Mut. Machen. Liebe.
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Dieses Buch wurde mir aufgrund von "Goldene Zeiten im Gepäck", eines meiner Lieblingsbücher, empfohlen. 𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: Eine Geschichte über zwei Zeitebenen. In der Gegenwart der junge Paul, der nur noch vergessen möchte, weil er von seinem besten Freund verraten wurde. Die 80jährige Liz hingegen, schwelgt lieber in Erinnerungen. Beide laufen sich zufällig, beim Wandern, in Italien, über den Weg und profitieren voneinander. In der Vergangenheit lernt Helmut den Gastarbeiter Enzo kennen und verbotenerweise auch lieben. 𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: Als ich dieses Buch angefangen habe zu lesen, wusste ich sofort, diese Geschichte wird mir gefallen, was vor allem an Liz lag. Sie war mit ihren 80 Jahren einfach so tough und weltoffen, dass ich sie direkt in mein Herz geschlossen habe. Bei Paul hingegen hat es etwas länger gedauert, aber auch ihn mochte ich dann sehr. Genauso Helmut, Enzo und ganz doll auch Helmuts Verlobte Marlene. Ich glaube, die Stärke dieser Geschichte liegt vor allem in der Charakterentwicklung. Ich habe mitgefiebert und gelitten. War stellenweise sprachlos und auch fassungslos, was dieser lang bestehende Paragraph 175 mit vielen gemacht hat. Homosexuelle mussten sich entweder verstecken, wurden verfolgt oder mussten sich im Gefängnis grauenvollen Qualen hingeben. Dabei wollten auch sie einfach nur lieben und geliebt werden. Klar, dass am Ende auch Tränen flossen. Trotz der Schwere, was das Thema angeht, konnte man diese Geschichte aber mit einer gewissen Leichtigkeit lesen, weil es einen ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gab und stellenweise sogar lustig war. Sie war eben nicht nur düster und grau, vor allem Hoffnung und Liebe machten sie bunter, was wunderbar auch zum Regenbogen auf dem Cover passt. 𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: Eine sehr berührende, aber keineswegs runterziehende Geschichte, auch wenn ich stellenweise den Kopf geschüttelt und am Ende auch Tränen vergossen habe. Ganz klare Leseempfehlung!
Tolles Buch mit zwei Zeitebenen und tollen Charakteren . Es war richtig fesselnd und ich konnte es gar nicht weglegen. Lässt sich locker weglesen!!!
Sehr schönes Buch... Schöne Geschichte zu einem sehr wichtigen Thema... TOP
Bewegende Geschichte in zwei Zeitebenen
Ein Buch, welches mir zeigt, dass ich glücklich bin heute und nicht in den prüden und spießigen 50er Jahren zu leben. Paul hat ein Outing erlebt, dass man niemanden wünscht. Erniedrigen per Video und beteiligt war Pauls bester Freund ubd erste Liebe Jonas. Das liegt vier Jahre zurück aber es macht Paul immer noch zu schaffen. Eine Pilgerreise durch Italien soll Abhilfe schaffen. Dort trifft Paul auf Liz, eine lebensfrohe und weltoffene Seniorin. Anfangs genervt von ihr, zieht sie in immer mehr in ihren Bann durch eine Geschichte, die sie ihm erzählt. Helmut und Marlene sind glücklich. Sie wollen heiraten, bekomme von Marlenes Vater eine Trsumwohnung umgebaut und Helmuts Beamtenstatus ist so gut wie sicher. Dann trifft er auf Enzo, italienischer Gastarbeiter. Und plötzlich erkennt sich Helmut nicht mehr. Da sind Gefühle, die nicht sein dürfen. Denn Homosexualiät ist on den 50er Jahren in der BRD strafbar. Ein Gesetz, dass in seiner Schärfe aus der Nazizeit ohne Änderung übernommen wurde. Die Geschehnisse um Helmut und Enzo sind teilweise schwer zu ertragen und manches Mal wollte ich das Buch anschreiben und fragen: "Was verdammt euer Problem ist? Lasst Menschen leben, lasst sie lieben, egal wen." Aber davon war man damals noch meilenweit entfernt. Eine Geschichte, die berührt und bewegt und bei mir wieder einmal den Wunsch laut werden lässt, dass LGBTQ irgendwann keiner extra Erwähnung mehr bedarf, weil jede Liebe, jedes Sein normal ist.
Sprachlos berauschend
Was hier Hansjörg Nessensohn schreibt ist für mich ganz, wirklich was ganz großes gewesen. Eine tiefe Bereicherung. Eine fantastische Geschichte. Vielen Dank. 5/5 absolutes Muss Was soll ich groß sagen. Eine, nein zwei Geschichten die so anders sind und doch viele Parallelen beinhalten begleiten wir Paul auf seiner Wanderung. Er trifft eine ältere Frau die schier sein ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Viele Fragen werden aufgeworfen und nicht nur Paul ist es unangenehm sondern auch ich als Leser konnte mich dem nicht entziehen. Ein ganzer Blumenstrauß an Gefühlen die hier vorkommen, spürbar sind und bleiben dürfen zeigt diese Geschichte auf; die so voller Leben ist. Ich hätte ewig weiterlesen wollen.
Was für ein wundervoller Sommerroman, der mein Herz berührt hat durch die beiden Geschichten in den beiden Zeitebenen, die in diesem erzählt wurden. Die beide für sich standen und sich trotzdem beeinflusst haben und zusammen gehörten. In beide konnte ich mich von Anfang an gut einfühlen, was vor allem an dem tollen Schreibstil lag. Und an den Charakteren, die man einfach sofort ins Herz schließen musste. Paul aus Frankfurt, ein 19-jähriger Junge, der wissen wollte wie seine Zukunft aussah und gleichzeitig seine Vergangenheit vergessen, weswegen er wandern ging. Liz, eine 80-jährige Dame, die sich dafür bedanken wollte, dass sie etwas verstanden hatte und deshalb eine Reise unternahm. Beide trafen aufeinander und wanderten daraufhin gemeinsam durch Italien. Ein wundervolles Setting, das bildhaft beschrieben wurde. Ein Vorhaben, dass beide veränderte. Es ging um Panzer, ein Gedankenkarussel, darum Dinge anzusprechen, anstatt zu schweigen, um Glück und Pläne und wie wichtig es war sein Herz zu öffnen. Und dann war da die zweite Geschichte, eine Reise in das Köln der 50er Jahre. Eine Geschichte über Helmut, der fast Beamter war, verlobt mit Marlene, ein Leben voller Verantwortung. Und über Enzo, der einen Eiswagen besaß, eine Fröhlichkeit, ein Leben voller Entdecken. Ein Treffen dieser beiden, gefolgt von Gefühlschaos und vielen Fragen, allem voran die nach dem Preis für die Freiheit. Da waren Lügen und schlaflose Nächte, verbotene Treffen, eine Razzia und eine Flucht. Ein Gewitter und ein enger Schuppen und später eine Oper voller Spielereien, Zärtlichkeiten und den Worten des Titel des Buches. Eine Buch, dessen Geschichte so lebendig erzählt wurde, dass ich gar nicht anders konnte als immer weiter zu lesen, die mich nicht mehr losgelassen hat. Gerade wegen der Schrecken der Zeit, dem damaligen Gesetz und den Paragraphen 175. All dies wurde um geschichtlichen Hintergrund am Ende des Buches noch einmal detailliert erläutert, was ich klasse fand. Aber es hat mich auch traurig gemacht. Genauso wie das Ende der Reise. Und dann war da der Epilog, der voll war von wundervollen Momenten und Weisheiten. Genauso wie diese von Liz: ,,Dass es viele Arten von wahrer Liebe gibt. Und dass sich selbst zu lieben, mit allen Eigenheiten, die Grundlage von allem ist.“
Über diese eine Sache ist Paul sich gewiss; bei seiner Wanderung durch Italien will er alleine sein. Er will mit niemandem reden, während er versucht herauszufinden, was er mit seinem Leben anfangen soll. Und er will auch ganz sicher nicht weiter über Jonas nachdenken, der ihn vor der gesamten Schule geoutet hat. Diese eine Nachricht ist auch wirklich die letzte, die er ihm noch schickt. Als die 80-jährige Mitwanderin Liz anfängt mit ihm zu reden ist Paul wirklich genervt und seine Versuche sie abzuwimmeln, schlagen fehl. Die sture Liz lässt sich von Paul nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen holt sie ihre Notizen hervor und beginnt ihm von Helmut und Enzo zu erzählen, die sich im Sommer 1957 in Köln kennenlernen und verlieben. Schneller als erwartet hängt Paul an ihren Lippen und fiebert den Schnipseln ihrer Erzählungen entgegen. Nicht zuletzt erkennt er sich in Helmut selbst wieder und aufeinmal ist es ihm gar nicht mehr so wichtig alleine zu wandern. "Mut. Machen. Liebe." stellt auf gefühlvolle Weise verschiedene Arten der Beziehungen dar. Beginnend bei der Freundschaft, die sich zwischen Paul und Liz entwickelt, der Ungewissheit zwischen Paul und Jonas, der verhaltenen Liebe zwischen Helmut und Enzo oder auch dem Verhältnis zwischen Paul und sich selbst. Dabei werden die Beziehungen mit ihren Konflikten dargestellt, die sowohl von außen als auch von innen auf sie einwirken. Hansjörg Nessensohn schafft es auf natürliche Weise Gegensätze miteinander in Verbindung zu bringen; Jung und Alt, Gegenwart und Vergangenheit, Nähe und Einsamkeit. Es ist ein gefühlvolles und nachdenkliches Buch. Das zeigt, wie der Erfahrungsaustausch mit anderen uns helfen kann, uns selbst näher zu kommen.
Dieses Buch hat mich sehr zum Nachdenken angeregt und mich auch nochmal daran erinnert welch Glück ich habe in einer Zeit geboren zu sein, wo man lieben darf, wen man will ohne, dass laut Gesetz es strafbar ist. (Zu mindest im großteil der Länder) ich würde es jedem empfehlen, der manchmal Zweifel an sich selbst hat. Oder auch jedem der einfach Stoff zum Nachdenken brauch.
Eine wirklich lesenswerte Geschichte mit sympathischen Charakteren, die einen zum mitfiebern verleiten.
Der 19 jährige Paul trifft auf seiner Selbstfindungsreise in Italien auf die 80 jährige Liz. Durch die besondere Dynamik der beiden, hat das Lesen unglaublichen Spaß gemacht. Während man im verlaufe der Geschichte immer mehr über Pauls aktuellen Probleme erfährt, erzählt Liz die Geschichte von Helmut aus den 1950er Jahren, dessen Liebe zu der Zeit als ein Verbechen galt. Hierbei wechseln sich die Erzählstimmen immer wieder ab, was mir sehr geholfen hat, nach den emotional aufgeladenen Erzählungen zu Helmut wieder etwas runterzukommen. Der Schreibstil ist zudem auch sehr angenehm. Mir persönlich hat das Buch durch die liebenswürdig Charaktere, dem Spannungsbogen und der Message durchgehend gefallen, sodass ich es teilweise nicht aus der Hand legen wollte. Daher würde ich die Geschichte auf jeden Fall empfehlen. :)
Extrem berührende Geschichte auf 2 Zeitebenen
Wie lange dauert es, bis ein gebrochenes Herz heilt? „Muss man denn immer Unglück und Traurigkeit kennen, um zu kapieren, dass man zwischendurch auch mal glücklich ist?“ (S. 70) Paul wandert durch Italien gen Rom, weil er auch nach 4 Jahren seinen besten Freund Jonas nicht vergessen kann, der ihn vor der ganzen Schule geoutet und damit ihre gerade aufgeblühte Beziehung abrupt beendet hat. Er ist immer noch wütend und traurig, plan- und ziellos, wie es mit seinem Leben weitergehen soll. Da lernt er Liz kennen, die 80jährige aus Deutschland stammende Amerikanerin, die ihm die Geschichte von Helmut und Enzo erzählt, die im Deutschland Ende der 50er Jahre ihre Homosexualität nicht ausleben durften, weil die nach § 175 strafbar war und streng geahndet wurde. Helmut wird bald seine beste Freundin Marlene heiraten, als er den italienischen Gastarbeiter Enzo kennenlernt und plötzlich merkt, dass er sich in ihn verliebt hat. Aber Marlene liebt er doch auch?! Ohne @Judiko 🫶🏻 hätte ich dieses #herzensbuch nie entdeckt. Enzos, Helmuts und Marlenes Geschichte ist extrem berührend. Ich habe sehr mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten, die beiden Männer nicht um ihr Versteckspiel und ihre Ängste beneidet. Aber auch Marlene tat mir leid, die in ihrer Unschuld gar nicht begreift, was sich da vor ihren Augen abspielt. Auch Paul mit seiner Wut und gefühlten Perspektivlosigkeit konnte ich gut verstehen. Er muss erst vor allem weglaufen und Liz Geschichte hören, um zu verstehen, wie viel besser es ihm heutzutage geht, und endlich bei sich anzukommen. Ich fand es amüsant, dass er sich so gegen den Begriff des Pilgerns wehrt und allem, was dem nachgesagt wird - um es am Ende doch zu verstehen.
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Dieses Buch wurde mir aufgrund von "Goldene Zeiten im Gepäck", eines meiner Lieblingsbücher, empfohlen. 𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩: Eine Geschichte über zwei Zeitebenen. In der Gegenwart der junge Paul, der nur noch vergessen möchte, weil er von seinem besten Freund verraten wurde. Die 80jährige Liz hingegen, schwelgt lieber in Erinnerungen. Beide laufen sich zufällig, beim Wandern, in Italien, über den Weg und profitieren voneinander. In der Vergangenheit lernt Helmut den Gastarbeiter Enzo kennen und verbotenerweise auch lieben. 𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜: Als ich dieses Buch angefangen habe zu lesen, wusste ich sofort, diese Geschichte wird mir gefallen, was vor allem an Liz lag. Sie war mit ihren 80 Jahren einfach so tough und weltoffen, dass ich sie direkt in mein Herz geschlossen habe. Bei Paul hingegen hat es etwas länger gedauert, aber auch ihn mochte ich dann sehr. Genauso Helmut, Enzo und ganz doll auch Helmuts Verlobte Marlene. Ich glaube, die Stärke dieser Geschichte liegt vor allem in der Charakterentwicklung. Ich habe mitgefiebert und gelitten. War stellenweise sprachlos und auch fassungslos, was dieser lang bestehende Paragraph 175 mit vielen gemacht hat. Homosexuelle mussten sich entweder verstecken, wurden verfolgt oder mussten sich im Gefängnis grauenvollen Qualen hingeben. Dabei wollten auch sie einfach nur lieben und geliebt werden. Klar, dass am Ende auch Tränen flossen. Trotz der Schwere, was das Thema angeht, konnte man diese Geschichte aber mit einer gewissen Leichtigkeit lesen, weil es einen ständigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gab und stellenweise sogar lustig war. Sie war eben nicht nur düster und grau, vor allem Hoffnung und Liebe machten sie bunter, was wunderbar auch zum Regenbogen auf dem Cover passt. 𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩: Eine sehr berührende, aber keineswegs runterziehende Geschichte, auch wenn ich stellenweise den Kopf geschüttelt und am Ende auch Tränen vergossen habe. Ganz klare Leseempfehlung!
Tolles Buch mit zwei Zeitebenen und tollen Charakteren . Es war richtig fesselnd und ich konnte es gar nicht weglegen. Lässt sich locker weglesen!!!
Sehr schönes Buch... Schöne Geschichte zu einem sehr wichtigen Thema... TOP
Bewegende Geschichte in zwei Zeitebenen
Ein Buch, welches mir zeigt, dass ich glücklich bin heute und nicht in den prüden und spießigen 50er Jahren zu leben. Paul hat ein Outing erlebt, dass man niemanden wünscht. Erniedrigen per Video und beteiligt war Pauls bester Freund ubd erste Liebe Jonas. Das liegt vier Jahre zurück aber es macht Paul immer noch zu schaffen. Eine Pilgerreise durch Italien soll Abhilfe schaffen. Dort trifft Paul auf Liz, eine lebensfrohe und weltoffene Seniorin. Anfangs genervt von ihr, zieht sie in immer mehr in ihren Bann durch eine Geschichte, die sie ihm erzählt. Helmut und Marlene sind glücklich. Sie wollen heiraten, bekomme von Marlenes Vater eine Trsumwohnung umgebaut und Helmuts Beamtenstatus ist so gut wie sicher. Dann trifft er auf Enzo, italienischer Gastarbeiter. Und plötzlich erkennt sich Helmut nicht mehr. Da sind Gefühle, die nicht sein dürfen. Denn Homosexualiät ist on den 50er Jahren in der BRD strafbar. Ein Gesetz, dass in seiner Schärfe aus der Nazizeit ohne Änderung übernommen wurde. Die Geschehnisse um Helmut und Enzo sind teilweise schwer zu ertragen und manches Mal wollte ich das Buch anschreiben und fragen: "Was verdammt euer Problem ist? Lasst Menschen leben, lasst sie lieben, egal wen." Aber davon war man damals noch meilenweit entfernt. Eine Geschichte, die berührt und bewegt und bei mir wieder einmal den Wunsch laut werden lässt, dass LGBTQ irgendwann keiner extra Erwähnung mehr bedarf, weil jede Liebe, jedes Sein normal ist.
Sprachlos berauschend
Was hier Hansjörg Nessensohn schreibt ist für mich ganz, wirklich was ganz großes gewesen. Eine tiefe Bereicherung. Eine fantastische Geschichte. Vielen Dank. 5/5 absolutes Muss Was soll ich groß sagen. Eine, nein zwei Geschichten die so anders sind und doch viele Parallelen beinhalten begleiten wir Paul auf seiner Wanderung. Er trifft eine ältere Frau die schier sein ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Viele Fragen werden aufgeworfen und nicht nur Paul ist es unangenehm sondern auch ich als Leser konnte mich dem nicht entziehen. Ein ganzer Blumenstrauß an Gefühlen die hier vorkommen, spürbar sind und bleiben dürfen zeigt diese Geschichte auf; die so voller Leben ist. Ich hätte ewig weiterlesen wollen.
Was für ein wundervoller Sommerroman, der mein Herz berührt hat durch die beiden Geschichten in den beiden Zeitebenen, die in diesem erzählt wurden. Die beide für sich standen und sich trotzdem beeinflusst haben und zusammen gehörten. In beide konnte ich mich von Anfang an gut einfühlen, was vor allem an dem tollen Schreibstil lag. Und an den Charakteren, die man einfach sofort ins Herz schließen musste. Paul aus Frankfurt, ein 19-jähriger Junge, der wissen wollte wie seine Zukunft aussah und gleichzeitig seine Vergangenheit vergessen, weswegen er wandern ging. Liz, eine 80-jährige Dame, die sich dafür bedanken wollte, dass sie etwas verstanden hatte und deshalb eine Reise unternahm. Beide trafen aufeinander und wanderten daraufhin gemeinsam durch Italien. Ein wundervolles Setting, das bildhaft beschrieben wurde. Ein Vorhaben, dass beide veränderte. Es ging um Panzer, ein Gedankenkarussel, darum Dinge anzusprechen, anstatt zu schweigen, um Glück und Pläne und wie wichtig es war sein Herz zu öffnen. Und dann war da die zweite Geschichte, eine Reise in das Köln der 50er Jahre. Eine Geschichte über Helmut, der fast Beamter war, verlobt mit Marlene, ein Leben voller Verantwortung. Und über Enzo, der einen Eiswagen besaß, eine Fröhlichkeit, ein Leben voller Entdecken. Ein Treffen dieser beiden, gefolgt von Gefühlschaos und vielen Fragen, allem voran die nach dem Preis für die Freiheit. Da waren Lügen und schlaflose Nächte, verbotene Treffen, eine Razzia und eine Flucht. Ein Gewitter und ein enger Schuppen und später eine Oper voller Spielereien, Zärtlichkeiten und den Worten des Titel des Buches. Eine Buch, dessen Geschichte so lebendig erzählt wurde, dass ich gar nicht anders konnte als immer weiter zu lesen, die mich nicht mehr losgelassen hat. Gerade wegen der Schrecken der Zeit, dem damaligen Gesetz und den Paragraphen 175. All dies wurde um geschichtlichen Hintergrund am Ende des Buches noch einmal detailliert erläutert, was ich klasse fand. Aber es hat mich auch traurig gemacht. Genauso wie das Ende der Reise. Und dann war da der Epilog, der voll war von wundervollen Momenten und Weisheiten. Genauso wie diese von Liz: ,,Dass es viele Arten von wahrer Liebe gibt. Und dass sich selbst zu lieben, mit allen Eigenheiten, die Grundlage von allem ist.“
Über diese eine Sache ist Paul sich gewiss; bei seiner Wanderung durch Italien will er alleine sein. Er will mit niemandem reden, während er versucht herauszufinden, was er mit seinem Leben anfangen soll. Und er will auch ganz sicher nicht weiter über Jonas nachdenken, der ihn vor der gesamten Schule geoutet hat. Diese eine Nachricht ist auch wirklich die letzte, die er ihm noch schickt. Als die 80-jährige Mitwanderin Liz anfängt mit ihm zu reden ist Paul wirklich genervt und seine Versuche sie abzuwimmeln, schlagen fehl. Die sture Liz lässt sich von Paul nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen holt sie ihre Notizen hervor und beginnt ihm von Helmut und Enzo zu erzählen, die sich im Sommer 1957 in Köln kennenlernen und verlieben. Schneller als erwartet hängt Paul an ihren Lippen und fiebert den Schnipseln ihrer Erzählungen entgegen. Nicht zuletzt erkennt er sich in Helmut selbst wieder und aufeinmal ist es ihm gar nicht mehr so wichtig alleine zu wandern. "Mut. Machen. Liebe." stellt auf gefühlvolle Weise verschiedene Arten der Beziehungen dar. Beginnend bei der Freundschaft, die sich zwischen Paul und Liz entwickelt, der Ungewissheit zwischen Paul und Jonas, der verhaltenen Liebe zwischen Helmut und Enzo oder auch dem Verhältnis zwischen Paul und sich selbst. Dabei werden die Beziehungen mit ihren Konflikten dargestellt, die sowohl von außen als auch von innen auf sie einwirken. Hansjörg Nessensohn schafft es auf natürliche Weise Gegensätze miteinander in Verbindung zu bringen; Jung und Alt, Gegenwart und Vergangenheit, Nähe und Einsamkeit. Es ist ein gefühlvolles und nachdenkliches Buch. Das zeigt, wie der Erfahrungsaustausch mit anderen uns helfen kann, uns selbst näher zu kommen.
Dieses Buch hat mich sehr zum Nachdenken angeregt und mich auch nochmal daran erinnert welch Glück ich habe in einer Zeit geboren zu sein, wo man lieben darf, wen man will ohne, dass laut Gesetz es strafbar ist. (Zu mindest im großteil der Länder) ich würde es jedem empfehlen, der manchmal Zweifel an sich selbst hat. Oder auch jedem der einfach Stoff zum Nachdenken brauch.
Eine wirklich lesenswerte Geschichte mit sympathischen Charakteren, die einen zum mitfiebern verleiten.
Der 19 jährige Paul trifft auf seiner Selbstfindungsreise in Italien auf die 80 jährige Liz. Durch die besondere Dynamik der beiden, hat das Lesen unglaublichen Spaß gemacht. Während man im verlaufe der Geschichte immer mehr über Pauls aktuellen Probleme erfährt, erzählt Liz die Geschichte von Helmut aus den 1950er Jahren, dessen Liebe zu der Zeit als ein Verbechen galt. Hierbei wechseln sich die Erzählstimmen immer wieder ab, was mir sehr geholfen hat, nach den emotional aufgeladenen Erzählungen zu Helmut wieder etwas runterzukommen. Der Schreibstil ist zudem auch sehr angenehm. Mir persönlich hat das Buch durch die liebenswürdig Charaktere, dem Spannungsbogen und der Message durchgehend gefallen, sodass ich es teilweise nicht aus der Hand legen wollte. Daher würde ich die Geschichte auf jeden Fall empfehlen. :)
Extrem berührende Geschichte auf 2 Zeitebenen
Wie lange dauert es, bis ein gebrochenes Herz heilt? „Muss man denn immer Unglück und Traurigkeit kennen, um zu kapieren, dass man zwischendurch auch mal glücklich ist?“ (S. 70) Paul wandert durch Italien gen Rom, weil er auch nach 4 Jahren seinen besten Freund Jonas nicht vergessen kann, der ihn vor der ganzen Schule geoutet und damit ihre gerade aufgeblühte Beziehung abrupt beendet hat. Er ist immer noch wütend und traurig, plan- und ziellos, wie es mit seinem Leben weitergehen soll. Da lernt er Liz kennen, die 80jährige aus Deutschland stammende Amerikanerin, die ihm die Geschichte von Helmut und Enzo erzählt, die im Deutschland Ende der 50er Jahre ihre Homosexualität nicht ausleben durften, weil die nach § 175 strafbar war und streng geahndet wurde. Helmut wird bald seine beste Freundin Marlene heiraten, als er den italienischen Gastarbeiter Enzo kennenlernt und plötzlich merkt, dass er sich in ihn verliebt hat. Aber Marlene liebt er doch auch?! Ohne @Judiko 🫶🏻 hätte ich dieses #herzensbuch nie entdeckt. Enzos, Helmuts und Marlenes Geschichte ist extrem berührend. Ich habe sehr mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten, die beiden Männer nicht um ihr Versteckspiel und ihre Ängste beneidet. Aber auch Marlene tat mir leid, die in ihrer Unschuld gar nicht begreift, was sich da vor ihren Augen abspielt. Auch Paul mit seiner Wut und gefühlten Perspektivlosigkeit konnte ich gut verstehen. Er muss erst vor allem weglaufen und Liz Geschichte hören, um zu verstehen, wie viel besser es ihm heutzutage geht, und endlich bei sich anzukommen. Ich fand es amüsant, dass er sich so gegen den Begriff des Pilgerns wehrt und allem, was dem nachgesagt wird - um es am Ende doch zu verstehen.