Smilla's Sense of Snow
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Beschreibung
Beiträge
Wer einen klassischen Thriller sucht, der wird hier nicht fündig und wahrscheinlich sehr enttäuscht werden. Das Buch hat durchaus Thrillerelemente, aber für mich stellte es vielmehr einen Gesellschaftsroman dar. Ich gebe zu, dass ich recht wenig von dem angespannten Verhältnis zwischen Dänemark und Grönland wusste – genau dies ist jedoch ein zentrales Thema in diesem Buch. Was geschieht mit einem Menschen, den man aus Grönland reißt und versucht in Dänemark anzusiedeln? Was unterscheidet die Inuit von den Dänen ohne Vorfahren aus Grönland? Die Geschichte beginnt damit, dass der sechsjährige Isaiah tot aufgefunden wird. Für die Polizei ist recht schnell klar, dass es sich nur um einen Unfall handeln kann. Doch Smilla, ihr korrekter Name lautet Smillaraq, glaubt nicht daran: Sie erkennt es an den Spuren im Schnee. Und hier beginnt die Kriminalfall. Während Smilla beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln, erfahre ich als Leser immer mehr über Smillas schmerzhafte Vergangenheit. Aber noch wichtiger, ich erfahre immer mehr über den kleinen Jungen. Während er mir anfangs noch fremd war, stellte sich bei mir im Laufe der Geschichte fast ein Gefühl der Trauer ein, so nah kam ich dem Opfer. Diese Trauer umfasste nicht nur den grausamen Tod, sondern auch das Leben des Kindes. Häufig nimmt Smilla uns mit in ihre Gedanken, wir erleben ihr Unverständnis, wie die Menschen in Dänemark (und letztendlich an vielen, vielen Orten) die Verbindung zur Natur verloren haben und sich stets von der Zeit drängen lassen. Auf der anderen Seite, und das fand ich faszinierend, ist Smilla ein sehr wissenschaftlicher Mensch, der auf einmal mit mathematischen Problemen um die Ecke kommt oder Dinge sehr rational sieht, bei denen wiederum ich deutlich emotionaler reagieren würde. Insgesamt empfand ich Smilla als eine sehr komplexe Person. Ja, und dann war die Sprache. Alleine, wie Smilla das Eis beschrieb, nahm mich völlig gefangen. Mir fällt es schwer, den Schreibstil zu beschreiben, ich möchte ihn fast schon als ein wenig poetisch bezeichnen. Aus dem Grund musste ich auch von der englischen Ausgabe zur deutschen Ausgabe wechseln, weil ich mit dem deutschen Text noch tiefer mitfühlen konnte als mit der englischen Übersetzung. Ich werde dieses mit Sicherheit noch ein weiteres Mal lesen, Smillaraq begleiten und in die Natur mit ihr eintauchen.
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Wer einen klassischen Thriller sucht, der wird hier nicht fündig und wahrscheinlich sehr enttäuscht werden. Das Buch hat durchaus Thrillerelemente, aber für mich stellte es vielmehr einen Gesellschaftsroman dar. Ich gebe zu, dass ich recht wenig von dem angespannten Verhältnis zwischen Dänemark und Grönland wusste – genau dies ist jedoch ein zentrales Thema in diesem Buch. Was geschieht mit einem Menschen, den man aus Grönland reißt und versucht in Dänemark anzusiedeln? Was unterscheidet die Inuit von den Dänen ohne Vorfahren aus Grönland? Die Geschichte beginnt damit, dass der sechsjährige Isaiah tot aufgefunden wird. Für die Polizei ist recht schnell klar, dass es sich nur um einen Unfall handeln kann. Doch Smilla, ihr korrekter Name lautet Smillaraq, glaubt nicht daran: Sie erkennt es an den Spuren im Schnee. Und hier beginnt die Kriminalfall. Während Smilla beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln, erfahre ich als Leser immer mehr über Smillas schmerzhafte Vergangenheit. Aber noch wichtiger, ich erfahre immer mehr über den kleinen Jungen. Während er mir anfangs noch fremd war, stellte sich bei mir im Laufe der Geschichte fast ein Gefühl der Trauer ein, so nah kam ich dem Opfer. Diese Trauer umfasste nicht nur den grausamen Tod, sondern auch das Leben des Kindes. Häufig nimmt Smilla uns mit in ihre Gedanken, wir erleben ihr Unverständnis, wie die Menschen in Dänemark (und letztendlich an vielen, vielen Orten) die Verbindung zur Natur verloren haben und sich stets von der Zeit drängen lassen. Auf der anderen Seite, und das fand ich faszinierend, ist Smilla ein sehr wissenschaftlicher Mensch, der auf einmal mit mathematischen Problemen um die Ecke kommt oder Dinge sehr rational sieht, bei denen wiederum ich deutlich emotionaler reagieren würde. Insgesamt empfand ich Smilla als eine sehr komplexe Person. Ja, und dann war die Sprache. Alleine, wie Smilla das Eis beschrieb, nahm mich völlig gefangen. Mir fällt es schwer, den Schreibstil zu beschreiben, ich möchte ihn fast schon als ein wenig poetisch bezeichnen. Aus dem Grund musste ich auch von der englischen Ausgabe zur deutschen Ausgabe wechseln, weil ich mit dem deutschen Text noch tiefer mitfühlen konnte als mit der englischen Übersetzung. Ich werde dieses mit Sicherheit noch ein weiteres Mal lesen, Smillaraq begleiten und in die Natur mit ihr eintauchen.