Schande
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
J. M. Coetzee, der 1940 in Kapstadt geboren wurde und von 1972 bis 2002 als Literaturprofessor in seiner Heimatstadt lehrte, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Er wurde für seine Romane und sein umfangreiches essayistisches Werk mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, u. a. zweimal mit dem Booker Prize, 1983 für »Leben und Zeit des Michael K.« und 1999 für »Schande«. 2003 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Coetzee lebt seit 2002 in Adelaide, Australien.Literaturpreise:u.a.:Lannan Literary Award 1998, Booker Prize 1983 (für »Leben und Zeit des Michael K«.), Booker Prize 1999 (für »Schande«), Commonwealth Writers Prize 1999 (für »Schande«), ›Königreich von Redonda-Preis‹ 2001, Literaturnobelpreis 2003
Beiträge
Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten: Ich sehe den hohen literarischen Wert. Ich denke, das Buch hat zu Recht den Booker-Preis und Coetzee zu Recht den Nobelpreis gewonnen. Aber die Themen waren nicht so meins. Gerade der Protagonist, der im Innersten misogyne Professor, der sich selbst für einen Romantiker hält - ich bin mir nicht sicher, ob der Autor wirklich wollte, dass er so unsympathisch wirkte, wie er das auf mich tat. Und dieses ständige Gejammere über die verlorene Jugend ging mir irgendwann auf die Nerven.
Der Literaturprofessor David Lurie fällt nach einer Affaire mit einer Studentin in Ungnade und muss die Universität verlassen. In der Folge zieht er zu seiner Tochter ins ländliche Südafrika, die eine kleine Farm bewirtschaftet. Ein sehr deprimierendes Buch, egal in welcher Hinsicht. Dennoch hat mir der Teil in Kapstadt gut gefallen. Der bei seiner Tochter dafür nicht so sehr und die Einschübe zum Entstehen der Oper gar nicht. Ich verbleibe also bei 3 Sternen, zu mehr kann ich mich nicht durchringen, auch wenn das Buch hervorragend geschrieben ist.
Die meisten Fünfsterner in meiner Sammlung gelesener Bücher zeichnen sich aus, dass sie schön geschrieben oder besonders spannend, dramaturgisch geschickt oder von den Protagonisten besonders besetzt sind. Bücher mit einer simplen Sprache, mit sexueller Gewalt, mit lebensuntüchtigen Hauptpersonen und dann vielleicht auch noch im Präsens geschrieben, haben es dagegen bei mir sehr schwer. Alle diese negativen Eigenschaften hat dieses Buch. Aber das Lesevergnügen war trotzdem ausgesprochen hoch. Das Buch ist kraftvoll und eindringlich, irgendwie verstörend gut. Es ist eine Geschichte über verlorene Träume, persönliche Niederlagen, die Vergänglichkeit des Seins, die Trostlosigkeit der gesellschaftlichen Strukturen in Südafrika, Rassismus, Gewalt, Begierde und letztlich ein Buch über das Sterben und über das Leben in Ungnade. Ein gewaltiges Werk. Das erste Drittel spielt in Kapstadt, wo der Protagonist, ein Englischprofessor, sich in eine Studentin verliebt, eine Beziehung mit ihr beginnt und dabei das Ende seiner beruflichen Laufbahn einläutet. Er fällt in Ungnade bei der Uni-Leitung, quittiert seinen Job und zieht zu seiner Tochter in die Provinz. Diese unterhält eine Farm mit Hundepension. Das Leben der Tochter ist genauso in einer Sackgasse wie das des Vaters. Und als drei junge Schwarze die Farm überfallen und die Tochter vergewaltigen, beginnt anschließend die Entfremdung zwischen Vater und Tochter. Im Grunde kann man spüren, wie diese Geschichte auf den Abgrund zusteuert. Und hier kommt der Schreibstil ins Spiel, denn der ansonsten von mir wenig geschätzte Präsensstil kommt hier voll zur Geltung. Durch die Gegenwartsform und der konsequent chronologisch fortgeschriebenen Erzählung bekommt die Geschichte eine Unaufhaltsamkeit und Unausweichlichkeit, die für sich spricht. Zudem verwendet Coetzee in den Beschreibungen auf das minimalistischste gekürzte Sätze, absolut schnörkellos, die im Gegensatz zu den Dialogen stehen. Man könnte meinen, dass der Autor nicht schreiben kann, aber die Sätze sind bewusst so gewählt. Zu Recht Man-Booker-Preisträger.
Ein klares Jein
Ein wahrlich emotionales Leseerlebnis. Ich kann nicht behaupten, wirklich verstanden zu haben, was das Buch mir vermitteln möchte. Es lässt mich auch ziemlich verwirrt zurück. Doch der Schreibstil war so besonders - gleichzeitig einfach und klar, aber auch pompös und verspielt - und die Charaktere so reizvoll, dass es mich nicht losgelassen hat. Ich weiß nicht, ob ich es weiterempfehlen würde. Aber ich habe es auch definitiv nicht bereut.
Die meisten Fünfsterner in meiner Sammlung gelesener Bücher zeichnen sich aus, dass sie schön geschrieben oder besonders spannend, dramaturgisch geschickt oder von den Protagonisten besonders besetzt sind. Bücher mit einer simplen Sprache, mit sexueller Gewalt, mit lebensuntüchtigen Hauptpersonen und dann vielleicht auch noch im Präsens geschrieben, haben es dagegen bei mir sehr schwer. Alle diese negativen Eigenschaften hat dieses Buch. Aber das Lesevergnügen war trotzdem ausgesprochen hoch. Das Buch ist kraftvoll und eindringlich, irgendwie verstörend gut. Es ist eine Geschichte über verlorene Träume, persönliche Niederlagen, die Vergänglichkeit des Seins, die Trostlosigkeit der gesellschaftlichen Strukturen in Südafrika, Rassismus, Gewalt, Begierde und letztlich ein Buch über das Sterben und über das Leben in Ungnade. Ein gewaltiges Werk. Das erste Drittel spielt in Kapstadt, wo der Protagonist, ein Englischprofessor, sich in eine Studentin verliebt, eine Beziehung mit ihr beginnt und dabei das Ende seiner beruflichen Laufbahn einläutet. Er fällt in Ungnade bei der Uni-Leitung, quittiert seinen Job und zieht zu seiner Tochter in die Provinz. Diese unterhält eine Farm mit Hundepension. Das Leben der Tochter ist genauso in einer Sackgasse wie das des Vaters. Und als drei junge Schwarze die Farm überfallen und die Tochter vergewaltigen, beginnt anschließend die Entfremdung zwischen Vater und Tochter. Im Grunde kann man spüren, wie diese Geschichte auf den Abgrund zusteuert. Und hier kommt der Schreibstil ins Spiel, denn der ansonsten von mir wenig geschätzte Präsensstil kommt hier voll zur Geltung. Durch die Gegenwartsform und der konsequent chronologisch fortgeschriebenen Erzählung bekommt die Geschichte eine Unaufhaltsamkeit und Unausweichlichkeit, die für sich spricht. Zudem verwendet Coetzee in den Beschreibungen auf das minimalistischste gekürzte Sätze, absolut schnörkellos, die im Gegensatz zu den Dialogen stehen. Man könnte meinen, dass der Autor nicht schreiben kann, aber die Sätze sind bewusst so gewählt. Zu Recht Man-Booker-Preisträger.
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Autorenbeschreibung
J. M. Coetzee, der 1940 in Kapstadt geboren wurde und von 1972 bis 2002 als Literaturprofessor in seiner Heimatstadt lehrte, gehört zu den bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Er wurde für seine Romane und sein umfangreiches essayistisches Werk mit vielen internationalen Preisen ausgezeichnet, u. a. zweimal mit dem Booker Prize, 1983 für »Leben und Zeit des Michael K.« und 1999 für »Schande«. 2003 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Coetzee lebt seit 2002 in Adelaide, Australien.Literaturpreise:u.a.:Lannan Literary Award 1998, Booker Prize 1983 (für »Leben und Zeit des Michael K«.), Booker Prize 1999 (für »Schande«), Commonwealth Writers Prize 1999 (für »Schande«), ›Königreich von Redonda-Preis‹ 2001, Literaturnobelpreis 2003
Beiträge
Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten: Ich sehe den hohen literarischen Wert. Ich denke, das Buch hat zu Recht den Booker-Preis und Coetzee zu Recht den Nobelpreis gewonnen. Aber die Themen waren nicht so meins. Gerade der Protagonist, der im Innersten misogyne Professor, der sich selbst für einen Romantiker hält - ich bin mir nicht sicher, ob der Autor wirklich wollte, dass er so unsympathisch wirkte, wie er das auf mich tat. Und dieses ständige Gejammere über die verlorene Jugend ging mir irgendwann auf die Nerven.
Der Literaturprofessor David Lurie fällt nach einer Affaire mit einer Studentin in Ungnade und muss die Universität verlassen. In der Folge zieht er zu seiner Tochter ins ländliche Südafrika, die eine kleine Farm bewirtschaftet. Ein sehr deprimierendes Buch, egal in welcher Hinsicht. Dennoch hat mir der Teil in Kapstadt gut gefallen. Der bei seiner Tochter dafür nicht so sehr und die Einschübe zum Entstehen der Oper gar nicht. Ich verbleibe also bei 3 Sternen, zu mehr kann ich mich nicht durchringen, auch wenn das Buch hervorragend geschrieben ist.
Die meisten Fünfsterner in meiner Sammlung gelesener Bücher zeichnen sich aus, dass sie schön geschrieben oder besonders spannend, dramaturgisch geschickt oder von den Protagonisten besonders besetzt sind. Bücher mit einer simplen Sprache, mit sexueller Gewalt, mit lebensuntüchtigen Hauptpersonen und dann vielleicht auch noch im Präsens geschrieben, haben es dagegen bei mir sehr schwer. Alle diese negativen Eigenschaften hat dieses Buch. Aber das Lesevergnügen war trotzdem ausgesprochen hoch. Das Buch ist kraftvoll und eindringlich, irgendwie verstörend gut. Es ist eine Geschichte über verlorene Träume, persönliche Niederlagen, die Vergänglichkeit des Seins, die Trostlosigkeit der gesellschaftlichen Strukturen in Südafrika, Rassismus, Gewalt, Begierde und letztlich ein Buch über das Sterben und über das Leben in Ungnade. Ein gewaltiges Werk. Das erste Drittel spielt in Kapstadt, wo der Protagonist, ein Englischprofessor, sich in eine Studentin verliebt, eine Beziehung mit ihr beginnt und dabei das Ende seiner beruflichen Laufbahn einläutet. Er fällt in Ungnade bei der Uni-Leitung, quittiert seinen Job und zieht zu seiner Tochter in die Provinz. Diese unterhält eine Farm mit Hundepension. Das Leben der Tochter ist genauso in einer Sackgasse wie das des Vaters. Und als drei junge Schwarze die Farm überfallen und die Tochter vergewaltigen, beginnt anschließend die Entfremdung zwischen Vater und Tochter. Im Grunde kann man spüren, wie diese Geschichte auf den Abgrund zusteuert. Und hier kommt der Schreibstil ins Spiel, denn der ansonsten von mir wenig geschätzte Präsensstil kommt hier voll zur Geltung. Durch die Gegenwartsform und der konsequent chronologisch fortgeschriebenen Erzählung bekommt die Geschichte eine Unaufhaltsamkeit und Unausweichlichkeit, die für sich spricht. Zudem verwendet Coetzee in den Beschreibungen auf das minimalistischste gekürzte Sätze, absolut schnörkellos, die im Gegensatz zu den Dialogen stehen. Man könnte meinen, dass der Autor nicht schreiben kann, aber die Sätze sind bewusst so gewählt. Zu Recht Man-Booker-Preisträger.
Ein klares Jein
Ein wahrlich emotionales Leseerlebnis. Ich kann nicht behaupten, wirklich verstanden zu haben, was das Buch mir vermitteln möchte. Es lässt mich auch ziemlich verwirrt zurück. Doch der Schreibstil war so besonders - gleichzeitig einfach und klar, aber auch pompös und verspielt - und die Charaktere so reizvoll, dass es mich nicht losgelassen hat. Ich weiß nicht, ob ich es weiterempfehlen würde. Aber ich habe es auch definitiv nicht bereut.
Die meisten Fünfsterner in meiner Sammlung gelesener Bücher zeichnen sich aus, dass sie schön geschrieben oder besonders spannend, dramaturgisch geschickt oder von den Protagonisten besonders besetzt sind. Bücher mit einer simplen Sprache, mit sexueller Gewalt, mit lebensuntüchtigen Hauptpersonen und dann vielleicht auch noch im Präsens geschrieben, haben es dagegen bei mir sehr schwer. Alle diese negativen Eigenschaften hat dieses Buch. Aber das Lesevergnügen war trotzdem ausgesprochen hoch. Das Buch ist kraftvoll und eindringlich, irgendwie verstörend gut. Es ist eine Geschichte über verlorene Träume, persönliche Niederlagen, die Vergänglichkeit des Seins, die Trostlosigkeit der gesellschaftlichen Strukturen in Südafrika, Rassismus, Gewalt, Begierde und letztlich ein Buch über das Sterben und über das Leben in Ungnade. Ein gewaltiges Werk. Das erste Drittel spielt in Kapstadt, wo der Protagonist, ein Englischprofessor, sich in eine Studentin verliebt, eine Beziehung mit ihr beginnt und dabei das Ende seiner beruflichen Laufbahn einläutet. Er fällt in Ungnade bei der Uni-Leitung, quittiert seinen Job und zieht zu seiner Tochter in die Provinz. Diese unterhält eine Farm mit Hundepension. Das Leben der Tochter ist genauso in einer Sackgasse wie das des Vaters. Und als drei junge Schwarze die Farm überfallen und die Tochter vergewaltigen, beginnt anschließend die Entfremdung zwischen Vater und Tochter. Im Grunde kann man spüren, wie diese Geschichte auf den Abgrund zusteuert. Und hier kommt der Schreibstil ins Spiel, denn der ansonsten von mir wenig geschätzte Präsensstil kommt hier voll zur Geltung. Durch die Gegenwartsform und der konsequent chronologisch fortgeschriebenen Erzählung bekommt die Geschichte eine Unaufhaltsamkeit und Unausweichlichkeit, die für sich spricht. Zudem verwendet Coetzee in den Beschreibungen auf das minimalistischste gekürzte Sätze, absolut schnörkellos, die im Gegensatz zu den Dialogen stehen. Man könnte meinen, dass der Autor nicht schreiben kann, aber die Sätze sind bewusst so gewählt. Zu Recht Man-Booker-Preisträger.