, setzt beim Lesen eine gewisse Entspannung ein. Die Geschichte kommt ohne großes Tamtam aus, bringt Beruhigung und die Einsicht, dass es manchmal von Nöten sein kann, sich und seine Umwelt zu entschleunigen. Man sollte allerdings keine Angst vor Mäusen haben, da diese schon eine große Rolle spielen. Sehr schön wird herausgearbeitet, dass ein Rückzug dazu führt, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, das Leben und die Ereignisse Revue passieren zu lassen, Gedanken zu ordnen. Man könnte jetzt sicher anfangen das Gelesene psychologisch auseinander zu nehmen (etwas was ich eigentlich sehr gern tue). Man könnte erörtern, ob der Rückzug mit dem Tod der Eltern (in kurzem Abstand) zu erklären ist, ob der generelle Wunsch nach Ruhe eine Rolle spielt und natürlich auch, was die Mäuse in diesem Zusammenhang für eine Rolle spielen… Aber manchmal kann man Dinge auch einfach hinnehmen, wertungsfrei betrachten und sich mitziehen lassen. Ich denke was die Autorin in erster Linie vermitteln will ist Akzeptanz, Annehmen von Gegebenheiten, Hingabe und Respekt vor der Lebensrealität anderer. Ein tolles Buch um im Alltag mal etwas runter zu kommen, um inne zu halten und den Gedanken freien Lauf zu lassen. Bekommt eine Empfehlung.
Sehr ruhiges Buch, das einen erdet
Kennt ihr das Gefühl, wenn euch alles zu viel wird und ihr einfach mal eure Ruhe haben wollt? Ich benutze dann manchmal den flapsigen Spruch „Ich gehe ins Kloster“. In unruhigen Zeiten braucht es manchmal den Rückzug ins eigene Ich. Was bietet sich da besser an als ein Ort, der wie der Welt entrückt erscheint? Die nicht namentlich genannte Protagonistin entschließt sich zu einem Aufenthalt in einem Nonnenkonvent. Es sollen nur vier Wochen werden. Sie kommt jedes Jahr wieder und irgendwann bleibt sie. Wir erleben durch ihre Augen den Alltag und die Beziehungen in diesem Ort, der im gestern verhaftet scheint, sich aber trotzdem mit der Gegenwart auseinandersetzen muss. Einer Mäuseplage, zum Beispiel, die Leben in die Bude bringt und sich wie ein roter Faden durchs Buch zieht. Ansonsten geht es viel um Innenansichten und Selbstreflektion. Das Buch ist wie der Aufenthalt in einer Abtei. Es wirkt auf mich mit seinem ruhigen Erzählstil und dem ereignisarmen Plot wie eine Aufforderung, selber zur Ruhe zu kommen. Da mich das Büchlein in turbulenten Zeiten erwischt, ist es mir manchmal schwer gefallen, diesem Bedürfnis, nachzugeben. Ich war interessiert an den Schicksalen jeder einzelne Nonne, wollte aber auf jeden Fall wissen, was die Hauptprotagonistin bewegt hat, diesen Schritt ins Kloster zu tun, welche Konflikte oder Ereignisse in ihrem Leben dazu geführt haben. Diese Fragen bleiben unbeantwortet. Es geht auch nicht um Antworten in diesem Buch, sondern um das immer Wiederkehrende, dass ruhige Leben im Konvent. Kleine Ereignisse durchbrechen diesen Alltag, und trotzdem besinnt die Frau sich immer wieder auf sich selbst ohne viel Preis zu geben. Ich glaube, dass die Geschichte während eines anderen Gemützustandes wahrscheinlich viel besser in mein Leben gepasst hätte. Es wirkte in meinem aktuellen Leben manchmal mit seinem Inhalt etwas fehl am Platz. Dafür kann der Roman nichts, denn er tut alles, um die Leser zu erden und von der Hektik des Alltags und starken Emotionen abzulenken. Ein ideales Buch, um es während einer Auszeit zu zelebrieren. Ich kann mir gut vorstellen, es während einer solchen Phase noch mal zur Hand zu nehmen