Sind wir noch zu retten?: Warum sich im Rettungsdienst zeigt, was in unserer Gesellschaft schiefläuft

Sind wir noch zu retten?: Warum sich im Rettungsdienst zeigt, was in unserer Gesellschaft schiefläuft

E-Book
4.724

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
209
Preis
14.99 €

Beiträge

22
Alle
5

Spannende Einsätze. Schonungslos umschrieben. Wer einen Einblick in denn Rettungsdienst haben möchte, der ist hier genau richtig.

5

„Sind wir noch zu retten?“ von Luis Teichmann, Rettungssanitäter in Köln, gibt Einblicke hinter die Kulissen des Rettungsdienstes. Schonungslos und ehrlich erzählt dieses Buch von den Abgründen des Lebens und in wie weit unser Land sein Wirken dabei hat. In aufwühlenden Worten blickt der Autor zum einen theoretisch auf sein Berufsbild im Rettungsdienst und belegt diese aber auch durch, meiner Meinung nach, gut gewählte Fallbeispiele, die sich hin und wieder unterscheiden und doch viel zu oft wiederholen, was am Ende dazu führt, dass viele Rettungsdienstmitarbeiter gefrustet sind, von der immer wiederkehrenden Spirale in der sie sich „gefangen“ sehen. Dabei verweist Luis Teichmann aber auch, für mein Empfinden, sehr gut auf mögliche Ansätze um diese Problematik zu lösen. Erschreckend waren für mich, selbst als ehemalige Rettungsdiensdlerin aktiv, nicht die Einsätze bzw. Fallbeispiele an sich, sondern dass ich mich selbst beim Lesen des Buches sehr oft in gewisse Einsatzszenarien zurückgeworfen fühlte und mich dabei erwischt habe, wie viele Thematiken mir allzu vertraut vorkamen. Damit hat das Buch mir auf sehr eindrucksvolle Weise gezeigt, dass dieses Buch längst nicht ein Rettungsdienstbereich oder gar Bundeslandproblem ist, sondern sich auf ganz Deutschland erstreckt. Von mir gibt es nicht nur eine ganz klare Leseempfehlung sondern viel eher den Appell, dass dieses Buch von möglichst vielen Menschen auch außerhalb des Berufsbereiches gelesen werden sollte um zu verstehen, was genau dieser Beruf mit Menschen und aber auch der Gesellschaft macht.

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4.5

"Klettern Sie zu mir in den Rettungswagen und begleiten Sie mich." Dieser Einladung Luis Teichmanns sollten alle in Deutschland lebenden Menschen nachkommen. Man erhält tiefe Einblicke in den täglichen Einsatzablauf von Rettungsdienstbesatzungen. Wer glaubt, schwere Verkehrsunfälle, oder Wiederbelebungen sind die täglichen Haupteinsatzstichworte, der täuscht sich gewaltig. Die Besatzungen von Rtws ( Rtw=Rettungswagen) werden oft zu Menschen alarmiert, die in sozial schwachen Vierteln leben, wo Alkohol und Drogen an der Tagesordnung sind. Oft sind es nicht die blutigen Einsätze, die das Personal auch nach Dienstschluss noch beschäftigen. Es sind die menschlichen Schicksale und das Wissen, dass man nicht wirklich helfen kann, weil ein Transport ins Krankenhaus die Probleme, die die Patienten haben, nicht aus der Welt schaffen. Viele Patienten sind, so hart das klingt, "Stammkunden" die man bereits mit Namen kennt. Es ist bekannt, dass man nur die 112 rufen muss, um bei einem medizinischen Notfall Hilfe zu bekommen. Das Problem liegt hier in der Definition von medizinischem Notfall. Oft wird die Notrufnummer auch nicht von der betroffenen Person selbst gerufen, sondern von Dritten. Wenn dann der Rettungswagen mit Blaulicht und Horn vorfährt, stellt sich heraus, dass der Patient gar nicht ins Krankenhaus möchte und die Mitfahrt verweigert. Was nun? Einfach wieder gehen? Mitnahme unter Zwang, was bedeutet, dass Polizei und Notarzt hinzugezogen werden müssen? Luis Teichmann erzählt im Plauderton, aber nicht ohne den aufklärenden und sensibilisierenden Effekt zu erzielen. Beim Lesen habe ich in fast allen Kapiteln ein genaues Bild vor Augen, teilweise sogar einen Geruch in der Nase gehabt, von Einsätzen, die ich selbst schon erlebt habe... Obwohl ich im Vergleich zu Luis in einer Kleinstadt arbeite, gibt es auch bei uns das genannte Klientel und die Brennpunktviertel "Harlem". Wahrscheinlich wird das Buch eher von ( notfall)- medizinischem Personal gelesen. Die Thematik ist aber für jeden interessant und wichtig.

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4

Gefühlvoller Einblick in die alltägliche Arbeit des Rettungsdienstes

Luis Teichmanns "Sind wir noch zu retten?" bietet einen erschütternden und zugleich faszinierenden Blick hinter die Kulissen des Rettungsdienstes. Der Autor nimmt uns mit auf seine Einsätze und zeigt uns die Schattenseiten unserer Gesellschaft, die oft übersehen werden: Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Drogensucht und psychische Erkrankungen. Teichmann schreibt mit einer klaren und empathischen Sprache, die den Leser berührt und zum Nachdenken anregt. Seine Schilderungen der oft aussichtslosen Situationen, in denen er und seine Kollegen tätig sind, sind eindringlich und machen deutlich, wie dringend Handlungsbedarf besteht. Das Buch hat mich stellenweise sehr berührt und mich zu Tränen gerührt. Teichmanns Schilderungen sind so eindringlich, dass man die Emotionen der Betroffenen förmlich mitfühlt. Was mir besonders gut gefallen hat: - Authentizität: Teichmanns persönliche Erfahrungen machen das Buch zu einem authentischen Zeugnis der Arbeit im Rettungsdienst. - Wichtiges Thema: Das Buch thematisiert gesellschaftlich relevante Probleme und fordert uns auf, unsere Mitmenschen nicht zu vergessen. Was mir weniger gut gefallen hat: - Manche Passagen zogen sich etwas: An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass der Autor noch etwas präziser auf den Punkt kommt. Fazit: "Sind wir noch zu retten?" ist ein wichtiges Buch, das uns die Augen für die Not vieler Menschen öffnet. Auch wenn einige Passagen etwas langatmig sind, kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich für die Arbeit im Rettungsdienst interessiert oder sich für die sozialen Probleme unserer Gesellschaft engagiert.

5

Sehr informativ und wichtig

5

Sehr nahbar erzählt, sehr ergreifend und erschreckend. Luis nimmt einen mit in die Abgründe seines Berufs, aber zeugt auch auf, wie wichtig sein Job ist, mit Humor und viel Feingefühl.

4

Medizinische Fälle, die den Notfallsanitäter Luis Teichmann und den Leser teilweise sprachlos zurücklassen.

Als Rettungssanitäter in einem Brennpunkt war Luis Teichmann vorne mit dabei, wenn es um medizinische Notfälle unter Drogen, Alkohol und Obdachlosigkeit geht. Er berichtet in diesem Buch von Abgründen, die sich hinter verschlossenen Türen abspielen und Situationen, die sich manch einer von uns nur schwer vorstellen kann 🙊 Man merkt beim Lesen, dass viele Fälle nicht spurlos an Luis und seinen Kollegen vorbeigingen, sondern das Team tage-, wochen- oder sogar monatelang damit zu kämpfen hat und hatte! Viele wechseln das Einsatzgebiet oder gehen in andere Berufe, um das gesehene Leid nicht zu sehr an sich ranzulassen. Durch seine symphatische und realistische Art gibt uns @5_sprechwunsch einen Einblick hinter die Kulissen unseres Staates und zeigt wirklich, was in unserer Gesellschaft schief läuft 🚑 Eine Leseempfehlung nicht nur für die Leute vom Fach 🤗

Voller Einsatz 🚑

"Steigen Sie zu mir in den Rettungswagen und begleiten Sie mich" ist einer der ersten Sätze die Luis Teichmann in diesem Buch schreibt und genau das ist es was man beim Lesen tut. Man begleitet ihn und seine Kollegen bei tagtäglichen Einsätzen in einem Brennpunkt, wie ihn wohl jede (Groß)Stadt hat. Dabei beschreibt er sehr genau, aber mit großer Professionalität und natürlich Anonymität wie die Einsätze, die er als Rettungssanitäter erlebt, ablaufen. Man muss sich bewusst sein, dass in diesem Buch detailliert auf Wohnsituationen und Lebensumstände eingegangen wird. Unter anderem auch auf körperliche Verletzungen und Ausscheidungen. Es war nicht selten der Fall, dass ich wirklich angewidert war. Noch mehr war ich allerdings berührt und erschüttert von den einzelnen Fällen und Schicksalen, von denen Luis berichtet. Man liest von Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Obdachlosigkeit, Verwahrlosung, tätlichen Angriffen, Konflikten und Hoffnungslosigkeit. Dabei wird einem immer wieder bewusst, wie glücklich wir uns alle schätzen können, dass es Menschen wie Luis gibt, die immer wieder aufs neue Menschen in hilflosen Situation zu Hilfe kommen. Gleichzeitig wird Kritik geäußert - an der Politik, den Rechtswegen die so ein Rettungseinsatz mit sich bringt, dem Umgang unter- und miteinander und daran, dass es fast unmöglich ist den Kreislauf zu durchbrechen, in dem viele Menschen in Brennpunkten gegangen sind. Man bekommt beim Lesen außerdem einen kleinen Einblick in die Medizin, was ich sehr spannend fand. Es war wortwörtlich ein Erlebnis dieses Buch zu lesen, ich habe sehr viel neues erfahren und mitgenommen. Eine Sterne Bewertung möchte ich dem Buch nicht geben, aber ich kann es jedem empfehlen, der einen realistischen Blick in den Alltag des Rettungsdienstes werfen möchte oder eine Tätigkeit in diesem Bereich anstrebt. Generell sollte einfach jedem bewusst sein, was die Leute in diesen Berufen erleben, ertragen und leisten 🫶🏼

4

Total interessant! Viele spannende Fälle und gute Anreize zum nachdenken

4

Ergreifend, witzig und gesellschaftskritisch.

Eine gute Mischung aus Gesellschafts- und Systemkritik, Leichtigkeit und tief ergreifenden Geschichten. Es bringt einen neuen Blickwinkel - den aus dem Rettungsdienst und lässt einen wirklich in Betracht ziehen, ob ein FSJ nach der Schule nicht für alle sinnvoll wäre. Um andere Lebensrealitäten begreifen zu können, um die eigene Empathie zu stärken. Ist leicht verständlich und easy zu lesen.

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