No. 9677 oder Wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam

No. 9677 oder Wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam

Hardcover
3.95
HerkunftHomosexualitätFreundschaftIdentität, Adoption, Toleranz

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Beschreibung

Wer braucht schon einen Vater? Sie sicher nicht, davon ist Hollis fest überzeugt – bis ihr Halbbruder Milo in ihr Leben tritt. Denn er will ihren gemeinsamen Vater finden und braucht Hollis’ Hilfe. Aber warum sollte sie bei so einer Schnapsidee mitmachen? Immerhin kennt sie Milo kaum, mal ganz zu schweigen von dem „Vater“, der sie in einem Reagenzglas gezeugt hat. Einem Mann, dessen Namen sie nicht einmal weiß. Und das ist auch verdammt gut so. Richtig abgefahren aber wird es, als Milo herausfindet, dass sie nicht die einzigen Kinder von Samenspender No. 9677 sind. Widerwillig lässt sich Hollis auf die Spurensuche ein – und stellt fest: Familie ist das, was man daraus macht.
Haupt-Genre
Jugendbücher
Sub-Genre
Modern
Format
Hardcover
Seitenzahl
336
Preis
17.50 €

Autorenbeschreibung

Eigentlich hat Natasha Friend es ihren Eltern zu verdanken, dass sie heute Autorin ist - immerhin wuchs sie in einem Haus ohne Fernseher auf. Kein Wunder also, dass sie von der Leseratte zur Schriftstellerin mutierte und ihrem Vater schon bald Geschichten diktierte, damit er sie auf der Schreibmaschine abtippte. Heute, drei Kinder und sieben Bücher später, vermisst sie den Fernseher gar nicht mehr.

Beiträge

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Milo hat zwei Mütter und theoretisch keinen Vater, doch das stört ihn gar nicht, wenn da nicht die lästigen Allergien wären, die ihm ein normales Leben verwehren. Hollis lebt in einem ähnlichen Verhältnis wie Milo, aufgezogen von zwei Müttern, wobei Pam leider verstorben ist. Auf den ersten Blick verbindet die beiden Jugendliche nichts, bis auf die Tatsache, dass sie beide den selben Samenspender hatten: No. 9677. Bei Milos Suche nach dem Mann der sein biologischer Vater ist, begegnet er nicht nur Hürden sondern auch anderen liebevollen Menschen. Die Thematik von "No. 9877" ist fast schon einmalig in der Jugendbuchwelt, Natasha Friend schreibt einerseits darüber wie es ist, in einer homosexuellen Lebensgemeinschaft als Kind aufzuwachsen, und andererseits auch, wie man sich fühlt, wenn der eigene Vater nur ein Samenspender ist. Hollis als auch Milo, als unsere beiden Ich-Erzähler, gehen dabei ganz unterschiedlich mit dieser Problematik um. Milo ist eher introvertiert, man merkt, dass er wegen seiner Allergien, die starke Schocks auslösen und sogar zum Tod führen können, den Kontakt mit Menschen nicht wirklich sucht. Dennoch springt er in seiner persönlichen "Heldenreise" über seinen Schatten und wird dafür, wie ich finde, mit vielen neuen Menschen in seinem Leben belohnt. Hollis ist ganz anders, sie ist extrovertiert und gibt sich genau so wie sie ist, sich ändern für Andere kommt für sie nicht in Frage. Leider hat sie es wegen ihrer Lebenssituation schwer in der Schule, was mir beim Lesen immer wieder weh getan hat. Hollis hatte in meinen Augen viel mehr verdient, klar ist sie schwierig, aber ich glaube, genau das macht die Welt aus einem, wenn man immer wieder fertig gemacht wird. Um so schöner war es zu beobachten, dass zwischen Milo und Hollis die Chemie stimmte und hier eine tolle Freundschaft entstehen konnte. Mit dem Plot und den Protagonisten konnte mich Natasha Friend absolut begeistern, einzig das Ende lässt mich absolut unbefriedigend zurück. Hier hätte ich mir eine "rundere" Lösung gewünscht, die sowohl mir als auch den Protagonisten mehr Fragen beantwortet. Dennoch konnte mich der Aufbau und die Übersetzung des Textes von Anfang bis Ende überzeugen. Fazit: Mit der Thematik trifft Natasha Friend genau den richtigen Ton, ihre Protagonisten sind gut durchdacht und haben ihre Ecken und Kante, aber dennoch genug Potenzial um Symphatieträger zu sein. Einen Abzug gibt es für das Ende, wo wie ich finde mehr Auflösung hätte stattfinden müssen. Und wenn es nur ein Epilog gewesen wäre, hier lässt uns die Autorin mit einigen Fragen zurück, die man als Leser, der die Protagonisten zu schätzen gelernt hat, einfach beantwortet haben will.

5

Ein ganz besonderer Jugendroman, der sich mit jeder Seite in mein Herz geschlichen hat, ist "No 9677 oder wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam". Die Charaktere sind jeder für sich einfach einzigartig, aber es finden sich viele Gemeinsamkeiten, die diese Gruppe Jugendliche zu einer Einheit machen. Einer Familie. Angefangen mit Hollis. Sie ist die, deren Charakter sich im Laufe der Geschichte am meisten entwickelt. Nach dem Tod einer ihrer Mütter ist sie in sich gekehrt, knutscht nur zum Spaß und zur Ablenkung mit einem Jungen ihrer Schule rum und ist im Allgemeinen eher von der Welt und anderen Menschen genervt. Als eher sehr negativ. Erst nach und nach blüht sie auf, ist mit sich selbst ehrlicher und lässt andere Menschen an sich heran. Ihr schwarzer Humor und ihre Einstellung haben sie mir aber gleich sympathisch gemacht. Milo ist der antreibende Charakter der Geschichte. Er ist ziemlich anfällig für Allergien und hat eine ganze Menge davon und möchte seinen Samenspender finden, damit man vielleicht etwas dagegen unternehmen kann. Er bringt den Stein ins Rollen und will sich auf die Suche nach seinem leiblichen Vater machen und stößt dabei neben Hollis - die er als Kind schon einmal getroffen hat - auch noch auf andere Halbgeschwister. Abby und Noah. Die beiden haben auch den typischen Humor, die explodierenden Haare und das ein oder andere Merkmal, was alle auch vom Aussehen her zu Geschwistern macht. Gerade Abby bringt mit ihren Kommentaren Schwung in die Geschichte. Kein Geschwisterkind aber dafür ein wichtiger Teil, der irgendwie auch dazugehört wird JJ Rabinowich. Ein Freund von Milo, der sich in die ganze Suche mit einklinkt und einen Draht zu Hollis hat. Er ist wohl mein heimlicher Liebling ;) Der Geschichte lässt sich der gut Lesen, ist einfach gehalten und versprüht seinen Charme. Durch die vielen unterschiedlichen Charaktere kommt leben in die Geschichte und sorgt für ein Dauergrinsen beim Lesen. Wir begleiten Milo und Hollis dabei, wie sie ihre Geschwister finden und sich alle gemeinsam auf die Suche nach Samenspender No 9677 machen und dabei enger zueinanderfinden. Die Geschichte hat mir einfach das Herz erwärmt und mich zum Lachen gebracht. Fazit Humorvolle und supersympathische Charaktere, eine unterhaltsame Geschichte und sogar eine kleine Lovestory wird einem von Natasha Friend geboten. Ich hatte eine mehr als unterhaltsame Lesezeit und kann das Buch nur weiterempfehlen.

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