Orlando: A Biography. Ed. by Brenda Lyons w. an introd. and notes by Sandra M. Gilbert (Penguin Modern Classics)
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Beschreibung
Beiträge
England unter Elizabeth I. Orlando ist der Spross eines reichen Adelsgeschlechts mit monströsem Anwesen. Er versucht sich als Poet, jedoch nicht zu seiner Zufriedenheit. Als attraktiver Jüngling ist er vor Elizabeths Tod einer ihrer Favoriten, auch später hat er Erfolg beim weiblichen Geschlecht. Nach einer unglücklichen Liebschaft zieht es ihn als Botschafter nach Konstantinopel. Und dort passiert es: Orlando fällt ihn einen Schlaf, aus dem ihn niemand erwecken kann, und als er schließlich aufwacht, ist er eine Frau. Sie nimmt das zur Kenntnis, hat aber keine Probleme, sich auf das neue Geschlecht einzustellen. Nach einer Episode des Lebens mit „Zigeunern“ kehrt sie nach England zurück, wo sie sich mit Literaten umgibt und bei Langeweile nach Belieben mittels ihrer Kleider das Geschlecht wechselt. Und das bis ins 20. Jahrhundert. Ich wusste, Virginia Woolfs Schreibstil liegt mir nicht besonders, ich habe damals auch den Fehler gemacht, „Mrs Dalloway“ als Hörbuch zu hören. Doch in ihren Roman „Orlando“ habe ich viel besser reingefunden, ich fand den Stil hier viel angenehmer als in „Mrs Dalloway“ und ihre Beschreibung der englischen Adelsgesellschaft absolut amüsant. Am meisten beeindruckt hat mich und andere Mitglieder der Lesegruppe eine Szene auf der vereisten Themse, als die Eisschollen plötzlich zu brechen beginnen und die Themse hinabfließen. Das war ein ganz starkes Bild. Nach Orlandos Geschlechtswechsel begann der Plot für mein Dafürhalten aber nachzulassen, es ging viel um Orlandos Gesellschaften mit Adligen und Dichtern, um belanglose Gespräche, und ich begann, mich zu langweilen. Woolfs Gesellschaftskritik, der Esprit, mit dem sie sich über die noble Gesellschaft mokiert, das gefiel mir schon, doch mir fehlte es an Handlung, diese wurde auch stark beschleunigt, es müssen in dem schmalen Band ja ein paar Jahrhunderte bewältigt werden, einzelne Ereignisse, etwa die Begegnung mit ihrem zukünftigen Ehemann, stechen heraus, werden jedoch eher oberflächlich abgehandelt. Etwas amüsanter waren Passagen, in denen Orlando sich mit Dirnen anfreundet, deren Gesellschaft interessanter ist als die der Adligen. Doch vor dem Ende konnte das Buch mich nicht wirklich zurückgewinnen. Ich erkenne absolut an, wie bahnbrechend Virginia Woolfs Roman im Hinblick auf die Gender-Debatte und LGBTQ-Themen ist. Orlandos Geschlechtswechsel, ihre Heirat mit einem ebenfalls gender-nonkonformem Partner, Virginia Woolf war ihrer Zeit weit voraus. Interessant wäre es außerdem, sich mit ihrer Beziehung zu Vita Sackville-West zu befassen, denn diese diente als Vorbild für Orlando. Ich kann nicht behaupten, dass ich die Lektüre über die Hälfte hinaus genossen habe. Dennoch ein hochinteressantes, in jeder Hinsicht richtungsweisendes Werk, ich bin froh, es gelesen zu haben.
Von Virginia Woolf wollte ich schon lange etwas lesen; nicht erst seit "Wer hat Angst vor Virginia Woolf". Also ich also diesen Titel in der Bibliothek meiner Mutter entdeckte, kam das Buch mit nach Hause. Unterdessen muss ich gestehen, dass es leider den Anschein hat, dass Frau Woolf und ich keine Freunde werden. Zumindest hatte ich von Seite eins an Probleme mit ihrem Sprachstil. Oder aber der Übersetzung. Ich kam weder in die Handlung rein, noch schaffte es Woolf, mich überhaupt dafür zu interessieren. Mir ist bewusst, dass "Orlando" ein wichtiges Buch ist. Nicht nur für die Autorin selbst, sondern für die gesamte LGBTQ-Gemeinschaft und auch für unsere Gesellschaft. Nichtsdestotrotz war es einfach nicht meins. Und zwar so sehr nicht, dass ich auch nicht vorhabe, mich an das Original zu wenden oder eine andere Übersetzung zu versuchen. Ich musste mich leider so sehr durch diesen Text quälen, dass mir Woolf auf eine längere Zeit verdorben ist...
4,5 Sterne geiles Buch
Hab gar nicht so viel zu sagen zu dem Buch, ist auf jeden Fall sehr außergewöhnlich und eine echte reading experience , aber hier sind zwei spannende Zitate, die ich mir markiert habe: "Es fiel ihr ein, dass sie als junger Mann nachdrücklich gefordert hatte, eine Frau müsse gehorsam, züchtig, mit Wohlgerüchen besprengt und köstlich gekleidet sein. ,Nun muss ich solche Forderungen am eigenen Leibe büßen', sagte sie sich, ,denn die Frauen sind (soweit ich es nach meiner kurzen Erfahrung in diesem Geschlecht beurteilen kann) an und für sich keineswegs gehorsam, züchtig, mit Wohlgerüchen besprengt und köstlich gekleidet." "Mögen die Geschlechter auch unterschieden sein - sie sind hinwiederum untermischt. In jedem menschlichen Wesen begibt sich ein Pendeln zwischen den beiden Geschlechtern, und oft sind es nur die Kleider, die einen Menschen weiterhin als Mann oder als Frau erscheinen lassen, während darunter ein der Außenseite durchaus entgegengesetztes Geschlecht sich birgt."
Beschreibung
Beiträge
England unter Elizabeth I. Orlando ist der Spross eines reichen Adelsgeschlechts mit monströsem Anwesen. Er versucht sich als Poet, jedoch nicht zu seiner Zufriedenheit. Als attraktiver Jüngling ist er vor Elizabeths Tod einer ihrer Favoriten, auch später hat er Erfolg beim weiblichen Geschlecht. Nach einer unglücklichen Liebschaft zieht es ihn als Botschafter nach Konstantinopel. Und dort passiert es: Orlando fällt ihn einen Schlaf, aus dem ihn niemand erwecken kann, und als er schließlich aufwacht, ist er eine Frau. Sie nimmt das zur Kenntnis, hat aber keine Probleme, sich auf das neue Geschlecht einzustellen. Nach einer Episode des Lebens mit „Zigeunern“ kehrt sie nach England zurück, wo sie sich mit Literaten umgibt und bei Langeweile nach Belieben mittels ihrer Kleider das Geschlecht wechselt. Und das bis ins 20. Jahrhundert. Ich wusste, Virginia Woolfs Schreibstil liegt mir nicht besonders, ich habe damals auch den Fehler gemacht, „Mrs Dalloway“ als Hörbuch zu hören. Doch in ihren Roman „Orlando“ habe ich viel besser reingefunden, ich fand den Stil hier viel angenehmer als in „Mrs Dalloway“ und ihre Beschreibung der englischen Adelsgesellschaft absolut amüsant. Am meisten beeindruckt hat mich und andere Mitglieder der Lesegruppe eine Szene auf der vereisten Themse, als die Eisschollen plötzlich zu brechen beginnen und die Themse hinabfließen. Das war ein ganz starkes Bild. Nach Orlandos Geschlechtswechsel begann der Plot für mein Dafürhalten aber nachzulassen, es ging viel um Orlandos Gesellschaften mit Adligen und Dichtern, um belanglose Gespräche, und ich begann, mich zu langweilen. Woolfs Gesellschaftskritik, der Esprit, mit dem sie sich über die noble Gesellschaft mokiert, das gefiel mir schon, doch mir fehlte es an Handlung, diese wurde auch stark beschleunigt, es müssen in dem schmalen Band ja ein paar Jahrhunderte bewältigt werden, einzelne Ereignisse, etwa die Begegnung mit ihrem zukünftigen Ehemann, stechen heraus, werden jedoch eher oberflächlich abgehandelt. Etwas amüsanter waren Passagen, in denen Orlando sich mit Dirnen anfreundet, deren Gesellschaft interessanter ist als die der Adligen. Doch vor dem Ende konnte das Buch mich nicht wirklich zurückgewinnen. Ich erkenne absolut an, wie bahnbrechend Virginia Woolfs Roman im Hinblick auf die Gender-Debatte und LGBTQ-Themen ist. Orlandos Geschlechtswechsel, ihre Heirat mit einem ebenfalls gender-nonkonformem Partner, Virginia Woolf war ihrer Zeit weit voraus. Interessant wäre es außerdem, sich mit ihrer Beziehung zu Vita Sackville-West zu befassen, denn diese diente als Vorbild für Orlando. Ich kann nicht behaupten, dass ich die Lektüre über die Hälfte hinaus genossen habe. Dennoch ein hochinteressantes, in jeder Hinsicht richtungsweisendes Werk, ich bin froh, es gelesen zu haben.
Von Virginia Woolf wollte ich schon lange etwas lesen; nicht erst seit "Wer hat Angst vor Virginia Woolf". Also ich also diesen Titel in der Bibliothek meiner Mutter entdeckte, kam das Buch mit nach Hause. Unterdessen muss ich gestehen, dass es leider den Anschein hat, dass Frau Woolf und ich keine Freunde werden. Zumindest hatte ich von Seite eins an Probleme mit ihrem Sprachstil. Oder aber der Übersetzung. Ich kam weder in die Handlung rein, noch schaffte es Woolf, mich überhaupt dafür zu interessieren. Mir ist bewusst, dass "Orlando" ein wichtiges Buch ist. Nicht nur für die Autorin selbst, sondern für die gesamte LGBTQ-Gemeinschaft und auch für unsere Gesellschaft. Nichtsdestotrotz war es einfach nicht meins. Und zwar so sehr nicht, dass ich auch nicht vorhabe, mich an das Original zu wenden oder eine andere Übersetzung zu versuchen. Ich musste mich leider so sehr durch diesen Text quälen, dass mir Woolf auf eine längere Zeit verdorben ist...
4,5 Sterne geiles Buch
Hab gar nicht so viel zu sagen zu dem Buch, ist auf jeden Fall sehr außergewöhnlich und eine echte reading experience , aber hier sind zwei spannende Zitate, die ich mir markiert habe: "Es fiel ihr ein, dass sie als junger Mann nachdrücklich gefordert hatte, eine Frau müsse gehorsam, züchtig, mit Wohlgerüchen besprengt und köstlich gekleidet sein. ,Nun muss ich solche Forderungen am eigenen Leibe büßen', sagte sie sich, ,denn die Frauen sind (soweit ich es nach meiner kurzen Erfahrung in diesem Geschlecht beurteilen kann) an und für sich keineswegs gehorsam, züchtig, mit Wohlgerüchen besprengt und köstlich gekleidet." "Mögen die Geschlechter auch unterschieden sein - sie sind hinwiederum untermischt. In jedem menschlichen Wesen begibt sich ein Pendeln zwischen den beiden Geschlechtern, und oft sind es nur die Kleider, die einen Menschen weiterhin als Mann oder als Frau erscheinen lassen, während darunter ein der Außenseite durchaus entgegengesetztes Geschlecht sich birgt."