Star Wars: Die Hohe Republik - Die Bewährungsprobe

Überleben will gelernt sein Inhalt: "Die Bewährungsprobe" von Justina Ireland berichtet von einer ungewöhnlichen Gruppe von jungen Helden aus der Zeit der Hohen Republik: Die frisch ernannte Jedi-Ritterin Venestra Rwoh, die Senatorentochter Avon Starros und ihr wesensveränderter Droide J-6, der Jedi-Padawan Imri Cantaros und der Sohn eines Diplomaten Honesty Weft. Auf dem Weg zur Starlight Station wird ihr sabotiertes Shuttle zerstört und die ganze Gruppe ist zur Flucht gezwungen. Sie gelangen auf einen Planeten, der alles andere als normal ist und müssen alle ihr unterschiedlichen Stärken vereinen, um in dieser Welt zu bestehen... Bewertung: Der vorliegende Roman hat mich überzeugt. Während das Setting mit dem sabotierten Shuttle eher gewöhnlich ist, sind die unterschiedlichen Charaktere die größte Stärke des Werkes. Venestra Rwoh fungiert als sympathische Protagonistin. Sie ist äußerst talentiert, doch muss ihre Fähigkeiten noch kontrollieren lernen. Immer wieder zweifelt die Jedi-Ritterin an sich selbst und überwindet schlussendlich alle Hindernisse. Ähnlich geht es auch Imri Cantaros, der in "Die Bewährungsprobe" an seine eigenen Grenzen gerät. Er will anderen helfen, doch ist extrem unsicher und sich seines Weges nicht immer bewusst. Ähnlich geht es auch Honesty Weft, der sich gegenüber den Fähigkeiten der anderen abgehängt fühlt. Ganz anders als die beiden ist Avon Starros. Sie ist aufmüpfig und frech, kann aber auch einfühlsam und lustig sein. Und über allem schwebt ihr Intellekt, der sie zu unglaublichen Dingen befähigt. Ergänzt wird die Gruppe durch den Leibwächterdroiden J-6, der von Avon in ihrem Wesen verändert wurde und sich selbst weiterentwickelt - interessanter Gedanke. Diese Charakterliste hat mir sehr gefallen und trägt das Buch. Zusätzlich gelingt es Justina Ireland die Macht und die Jedi auf mysteriöse und spannende Weise zu schildern, die auch jungen Lesern dieses metaphysische Konzept näherbringt. Apropos junge Leser: Die Sprache ist einfach und nahbar. Hier merkt man teilweise auch die deutlich die Zielgruppe. Dementsprechend treten leider die Schurken, wie auch in "Kampf um Valo", in den Hintergrund. Das ist schade aber in Ordnung. Dass die Geschichte von "Die Hohe Republik" auch in diesem Jugendroman nicht maßgeblich vorangebracht wird, war zu erwarten. Alle, die an der Hauptstoryline festhalten wollen, können "Die Bewährungsprobe" auch getrost weglassen. Fazit: Guter Jugendroman, der auch für Erwachsene ansprechend sein kann. Gesamt: 4/5

Nachdem mir mein erstes Buch aus der Reihe der Hohen Republik weniger zugesagt hat, konnte ich bloss der Name Justina Ireland davon überzeugen, es doch noch einmal zu versuchen. Und zum Glück ist dort, wo Justina Ireland draufsteht, auch Justina Ireland drin. "Die Bewährungsprobe" hat sich rasch zu einem Leseliebling auf meinem Stapel entwickelt. Dies beweist wohl auch, weshalb ich das Buch leider bereits durch habe. Eine kurzweilige Handlung geht hier Hand in Hand mit gut gezeichneten Figuren, die glaubhaft und liebenswürdig sind. Trotz, oder gerade weil es Ireland schafft, auch ihre Schwächen aufzuzeigen. Sehr positiv ist mir dabei aufgefallen, wie die Autorin die Gefahren und Verlockungen der Dunklen Seite beschreibt. In einem an junge Leser gerichtetem Buch hätte ich mit dieser Eindringlichkeit gar nicht gerechnet. Aber auch dies ist eine der Stärken des Titels. Kindgerecht wird darauf eingegangen, dass wir uns alle mal zu schlechten Entscheidungen hinreissen lassen. Liebevoll zeigt Ireland auf, dass dies verzeihbar ist, und wie wichtig es ist, wie wir schlussendlich mit dem Geschehenen umgehen. Jedi-Lektion gelernt!