Sweet Pestilence: Horror
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Schleimig, jedoch proteinreich
Nach dem Krieg fristet Exsoldat Roland ein tristes Leben im Schatten, verunstaltet mit eiternden und offenen Wunden im Gesicht. Sein Andenken an die Fronttreue. Wie gern würde er wieder ein normales Leben führen? Die bildhübsche Maria könnte ihm helfen, doch was Roland dafür tun muss, entbehrt jeder Menschlichkeit. Pestkranke und Leprainfizierte haben scheinbar ebenso Bedürfnisse, wie Maria selbst. Und für all das steht Roland bereit! Der Spannungsaufbau hielt sich in Grenzen. Wir waren natürlich gespannt, was Roland für seine Unversehrtheit tun muss, doch das stand recht schnell fest. Nun ging es weniger um den Spannungsbogen, als vielmehr um die Kreativität des Autors. Roland entwickelte sich vom stolzen Kriegshelden zum allseits bereiten Dienen der Lust. Doch das war es mit der Charakterentwicklung auch schon. Die Charaktere kommen, sind da und bleiben konstant in ihren Rollen. Maria, Roland oder der Inquisitor Uter - sie alle haben einen festen Plan im Buch. Was der Geschichte jedoch keinen Abbruch tut. Es ist durchaus schön, wenn eine Person konstant bleiben darf. Der Horror im Buch umfasst so ziemlich alle Facetten des Ekels, die ein Mensch fühlen kann. Sei es die fehlende Menschlichkeit oder diverse Körperflüssigkeiten, in denen gebadet wird. Der Autor besitzt ein unerschöpfliches Repertoir an stinkenden, schleimigen und verklebten Ekligkeiten und er schöpft im wahrsten Sinne des Wortes aus den Vollen. Ein Hoch auf den, der nicht das Kotzen bekommt und den Spass genießen kann. Ralph D. Chains ist der Fachmann für Körpersekrete und diese in die richtigen Worte zu packen. Er schafft und unnachahmlich dafür zu sorgen, dass man beim Lesen das Gefühl hat, in all dem Modder zu sitzen, den er uns so wunderbar stinkend präsentiert. Einziger Kritikpunkt, der vielleicht eher persönlicher Natur ist: Die Geschichte wird von Kapitel zu Kapitel zur bizarrsten Einhandliteratur, die wir je in den Händen hatten. Und einmal mehr stellt sich dabei die Frage: Machts uns an oder gehen wir lieber kotzen? Ich habe die Geschichte gefeiert. Als ich überlegte, was ich als nächstes Lesen möchte, dachte ich: Komm, du brauchst es jetzt stinkend und eklig und ich wurde nicht enttäuscht. Ralph D. Chains hats halt einfach drauf, Bilder in Köpfe zu pflanzen, ob man es will oder nicht. Kopfkino ist doch was feines, nicht nur bei schnulzigem Romantikscheiß. In diesem Fall war jede Pestbeule fast schon Romantik pur ... quellend und fließend und schleimig ... Von mir gibt es 5 besudelte Sterne. Hol sie dir bei Uter ab. Aber der Typ ist so von sich eingenommen, ich bezweifel dass er sie rausrückt. Shit happens ;)
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Schleimig, jedoch proteinreich
Nach dem Krieg fristet Exsoldat Roland ein tristes Leben im Schatten, verunstaltet mit eiternden und offenen Wunden im Gesicht. Sein Andenken an die Fronttreue. Wie gern würde er wieder ein normales Leben führen? Die bildhübsche Maria könnte ihm helfen, doch was Roland dafür tun muss, entbehrt jeder Menschlichkeit. Pestkranke und Leprainfizierte haben scheinbar ebenso Bedürfnisse, wie Maria selbst. Und für all das steht Roland bereit! Der Spannungsaufbau hielt sich in Grenzen. Wir waren natürlich gespannt, was Roland für seine Unversehrtheit tun muss, doch das stand recht schnell fest. Nun ging es weniger um den Spannungsbogen, als vielmehr um die Kreativität des Autors. Roland entwickelte sich vom stolzen Kriegshelden zum allseits bereiten Dienen der Lust. Doch das war es mit der Charakterentwicklung auch schon. Die Charaktere kommen, sind da und bleiben konstant in ihren Rollen. Maria, Roland oder der Inquisitor Uter - sie alle haben einen festen Plan im Buch. Was der Geschichte jedoch keinen Abbruch tut. Es ist durchaus schön, wenn eine Person konstant bleiben darf. Der Horror im Buch umfasst so ziemlich alle Facetten des Ekels, die ein Mensch fühlen kann. Sei es die fehlende Menschlichkeit oder diverse Körperflüssigkeiten, in denen gebadet wird. Der Autor besitzt ein unerschöpfliches Repertoir an stinkenden, schleimigen und verklebten Ekligkeiten und er schöpft im wahrsten Sinne des Wortes aus den Vollen. Ein Hoch auf den, der nicht das Kotzen bekommt und den Spass genießen kann. Ralph D. Chains ist der Fachmann für Körpersekrete und diese in die richtigen Worte zu packen. Er schafft und unnachahmlich dafür zu sorgen, dass man beim Lesen das Gefühl hat, in all dem Modder zu sitzen, den er uns so wunderbar stinkend präsentiert. Einziger Kritikpunkt, der vielleicht eher persönlicher Natur ist: Die Geschichte wird von Kapitel zu Kapitel zur bizarrsten Einhandliteratur, die wir je in den Händen hatten. Und einmal mehr stellt sich dabei die Frage: Machts uns an oder gehen wir lieber kotzen? Ich habe die Geschichte gefeiert. Als ich überlegte, was ich als nächstes Lesen möchte, dachte ich: Komm, du brauchst es jetzt stinkend und eklig und ich wurde nicht enttäuscht. Ralph D. Chains hats halt einfach drauf, Bilder in Köpfe zu pflanzen, ob man es will oder nicht. Kopfkino ist doch was feines, nicht nur bei schnulzigem Romantikscheiß. In diesem Fall war jede Pestbeule fast schon Romantik pur ... quellend und fließend und schleimig ... Von mir gibt es 5 besudelte Sterne. Hol sie dir bei Uter ab. Aber der Typ ist so von sich eingenommen, ich bezweifel dass er sie rausrückt. Shit happens ;)