Sturm - Der verwaiste Thron 1

Sturm - Der verwaiste Thron 1

E-Book
1.51

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
369
Preis
3.99 €

Beiträge

1
Alle
1.5

Eine höchstens mittelmäßige Fantasy Geschichte mit einer höchst fragwürdigen Moral.

„Sturm” ist der erste Band der „Der Verwaiste Thron” Trilogie von Claudia Kern und ein höchst uninteressantes Buch. Erzählt wird es aus der Sicht von 4 POV Charakteren. Die erste dieser ist die 17-jährige Fürstentochter Ana, deren Vater als Dank für seinen Sklavenhandel ein Fürstentum geschenkt bekommt - bis er auf ihrem 17. Geburtstag von den „Nachtschatten”, die zunächst als das ultimative Böse eingeführt werden. Den Rest der Buches ist sie auf der Flucht mit einem mehr oder weniger mysteriösen Leibwächter und einer Gauklergruppe, bei der jeder Charakter den anderen dabei überbieten möchte, wie uninteressant sie doch sind. Doch anstatt das das Mädchen eine Entwicklung durchmacht und das Sklaventum hinterfragt, verändert sie sich so ziemlich gar nicht, sondern möchte die ganze Zeit nur zu ihrem Verlobten zurück. Alle anderen behandelt sie herablassend, da sie sich selbst als deutlich besser begreift. Somit ist sie weder interessant noch sympathisch. Ein zweiter extrem arroganter und uninteressanter POV Charakter unsympathischer Charakter ist ihr Verlobter, der Fürstensohn Rickard. Auch wenn seine POV nur in einem Kapitel und dem Epilog vorkommt, ist er dennoch ein wirklich schrecklicher und nervtötender Charakter. Anders verhält es sich bei dem Sohn eines Magiers mit dem Namen Craymorus, der anscheinend viel über die Nachtschatten wissen soll, offensichtlich weiß er aber doch nicht so viel, denn von seinem ganzen Wissen bekommen wir im Buch nichts mit, obwohl er ziemlich viele Kapitel als POV Charakter bekommen hat. Bei ihm bemerkt man sehr stark die Vorbilder der Autorin, doch zu sagen, dass diese schlecht imitiert wurden, wäre noch zu freundlich ausgedrückt. Man sieht klar, dass sich Claudia Kern an George R. R. Martins Lied von Eis und Feuer orientiert: In den Craymorus Kapiteln gibt es Affären, Machtkämpfe und... nennen wir es mal Intrigen. Im Gegensatz zu Martin jedoch, der Situationen über Kapitel aufbaut, Mysterien erschafft und diese über Bände ungelöst lässt und ein wirkliches Spiel der Throne erschafft, führt Kern Charaktere ein, um sie im gleichen oder nächsten Kapitel umzubringen, beantwortet direkt alle Mysterien und Fragen, sobald sie aufkommen und ihr Spiel wirkt eher wie der Kampf von Kleinkindern um einen Stück Kuchen, bei dem sie sich furchtbar klug vorkommen. Doch immerhin - einen mehr oder weniger interessanten POV Charakter gibt es doch - den Sohn des Sklavenfürsten, Gerit. Dieser bleibt nach dem Massaker an seiner Familie in der Festung und wird zunächst gezwungen, den Nachtschatten zu dienen, bis er sich in ihrer Hierarchie nach und nach hocharbeitet. Dabei macht er tatsächlich eine Entwicklung durch und es gibt einige interessante Situationen. Die Nachtschatten erscheinen am Ende nicht mehr wie die vollkommen bösen, sondern fast menschlicher als die menschlichen Charaktere. Gerade dank dem großartigen Kapitel 27 ziehe ich es zumindest in Betracht die anderen beiden Bände zu lesen. Doch das ist leider auch das einzige Lob, das ich dem Buch gegenüber bringen kann. Das größte Problem sind nämlich nicht die ersten 3 schrecklichen POV Charaktere und die unglaublich uninteressante Handlung, sondern das katastrophale Worldbuilding. Über die Geschichte der Welt in der die Geschichte spielt erfahren so gut wie gar nichts. Es gab anscheinend einen „roten König”, der seinen Vater getötet hat, in dem Blut seiner Feinde badete und einen Krieg ausgelöst hat, was jedoch durch diesen Krieg geschehen ist, wird an keinster Stelle auch nur angedeutet. An sich wirkt die Situation ähnlich wie Roberts Rebellion bei Martin, doch während wir über diese schon in A Game of Thrones extrem viel erfahren, bleibt hier alles vage oder eher überhaupt nicht vorhanden. Ein wenig ist über die Vergangenheit der Nachtschatten bekannt, was jedoch auch eher dürftig eingebaut ist. Man hätte da über Craymorus, der angeblich so viel über sie wissen soll, deutlich mehr draus machen können. Man kommt auf der Reise durch die Welt des Buches, die anscheinend „Die vier Königreiche” heißt durch die verschiedensten Orte, die Umgebung hat jedoch fast nie einen größeren Einfluss auf die Handlung. Zu Beginn eines Kapitels gibt es immer einen Auszug aus dem fiktiven Buch „Die Fürstentümer und Provinzen der vier Königreiche”, der kurz einen Brauch oder einen Teil der Kultur der Region, in der sich der jeweilige Charakter befindet, wiedergibt. Das fügt sich meist jedoch überhaupt nicht ein, hat seltenst irgendetwas mit der Handlung zu tun und könnte wesentlich besser anders gelöst werden - in Dialogen zum Beispiel. Auch die Karte ist schrecklich. Man hat einige Provinzen und Fürstentümer auf einem Kontinent eingezeichnet, der - wie so vieles - an Westeros erinnert. Doch viel mehr ist auch nicht auf der Karte. Nur sieben Städte, ein paar Bäume und Berge, die einen Wald bzw. ein Gebirge darstellen sollen, einige Flüsse, das Meer und 3 Inselgruppen, von denen jedoch nur eine benannt ist. Keiner der Flüsse, der Wälder oder Gebirge hat einen Namen, weder Straßen, noch Pässe oder irgendetwas anderes an Zivilisation außer diesen sieben Städten ist eingezeichnet. Im Buch selbst werden jedoch dutzende Orte erwähnt, die nicht auf der Karte eingezeichnet sind. Der Schreibstil von Claudia Kern ist in Ordnung, aber weder etwas Besonderes noch besonders fesselnd. Es ist einfach ein generischer Stil, den man schon in 2000 Romanen vorher gelesen hat. Ob ich Band 2 und 3 lesen werde, weiß ich noch nicht, doch sicherlich erst mal nicht so bald. Lieblingskapitel: Kapitel 27

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