Shuggie Bain

Shuggie Bain

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5

Ein kleiner Held, der dieses Buch zu etwas ganz Großartigem macht! 🌟🌟🌟🌟🌟

Shuggie Bain ist ein sehr emotionaler (und autobiografischer) Roman, der viel Kraft abverlangt, aber auch ganz viel Liebe und Hoffnung zurückgibt. Douglas Stuart schreibt in seinem Debutroman so wunderbar bildhaft und fast schon poetisch über eine Mutter-Sohn-Beziehung, so dass ich jede Szene fast schon schmerzhaft nachempfinden und trotzdem immer noch das Gute in dem ganzen Elend erkennen konnte. Ich habe mit dem kleinen Shuggie gelitten und geweint, und war schockiert von den Lebensbedingungen dieser Familie, die in den Arbeitervierteln im Glasgow der 80er Jahre hauptsächlich von Armut, Gewalt und Alkohol geprägt waren. Ich habe aber auch mit Shuggie gelacht und gehofft und bewunderte ihn für seine Mission, vor allem seine alkoholkranke Mutter, aber auch sich selbst vor diesem Elend zu beschützen. Immer wieder stellte ich mir die Frage, wieviel Not ein Mensch ertragen kann und war gleichzeitig zutiefst berührt über den Zusammenhalt und die Liebe zwischen Shuggie, seiner Mutter und den Geschwistern. Dieses Buch geht definitiv unter die Haut und hat nicht umsonst den Booker Prize 2020 gewonnen! Absolute Leseempfehlung!💙

Ein kleiner Held, der dieses Buch zu etwas ganz Großartigem macht!
🌟🌟🌟🌟🌟
4.5

Nach "Young Mungo" hatte ich hohe Erwartungen, und auch dieses Buch hat mich nicht enttäuscht. Der Autor zeigt eindringlich, wie viel Leid ein Kind ertragen kann, während Shuggie versucht, seinen Platz in einer Welt zu finden, die ihn ständig im Stich lässt. Ein tief berührendes Werk über den Kampf eines Jungen, der meint, nicht in die Welt zu passen. Sehr empfehlenswert.

5

Schmerzhaft, deprimierend, in seiner Schonungslosigkeit so treffsicher und unfassbar gut. Absolute Empfehlung

5

Shuggie hat mein Herz gestohlen

Und seine Geschichte hat es mir gebrochen. Man lernt nicht nur die Armut der 80er in Glasgow kennen, sondern vor allem auch die Trostlosigkeit, die Scham und die verzweifelte Hoffnung eines Kindes, dessen Mutter mit ihrer Alkoholsucht nicht nur die Geschwister vertrieben hat, sondern auch kaum fähig ist, Liebe zu geben und den Sohn zu ernähren. Wie er trotzdem verzweifelt versucht, für sie dazu sein, ihr zu helfen und sie zu lieben, ist einfach herzzerreißend. Dass er dabei auch noch mit seiner eigenen Sexualität und dem ausgestoßen werden, leben muss, macht es kaum besser. Ich habe selten ein Buch gelesen, dass ein soziales Drama so zärtlich und emotional erzählt, so tiefe Einblicke gewährt und einen nicht mehr los lässt.

3

Ein gutes Jahr, ein hartes Leben

Shuggie und seine Mutter Agnes haben ein sehr enges, jedoch auch hochfragiles Verhältnis. Gedemütigt vom Mann, der sie verlassen hat und enttäuscht über die eigene Existenz, ertränkt Agnes ihren Kummer im Alkohol und vergisst, was ihr sonst das Liebste ist - Shuggie. Wir erleben also, wie ein eigentlich aufgeweckter und schlauer Junge in Glasgows Abgründe gezogen wird und dabei immer mal wieder Halt in seiner Mutter oder seinem großen Bruder findet. Vor allem aber ist es die Geschichte einer traurigen aber wahrscheinlich erschreckend realistischen Kindheit in diesem Milieu. Wie auch bei Young Mungo hat Douglas Stuart auch hier den wahrhaftigen Ekel, die Trauer und die leisen Hoffnungen einer gebeutelten Familie authentisch eingefallen, sodass ich nicht anders konnte, als mich selbst in diesen prekären Verhältnissen als Anwesende wahrzunehmen. Besonders positiv in den Bann gezogen hat mich aber tatsächlich Agnes Jahr der Nüchternheit, in welchem jegliche Beziehungen aufzublühen scheinen. In diesen Momenten habe ich so mit ihr gebangt und genauso gelitten, als sie wieder von der Realität eingeholt wurden. Allerdings hatte auch dieser Roman deutliche Längen und konnte mir keine neue Seite von Stuarts Schreiben zeigen. Viele Motive und Stimmungen wiederholten sich für mich zu eindeutig. Ich würde mir daher bei seinem nächsten Roman etwas Neues wünschen, damit ich auch zu dieser Lektüre greifen würde.

5

Was für ein toller erster Roman von Douglas Stuart. Ich habe lange Zeit nicht gewusst, wie ich dieses Buch bewerten würde, ob ich es überhaupt würde bewerten können, weil es so ein schweres, Herz-brechendes Buch ist. Der teilweise harte und schonungslose Erzählstil des Autors war gleichzeitig so grandios gut. Und Shuggie Bain und sein Bruder Leek sind Romamfiguren, die für immer einen Platz in meinem Herzen haben werden. Große Buchliebe, auch wenn mich das Buch am meine Grenzen gebracht hat.

„Shuggie Bain“ von Douglas Stuart war – endlich – das erste Highlight des Lesejahrs 2025 für mich. Eine Geschichte, die zwar inhaltlich oft kaum zu ertragen war, die aber sicherlich noch lange nachhallen wird. Ich hatte während des Lesens die komplette Zeit ein beklemmendes Gefühl, wie wenn sich eine Hand um mein Herz legt und es zu zerquetschen droht. Ich bin wirklich ein Fan von rosa-roten Plüsch-Happy-Ends, aber hier habe ich den ein oder anderen Hoffnungsschimmer doch bitte nötig gehabt, den es zwar durchaus ab und an gab, dann aber direkt wieder zerstört wurde. Der Autor hat es anhand von Shuggie, seiner Mutter Agnes aber auch anhand von Shuggies Geschwistern Catherine und Leak perfekt verstanden zu zeigen, wie schwer es ist aus so einem Sumpf aus Armut und Alkohol und Gewalt herauszukommen. Letztlich kann man das wohl nur schaffen, wenn man es auch wirklich will und alles dafür tut, auch wenn man dabei auch unsympathisch und egoistisch handeln muss. Dabei fand ich es vor allem gut, dass wir die Geschichte nicht nur aus Shuggies und Agnes Sicht erzählt bekommen haben, sondern auch Figuren zu Wort gekommen sind, die eher in der zweiten Reihe zu finden waren. Vor allem Shuggies älterer Bruder Leak hat sich hat sich zu meinem heimlichen Helden gemausert. Aber auch Agnes, die sich ihren Verstand wirklich weggesoffen hat, hatte so tolle Momente, wo ich sie gefeiert habe und wo sie gezeigt hat, was eigentlich in ihr steckt. Douglas Stuart hat dieses schwere Thema auch sprachlich richtig gut umgesetzt. Er verwendet von Anfang an eine direkte und ungeschönte, derbe Sprache, auch wenn es meiner Meinung nach in der deutschen Übersetzung nicht zwingend der berlinerisch angehauchte Slang gebraucht hätte. „Shuggie Bain“ ist ein tolles, aber auch heftiges Buch, dass mich zerstört hat und das für immer mit Whitney Houstons Song „The greatest love of all“ verbunden sein wird. Selten habe ich ein Buch und ein Lied als so grandios gut zueinander passend empfunden.

3.5

'Shuggie Bain' spielt im Glasgow der 1980er Jahre. Shuggie, ein junger Mann mit feinfühliger Art, wächst in Armut mit seiner alkoholkranken Mutter Agnes auf. Während die Thatcher-Regierung die Arbeiterklasse hart trifft, versucht Shuggie seine schöne, aber vom Alkohol zerstörte Mutter zu retten. Dieses Buch ist schwer zu ertragen. Die liebevolle Art, auf die Shuggie vergeblich versucht, seine Mutter vor dem Alkoholismus zu retten, geht tief unter die Haut. Stuart zeichnet eine Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit, aus der nur einzelne Lichtblicke hervorstrahlen. Ein sehr ergreifendes Buch, das einen tieftraurig zurücklässt.

4.5

shuggie wächst in glasgow auf - dieses buch handelt von seiner tragischen kindheit.   triggerwarnungen: alkoholkonsum, vernachlässigung von kindern, häusliche gewalt   shuggies mutter ist alkoholikerin. sein vater gewalttätig und verlässt die familie bereits relativ zu beginn des buches. shuggies älteren geschwister sind beide distanziert und versuchen einen weg zu finden, um aus der familie frühestmöglich flüchten. denn, für shuggies mutter steht der alkohol an erster stelle. das wichtigste ist, dass genug alkohol im haus ist. zweitrangig ist, ob essen für die kinder da ist.   der kleine shuggie hat vermeintlich feminine züge und wird von der gesellschaft ausgegrenzt. und so bleibt er allein mit seiner alkoholsüchtigen mutter zurück. die beziehung zwischen den beiden zeigt eine abhängigkeit, die nur schwer ertragbar ist. denn, der kleine shuggie versucht seine mutter zu retten und träumt von einem schönen leben zu zweit. seine geschwister wissen, diese hoffnung ist vergebens.   „Wenn die Zeit reif ist, musst du gehen. Das Einzige, was du tun kannst, ist dich selbst zu retten.“ s.410   doch shuggie bleibt. und so tragen seine hoffnung, seine liebe für das schöne und das ständige bedürfnis seiner mutter zu helfen, das buch.   es ist wunderbar zu sehen, wie sich shuggie entwickelt, aber vor allem ist es wahnsinnig schmerzhaft, durch die kindliche perspektive alles miterleben zu müssen.   trotz des schweren inhalts mochte ich die geschichte sehr. ich kann aber jede*n verstehen, der/die sich nicht näher damit beschäftigen kann oder möchte.    disclaimer: in meiner ausgabe (märz 2023) werden verschiedene rassistische begriffe verwendet, ich habe die befürchtung, dass die auch in neuer auflagen noch enthalten sind. und wo wir schon bei meiner ausgabe sind - möchte ich auch noch einen notwendigen hinweis zum verlag geben, denn wie dieser in den letzten wochen agiert hat, ist in keiner weise unterstützenswert und auch der grund, warum ich die rezension schon lange vor mir herschiebe. meine empfehlung für dieses buch ist daher getrübt und eingeschränkt. falls ihr es lesen möchtet, dann vielleicht lieber als hardcover von einem anderen verlag.

4.5

„Shuggie Bain“ von Douglas Stuart wurde in 15 Stunden und 28 Minuten äußerst sprachgewandt von Mark Wasche wiedergegeben. Hörbuchverlag: Hörbuch Hamburg HHV GmbH Triggerwarnung beachten! Der Autor schreibt in diesem emotionalen Roman von dem kleinen Shuggie, der mit seinen Geschwistern bei seiner alkoholkranken Mutter lebt. Der Vater, ein Taxifahrer, sexuell weitläufig aktiv, hat ein neues Leben begonnen und Shuggies wunderschöne Mutter Agnes in einem Dorf zurückgelassen. Er konnte Agnes, ihre Gier und ihr Alkoholproblem nicht mehr ertragen. Und doch kann er nicht gänzlich aus ihrem Leben verschwinden. Gezeichnet vom Alkohol versucht Agnes trotzdem immer gut auszusehen. Ihre Frisur, das Make-up und auch ihre Kleidung sind trotz intensiver Alkoholexzesse immer tadellos. Ihre Kinder hungern und die Tochter flieht sobald es geht in ein anderes Leben. Es war eine harte Zeit: Die Bergarbeiter sitzen in Kneipen, ihre Stollen wurden geschlossen; überall fehlt Geld und Hoffnung. Die Familien leben von der Stütze und dem Kindergeld. Eine trostlose Realität, diese bringt so manchen Mann oder Frau dazu, zur Flasche zu greifen. Agnes liebt ihre Kinder, aber vor allem der kleine, zarte Shuggie hängt sehr an ihr. Er kämmt ihre Haare und kauft ihr Strumpfhosen. In jungen Jahren spielte er lieber mit Puppen, als mit Autos und gerne verbringt er Zeit mit seiner Mutter. Die Kinder hänseln den Kleinen und nennen ihn eine Schwu…..! Das Leben in Armut ist hart und das wöchentliche Geld vom Amt wird fast ausschließlich von Agnes in Alkohol umgesetzt. Shuggie verspürt oft großen Hunger und doch sorgt er sich rührend um Agnes. Die toxische Liebe zu seiner Mutter lässt ihn alles aufgeben und seine Bedürfnisse, Sorgen und Ängste werden in den Hintergrund gedrängt. Agnes will und muss im Mittelpunkt stehen. Der Autor zeichnet ein erschütterndes, authentisches Bild einer zerrütteten Familie. Seine aufwühlenden Worte über das Elend in den 80er Jahren in Glasgow gehen unter die Haut. Es ist eine Achterbahn der Gefühle, den Verfall einer hübschen Frau und Mutter mitzuerleben. Man spürt die traurige Atmosphäre, die Hoffnungslosigkeit und den derben Umgang in der damaligen Zeit. Mark Waschke hat den Roman unglaublich intensiv und fesselnd gesprochen. Ein sehr trauriges und berührendes Hörbuch.

5

Charmant und tragisch über einen ganzen Lebensabschnitt des Jungen, der an vielen "Fronten" zu kämpfen hat.

4

„Lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren.“ - Dante Alighieris berühmtes Zitat würde perfekt auf die Rückseite dieses Romans passen. Denn „Shuggie Bain“ von Douglas Stuart ist wirklich ein Buch, das man aushalten können muss. Alkoholismus, wiederholter Kindesmissbrauch, Gewalt, Armut und eine omnipräsente Hoffnungslosigkeit lassen in diesem Roman keinen Platz für allzu viel Optimismus. Im ersten Kapitel lernen wir Shuggie Bain 1992 als 16-Jährigen kennen, der allein in einer schmutzigen Wohnung im Süden von Glasgow lebt und in einem Supermarkt arbeitet, wo sein Chef über Hygienemängel hinwegsieht, weil minderjährige Arbeitskräfte billig sind. Im weiteren Verlauf dieses beeindruckenden Debütromans erfahren wir, was Shuggie in diese deprimierende Situation gebracht hat. Douglas Stuart beweist ein tiefes Verständnis für die Beziehung zwischen einem Kind und seinem drogenabhängigen Elternteil und zeigt eine Welt, die in der Literatur nur selten dargestellt wird. Allein unter diesem Gesichtspunkt ist der Roman schon bewundernswert und wichtig. Darüber hinaus ist die Geschichte zutiefst politisch und beschreibt die Auswirkungen des „Thatcherismus“ auf die Gesellschaft in Glasgow, wo Männer mangels anständiger Arbeit auf dem Sofa verrotten. Teilweise einseitig und daher kritikwürdig erscheint mir jedoch der Darstellung der Frauen, die alle entweder dürr oder schlaff sind, zu viel oder zu wenig Make-up tragen und immer falsch gekleidet sind - "enge Leggings" deuten auf eine lockere Moral hin, während "ausgebeulte Leggings" von Schlampigkeit zeugen. Stuarts Prosa mutet vor allem im englischen Original etwas schwerfällig an – die deutsche Übersetzung kann ich nicht beurteilen.

3

Anders als erwartet

Der Klappentext hat mich nicht erahnen lassen, wie brutal der Plot sein würde. Ich habe mich lange mit dem Buch gequält, da ich die Inhalte nicht lange ertragen habe und das Buch immer wieder zur Seite legen musste - doch bin ich froh, es letztendlich doch beendet zu haben. Ein ❤️‍🩹 für Shuggie.

5

Sehr emotionale Geschichte, was der kleine Shuggie alles durchgemacht hat und trotzdem immer zu seiner Mutter gehalten hat.

4

Ein tragisches Buch über den Jungen Shuggie, der für das harte und gewaltgeprägte Leben in Glasgow viel zu sanft und sensibel ist. Sein einziger Trost ist seine Mutter die immer wieder dem Alkohol verfällt, doch für sie würde er alles aufgeben. Ich brauchte etwas länger, um das Buch durchzulesen. Douglas Stuarts Schreibstil ist speziell aber man gewöhnt sich. Mir persönlich waren es zu viele Stories in einem, daher ein Stern abzug.

5

Was für ein starkes Buch!

5

Absolute Leseempfehlung! Unfassbar traurig und herzzerreißend. So viel grauenhafte Realität kann ein Mensch kaum ertragen. Ich bin mir immer noch nicht sicher mit wem ich mehr Mitgefühl habe, der alkoholkranken Mutter oder dem Sohn, der Tag für Tag versucht sie zu retten…

5

Mein Herz!!

Zitate: "Die, die am wenigsten haben, geben am meisten." "Agnes Gesicht war dick geschminkt und Shuggie fand, es sah aus, als hätte sie mehrere Gesichter übermalt, die sie vorher abzunehmen vergessen hatte." "... und dachte daran, wie sehr sie ihren ältesten Sohn vermisste. Sie vermisste Leek sogar, wenn er da war; er hatte etwas an sich, das sie immer einsam machte." "Wenn die Zeit reif ist, musst Du gehen. Das Einzige, was Du tun kannst, ist Dich selbst zu retten" Inhalt: Glasgow in den 80er Jahren. Der kleine Schuggie wächst mit einer alkoholkranken Mutter auf und jeder Tag ist eine Wundertüte. Wird es die liebevolle, sich kümmernde Mutter sein, oder die mit Nachwehen kämpfenden Frau, die getrieben ist vom nächsten Rausch? An vielen Tagen sind die Rollen verdreht - viel zu oft müssen sich die Kinder um die Mutter kümmern. Viel zu oft müssen die Kinder hungern. Viel zu oft sind die Kinder allein. Meinung: Mein Herz! Auch Monate nach beenden denke ich immer noch sehr oft an Shuggie und mein Herz ist immer noch so schwer. Nicht nur das Elternhaus, die Nachbarschaft, die Lehrpersonen - sondern eine ganze Gesellschaft hat versagt. Ich habe alle Facetten beim Lesen durchlaufen. Ich war unfassbar wütend, traurig und verzweifelt. Es sind sogar Tränen gekullert - was bei mir sehr selten vorkommt. Ein unfassbar schwer zu ertragendes Buch! Hierzu gibt es ein Kerngespräch auf dem Youtubekanal von @dunis.lesefutter Meine Meinung in Videoform gibt es im Lesemonat Februar auf Youtube.

Abbruch auf S. 193

Nachdem der Hype abgeebbt ist, hab ich es nun auch dazu gegriffen. Das Buch über den Jungen aus armen Verhältnissen, wohnhaft im Glasgow der 80er-Jahre, und seine alkoholkranke Mutter. Der Inhalt dürfte hinlänglich bekannt sein. Der Schreibstil war sperrig und gewöhnungsbedürftig; konnte mich nicht packen und emotional ebensowenig erreichen, wie die Protagonisten. Irgendwie war es eine Endlosschleife der Hoffnungslosigkeit, die mich deprimiert und in ihren Wiederholungen gelangweilt hat. Abbruch auf S. 193

5

Wir begleiten den kleinen Shuggie, der anders ist als die anderen Jungen in der Arbeitersiedlung. Statt mit dem Fußball, spielt er lieber mit Puppen. Liebt alles Schöne, vor allem seine Mutter Agnes. Diese liebt vor allem eines, den Alkohol. Ungeachtet, ob dies ihrer Familie Schaden zufügt. Douglas Stuart hat es mit „Shuggie Bain“ geschafft eine scheiternde Familie durch die Augen eines Kindes zu portraitieren. Es ist eine Geschichte geprägt durch Armut, Gewalt und Missbrauch. Läuft einmal alles rund, kommen Agnes Dämonen wieder und alles Glück wird zerstört. Wie sehr beeinflusst der Alkoholismus eine doch so liebevolle Familie? Wie viel Schmerz, kann man ertragen, wenn man jemanden so sehr liebt? Eine Qual, Shuggies Geschichte zu lesen.

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5

Grandios gut und elendig traurig. So hart, roh und abstoßend… und gleichzeitig von einer zärtlichen Schönheit… wie eine einzelne Blume in einer kilometerlangen Betonlandschaft. Reißt einem das Herz raus und wohnt gleichzeitig darin.

Ich hab‘s endlich auch gelesen, das Buch, das einem das Herz aus der Brust reißen soll. Und was soll ich sagen: das macht es! Glasgow in den 80er Jahren. Armut und Tristesse bestimmen den Alltag vieler Familien. Die Erwachsenen suchen Arbeit und warten auf die nächste Zahlung des Sozialamts, die Kinder schlagen sich irgendwie durchs Leben und hoffen, dem Elend irgendwann entkommen zu können. Platz für Träume bleibt da nicht. Shuggie wächst in einer Familie auf, deren Vater die Mutter schlecht behandelt und schließlich geht, die Geschwister (beide um einige Jahre älter) dem Haus entfliehen und einer Mutter, die um jeden Preis die Haltung bewahren will, aber immer tiefer in die Alkoholsucht versinkt. Shuggie, der immer zu hören bekommt, dass er anders ist, nicht wie die anderen Kinder, zu weich, zu zart, zu feminin, kümmert sich um seine Mutter. Er rettet sie ein ums andere Mal und es verlangt ihm alles ab… Oh Shuggie,… du hast mir viel abverlangt. Kaum auszuhalten ist es, von deinem Schicksal zu lesen und nichts tun zu können. Wir du das, was dir alles an Schrecklichen widerfährt, als Normalität hinnimmst und einfach weiter machst. Wie du hoffst, bangst und den harten Alltag meisterst. Wie sehr du alle um die herum liebst, dein gutes Herz, deine Fürsorge für deine Mutter. Ich habe mein Herz an dich verloren, Shuggie. Du hättest etwas besseres verdient und hast doch das Beste aus deiner Situation gemacht. Den Nachfolgeroman „Young Mungo“ habe ich vor „Shuggie Bain“ gelesen und ja, sie sind vergleichbar (auch wenn Shuggie und Mungo in unterschiedlichen Lebensphasen stecken), weshalb ein ordentlicher Abstand zwischen den Lektüren gut tut. Aber beide werden mein Herz nie mehr verlassen. Und sie lassen mich beide meine Kinder in den Arm nehmen und sie akzeptieren, wie sie sind (ja war auch vorher schon so, aber die Bücher Erden). Es gibt keine Content-Note, die hier nicht erwähnt werden muss. Ich liste sie daher nicht einzeln auf. Fazit: Grandios gut und elendig traurig. So hart, roh und abstoßend… und gleichzeitig von einer zärtlichen Schönheit… wie eine einzelne Blume in einer kilometerlangen Betonlandschaft.

5

Ein Tod mit Umwegen

Dieses Buch hat mich emotional sehr mitgenommen. Was Alkoholsucht vor allem mit den unschuldigen Kindern macht, ist dramatisch und in diesem Buch sehr eindringlich beschrieben. Die Liebe zur Mutter ist so bedingungslos, trotz der schlimmen Situation die vor allem Shuggie erlebt hat. Das ambivalente Verhalten von Agnes im Suff bzw. mit einem Kater ist für Kinder der wohl schlimmste Beziehungsstil. Nie ist man sicher, immer lebt man in Angst und Sorge. Als sehr schlimm habe ich es empfunden, als Shuggie am Ende den BH bin Agnes geöffnet und ausgezogen hat, weil sie zu betrunken war. Sucht ist eine Selbstmedikation und hilft nie! Schrecklich ehliches Buch. Sehr empfehlenswert!

4

Glasgow, in den 80er Jahren: Shuggie Bain, Lieblingskind von Agnes, der Trinkerin, wächst hier im Arbeiterviertel in Armut auf. Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit prägen das Leben der Arbeiter in Glasgow. Huggies Vater hat schon lange die Flucht ergriffen: Anfänglich von Agnes Schönheit geblendet, hat er längst begriffen, dass er ihr nicht helfen kann. Unterhalt zahlt er nicht - und so landen Agnes, ihre zwei Kinder aus erster Ehe und dem gemeinsamen Kind Shuggie in der Sozialwohnungssiedlung. Agnes versäuft das Geld von der Stütze am ersten Tag nach Erhalt und für Essen bleibt den Kindern nichts mehr. Wenn das Geld alle ist, macht Agnes sich schön, pflegt sich, zieht ihren schönen Pelz aus alten Tagen an (der Pfandleiher wollte den nicht haben) und macht sich auf dem Weg um einen Mann zu suchen, der ihr einen Drink spendiert. Shuggies ältere Geschwister Kath und Leek ziehen aus, und so ist es an Shuggie sich um seine Mutter zu kümmern. Er, der anders ist als andere Jungs, feminin mit weichem Gang, versucht auf seine Mutter aufzupassen. Er schwänzt die Schule, beschützt sie vor aufdringlichen Männern die an die Tür klopfen, wischt ihr Erbrochenes auf und bringt sie ins Bett. Doch Shuggie gibt nicht auf: Das Wohlbefinden seiner Mutter ist für Ihn das erste Gebot… Es ist ein Buch über bedingungslose Liebe, Sucht und Abhängigkeit und deren Auswirkungen auf alle Familienmitglieder. Shuggie Bain ist der Romandebüt von Douglas Stuart, der hier die eigene Geschichte seiner alkoholkranken Mutter erzählt, ausgezeichnet mit dem Booker Preis 2020. Mir persönlich hat die tieftraurige Geschichte gut gefallen, lesenswert, aber nicht mein Lesehighlight des Jahres. 4½ Sterne

5

First book that I read in 2023 and it did not disappoint. It’s grim and bleak but it makes you love the main character Shuggie Bain even more.

5

Klappentext von der Verlagsseite: Für seinen Roman „Shuggie Bain“ wurde Douglas Stuart mit dem Booker Preis 2020 ausgezeichnet. „Das beste Debüt, das ich in den letzten Jahren gelesen habe.“ (Karl Ove Knausgård) „Dieses Buch werdet ihr nicht mehr vergessen.“ (Stefanie de Velasco) Shuggie ist anders, zart, fantasievoll und feminin, und das ausgerechnet in der Tristesse und Armut einer Arbeiterfamilie im Glasgow der 80er-Jahre, mit einem Vater, der virile Potenz über alles stellt. Shuggies Herz gehört der Mutter, Agnes, die ihn versteht und der grauen Welt energisch ihre Schönheit entgegensetzt, Haltung mit makellosem Make-up, strahlend weißen Kunstzähnen und glamouröser Kleidung zeigt – und doch Trost immer mehr im Alkohol sucht. Sie zu retten ist Shuggies Mission, eine Aufgabe, die er mit absoluter Hingabe und unerschütterlicher Liebe Jahr um Jahr erfüllt, bis er schließlich daran scheitern muss. Ein großer Roman über das Elend der Armut und die Beharrlichkeit der Liebe, tieftraurig und zugleich von ergreifender Zärtlichkeit. Autoreninfo von der Verlagsseite: Douglas Stuart, geboren und aufgewachsen in Glasgow, studierte am Royal College of Art in London. Nach seinem Abschluss zog er nach New York, wo er als Modedesigner arbeitet. Seine Texte erschienen im New Yorker und auf Literary Hub. Für seinen ersten Roman, Shuggie Bain, wurde er mit dem Booker Preis 2020 ausgezeichnet. Erster Satz: Der Tag war mau. Meinung: Für “Shuggie Bain” wurde Douglas Stuart im vergangenen Jahr mit dem Booker Prize ausgezeichnet. Schon damals fiel mir das Buch ins Auge und ich hoffte sehr, dass sich ein deutschsprachiger Verlag die Lizenz sichern würde. Der Hanser Verlag hat dies schließlich getan und mit Sophie Zeitz eine sehr gute Übersetzerin für das Werk gefunden. Mit der Übersetzung steht und fällt jedes Werk. Das Buch nimmt mich immer noch mit, obwohl ich es schon vor ein paar Tagen beendet hatte. Die Geschichte von Agnes und Shuggie musste sich erst einmal setzen, bevor ich meine Gefühle in Worte fassen konnte. Douglas Stuart ist mit “Shuggie Bain” ein atemberaubendes Debüt gelungen, für das er zurecht den “Booker Prize” 2020 gewonnen hat. Es ist zum Teil autobiografisch und beginnt im tristen Glasgow der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts zur Zeit der Thatcher-Ära. Shuggie Bain ist anders, für einen Jungen unheimlich feinfühlig und feminin, er passt sogar nicht in die raue Arbeiterwelt Glasgows. Hineingeboren in eine Familie, die alles andere als eine behütete Kindheit gewährt. Ein gewalttätiger Vater, eine alkoholkranke Mutter und zwei Geschwister, die versuchen sich so schnell wie möglich aus der desaströsen Familiensituation zu befreien. So bleibt Shuggie auf sich selbst gestellt und versucht verzweifelt seine Mutter zu retten. Dieser kleine Junge ist mir ans Herz gewachsen. Seine Sensibilität, die Art wie er versucht seine Mutter zu retten brechen einen das Herz, gleichzeitig kann er auch unheimlich schlagfertig sein, sodass ich über diesen kleinen Jungen lachen musste, da gerade diese Szenen dann, die Trostlosigkeit seines Lebens durch den Humor unterbricht. Auch Agnes ist mir nahegekommen. Stellenweise wollte ich diese Frau einfach nur schütteln und ihr sagen, komm zur Besinnung, du hast einen wundervollen kleinen Sohn. Dann gab es Momente, in denen ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte, und getröstet hätte, immer dann, wenn ihr Mann mal wieder unmöglich war, das knappe Geld nicht reichte und das Sozialamt herhalten musste. Der gewaltige Sprachstil von Douglas Stuart lässt einen nicht los. Oft musste ich das Buch mal zwischendurch zuklappen um wieder Atmen zu können. So sehr hat mich Shuggies Geschichte, die im Grunde genommen die Lebensgeschiche von Douglas Stuart ist, mitgenommen. Zugleich ist dieser autobiographische Roman eine Milieustudie der Thatcher-Zeit in Glasgow. Er beschreibt diese Trostlosigkeit, die Armut, das raue Klima unter den Bürgern Glasgows deutlich und prägnant. Das gesamte Buch hat einen traurigen Unterton und Shuggies Leben war hart mit dem Mobbing in der Schule, den stets wechselnden Liebhabern der Mutter und der Armut. All dies schreibt Douglas Stuart mit einer wohlklingenden Sprache, bildreich, detailreich, hart, teilweise liebevoll, teilweise deutlich nieder. Eine Sprachgewalt, die ihresgleichen sucht. Eine Sprache, die einen fordert, eine Sprache, die einen dranbleiben lässt, eine Sprache, die einen nicht loslässt – wie das Buch auch. Shuggie Bain klingt nach und wird eines meiner Jahreshighlights sein. Wenn, nicht sogar das Highlight des Jahres. Fazit “Shuggie Bain” ist ein grandioses Debüt. Ein wundervolles Buch über eine Mutter-Kind-Beziehung, die einen nicht loslässt, die einen aufrüttelt und nachdenklich zurücklässt. Klare Leseempfehlung.

4.5

Ein sanfter Junge im unerbittlichen Kampf seine Mutter zu retten und sein Weg im rauen Umfeld zu finden. Gut geschrieben, einfühlsam und manchmal gab es ein Stich ins Herz

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3

Sehr düsteres Buch, im regnerischen Glasgow der 80er Jahre.

3.5

Nichts für schwache Nerven

Das Buch hat mich wütend gemacht. Es bearbeitet Themen wie Alkoholsucht, Missbrauch und Häusliche Gewalt. Ich konnte das Buch zwischendurch nicht weiterlesen. Es nimmt einen emotional sehr mit. Das ist ein Buch was mich noch lange verfolgen wird. Das Buch ist Nummer 98 der Top 100 aus der Liste der New York Times Lesern.

4.5

Eine Geschichte, die dein Herz brechen lässt

„Young Mungo“ war eines der schlimmsten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Es hat dann doch zwei Jahre gebraucht, bis ich mich an das Debüt, von Douglas Stuart herangetraut habe. Und auch hier sollte mein Herz wieder brechen. Shuggie lebt als jüngstes Kind mit seinen beiden Geschwistern und seiner alkoholkranken Mutter Agnes bei seinen Großeltern. Auch der Vater, ein Taxifahrer lebt bei Ihnen, macht Ihnen das Leben aber nicht gerade leicht. Doch die Mutter ist es, die den kleinen Jungen mehrfach in den Abgrund sehen lässt. Sie kommt einfach nicht vom Alkohol los, und so lesen wir, wie die sehr attraktive Frau sich nach und nach kaputt säuft. Alkoholismus wird mit seinen Folgen ganz ungeschönt dargestellt. Stuart spart nicht mit drastischen Szenen und mir ist es des Öfteren schwer gefallen diese voll und ganz zu lesen. Was dabei auffällt, ist, dass es besonders Männer sind die Situation provozieren die unerträglich sind. Männer sind es, die Agnes begehren und selbst im Momenten, wo es ihr besser geht so lange provozieren, bis sie wieder am Boden ist. Männer sind es, die den kleinen Jungen missbrauchen und ausnutzen. Männer sind es, die Liebe versprechen und Gewalt und Verachtung verteilen. Wie auch in der Realität arrangiert sich Shuggue mit der Alkoholsucht seiner Mutter. Es ist für ihn gelebte Realität und auch wenn es ihm damit nicht gut geht, so lernt er mehr und mehr damit umzugehen. Er liebt seine Mutter abgöttisch und tut alles fürsie. Dazu gehört auch jeden Tag aufs Neue auszuloten, welcher Jekyll und Hyde Typ die Mutter heute ist. Dieses ausloten der Stimmungen ist typisch für Kinder alkoholabhängiger Menschen. Und es prägt einen fürs ganze Leben. So auch Douglas Stuart, dessen Kindheit wie eine Schablone auf die unseres Protagonisten passt. Er versprach, seiner seiner Mutter einmal ihre Memoiren zu schreiben, und versuchte, sie damit vom Alkohol abzulenken. Letzteres ist nicht geglückt, doch Ersteres halten wir in unseren Händen. Auch er wuchs in den Arbeitersiedlungen Glasgows auf, wo im Schottland der Thatcher Ära Elend und Hunger herrschte. Die Lebenserwartung war hier um ein Vielfaches geringer, als im Rest von Europa. Wann genau ein Mensch anfängt zuviel trinken konnte Stuart bei seinen Recherchen nicht herausfinden. Meist ist es ein schleichender Prozess, der keinen besonderen Auslöser benötigt. Shuggie merkt sehr schnell, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Er ist anders als die anderen Jungs und möchte doch so gerne normal sein. Natürlich nimmt auch seine Umgebung war, dass er queer ist, eine Orientierung, die nicht geduldet wird, und somit wird er gemobbt und gehänselt und missbraucht. Erfahrungen, die er mit dem Autor teilt. Beide waren einsame Kinder, die sich eine eigene Welt im Kopf zusammen gebastelt haben, um zu überleben. Stuart sagt in einem Interview, dass er Müttern und queeren Kids aus der Arbeiterklasse eine Stimme geben wollte, die nicht im Glamour einer Metropole groß werden, sondern sich mit Diskriminierung und Mangel auseinandersetzen müssen. Shuggies Mutter war eitel, und diese Eitelkeit verhalf ihr sicherlich dazu, immer wieder aufzustehen, so lange, bis es nicht mehr ging. Woher der kleine Junge aber die Kraft genommen hat, zu überleben, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Und es macht mir große Bauchschmerzen zu wissen, dass viele Kinder sein Schicksal teilen. Eine große Leseempfehlung für alle, die heftige Geschichten verkraften.

3

Buch ist ganz gut, wenig weiß man nicht so recht, wohin das Buch einen bringen will. Die Geschichte ist traurig und erschreckend zugleich und leider sehr nah an der Realität. Ich fand das es wenig Spannung hatte, bzw. So ein wenig eintönig war. Definitiv lesenswert.

5

Shuggie hat mein Herz erobert 🥀

Dieses Buch hat mich richtig gepackt. Ich habe mit Shuggie mitgefühlt und mitgelitten. Douglas Stuart bringt die trostlose Stimmung der 80er in UK so eindrücklich auf den Punkt, dass man völlig eintaucht. Traurig, ehrlich, aber auch voller Herz. Große Empfehlung!

5

Glasgow in den 1980ern. Der kleine Hugh, genannt Shuggie, ist ein sensibler Außenseiter, er drückt sich schon als Kind gewählt aus und hat mehr Interesse an Spielzeug, das vor allem für Mädchen gedacht ist, als an Fußball. Er lebt mit seinen Eltern und zwei älteren Geschwistern unter eingeengten und ärmlichen Bedingungen bei den Großeltern. Der taxifahrende Vater ist genervt von der Alkoholsucht seiner Ehefrau und unterhält nebenbei mehrere Affären. Als er seiner Frau verkündet, er habe ein Haus für die Familie gefunden, ahnt diese nicht, welche Folgen der Umzug haben wird – und unter welchen Bedingungen er stattfinden wird. Ich habe von mehreren Seiten Vergleiche des letztjährigen Gewinners des Booker Prize mit Hanya Yanagiharas „A Little Life“ gehört. Es sei ähnlich düster und manipulativ. Das kann ich definitiv nicht nachvollziehen. Stuarts teilweise autobiografische Darstellung des Lebens einer Alkoholikerfamilie in den armen Gegenden von Glasgow ist, soweit ich das beurteilen kann, absolut realistisch und überhaupt nicht übertrieben. Ja, das Buch ist traurig und bedrückend, aber nicht hoffnungslos und im Vergleich zu „A Little Life“ lässt es die Leser*innen nicht abstumpfen für das Schicksal der Protagonisten. Man ahnt indes, dass für Agnes, Shuggies Mutter, wenig Hoffnung besteht, auch wenn sie sich selbst und ihre Wohnung stets tadellos hält. Sie vertrinkt den Großteil der staatlichen Stütze, vertreibt ihre beiden älteren Kinder – im Grunde sorgt Shuggie schon als Kind eher für seine Mutter als sie für ihn und sie setzt ihn mehrfach Gefahren aus. Der Umzug in eine ehemalige Bergarbeitersiedlung lässt die Situation eskalieren, die Frauen dort nehmen Anstoß an Agnes‘ Auftreten, sie halte sich für etwas Besseres, und der kleine Junge, der ist „poofy“, „schwulig“ und damit ein ideales Mobbing-Opfer. Doch es gibt auch kleine Triumphe, in denen Shuggie dazu stehen kann, wie er ist. Geschrieben ist das Buch in einer kraftvollen, ausdrucksstarken Sprache, die Dialoge in Glaswegian, dem Glasgower Dialekt. Das ist unter Umständen nicht immer leicht zu verstehen, insbesondere beim Hörbuch, das von Angus King auch komplett in Glaswegian gelesen wird. Durch meine Verbindung zu Schottland ist mein Ohr noch einigermaßen auf den Akzent eingestellt, doch manchmal musste ich auch zurückspulen, um etwas richtig zu verstehen. Seid also vorgewarnt, man sollte schon ein bisschen mit schottischer Ausdrucksweise und dem Akzent vertraut sein. Sehr zufrieden bin ich auch mit dem Ende des Buches, das war stimmig. Das Buch hat meiner Ansicht nach sehr verdient den Booker Prize gewonnen. Es zeichnet ein realistisches Bild der Kindheit eines schwulen Jungen in den Achtzigern in trostlosem Umfeld und zeigt, was Alkoholismus in einer Familie anrichten kann.

5

Glasgow in den 80er Jahren. Die Zechen sind geschlossen, die Kohlegruben versiegelt, die Wirtschaft Schottlands am Ende. Zurück bleiben Arbeits- und Perspektivlosigkeit, Armut, Verrohung und Alkoholismus. In dieser Gemengelage wächst Shuggie Bain auf. Vom Vater und von der großen Schwester verlassen, lebt er in einem ehemaligen Zechenviertel mit seiner Mutter und seinem großen Bruder. Seine Mutter, Agnes Bain, ist schwerst alkoholabhängig. Shuggie muss früh lernen, sich zu kümmern und mit dem Wenigen was da ist klarzukommen. Dann wird es besser, Agnes Bain geht zu den Anonymen Alkoholikern und bleibt trocken. Doch kann dieser neue Frieden halten zwischen all dem Elend? Dieser Roman ist sehr schwer zu ertragen. Es geht um Alkoholismus, um Gewalt, um Missbrauch, um Verwahrlosung, um Diskriminierung. Auf jeder Seite wird geflucht aufs Leben und auf die Mitmenschen. Auf jeder Seite verliert man etwas mehr den Glauben an die Menschen und den Teufel Alkohol. Doch wenn solch ein Buch so geschrieben/übersetzt ist so authentisch, so unmittelbar, so differenziert, so stark, so schonungslos, so sprachgewaltig, so sensibel; dann hält man das aus, nein dann genießt man es sogar ein bisschen, weil es einfach großartige Literatur ist. Literatur kann einen an Orte und Emotionen führen, an denen man selbst noch nie war. Das hat „Shuggie Bain“ geschafft, eben weil Douglas Stuart vieles davon selbst erlebt hat. Er ist als homosexueller Junge mit einer alkoholkranken Mutter im Glasgow der 80er aufgewachsen. Dies spürt man in jeder Zeile, er transportiert das Grauen und aber auch die Liebe zu dem Wenigen im Leben, was eben da war. Das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Ein Lehrstück dafür, was in abgehängten Orten und Schichten geschehen kann, und daher zeitlos wertvoll!

3

Jedes mal wenn ich dachte: Ok das wars es kann nicht noch schlimmer für Agnes, Snuggie und Leek werden, wurde es sehr wohl sehr viel schlimmer

5

Keine leichte Kost

Ein Buch wie ein Schlag in die Magengrube – nüchtern, ungeschönt, zutiefst menschlich. Shuggie Bain erzählt von Würde im Verfall, Nähe im Zerfall, und lässt keine einfachen Antworten zu. Es hat mich beschäftigt wie kaum ein anderes – und jetzt brauche ich erstmal etwas Leichteres.

4.5

Sollte bekannter sein.

Mit kleinen Anlaufschwierigkeiten hat auch mich diese Geschichte gepackt. In der Übersetzung hat man sich statt an schottischen Slang an einem Art Platt (?) bedient, wollte damit die Atmosphäre unterstreichen. Ärmliche Verhältnisse, Verzweiflung, düstere Zukunftsaussichten. All das mit dem Hintergrund der Thatcher - Zeit, Schottland in den 80ern. Finde schon, dass es gut dargestellt ist. Übrigens TW: Missbrauch, Gewalt, Sucht, Tod, Trauer, Schimpfwörter. Viel zu viel steht die Mutter im Vordergrund, was aber auch das Problem von Shuggie ist. Dass er in seiner Kindheit sich seine Mutter kümmern musste, als sie es je für ihn getan hätte. Trotz ihrer Sucht hat sie es auf ihre Weise wohl auch. Es frustriert mich, dass Shuggie (&alle Shuggies da draußen) so eine Kindheit haben und haben werden. Trotz allem blickt er mit Sehnsucht auf sein Kindsein zurück, was man im Nachhinein auch irgendwie verstehen kann. Aber eigentlich nur ein bisschen. Kein rasanter Roman, mehr eine Coming of age - Story mit Drama und Herz.

4

Ich habe zwei Anläufe gebraucht, um mich auf dieses Buch wirklich einlassen zu können. Ich wusste grob, was auf mich zukommt, aber die Story ist hart und liest sich definitiv alles andere als locker und leicht. Die enge Beziehung und Abhängigkeit von Shuggie zu seiner alkoholkranken Mutter ist tatsächlich ziemlich herzzerreißend. Schwere Kost, die in Erinnerung bleibt…

3.5

Shuggie Bain handelt von Armut, Sucht und Missbrauch in einer zerrütteten Familie aus Glasglow. Die Beziehung eines empathischen Kindes und seiner alkoholkranken Mutter macht nachdenklich, wütend und traurig zugleich. Die schrille Mutter steht im Gegensatz zu dem grauen Umfeld in dem der kleine Shuggie aufwachsen muss. Douglas Stuart beschreibt das Leben der beiden unglaublich gut, trotzdem fehlte mir im Buch etwas Spannung.

5

Was Shuggie erlebt ist teilweise wirklich schwer zu ertragen, aber dennoch ist man gefesselt und möchte ihn auf seiner Reise begleiten.

5

Shuggie is the second Son of Big Shug and Agnes Bain. Living in Glasgow of the 80ies, poverty, alcoholism and unemployment are everywhere. All these ghosts haunt the Bain Family especially Mother Agnes which tries to keep the nice presence alive. After Shug leaves the rest of the family in an hopeless outskirt everything turns even more rocky. Shuggie is the youngest of three and he's different than the other boys of the neighbour hood which makes him an easy target. Suggested to be gay everyone keeps picking on him an his always drunken Mom. The other siblings try to get away as fast as possible only Shuggie tries everything to keep his mom in line. A Journey from 1981 to 1992 in different suburbs of the City we experience of young to adolescent Shuggie. A special boy and his life in Glasgow. Very good read, tragic, shocking but also very entertaining. Depressing, insulting, aggravating, everything you could hope for. Fore shure not an easy topic but a really great book. Give a try and fall in love with Shuggie Bain!

5

Zurecht ausgezeichnet „Dum spiro spero.“ – „Solange ich atme, hoffe ich.“ Auch wenn dieses Zitat aus einem anderen Buch stammt, fand ich es geradezu passgenau auf „Shuggie Bain“, den mit dem Booker Price 2020 ausgezeichneten Debüt-Roman (erschienen 2021 im Hanser-Verlag und kongenial übersetzt von Sophie Zeitz) von Douglas Stuart, zugeschnitten. Denn trotz aller Tristesse, die die Geschichte um die alkoholkranke Agnes mit sich bringt – Hoffnung gibt es in jeder Situation – sei sie noch so vertrackt und aussichtslos. Hört sich ambivalent an, ich weiß. Und trotzdem: nicht umsonst heißt es immer „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ In vorliegendem Roman erzählt der Autor die Geschichte seiner Mutter; allerdings keine reine Biografie, sondern fiktional. Wobei die Grenzen so fließend sind, dass die geneigte Leserschaft nicht unbedingt erkennt, was Douglas Stuart hinzugedichtet hat oder was tatsächlich seiner Erinnerung an die trostlosen Jahre im noch trostloseren Glasgow der 1980er-Jahre (also der Thatcher-Ära in Großbritannien) entsprungen ist. Die Zeit ist geprägt von hoher Arbeitslosigkeit, von Trostlosigkeit, von Gewalt, von Alkohol – eine Spirale in die untersten Sphären der Gesellschaft. Und mittendrin Agnes; Mutter von drei Kindern, von einer (zwar) langweiligen, aber guten Ehe „abgerutscht“ in eine unzumutbare Beziehung zu einem fürchterlich agierenden Mistkerl (sorry, was Anderes fällt mir zu Shug Bain nicht ein), der sie nach einem Umzug in eine (Sozial-)Siedlung voller Alkoholiker sitzen lässt. Und trotzdem gibt es immer jemanden an ihrer Seite, der sie nicht „loslässt“, der sie bedingungslos liebt: ihr Sohn Shuggie, der wegen seiner „Andersartigkeit“ von allen in seiner Schule verachtet, gehänselt und unterdrückt wird. Er sorgt sich um seine Mutter, steckt sein eigenes Leben „zurück“, um für sie da zu sein – im Gegensatz zu seinen Halbgeschwistern Catherine und Leek, die sich im Lauf der Zeit „absetzen“ und so den Sprung in die Unabhängigkeit wagen. Auch wenn Leek Shuggie aus seiner „Blase“ befreien will und sagt: „Mach nicht denselben Fehler wie ich. Sie wird nicht wieder gesund. Wenn die Zeit reif ist, musst du gehen. Das Einzige, was du tun kannst, ist dich selbst zu retten.“ (S. 410) Nun, Agnes überlebt ihre Alkoholsucht nicht und trotzdem blitzt am Ende der (bisherigen) Geschichte (ich hoffe, der Autor erzählt in einer „Fortsetzung“ wie es mit Shuggie weitergeht) ein Silberstreif am Hoffnungshimmel auf: Shuggie findet Anerkennung in Form einer „Leidensgenossin“, die ihn annimmt wie er ist: anders und einzigartig. Selten hat mich eine Mutter-/Sohn-Beziehung so berührt wie diese. Absolut verdienter Preisträger-Roman und somit eine glasklare Leseempfehlung und 10 von 5*. ©kingofmusic

5

„He let her cry, he let her talk, and he didn’t contradict her when she made him fine promises he knew she would be unable to keep.” Durch „Young Mungo“ wusste ich ja schon, das Bücher von Douglas Stuart wehtun – so richtig – und dennoch kann ich nicht fassen, was ich gelesen habe. Was Stuart hier geschrieben hat. Was er ... erschaffen hat. Shuggie Bain ist die Geschichte eines Jungen und seiner alkoholkranken Mutter. Es ist die Geschichte eines Lebens, wie es so oft auf der Welt zu finden ist und eine Geschichte, vor der wir die Augen verschließen möchten. Es ist eine Geschichte über Familie, Verlust, Erwachsen werden, Suchterkrankungen, Armut, Liebe und noch viel mehr. Es ist die Geschichte einer Sucht, die alles nimmt und nur so tut, als würde sie im Gegenzug auch alles geben. „Why can’t I be enough?“ Wie auch bei „Young Mungo“ habe ich eine Weile gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Das liegt wohl daran, dass Douglas Stuart sich Zeit lässt; er erzählt Sekunde um Stunde um Jahr und Jahrzehnt. Er fliegt nicht über die Seiten, sondern schwimmt ohne Flügel. Er gibt den Charakteren ein Leben, welches so real ist, dass man sich in der Vorstellung verlieren kann, sie wirklich zu kennen. Ihnen schon einmal begegnet zu sein. Von Anfang an macht Agnes einen wütend und gleichzeitig ist es nicht Agnes, auf die man wütend ist, sondern der Alkohol. Man sieht, wie die Sucht sich durch ihren Körper frisst, sich von Organ zu Organ vorarbeitet, um schlussendlich zum Herzen vorzudringen. Man hofft so sehr, dass sie Hilfe bekommt und das sie sich wehren kann. Das sie ein wenig Freiheit schmecken darf und tanzen kann. So sehr Agnes einen wütend macht, so sehr beginnt man auch sie zu lieben und mit ihr zu weinen und zu wüten. Shuggie schließt man in Herz – man will ihn umarmen und ihn trösten und alles gut machen. Man will ihn nehmen und schütteln und ihn beschützen. Shuggie, der alles für seine Mutter tut; der sie liebt und sie nicht an den Alkohol verlieren will. Shuggie, der so anders ist, weil er nichts mit Mädchen anfangen kann und zu unmännlich läuft und gehänselt wird, egal wohin er auch kommt. Shuggie, der dennoch nie aufgibt und immer weiterkämpft. Shuggie, der schon mit 13 Jahren mehr durchlebt hat, als manch 80-jähriger. Shuggie, der kein Kind sein darf kann. Die Geschichte ist in ihrer Ruhe und langsamen Art so grausam wie der immer weiter steigende Meeresspiegel. Irgendwann ist es zu spät und alles bricht über einem zusammen. Ob man nach einer Katastrophe noch Kraft und Willen hat, hängt ganz von einem selbst ab. Die Sonne jedenfalls geht auch am nächsten Morgen wieder auf. Shuggie Bain ... manche Leben enden und manche beginnen. Schmerzen tut es so oder so.

5

"Was immer sie zum Lachen brachte, tat er noch ein Dutzend Mal, bis ihr Lächeln dünn und falsch wurde und er nach dem nächsten Kunststück suchte, das sie glücklich machen würde." (S. 67) Es sind die 80er Jahre in Schottland und Dank Margaret Thatcher ist es düster - sowohl in den Häusern als auch in den Herzen der Menschen. Jeder Penny muss x-mal umgedreht werden und für die Illusion von Lebensfreude braucht es Bier und Schnaps. Die Sozialhilfe reicht höchstens für fünf von sieben Tagen. Der Frust entlädt sich in Gewalt. Hier kommt niemand unversehrt durchs Leben. In den rußig schwarzen Straßen von Glasgow lebt Shuggie mit seinen beiden Geschwistern und seiner alkoholkranken Mutter Agnes. Eine Frau, die ihre Fassade trotz allem immer auf Hochglanz poliert: sexy Kleider, perfektes Make-up - doch das Leben ist längst aus ihr gewichen. Ihr Glas meist leer und nur noch der trübe Bodensatz ist geblieben. Einen Grund zum Saufen gibt's immer. Wo soll man da anfangen, oder besser - warum sollte man erst damit aufhören?! Die drei Geschwister haben ganz eigene Überlebensstrategien entwickelt: Catherine sucht schnellstmöglich das Weite und reißt die Brücken ab. Mit Bleistift und Skizzenblock zeichnet Leek das ihn umgebende Elend, als sei er selber nicht Teil dessen, sondern nur stiller Beobachter. Und Shuggie?! Es gibt eben immer das eine Kind, das sich dem Drama aussetzt. Das denkt, es könne die Rettung sein, wenn es sich nur genug anstrengt und keine Probleme macht. Er bleibt stets treu an Mammys Seite. Doch die Hoffnung ist das schlimmste Übel und am Ende kannst du nur dich selbst retten. Douglas Stuart betrachtet die Tristesse von allen Seiten durch die Augen jeder Figur seines Romans. Die raue, dreckige Sprache unterstreicht das schwarze Bild der Trost- und Hoffnungslosigkeit. Diese Menschen stehen nicht bloß am Rande der Gesellschaft, sie stehen am Abgrund. Es ist eines dieser Bücher, das sich in mein Herz krallt und nicht loslässt, bis ich die letzte Seite gelesen und die letzte Träne geweint habe!

4

Shuggie Bain von Douglas Stuart aus dem #piperverlag 💔 Was für eine Geschichte. . Traurig und trostlos, so würde ich das Leben der Protagonisten beschreiben. . Armut, Alkoholabhängigkeit, Gewalt… um hier nur ein paar weitere Punkte zu nennen. . Zuerst wollte ich dieses Buch nach 40-50 Seiten abbrechen. Der Dialekt hat mir das Lesen erschwert. Aber das hört auf. Danach geht das Buch trotz wörtlicher Rede viel besser weiter. . Diese Familie ist gebeutelt, verkorkst, kaputt. Und trotzdem hat es mich berührt. Dieser Blick in den Abgrund. Dieser tägliche Kampf ums Überleben und vielleicht auch etwas Würde. Wie alle zerbrechen und trotzdem in meinen Augen unheimlich stark sind. . Das Buch hat mich erschüttert. Es ist kein fröhliches Buch. Es gibt keine Belohnung oder eine Moral von der Geschicht. Es ist ein schonungsloser Blick auf eine Kindheit, die ich so zum Glück nicht kenne oder erleben musste. . Das Buch hat mich eine andere Seite des Lebens kennenlernen lassen. Und puh, es hat mich ziemlich durchgerüttelt. Es lässt mich etwas geschockt zurück. Aber auch so dankbar, dass ich Glück hatte

5

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Was für ein intensiver Erzählstil. Ein großartiges Buch, eine traurige Geschichte, ein ganz besonders liebenswürdiger Protagonist, ein mehr als würdiger Booker-Price-Gewinner.

1

Abbruch nach knapp einem Drittel. Was für eine Enttäuschung für mich. Das Buch bleibt bei dieser Milieustudie permanent in der Beobachterposition oder anders ausgedrückt: das ist für mich nichts anderes als eine Doku-Soap über eine zerrüttete Unterschichten-Familie. Derbe Dialoge, blumige Beschreibung von Gewaltszenen und der durchgehende Fokus auf Armut und Suchtproblemen (nach Sex, Alkohol oder Gewalt). Außerdem ganz wenig Shuggie und stattdessen viel Ehestreitigkeiten im ersten Drittel ohne das man einer Figur, ihren Gedanken, Entwicklungen und Emotionen näher kommt. Wie so oft bei solchen Romanen, werde ich das Gefühl nicht los, der Autor ergötzt sich geradezu am Elend seiner beschriebenen Personen. Das bringt mir nichts und vor allem interessiert es mich nicht. In der aktuellen persönlichen und globalen Lage ist der Geduldsfaden bei solchen Bücher bei mir extrem kurz.

Nach 170 Seiten muss ich leider sagen, dass ich das Buch abbrechen werde... Die Trostlosigkeit zieht sich hier konstant wie ein klebriger düsterer, kalter Nebel durch jede Zeile... für mich fehlt hier ein kleines bisschen Licht, an dem ich mich festhalten kann um all das zu ertragen. Zudem empfand ich die Sprache hier insbesondere innerhalb der Dialoge als schwierig... bzw. nicht passend. Mir ist schon klar, dass der Dialekt hier rüberkommen soll, für mich funktioniert das innerhalb der Übersetzung so leider nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass es beim Original sprachlich wieder ganz anders vom Lesegefühl her ist... Aber auch diese werde ich mir nicht näher ansehen. Mit Shuggie habe ich 170 Seiten mitgelitten, bin in eine Welt eingetaucht, die mich einfach nur runtergezogen und betrübt hat und nun werfe ich das Handtuch...

5

"No matter what they take from me They can't take away my dignity" (Whitney Houston) Shuggie wächst mit zwei älteren Geschwistern im Glasgow der 80er Jahre auf. Der Vater oft abwesend, die Mutter versinkt immer mehr im Alkohol. Und Shuggie versucht, sowohl sein Leben zu meistern als auch seine Mutter zu schützen. Für immer wird wohl der Whitney Houston Song" The greatest love of all" mit Shuggie Bain verbunden bleiben. Und ich muss auch jetzt schon wieder schlucken, wenn ich mir den Text vergegenwärtige. Das Buch hat mich an meine emotionalen Grenzen gebracht, es tat manchmal körperlich weh, weiterzulesen und in Shuggie Bains Leben einzutauchen. So ein besonderer Junge, so liebevoll, so gefühlvoll, so voller Interesse an den Dingen des Lebens. Er selbst hat es schwer im Leben, der Vater findet ihn zu verweiblicht , zu wenig "mannhaft", seine Mutter aber fördert seine Interessen. Sofern sie denn schafft, lange genug nüchtern zu bleiben um sich überhaupt um ihre Kinder kümmern zu können. Und so kümmern sich eher die Kinder um ihre Mutter, begleiten ihren Verfall. Ich habe so sehr mitgelitten mit der Familie, ich habe so sehr gehofft dass sich alles zum Besseren entwickelt, Shuggie und auch die Geschwister haben es so sehr verdient. Aber immer wieder werden Hoffnungen enttäuscht, bei Shuggie und bei mir als Leser. Ich war so froh, dass ich dieses Buch in einer Leserunde gelesen habe, dass ich mich austauschen konnte, dass ich meinen Frust, meine Enttäuschung, meine Trauer, meine Aggression beim Lesen irgendwie loswerden konnte. Dabei macht der Autor das wirklich gut. Das Buch lässt sich so gut lesen, ist nicht schwer trotz der Schwere der Themen. Ich habe lange überlegt, ob ich dem Buch volle Punktzahlt geben kann. Einfach, weil es mich auch runter gezogen hat, mich traurig gemacht hat. Einfach, weil ich auch mal Lesepausen brauchte, in denen ich nicht weiter lesen konnte. Aber das ist die Thematik, die ich ja schlecht abwerten kann. Zumal das Buch auch teilweise autofiktional ist. Das Ende hätte ich mir glatt besser gewünscht, noch hoffnungsvoller, noch strahlender. Aber so wie es ist, ist es passend, ist es realistisch und lässt mir noch genug Platz um mir eine strahlende Zukunft für die Protagonisten auszumalen. Ein Buch dass so wichtig ist, ein Protagonist den ich nie vergessen werden. Man braucht eine gewisse emotionale Stabilität beim Lesen aber dann ist es ein echtes Highlight.

4.5

4,5⭐️

Das Buch hat mich richtig zerrissen. Es war so unheimlich tragisch. Der Wechsel negativer Emotionen war extrem, Wut, Trauer, Mitleid, dann wieder Wut. Nur das Ende konnte nicht ganz mit dem Rest des Buches mithalten. Es war mir viel zu abrupt, deswegen ein halber Stern Abzug.

4

Shuggie hat mein Herz erobert und gebrochen. Es ist eine queere Coming of Age Geschichte, die im Glasgow der 80er Jahre angesiedelt ist. Shuggie ist zu Beginn der Geschichte noch ein Junge mit femininen Zügen, Fußball ist nicht sein Ding, er spielt lieber mit Ponys. Sein Stern, auf den sich alles ausrichtet, ist seine Mama Agnes. Sie trotzt der Tristesse der schäbigen Arbeitersiedlung, in der sie leben mit Make Up, edlen Kleidern und Tonnen von Alkohol.. Shuggie in seiner Co-Abhängigkeit zu erleben war sehr hart zu lesen. Seinen Weg zu verfolgen und seine Entwicklung, besonders weil er so „anders“ ist, hat mich gefesselt und gefordert. Die Figuren wirken echt, was auch an dem authentischen Schreibstil im lokalen „Jargon“ liegt. „Hömma, wat willste..“ Themen wie Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Gewalt, Mobbing und Brutalität erzeugen eine sehr düstere Atmosphäre. Einzig die wenigen nüchternen Zeiten der Mutter sind Lichtblicke in Shuggies Leben. Ein beeindruckendes Debut, das zu recht den Booker Preis gewonnen hat.

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