Spuren einer fernen Zeit
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Beschreibung
Beiträge
Ein gelungenes Buch.
Birgit Borchert hat mit ihrem flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil mich in die Anfänge des 20.Jahrhunderts entführt. Es ging um eine Neueröffnung des Senckenbergmuseums in Frankfurt, aber auch um eine Zeit in der sich langsam für die Rechte der Frauen eingesetzt wurde. Die Autorin hat es verstanden, die beschriebenen Umgebungen und Gebäude in dieser Zeit einzufangen und dem Leser nahezubringen. Die Charaktere fand ich sympathisch geschaffen, aber ein bisschen mehr Tiefe hat mir hier gefehlt. Für mich war ein großer Pluspunkt, das die geschichtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe gut recherchiert wurden, aber auch die Handlungen. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt von Ausführungen überfordert gefühlt. Die Beschreibungen, vor allem des großen Gebäudekomplexes rund ums Senckenbergmuseum und auch das Museum selbst, waren für mich äußerst bildhaft. Alles in allem habe ich mich bei diesem Buch gut unterhalten gefühlt und ich empfehle es sehr gerne weiter und vergebe hier 💫 💫 💫 💫.

Eine beeindruckende junge Frau geht ihren Weg - sämtlichen gesellschaftlichen Konventionen zum Trotz!
Eine junge Frau und ihr sehnlichster Wunsch Frankfurt, 1907: Sophie von Mayden liebt die Urzeit und alles, was mit Dinosauriern zu tun hat. Diese Liebe verdankt sie zu großen Teilen auch ihrem Vater, der Mitglied in der "Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft" ist und als Professor Vorlesungen an der Marburger Universität hält. Als sie mit ihre Schulklasse das neuerbaute Senckenberg-Museum besucht, den Lichthof mit dem gigantischen "Diplodocus longus" erblickt und Doktor Devermann voller Begeisterung darüber referieren hört, weiß sie, dass sie alles für ihren Traum tun wird, nach ihrem Schulabschluss Paläontologie zu studieren und selbst nach versteinerten Dinosaurier-Knochen zu graben. Dass dieser Wunsch zu fortschrittlich für diese Zeit ist, ist ihr bewusst, dennoch tut sie alles und bekommt schließlich die Stelle als Hilfskraft. Erst darf sie nur Etiketten beschriften, doch dann schafft sie es, die Assistentin eines Doktoranden zu werden und darf endlich selbst an Fundstücken arbeiten. Allerdings exisitieren immer noch die gesellschaftlichen Konventionen, die Damen aus der höheren Gesellschaft einzig als Mutter und Vorsteherin ihres Haushaltes sehen... Birgit Borchert hat viel Zeit in eine gründliche Recherchearbeit investiert, was sich an vielen Details während dem Lesen erkennen lässt. So erfährt der Leser viel über die Rechte der Frauen, das Studium, das ihnen lang verwehrt wurde und die Arbeit der Paläontologen. Sophie ist eine starke Frau, die bereit ist, für ihren Traum zu kämpfen und so manche Hürde meistert. Dank einiger Zufälle und vieler Unterstützer gelingt es ihr, ihre Leidenschaft weiter ausleben zu können und ihr Wissen zu vergrößern. Ich war überrascht, wie schnell die Seiten dahinflogen und ich am ersten Tag bereits über die Hälfte des Buches gelesen hatte. Ich fand die historischen Fakten sehr interessant und habe viel über die Paläontologie und die Senckenberg-Gesellschaft gelernt. Dennoch hat mich so mancher Charakterzug an Sophie gestört, sodass ich nicht so ganz warm mit ihr geworden bin. Auch so manches Klischee, das Einzug in die Handlung gefunden hat, war mir etwas zu viel. Gut gefallen hat mir aber, dass die historischen Fakten wie nebenbei in die Handlung eingeflochten waren und auch die Liebesgeschichte ihren Platz hatte, aber das gesamte Geschehen nicht dominiert hat.

Entgegen allen Konventionen...
Frankfurt, Anfang des 20. Jahrhunderts. Eine Zeit in der es für die Frau noch erstrebenswert ist, sich mit allen Kräften dem Ehemann und der Familie zu widmen. So ersehnt es sich auch Anna von Mayden für ihre beiden jüngeren Töchter Sophie und Charlotte. Doch die beiden haben ganz eigene Vorstellungen vom Leben... Als Sophie eines Tages im großen Lichthof des neuen Senckenberg-Museums vor dem riesigen Dinosaurierskelett steht, ist für sie klar, sie will Paläontologie studieren und diese faszinierenden Urzeitwesen selbst erforschen... Entgegen allen gesellschaftlichen Konventionen erkämpft sie sich den Weg zu ihrem Traum... Auf der Expedition nach Afrika will Sophie nun allen beweisen: Für ihren großen Traum ist sie bereit, alles aufs Spiel zu setzen ... Fazit: Die junge Sophie ist ihrer Zeit schon weit voraus, auch wenn sie mit stellenweise doch sehr naiv erscheint. Aber mit den richtigen Leuten an Ihrer Seite, lernt sie ihren Weg zu gehen. Das Ende, als Sophie ihre Eltern vor vollendete Tatsachen stellt, kam dann doch ziemlich unerwartet und schnell. Aber mehr möchte ich Euch an der Stelle jedoch nicht verraten... Alles in allem ist der Roman ein gelungenes Debüt der Autorin, der im trotz einigen Längen sehr gut unterhalten hat... Doch lest einfach selbst!
»Wir können doch nicht weiter darauf warten und hoffen, dass die Männer freiwillig etwas von ihrer Macht abgeben. Denn das wird niemals geschehen«
Also ich fand das Buch von vorne bis hinten großartig. Ich komme aus der Frankfurter Umgebung, bin selbst oft im Senckenberg Museum weil mich Dinosaurier seit ich ein kleines Mädchen war faszinieren und kenne natürlich alle beschrieben Orte sehr gut - nur eben in ihrem modernen Zustand. An der Stelle muss ich sagen, dass ich nur zu gerne wüsste wie Frankfurt wohl damals war, denn heute gehe ich nur noch mit ungutem Gefühl in diese Stadt. Davon mal abgesehen fand ich das Buch sehr gut recherchiert, extrem interessant für mich als Hessin, gut und flüssig lesbar und die kleine Liebesgeschichte neben all den feministischen Aspekten war einfach nur süß. Charlotte war tatsächlich mein Highlight an diesem Buch, sie spricht mir verdammt oft aus der Seele. Irgendwie traurig, dass wir zwar mehr Rechte haben als damals aber nach wie vor nicht vollkommen gleichberechtigt sind. Im Gegenteil entwickelt sich vieles wieder zurück… aber ich möchte jetzt nicht politisch werden 😅 Das einzige, was ich an dem Buch bemängeln möchte wäre folgendes: (SPOILERWARNUNG) Sophie wird beinahe bei ihrer Exkursion im Taunus vergewaltigt und es wird einfach zur Seite gewischt und nie wieder erwähnt. Klar, damals gab es nicht viele Möglichkeiten für eine Frau (Na ja. Heute auch nicht was dieses Thema angeht..), aber zumindest den Eltern hätte sie da doch was sagen können oder ein Gespräch mit ihrer Schwester… irgendwas! Aber so? Einmal geweint und dann ist alles wieder gut? Das bezweifle ich. Das fand ich schade und ist mir sauer aufgestoßen, ich möchte aber trotzdem meiner Bewertung hier nichts abziehen. SPOILER ENDE Alles in allem ein großartiges Buch und ich könnte mir vorstellen das man es noch mehr liebt wenn man die Umgebung hier kennt und sich alles perfekt bildlicht vorstellen kann :)
Abgebrochen, da mir Spannung und/oder Tempo fehlten.
Nette Geschichte für zwischendurch. Und da ich selbst in Frankfurt lebe, nochmal schöner etwas über das schöne Senckenberg-Museum zu lesen.
Gegen allen Widerstand Die junge Sophie von Mayden liebt die Paläontologie. Stundenlang kann sie vor dem riesigen Diplodocus longus Skelett im Senckenberg Museum in Frankfurt stehen und von einem Studium dieser Wissenschaft träumen. Als sie die Möglichkeit erhält, im Senckenberg Museum mitzuarbeiten, erfüllt sich für Sophie ein riesiger Wunsch, die Arbeit an Zeugen der Urzeit. Als sie dann auch noch mit ins ferne Afrika darf, scheint sie erreicht zu haben, wovon sie immer geträumt hat. Doch auf Schritt und Tritt verfolgen sie die Vorurteile gegenüber ihres Geschlechts und ihrer Herkunft. Sophie versucht dennoch diesen zu trotzen! Birgit Borchert ist es mit „Spuren einer fernen Zeit“ gelungen, einen spannenden historischen Roman zu schreiben. Ihre metaphorische Schreibweise konnte mich vom ersten Moment an mitziehen. Mit Sophie von Mayden und auch ihrer Schwester Charlotte lernen die Lesenden zwei junge, selbstbewusste Frauen kennen, die ihrer Zeit weit voraus sind. Sophies Ansichten zur Bildung und auch zu ihrem Stand sind modern, vorbildlich und richtungsweisend. Als Gegensatz dazu sehe ich jedoch das Cover, denn es wirkt auf mich etwas verstaubt und verkauft sich damit unter Wert. Sophies Sturkopf begegnet dem Leser auch in vielen Momenten. Oftmals konnte ich diesen Charakterzug nachvollziehen, doch in einigen Momenten machte diese Art es auch etwas schwierig. Dieses Buch ist spannend geschrieben, so fiebert man von der ersten Seite an mit, ob Sophie nun zum Studium zugelassen wird oder nicht. Ebenso spannend sind die Handlungsstränge um Paul und Sophie, als auch um Sophies Reise ins ferne Afrika. Interessant finde ich die Charaktere, die Sophie auf ihrem Weg begleiten. Da sind ihre Mutter, ihre Schwester und Teile der Gesellschaft mit ihren verstaubten Ansichten, was eine Frau tun darf und muss und was nicht. Da sind aber gleichzeitig aufgeklärte Charaktere, wie z.T. ihr Vater, Professor Kayser, der junge Richard, Rachel etc.. Ich finde gerade diese Personen machen die Handlung auch recht erfrischend. Gleichzeitig machen all diese Charaktere die Handlung auch authentisch. Das Ende kommt dann relativ schnell und vielleicht ein bisschen zu kitschig, aber das war für mich persönlich kein Problem, denn ich empfand es als Krönung einer tollen Geschichte, die den Lesenden auch Vieles über Geschichte lehrt (und Geologie und Paläontologie). Für mich ein absolut lesenswertes Buch mit erfrischenden Charakteren, authentischem historischen Hintergrund, welches mir viel Lesespaß bereitete.
Spannendes Grundthema, aber das war’s dann auch schon… Achtung, einige Spoiler enthalten!!! Ich war wirklich sehr gespannt auf dieses Werk, denn es spielt in einem enorm interessanten Setting: Die junge Sophie träumt von nichts mehr, als Paläontologie zu studieren. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts ist dies fast ein Ding der Unmöglichkeit, da Frauen nicht einmal die Möglichkeit geboten wurde, Abitur zu machen. Sophie nimmt diese Gegebenheiten allerdings nicht hin und versucht alles, um ihren Traum zu erreichen. Meine Euphorie über die Kulisse des Romans wurde leider sehr schnell im Keim erstickt. Die Hauptprotagonistin Sophie war mir von Anfang an unsympathisch. Sollte hier wirklich eine junge Frau dargestellt werden, die mutig ihren Weg geht und alle Hürden mit ihrem Engagement überwindet? Das wäre meiner Meinung nach nicht gelungen. Denn hier trifft man wohl eher auf eine verzogene Göre, die missgünstig ist und enorm schnell beleidigt und trotzig reagiert, sobald irgendetwas nicht nach ihrem Willen läuft. Ich musste mehrmals den Kopf über ihr Handeln schütteln, beispielsweise auch dabei, als sie die Träume ihrer Schwester schmälerte. Was gab ihr das Recht dazu, da sie selbst doch nicht gewillt war, als Hausfrau und Mutter zu enden?! Auch ihre Eifersucht auf alles und jeden wurde mehr und mehr anstrengend. Sehr unstimmig fand ich ebenso Sophies Eltern. Im Roman wird ständig betont, wie wenig Rechte Frauen in der Ehe haben, aber die launische Mutter Anna hat ihren Mann Robert definitiv komplett im Griff. Für mich war diese Ehe ein kompletter Widerspruch zur eigentlichen Story und deren Hintergrund. Mit knapp 600 Seiten ist dieses Werk doch etwas umfangreicher, allerdings hätte man einiges kürzen können, da immer wieder dieselben Gedankengänge durchgekaut wurden und das Rumgeeiere wurde zunehmend ermüdend. Der absolute Höhepunkt war aber der Schluss! Ja nee, ist klar, am Schluss findet Sophie natürlich gleich Dinosaurierknochen in Afrika und Paul erbt ein Vermögen, was selbstverständlich dazu führt, dass Paul von einer Sekunde auf die andere der Traum jeder Schwiegereltern wird. Schöne heile Welt… Fazit: Meiner Meinung nach trifft man hier nicht auf eine mutige junge Frau, sondern auf eine verwöhnte Oberschichtlerin, die mit viel Vitamin B und mit viel Geld (hätten ihre Eltern nicht bezahlt, wären ja ihre Großeltern oder ihr Kommilitone sofort eingesprungen) ihre Wünsche erzwungen hat. Ich konnte kaum glauben, mit wieviel Egoismus die Hauptfigur handelt, ohne darüber nachzudenken, was für negative Auswirkung dies für andere zur Folge haben könnte. Die zwei Sternchen gibt es für die tolle Recherche der Autorin und den Hintergrundinformationen, die größtenteils wahren Ursprungs sind.
In der Senckenberg-Saga 'Spuren einer fernen Zeit' versucht die gutbürgerliche Sophie von Mayden ihrem Traum von einem Studium und einem Leben für die Paläontologie zu folgen. Doch kann sie dem engen Korsett, in das die Gesellschaft und vor allem die Vorstellungen ihrer Mutter von einem passenden Leben sie zwingt, entkommen? Mit einem gut zu lesenden, flüssigen Schreibstil entführt uns Birgit Borchert in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, zur Zeit der Neueröffnung des Senckenbergmuseums in Frankfurt, aber auch eine Zeit, in der sich langsam für die Rechte der Frauen eingesetzt wurde. Sie versteht es dabei auch wunderbar die Zeit, die beschriebenen Umgebungen und Gebäude einzufangen und dem Leser nahezubringen. Die Charaktere und deren Charakteraufbau fand ich für mich wenig überraschend. Hier haben eher typische Bilder dominiert und die Gedanken und Handlungsweisen waren mir manchmal ein bisschen zu übertrieben klischeehaft oder überzeichnet. Trotzdem hat die Autorin für mich durchaus sympathische Charaktere geschaffen, auch wenn dabei weniger in die Tiefe gegangen wurde. Vor allen Dingen die Faszination und Leidenschaft der Protagonistin für die Paläontologie konnten mich aber wiederum vollauf überzeugen, haben mich mitgerissen und die Zielstrebigkeit war beeindruckend. Unter anderem durch die manchmal etwas überzeichnete Klischeehaftigkeit (z.B. einer stellenweise extremen Naivität gegenüber dem männlichen Geschlecht) konnten Kommunikationen und Beziehungsentwicklungen für mich teilweise etwas holprig und nicht ganz schlüssig und rund anmuten. Dabei haben manche Passagen in meinen Augen nicht viel zur Handlung oder den Charakteren beigetragen, was die Geschichte stellenweise etwas langatmig werden ließ. Die Liebesgeschichte zwischen Sophie von Mayden und ihrem Kollegen aus dem Museum war zwar auch in kleinen Teilen von mancher Klischeehaftigkeit betroffen. Ich fand sie aber trotzdem im Großen und Ganzen realistisch dargestellt, gut in die Handlung eingebracht und dabei nicht zu dominierend. Ich habe sie durchaus genossen und mit den beiden mitgefiebert, ob, wann und wie sie den Sprung aus dem eigenen Schatten und zueinander schaffen. Ein absoluter Pluspunkt des Romans war für mich, dass die geschichtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe spürbar gut recherchiert wurden, aber dabei auch wunderbar in die Handlung eingefügt. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt von Ausführungen überfordert gefühlt oder hätte weniger bzw. mehr Informationen oder Erläuterungen gebraucht. Auch die feministischen Strömungen, die in dieser Zeit langsam Fahrt aufgenommen haben, wurden für mich gut und nicht alles dominierend in der Geschichte verflochten. In diesen Punkten war es für mich ein absolut rundes Leseerlebnis. Als gebürtige Frankfurterin war es für mich besonders interessant die bekannten Orte im Licht früherer Zeit zu betrachten. Die Beschreibungen, vor allem des großen Gebäudekomplexes rund ums Senckenbergmuseum und das Museum selbst, sind äußerst bildhaft und alles hat Lust darauf gemacht, das Ganze wiederzusehen und direkt zu erleben. So werde ich auch den Spaziergang am Gebäude des Senckenbergmuseums, welches ich auch als Kind häufiger besucht habe, demnächst wieder mit einem Besuch krönen. Es würde mich wundern, wenn ich die/der einzigende Lesende bin, dem es so ergeht. Alles in allem habe ich mich von 'Spuren einer fernen Zeit' gut unterhalten gefühlt und mich mehr als einmal in ferne Zeiten versetzt und von Leidenschaften mitgerissen gefühlt. Außer ein paar Schwächen in der Charakterdarstellung und Tiefe, würde ich den Roman von Birgit Borchert als wirklich gelungenes Erstlingswerk bezeichnen, dessen Lektüre sich nicht nur für Frankfurter lohnen dürfte. Das Rezensionsexemplar kam diesmal von der Bloggerjury, zusammen mit dem Bastei Lübbe Verlag. Meine Meinung wurde dadurch jedoch nicht beeinflusst.
Beschreibung
Beiträge
Ein gelungenes Buch.
Birgit Borchert hat mit ihrem flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil mich in die Anfänge des 20.Jahrhunderts entführt. Es ging um eine Neueröffnung des Senckenbergmuseums in Frankfurt, aber auch um eine Zeit in der sich langsam für die Rechte der Frauen eingesetzt wurde. Die Autorin hat es verstanden, die beschriebenen Umgebungen und Gebäude in dieser Zeit einzufangen und dem Leser nahezubringen. Die Charaktere fand ich sympathisch geschaffen, aber ein bisschen mehr Tiefe hat mir hier gefehlt. Für mich war ein großer Pluspunkt, das die geschichtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe gut recherchiert wurden, aber auch die Handlungen. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt von Ausführungen überfordert gefühlt. Die Beschreibungen, vor allem des großen Gebäudekomplexes rund ums Senckenbergmuseum und auch das Museum selbst, waren für mich äußerst bildhaft. Alles in allem habe ich mich bei diesem Buch gut unterhalten gefühlt und ich empfehle es sehr gerne weiter und vergebe hier 💫 💫 💫 💫.

Eine beeindruckende junge Frau geht ihren Weg - sämtlichen gesellschaftlichen Konventionen zum Trotz!
Eine junge Frau und ihr sehnlichster Wunsch Frankfurt, 1907: Sophie von Mayden liebt die Urzeit und alles, was mit Dinosauriern zu tun hat. Diese Liebe verdankt sie zu großen Teilen auch ihrem Vater, der Mitglied in der "Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft" ist und als Professor Vorlesungen an der Marburger Universität hält. Als sie mit ihre Schulklasse das neuerbaute Senckenberg-Museum besucht, den Lichthof mit dem gigantischen "Diplodocus longus" erblickt und Doktor Devermann voller Begeisterung darüber referieren hört, weiß sie, dass sie alles für ihren Traum tun wird, nach ihrem Schulabschluss Paläontologie zu studieren und selbst nach versteinerten Dinosaurier-Knochen zu graben. Dass dieser Wunsch zu fortschrittlich für diese Zeit ist, ist ihr bewusst, dennoch tut sie alles und bekommt schließlich die Stelle als Hilfskraft. Erst darf sie nur Etiketten beschriften, doch dann schafft sie es, die Assistentin eines Doktoranden zu werden und darf endlich selbst an Fundstücken arbeiten. Allerdings exisitieren immer noch die gesellschaftlichen Konventionen, die Damen aus der höheren Gesellschaft einzig als Mutter und Vorsteherin ihres Haushaltes sehen... Birgit Borchert hat viel Zeit in eine gründliche Recherchearbeit investiert, was sich an vielen Details während dem Lesen erkennen lässt. So erfährt der Leser viel über die Rechte der Frauen, das Studium, das ihnen lang verwehrt wurde und die Arbeit der Paläontologen. Sophie ist eine starke Frau, die bereit ist, für ihren Traum zu kämpfen und so manche Hürde meistert. Dank einiger Zufälle und vieler Unterstützer gelingt es ihr, ihre Leidenschaft weiter ausleben zu können und ihr Wissen zu vergrößern. Ich war überrascht, wie schnell die Seiten dahinflogen und ich am ersten Tag bereits über die Hälfte des Buches gelesen hatte. Ich fand die historischen Fakten sehr interessant und habe viel über die Paläontologie und die Senckenberg-Gesellschaft gelernt. Dennoch hat mich so mancher Charakterzug an Sophie gestört, sodass ich nicht so ganz warm mit ihr geworden bin. Auch so manches Klischee, das Einzug in die Handlung gefunden hat, war mir etwas zu viel. Gut gefallen hat mir aber, dass die historischen Fakten wie nebenbei in die Handlung eingeflochten waren und auch die Liebesgeschichte ihren Platz hatte, aber das gesamte Geschehen nicht dominiert hat.

Entgegen allen Konventionen...
Frankfurt, Anfang des 20. Jahrhunderts. Eine Zeit in der es für die Frau noch erstrebenswert ist, sich mit allen Kräften dem Ehemann und der Familie zu widmen. So ersehnt es sich auch Anna von Mayden für ihre beiden jüngeren Töchter Sophie und Charlotte. Doch die beiden haben ganz eigene Vorstellungen vom Leben... Als Sophie eines Tages im großen Lichthof des neuen Senckenberg-Museums vor dem riesigen Dinosaurierskelett steht, ist für sie klar, sie will Paläontologie studieren und diese faszinierenden Urzeitwesen selbst erforschen... Entgegen allen gesellschaftlichen Konventionen erkämpft sie sich den Weg zu ihrem Traum... Auf der Expedition nach Afrika will Sophie nun allen beweisen: Für ihren großen Traum ist sie bereit, alles aufs Spiel zu setzen ... Fazit: Die junge Sophie ist ihrer Zeit schon weit voraus, auch wenn sie mit stellenweise doch sehr naiv erscheint. Aber mit den richtigen Leuten an Ihrer Seite, lernt sie ihren Weg zu gehen. Das Ende, als Sophie ihre Eltern vor vollendete Tatsachen stellt, kam dann doch ziemlich unerwartet und schnell. Aber mehr möchte ich Euch an der Stelle jedoch nicht verraten... Alles in allem ist der Roman ein gelungenes Debüt der Autorin, der im trotz einigen Längen sehr gut unterhalten hat... Doch lest einfach selbst!
»Wir können doch nicht weiter darauf warten und hoffen, dass die Männer freiwillig etwas von ihrer Macht abgeben. Denn das wird niemals geschehen«
Also ich fand das Buch von vorne bis hinten großartig. Ich komme aus der Frankfurter Umgebung, bin selbst oft im Senckenberg Museum weil mich Dinosaurier seit ich ein kleines Mädchen war faszinieren und kenne natürlich alle beschrieben Orte sehr gut - nur eben in ihrem modernen Zustand. An der Stelle muss ich sagen, dass ich nur zu gerne wüsste wie Frankfurt wohl damals war, denn heute gehe ich nur noch mit ungutem Gefühl in diese Stadt. Davon mal abgesehen fand ich das Buch sehr gut recherchiert, extrem interessant für mich als Hessin, gut und flüssig lesbar und die kleine Liebesgeschichte neben all den feministischen Aspekten war einfach nur süß. Charlotte war tatsächlich mein Highlight an diesem Buch, sie spricht mir verdammt oft aus der Seele. Irgendwie traurig, dass wir zwar mehr Rechte haben als damals aber nach wie vor nicht vollkommen gleichberechtigt sind. Im Gegenteil entwickelt sich vieles wieder zurück… aber ich möchte jetzt nicht politisch werden 😅 Das einzige, was ich an dem Buch bemängeln möchte wäre folgendes: (SPOILERWARNUNG) Sophie wird beinahe bei ihrer Exkursion im Taunus vergewaltigt und es wird einfach zur Seite gewischt und nie wieder erwähnt. Klar, damals gab es nicht viele Möglichkeiten für eine Frau (Na ja. Heute auch nicht was dieses Thema angeht..), aber zumindest den Eltern hätte sie da doch was sagen können oder ein Gespräch mit ihrer Schwester… irgendwas! Aber so? Einmal geweint und dann ist alles wieder gut? Das bezweifle ich. Das fand ich schade und ist mir sauer aufgestoßen, ich möchte aber trotzdem meiner Bewertung hier nichts abziehen. SPOILER ENDE Alles in allem ein großartiges Buch und ich könnte mir vorstellen das man es noch mehr liebt wenn man die Umgebung hier kennt und sich alles perfekt bildlicht vorstellen kann :)
Abgebrochen, da mir Spannung und/oder Tempo fehlten.
Nette Geschichte für zwischendurch. Und da ich selbst in Frankfurt lebe, nochmal schöner etwas über das schöne Senckenberg-Museum zu lesen.
Gegen allen Widerstand Die junge Sophie von Mayden liebt die Paläontologie. Stundenlang kann sie vor dem riesigen Diplodocus longus Skelett im Senckenberg Museum in Frankfurt stehen und von einem Studium dieser Wissenschaft träumen. Als sie die Möglichkeit erhält, im Senckenberg Museum mitzuarbeiten, erfüllt sich für Sophie ein riesiger Wunsch, die Arbeit an Zeugen der Urzeit. Als sie dann auch noch mit ins ferne Afrika darf, scheint sie erreicht zu haben, wovon sie immer geträumt hat. Doch auf Schritt und Tritt verfolgen sie die Vorurteile gegenüber ihres Geschlechts und ihrer Herkunft. Sophie versucht dennoch diesen zu trotzen! Birgit Borchert ist es mit „Spuren einer fernen Zeit“ gelungen, einen spannenden historischen Roman zu schreiben. Ihre metaphorische Schreibweise konnte mich vom ersten Moment an mitziehen. Mit Sophie von Mayden und auch ihrer Schwester Charlotte lernen die Lesenden zwei junge, selbstbewusste Frauen kennen, die ihrer Zeit weit voraus sind. Sophies Ansichten zur Bildung und auch zu ihrem Stand sind modern, vorbildlich und richtungsweisend. Als Gegensatz dazu sehe ich jedoch das Cover, denn es wirkt auf mich etwas verstaubt und verkauft sich damit unter Wert. Sophies Sturkopf begegnet dem Leser auch in vielen Momenten. Oftmals konnte ich diesen Charakterzug nachvollziehen, doch in einigen Momenten machte diese Art es auch etwas schwierig. Dieses Buch ist spannend geschrieben, so fiebert man von der ersten Seite an mit, ob Sophie nun zum Studium zugelassen wird oder nicht. Ebenso spannend sind die Handlungsstränge um Paul und Sophie, als auch um Sophies Reise ins ferne Afrika. Interessant finde ich die Charaktere, die Sophie auf ihrem Weg begleiten. Da sind ihre Mutter, ihre Schwester und Teile der Gesellschaft mit ihren verstaubten Ansichten, was eine Frau tun darf und muss und was nicht. Da sind aber gleichzeitig aufgeklärte Charaktere, wie z.T. ihr Vater, Professor Kayser, der junge Richard, Rachel etc.. Ich finde gerade diese Personen machen die Handlung auch recht erfrischend. Gleichzeitig machen all diese Charaktere die Handlung auch authentisch. Das Ende kommt dann relativ schnell und vielleicht ein bisschen zu kitschig, aber das war für mich persönlich kein Problem, denn ich empfand es als Krönung einer tollen Geschichte, die den Lesenden auch Vieles über Geschichte lehrt (und Geologie und Paläontologie). Für mich ein absolut lesenswertes Buch mit erfrischenden Charakteren, authentischem historischen Hintergrund, welches mir viel Lesespaß bereitete.
Spannendes Grundthema, aber das war’s dann auch schon… Achtung, einige Spoiler enthalten!!! Ich war wirklich sehr gespannt auf dieses Werk, denn es spielt in einem enorm interessanten Setting: Die junge Sophie träumt von nichts mehr, als Paläontologie zu studieren. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts ist dies fast ein Ding der Unmöglichkeit, da Frauen nicht einmal die Möglichkeit geboten wurde, Abitur zu machen. Sophie nimmt diese Gegebenheiten allerdings nicht hin und versucht alles, um ihren Traum zu erreichen. Meine Euphorie über die Kulisse des Romans wurde leider sehr schnell im Keim erstickt. Die Hauptprotagonistin Sophie war mir von Anfang an unsympathisch. Sollte hier wirklich eine junge Frau dargestellt werden, die mutig ihren Weg geht und alle Hürden mit ihrem Engagement überwindet? Das wäre meiner Meinung nach nicht gelungen. Denn hier trifft man wohl eher auf eine verzogene Göre, die missgünstig ist und enorm schnell beleidigt und trotzig reagiert, sobald irgendetwas nicht nach ihrem Willen läuft. Ich musste mehrmals den Kopf über ihr Handeln schütteln, beispielsweise auch dabei, als sie die Träume ihrer Schwester schmälerte. Was gab ihr das Recht dazu, da sie selbst doch nicht gewillt war, als Hausfrau und Mutter zu enden?! Auch ihre Eifersucht auf alles und jeden wurde mehr und mehr anstrengend. Sehr unstimmig fand ich ebenso Sophies Eltern. Im Roman wird ständig betont, wie wenig Rechte Frauen in der Ehe haben, aber die launische Mutter Anna hat ihren Mann Robert definitiv komplett im Griff. Für mich war diese Ehe ein kompletter Widerspruch zur eigentlichen Story und deren Hintergrund. Mit knapp 600 Seiten ist dieses Werk doch etwas umfangreicher, allerdings hätte man einiges kürzen können, da immer wieder dieselben Gedankengänge durchgekaut wurden und das Rumgeeiere wurde zunehmend ermüdend. Der absolute Höhepunkt war aber der Schluss! Ja nee, ist klar, am Schluss findet Sophie natürlich gleich Dinosaurierknochen in Afrika und Paul erbt ein Vermögen, was selbstverständlich dazu führt, dass Paul von einer Sekunde auf die andere der Traum jeder Schwiegereltern wird. Schöne heile Welt… Fazit: Meiner Meinung nach trifft man hier nicht auf eine mutige junge Frau, sondern auf eine verwöhnte Oberschichtlerin, die mit viel Vitamin B und mit viel Geld (hätten ihre Eltern nicht bezahlt, wären ja ihre Großeltern oder ihr Kommilitone sofort eingesprungen) ihre Wünsche erzwungen hat. Ich konnte kaum glauben, mit wieviel Egoismus die Hauptfigur handelt, ohne darüber nachzudenken, was für negative Auswirkung dies für andere zur Folge haben könnte. Die zwei Sternchen gibt es für die tolle Recherche der Autorin und den Hintergrundinformationen, die größtenteils wahren Ursprungs sind.
In der Senckenberg-Saga 'Spuren einer fernen Zeit' versucht die gutbürgerliche Sophie von Mayden ihrem Traum von einem Studium und einem Leben für die Paläontologie zu folgen. Doch kann sie dem engen Korsett, in das die Gesellschaft und vor allem die Vorstellungen ihrer Mutter von einem passenden Leben sie zwingt, entkommen? Mit einem gut zu lesenden, flüssigen Schreibstil entführt uns Birgit Borchert in die Anfänge des 20. Jahrhunderts, zur Zeit der Neueröffnung des Senckenbergmuseums in Frankfurt, aber auch eine Zeit, in der sich langsam für die Rechte der Frauen eingesetzt wurde. Sie versteht es dabei auch wunderbar die Zeit, die beschriebenen Umgebungen und Gebäude einzufangen und dem Leser nahezubringen. Die Charaktere und deren Charakteraufbau fand ich für mich wenig überraschend. Hier haben eher typische Bilder dominiert und die Gedanken und Handlungsweisen waren mir manchmal ein bisschen zu übertrieben klischeehaft oder überzeichnet. Trotzdem hat die Autorin für mich durchaus sympathische Charaktere geschaffen, auch wenn dabei weniger in die Tiefe gegangen wurde. Vor allen Dingen die Faszination und Leidenschaft der Protagonistin für die Paläontologie konnten mich aber wiederum vollauf überzeugen, haben mich mitgerissen und die Zielstrebigkeit war beeindruckend. Unter anderem durch die manchmal etwas überzeichnete Klischeehaftigkeit (z.B. einer stellenweise extremen Naivität gegenüber dem männlichen Geschlecht) konnten Kommunikationen und Beziehungsentwicklungen für mich teilweise etwas holprig und nicht ganz schlüssig und rund anmuten. Dabei haben manche Passagen in meinen Augen nicht viel zur Handlung oder den Charakteren beigetragen, was die Geschichte stellenweise etwas langatmig werden ließ. Die Liebesgeschichte zwischen Sophie von Mayden und ihrem Kollegen aus dem Museum war zwar auch in kleinen Teilen von mancher Klischeehaftigkeit betroffen. Ich fand sie aber trotzdem im Großen und Ganzen realistisch dargestellt, gut in die Handlung eingebracht und dabei nicht zu dominierend. Ich habe sie durchaus genossen und mit den beiden mitgefiebert, ob, wann und wie sie den Sprung aus dem eigenen Schatten und zueinander schaffen. Ein absoluter Pluspunkt des Romans war für mich, dass die geschichtlichen und wissenschaftlichen Hintergründe spürbar gut recherchiert wurden, aber dabei auch wunderbar in die Handlung eingefügt. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt von Ausführungen überfordert gefühlt oder hätte weniger bzw. mehr Informationen oder Erläuterungen gebraucht. Auch die feministischen Strömungen, die in dieser Zeit langsam Fahrt aufgenommen haben, wurden für mich gut und nicht alles dominierend in der Geschichte verflochten. In diesen Punkten war es für mich ein absolut rundes Leseerlebnis. Als gebürtige Frankfurterin war es für mich besonders interessant die bekannten Orte im Licht früherer Zeit zu betrachten. Die Beschreibungen, vor allem des großen Gebäudekomplexes rund ums Senckenbergmuseum und das Museum selbst, sind äußerst bildhaft und alles hat Lust darauf gemacht, das Ganze wiederzusehen und direkt zu erleben. So werde ich auch den Spaziergang am Gebäude des Senckenbergmuseums, welches ich auch als Kind häufiger besucht habe, demnächst wieder mit einem Besuch krönen. Es würde mich wundern, wenn ich die/der einzigende Lesende bin, dem es so ergeht. Alles in allem habe ich mich von 'Spuren einer fernen Zeit' gut unterhalten gefühlt und mich mehr als einmal in ferne Zeiten versetzt und von Leidenschaften mitgerissen gefühlt. Außer ein paar Schwächen in der Charakterdarstellung und Tiefe, würde ich den Roman von Birgit Borchert als wirklich gelungenes Erstlingswerk bezeichnen, dessen Lektüre sich nicht nur für Frankfurter lohnen dürfte. Das Rezensionsexemplar kam diesmal von der Bloggerjury, zusammen mit dem Bastei Lübbe Verlag. Meine Meinung wurde dadurch jedoch nicht beeinflusst.