Mitternacht: Roman
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Beiträge
Es ist schwer, dieses Buch zu bewerten, weil es ein wenig unausgeglichen erscheint. Der Anfang ist langsam. Viele Dialoge, lange Gespräche, so viele Details und ganz, ganz viel Foreshadowing. Irgendwann wird der Spannungsbogen endlich etwas steiler, es wird wirklich interessant. Einige Szenen haben mich so sehr gefesselt! Dann plötzlich werden die Kapitel kurz, nach dem dramaturgischen Höhepunkt werden wir im übertragenen Sinne nur schnell zur Tür geführt und plötzlich ist alles vorbei. Als wäre man mitten im Traum aufgewacht. Das wirkt nach dem sehr detaillierten Aufbau doch ein wenig, als hätte man sich am Ende irgendwie beeilen müssen. Sehr schade, denn einige Fragezeichen sind geblieben. Die Idee des Buches ist so gut, die Geschichte hätte meiner Meinung nach noch etwas mehr Potenzial gehabt, wenn das Ende genauer ausgelootet worden wäre. Trotzdem war es ein gutes Leseerlebnis und ich kann das Buch durchaus empfehlen!
📚 Inhalt In der Stadt aus Nebel leben Geister. Es ist eine Parallelwelt, die unsere berührt und Nicholas landet per Zufall in dieser Welt. Er lernt einen reisenden Geist kennen, der ihn mit nimmt durch die mystische Stadt und er trifft ein Geistermädchen, dass sein Herz stiehlt. Aber in dieser ominösen Stadt gewinnt etwas Dunkles an Macht. Nicholas macht sich auf den Weg, herauszufinden, was vor sich geht. Er begibt sich zu dem Ort, wo die Hoffnung geboren wird und die Träume sterben, ein Ort, der von den Geistern «Mitternacht» genannt wird. 📖 Meinung Das war für mich ein richtiges Wohlfühl-Buch! Bereits von der ersten Seite an, wird man von der mystischen, leicht schaurigen Stimmung der Handlung umschlungen und nicht mehr losgelassen. Der Schreibstil wirkt träumerisch und poetisch und durch die Beschreibungen konnte ich mir die Welt der Geister bestens vorstellen. Da Nicholas als Ich-Erzähler auftritt, lernen wir mit ihm gemeinsam die Welt kennen und wissen immer gleich viel wie er. Die zunächst träumerische Welt wird bald von der düsteren, stärker werdenden Macht überschattet, die man nicht recht fassen kann. Leider muss ich gestehen, dass mir das Ende der Geschichte zu schnell, zu abrupt und zu wenig erklärt war. Das hat meinen Gesamteindruck insgesamt etwas geschmälert, denn wenn das Ende der Geschichte nicht überzeugt, liegt einfach ein Schatten auf der Geschichte. Oder zumindest für mich ist das so. Aber abgesehen vom Ende war es wirklich sehr schön zu lesen. Der Schreibstil ist sehr besonders, es gibt hier und da kleine Lebensweisheiten und irgendwie hatte ich das Gefühl, das Buch würde mich entschleunigen. Generell finde ich die Idee der Geisterstadt sehr besonders und würde gerne mehr über sie erfahren. Eine Leseempfehlung von mir.
Eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack . Geister, 2 Welten, ein bisschen Monster und Hexen . Leider hab ich in der Mitte mal kurz den Faden verloren und dann kam das Ende viel zu schnell und viel zu kurz …
4,5 Sterne
Eine wirklich sehr schöne Geschichte! Sie hat etwas mystisches, aber auch sehr poetisches. Nicholas als Charakter mochte ich sehr gerne. Einen halben Stern muss ich leider abziehen, da es doch ein sehr abruptes Ende hatte. Wieso es zu diesem Ende kam, erklärt sich zum Glück durch das Nachwort, trotzdem etwas schade. 4,5 Sterne
Es gibt einen Ort in den Nebeln, der von Geistern bevölkert ist. Sie führen dort zuzusagen ein zweites Leben nach dem Tod und handeln mit Alpträumen und Geschichten. Der junge Autor Nicholas übertritt durch einen Zufall die Grenze zwischen dieser und unserer Welt und wird dabei in Machtkämpfe und Intrigen hineingezogen. Zwei Aspekte sind hier besonders hervorzuheben: die tollen und liebenswerten, aber manchmal auch ein wenig verschrobenen Charaktere sowie der sehr bildhafte und detaillierte Schreibstil. Ich mochte vor allem Chesterton, der Nicholas unter seine Fittiche nimmt. Szenen mit ihm haben mir immer ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert. Auch der sogenannte Findelgeist Agatha ist sehr interessant. Sie weiß nicht wirklich, wer sie eigentlich ist, weil sie keinerlei Erinnerung an ihr Leben hat. Aber natürlich war mir auch Nicholas selber sympathisch, auch wenn er ab und zu ein bisschen naiv und unüberlegt handelt. Mich hat die Story mit ihrem metaphorischen Schreibstil und der düsteren, leicht gruseligen Atmosphäre sofort in ihren Bann gezogen. Wer gerne Geistergeschichten liest, dem wird auch dieses Buch gefallen. Leider kam das Ende allerdings unerwartet zackig daher. Die letzten Seiten unterscheiden sich vom Rest des Buches wie Tag und Nacht: deutlich kürzere und „abgehacktere“, ja schon fast eher zusammenfassende Kapitel und dementsprechend auch ein völlig anders anmutender Schreibstil. Zuerst war ich etwas enttäuscht, vor allem weil ich auf Anhieb auch nicht alles verstanden habe. Dann habe ich das Nachwort des Autors gelesen. Die Erklärung ist leider traurig und tragisch: 2018 erlitt Christoph Marzi einen schweren Schlaganfall. „Mitternacht“ hat er deshalb nur unter großen Anstrengungen beenden können. Er hat meinen vollen Respekt, dass er es trotzdem geschafft hat die Geschichte von Nicholas, Agatha und Chesterton für uns Leser und wahrscheinlich besonders auch für sich selbst abzuschließen. Übrigens ist im Nachwort auch die Rede von einem möglichen Folgeband. Vielleicht wird das Ende dort nochmal neu aufgerollt? Zu wünschen wäre es diesem ansonsten überaus überzeugenden Buch.
Nicholas James ist Autor, auch wenn er bisher nur einen kleinen Roman geschrieben hat, in dem es um das Leben seiner verstorbenen Großmutter geht. Mit seiner Geschichte beweist er aber ein gewisses Talent, denn schon bald erfährt er von einer Geisterwelt, die parallel zu seiner existiert, in der die Geschichten die Geister am Leben erhalten. In dieser Welt, in der Romane über Leben und Tod entscheiden können, wird Nicholas zu einer wichtigen, wenn auch ahnungslosen Schachfigur. Nicholas fand ich eigentlich schon sehr interessant, er ist nachdenklich und oft selbstreflexiv, aber dann macht er auch mal ziemlich unüberlegte Dinge und bricht direkt die erste Regel, die ihm bezüglich der Geisterwelt gesetzt wurde: Gehe niemals allein hin. Die Regel ist absolut berechtigt, denn Nicholas weiß nur sehr wenig über das Leben nach dem Tod, die Mächte, die dort herrschen und die verschiedenen Geisterwesen, die sich für ihn interessieren könnten. Die fantastischen Elemente fand ich schon sehr gelungen, die düstere und gefährliche Geisterwelt bietet ein spannendes Abenteuer und auch der manchmal selbstironische, malerische Schreibstil des Autors hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich wusste nicht so recht, wie ich dieses Buch fair bewerten soll, denn im Nachwort erzählt der Autor, wie er aufgrund der Folgen eines Schlaganfalls nicht mehr schreiben konnte, die Geschichte jedoch beenden wollte. Im Buch gibt es einen starken Bruch im Erzähltempo, die ersten elf der neunzehn Kapitel sind typisch Marzi, poetisch und magisch. Die letzten acht jedoch nehmen nur zwanzig Seiten ein, die Ereignisse überstürzen sich und die Geschichte kommt rasch zum Ende, obwohl man gerade noch mitten drin war. Ich habe schon Verständnis dafür, dass man die Geschichte nicht wie geplant fortsetzen konnte, aber das Buch wurde ja trotzdem ganz normal veröffentlicht und ich fand es schon schade, dass es so enden musste. Letztendlich habe ich mich für vier von fünf Sternen entschieden, für die geisterhafte Magie, die in 95% des Buches geboten wurde und für das, was noch hätte sein können. Fazit "Mitternacht" bietet eine interessante und spannende Geistergeschichte, in einen angenehm poetischen Schreibstil verpackt, die leider ein sehr abruptes Ende genommen hat.
Ich liebe Marzis schöne Sätze und seine besondere Art zu erzählen. Und ich mag hier die Anspielungen auf andere Bücher (beispielsweise von Michael Chabon). Ich hoffe, er kann noch viele solcher Geschichten erzählen. Am Ende wird das Buch etwas hektisch, aber, da ich davon ausgehe, dass dies ein Auftakt einer Reihe ist, wird alles, was jetzt nicht erklärt wird, sicher später nachgeholt. Für mich war es die perfekte Urlaubslektüre.
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Es ist schwer, dieses Buch zu bewerten, weil es ein wenig unausgeglichen erscheint. Der Anfang ist langsam. Viele Dialoge, lange Gespräche, so viele Details und ganz, ganz viel Foreshadowing. Irgendwann wird der Spannungsbogen endlich etwas steiler, es wird wirklich interessant. Einige Szenen haben mich so sehr gefesselt! Dann plötzlich werden die Kapitel kurz, nach dem dramaturgischen Höhepunkt werden wir im übertragenen Sinne nur schnell zur Tür geführt und plötzlich ist alles vorbei. Als wäre man mitten im Traum aufgewacht. Das wirkt nach dem sehr detaillierten Aufbau doch ein wenig, als hätte man sich am Ende irgendwie beeilen müssen. Sehr schade, denn einige Fragezeichen sind geblieben. Die Idee des Buches ist so gut, die Geschichte hätte meiner Meinung nach noch etwas mehr Potenzial gehabt, wenn das Ende genauer ausgelootet worden wäre. Trotzdem war es ein gutes Leseerlebnis und ich kann das Buch durchaus empfehlen!
📚 Inhalt In der Stadt aus Nebel leben Geister. Es ist eine Parallelwelt, die unsere berührt und Nicholas landet per Zufall in dieser Welt. Er lernt einen reisenden Geist kennen, der ihn mit nimmt durch die mystische Stadt und er trifft ein Geistermädchen, dass sein Herz stiehlt. Aber in dieser ominösen Stadt gewinnt etwas Dunkles an Macht. Nicholas macht sich auf den Weg, herauszufinden, was vor sich geht. Er begibt sich zu dem Ort, wo die Hoffnung geboren wird und die Träume sterben, ein Ort, der von den Geistern «Mitternacht» genannt wird. 📖 Meinung Das war für mich ein richtiges Wohlfühl-Buch! Bereits von der ersten Seite an, wird man von der mystischen, leicht schaurigen Stimmung der Handlung umschlungen und nicht mehr losgelassen. Der Schreibstil wirkt träumerisch und poetisch und durch die Beschreibungen konnte ich mir die Welt der Geister bestens vorstellen. Da Nicholas als Ich-Erzähler auftritt, lernen wir mit ihm gemeinsam die Welt kennen und wissen immer gleich viel wie er. Die zunächst träumerische Welt wird bald von der düsteren, stärker werdenden Macht überschattet, die man nicht recht fassen kann. Leider muss ich gestehen, dass mir das Ende der Geschichte zu schnell, zu abrupt und zu wenig erklärt war. Das hat meinen Gesamteindruck insgesamt etwas geschmälert, denn wenn das Ende der Geschichte nicht überzeugt, liegt einfach ein Schatten auf der Geschichte. Oder zumindest für mich ist das so. Aber abgesehen vom Ende war es wirklich sehr schön zu lesen. Der Schreibstil ist sehr besonders, es gibt hier und da kleine Lebensweisheiten und irgendwie hatte ich das Gefühl, das Buch würde mich entschleunigen. Generell finde ich die Idee der Geisterstadt sehr besonders und würde gerne mehr über sie erfahren. Eine Leseempfehlung von mir.
Eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack . Geister, 2 Welten, ein bisschen Monster und Hexen . Leider hab ich in der Mitte mal kurz den Faden verloren und dann kam das Ende viel zu schnell und viel zu kurz …
4,5 Sterne
Eine wirklich sehr schöne Geschichte! Sie hat etwas mystisches, aber auch sehr poetisches. Nicholas als Charakter mochte ich sehr gerne. Einen halben Stern muss ich leider abziehen, da es doch ein sehr abruptes Ende hatte. Wieso es zu diesem Ende kam, erklärt sich zum Glück durch das Nachwort, trotzdem etwas schade. 4,5 Sterne
Es gibt einen Ort in den Nebeln, der von Geistern bevölkert ist. Sie führen dort zuzusagen ein zweites Leben nach dem Tod und handeln mit Alpträumen und Geschichten. Der junge Autor Nicholas übertritt durch einen Zufall die Grenze zwischen dieser und unserer Welt und wird dabei in Machtkämpfe und Intrigen hineingezogen. Zwei Aspekte sind hier besonders hervorzuheben: die tollen und liebenswerten, aber manchmal auch ein wenig verschrobenen Charaktere sowie der sehr bildhafte und detaillierte Schreibstil. Ich mochte vor allem Chesterton, der Nicholas unter seine Fittiche nimmt. Szenen mit ihm haben mir immer ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert. Auch der sogenannte Findelgeist Agatha ist sehr interessant. Sie weiß nicht wirklich, wer sie eigentlich ist, weil sie keinerlei Erinnerung an ihr Leben hat. Aber natürlich war mir auch Nicholas selber sympathisch, auch wenn er ab und zu ein bisschen naiv und unüberlegt handelt. Mich hat die Story mit ihrem metaphorischen Schreibstil und der düsteren, leicht gruseligen Atmosphäre sofort in ihren Bann gezogen. Wer gerne Geistergeschichten liest, dem wird auch dieses Buch gefallen. Leider kam das Ende allerdings unerwartet zackig daher. Die letzten Seiten unterscheiden sich vom Rest des Buches wie Tag und Nacht: deutlich kürzere und „abgehacktere“, ja schon fast eher zusammenfassende Kapitel und dementsprechend auch ein völlig anders anmutender Schreibstil. Zuerst war ich etwas enttäuscht, vor allem weil ich auf Anhieb auch nicht alles verstanden habe. Dann habe ich das Nachwort des Autors gelesen. Die Erklärung ist leider traurig und tragisch: 2018 erlitt Christoph Marzi einen schweren Schlaganfall. „Mitternacht“ hat er deshalb nur unter großen Anstrengungen beenden können. Er hat meinen vollen Respekt, dass er es trotzdem geschafft hat die Geschichte von Nicholas, Agatha und Chesterton für uns Leser und wahrscheinlich besonders auch für sich selbst abzuschließen. Übrigens ist im Nachwort auch die Rede von einem möglichen Folgeband. Vielleicht wird das Ende dort nochmal neu aufgerollt? Zu wünschen wäre es diesem ansonsten überaus überzeugenden Buch.
Nicholas James ist Autor, auch wenn er bisher nur einen kleinen Roman geschrieben hat, in dem es um das Leben seiner verstorbenen Großmutter geht. Mit seiner Geschichte beweist er aber ein gewisses Talent, denn schon bald erfährt er von einer Geisterwelt, die parallel zu seiner existiert, in der die Geschichten die Geister am Leben erhalten. In dieser Welt, in der Romane über Leben und Tod entscheiden können, wird Nicholas zu einer wichtigen, wenn auch ahnungslosen Schachfigur. Nicholas fand ich eigentlich schon sehr interessant, er ist nachdenklich und oft selbstreflexiv, aber dann macht er auch mal ziemlich unüberlegte Dinge und bricht direkt die erste Regel, die ihm bezüglich der Geisterwelt gesetzt wurde: Gehe niemals allein hin. Die Regel ist absolut berechtigt, denn Nicholas weiß nur sehr wenig über das Leben nach dem Tod, die Mächte, die dort herrschen und die verschiedenen Geisterwesen, die sich für ihn interessieren könnten. Die fantastischen Elemente fand ich schon sehr gelungen, die düstere und gefährliche Geisterwelt bietet ein spannendes Abenteuer und auch der manchmal selbstironische, malerische Schreibstil des Autors hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich wusste nicht so recht, wie ich dieses Buch fair bewerten soll, denn im Nachwort erzählt der Autor, wie er aufgrund der Folgen eines Schlaganfalls nicht mehr schreiben konnte, die Geschichte jedoch beenden wollte. Im Buch gibt es einen starken Bruch im Erzähltempo, die ersten elf der neunzehn Kapitel sind typisch Marzi, poetisch und magisch. Die letzten acht jedoch nehmen nur zwanzig Seiten ein, die Ereignisse überstürzen sich und die Geschichte kommt rasch zum Ende, obwohl man gerade noch mitten drin war. Ich habe schon Verständnis dafür, dass man die Geschichte nicht wie geplant fortsetzen konnte, aber das Buch wurde ja trotzdem ganz normal veröffentlicht und ich fand es schon schade, dass es so enden musste. Letztendlich habe ich mich für vier von fünf Sternen entschieden, für die geisterhafte Magie, die in 95% des Buches geboten wurde und für das, was noch hätte sein können. Fazit "Mitternacht" bietet eine interessante und spannende Geistergeschichte, in einen angenehm poetischen Schreibstil verpackt, die leider ein sehr abruptes Ende genommen hat.
Ich liebe Marzis schöne Sätze und seine besondere Art zu erzählen. Und ich mag hier die Anspielungen auf andere Bücher (beispielsweise von Michael Chabon). Ich hoffe, er kann noch viele solcher Geschichten erzählen. Am Ende wird das Buch etwas hektisch, aber, da ich davon ausgehe, dass dies ein Auftakt einer Reihe ist, wird alles, was jetzt nicht erklärt wird, sicher später nachgeholt. Für mich war es die perfekte Urlaubslektüre.