Promises of Forever: Ein MM-Liebesroman

Mein Fazit: Ein ergreifender und berührender Roman über zwei gegensätzliche Männer, die sich nie gesucht und doch gefunden, dazwischen verloren und wieder zueinander gefunden haben.

Über einem Prolog geht es in die Geschichte von Koa und Jersey hinein, die vor 30 Jahren ein jenes Ende gefunden hat. Beide haben sich in einem Sommercamp kennengelernt, dass sie vier Jahre lang miteinander verbunden hat. Darüber hinaus führten sie eine Brieffreundschaft. Doch dann brach Jersey ein Verbrechen. Und Versprechen sollen für immer gelten. 30 Jahre später findet Jersey die Briefe im Haus seiner Eltern wieder und nimmt erneut Kontakt zu Koa auf. Viel Zeit ist ins Land gegangen, viel passiert, doch Jersey bleibt am Ball und versucht alles, um Koa von seiner aufrichtigen Freundschaft zu überzeugen und dass er damals einfach unwissend und falsch gehandelt hat. Da ist immer noch diese besondere Verbindung zu ihnen beiden. Koa kämpft mit sich selbst, mit seinen alten Dämonen und mit der Gefühlsachterbahn, die ihn zu überrennen droht. Ist es Zeit, selbst etwas Glück zu empfinden und die Schatten im Dunklen zu lassen? Es endet in einem Epilog. Diese Geschichte wird von einer mit schwebenden Melancholie und Traurigkeit umgeben. Von der ersten bis zur letzten Zeile nimmt sie dich völlig ein. Sie hat ihr ganz eigenes Tempo und entwickelt sich von der umgebenden Vergangenheit bis in die Gegenwart ganz behutsam. Vorsichtig, tiefgründig, mit viel Gefühl, umgeben von Literatur, etwas Sport und Musik, erzählt sie von schweren Schicksalen, einschlagenden Ereignissen und dann man nie die Hoffnung auf seinen ganz eigenes Glück aufgeben soll. Jersey Reid (45), ein ehemaliger Eishockey-Profi hat durch einen Unfall seine Karriere aufgeben müssen, hat sich dabei selbst verloren, seine Familie aufs Spiel gesetzt und sich zurückgezogen. Doch er hat zurück ins Leben gefunden, neu angefangen, dennoch bereut er so einiges. Der Tod seiner Eltern rüttelt ihn erneut wach und bringt ihn in bereits vergangene Zeiten zurück. Er gibt so schnell nicht auf, ist experimentierfreudig und hat ein offenes Ohr. Er verschließt sich nicht vor Neuem, auch wenn vieles davon Böhmische Dörfer für ihn sind, dennoch versucht er allem Positiv gegenüber zu stehen. Vor allem ist er sich heute seinen Gefühlen sicher und versteckt sie nicht mehr. Koa Burgard (45), eine schreckliche Tragödie in seiner Kindheit hat bei ihm tiefe Narben hinterlassen. Die Kindheit wurde ihm geraubt und dennoch findet er immer wieder Möglichkeiten in seiner eigenen Welt in Abenteuer wiederzufinden. Er hat nur abzählbare engere Verbündete, ist geprägt in seinen düsteren Gedanken und verarbeitet viel im eigenen Wort, in der Musik und zerbröselt Literatur in seine Einzelheiten. Als Lehrer für klassische Literatur und Philosophie hat er seine Berufung an einem privaten Internat gefunden. Privat ist er hingegen sehr introvertiert, zurückgezogen und meidet alles was ihm Kopfschmerzen bereitet. Er liebt gutes selbstgemachtes Essen, einen guten Tropfen und inspirierende Gespräche. Der Schreibstil ist sehr berührend, einprägsam, wortgewandt und einfach angenehm, trotz der traurigen Grundstimmung. Es ist eine nicht alltägliche, zarte und auch tragische Liebesgeschichte, die aufzeigt, dass das Leben nicht immer fair zu einem ist und auch Umwege zum eigenen Glück eingeht. Und dennoch Aufgeben keine Option ist. Manchmal muss man kämpfen, unbequeme Wege gehen und vor allem nicht locker lassen. Die Kapitellängen sind dabei unterschiedlich lang. Die Dialoge und Erzählungen sind dabei unterhaltsam, schmerzhaft, erschreckend, unglaublich ehrlich, aber auch mit sinnlichen Momenten gemischt. Abwechselnd und gekennzeichnet wird man in der Ich-Perspektive von Jersey und Koa durch die Geschehnisse begleitet. Das deutsche Buchcover ist schlicht und sehr passend zur Story gewählt.