Métaphysique des tubes: Roman (Ldp Litterature)

Métaphysique des tubes: Roman (Ldp Litterature)

Taschenbuch
4.53
KleinkindNeugeborenesPhilosophieDasein

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Beschreibung

Parce qu’elle ne bouge pas et ne pleure pas, se bornant à quelques fonctions essentielles – déglutition, digestion, excrétion –, ses parents l’ont surnommée la Plante. L’intéressée se considère plutôt, à ce stade, comme un tube. Mais ce tube, c’est Dieu.
Le lecteur comprendra vite pourquoi, et apprendra aussi que la vie de Dieu n’est pas éternelle, même au pays du Soleil levant...
Avec cette « autobiographie de zéro à trois ans », Amélie Nothomb nous révèle des aspects ignorés de sa personnalité et de la vie en général, tout en se montrant plus incisive, plus lucide et plus drôle que jamais.
Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
156
Preis
8.99 €

Beiträge

2
Alle
5

„Mit drei Jahren ist man ein Marsianer. Es ist sehr aufregend, aber beängstigend, ein eben erst auf der Erde gelandeter Marsianer zu sein. Man beobachtet Noch-nicht-Dagewesenes, Undurchschaubares. Man hat keinen Schlüssel. Anhand von Beobachtungen allein muß man Gesetze erfinden: das aristotelische Verfahren rund um die Uhr, was um so anstrengender ist, wenn man von den Griechen nie gehört hat.“ Dieses kleine Buch war mein erstes von Amélie Nothomb, und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht! Bisher hatte ich nur Gutes über die Autorin und ihre (vielen!) Bücher gehört und dachte, dass es womöglich nichts für mich sein könnte, aber ich wurde positiv überrascht. Die ersten drei Jahre ihres Lebens beschreibt Nothomb in einer wunderbaren, leichten Art und Weise, voller Witz und Erstaunlichkeiten. Ihre ersten zwei Jahre verbringt sie als göttliche Röhre, einzig und allein den Nahrungsaufnahme- und Verdauungstätigkeiten gewidmet, verschwendet keine Bewegung, keinen Laut an die Außenwelt, bis sie von einer Köstlichkeit namens Schokolade ins Leben gerufen wird. Plötzlich ist sie da, richtig da, ihr Bewusstsein kommt zu Tage, das Leben nimmt Gestalt an und es gibt plötzlich einen Sinn: „Ohne mich ist diese Schokolade gar nichts. Aber in meinen Mund gesteckt, wird sie Freude. Sie braucht mich.“ Mit dieser Erkenntnis beginnt sie, sich zu regen und aus ihrer Starre herauszukommen. Sie beginnt ihre kleine Welt, ihr Zuhause, zu erkunden, und legt eine Gedankenfülle an den Tag, die mich teilweise an die „Hallo Mister Gott, hier spricht Anna“-Romane erinnert hat. Sie beginnt Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, wenn auch zunächst nicht so, wie sie eigentlich sind; Bei ihrem ersten Strandausflug hat sie Angst vor dem Wasser, aber das Wasser natürlich auch, es wagt sich immer ein paar Stücke vor, nur um sich dann wieder ängstlich zurückzuziehen. Dieses Buch hat sehr viele witzige Stellen, aber natürlich gibt es auch Ernsthaftigkeit: Etwas später erfährt sie, dass ihr Vater nicht immer in Japan arbeiten wird und ein Umzug an einen anderen Ort, in ein anderes Land, früher oder später unausweichlich ist. Für Amélie bricht eine Welt zusammen. Sie beschließt, jeden Moment in ihrem geliebten Japan festzuhalten, sich schöne Erinnerungen zu schaffen und diese um sich schlingen wie einen Mantel: „Von nun an wird in deinem Leben alles geweiht sein. Die Augenblicke, die es wert sind, sollen mit einem Hermelinmantel bekleidet und in der Kathedrale deines Schädels gekrönt werden. Deine Gefühle werden Dynastien bilden.“ Alles in allem kann ich dieses Buch jedem nur ans Herz legen. ❤ Ich werde definitiv noch mehr von ihr lesen, die nächsten beiden autobiographischen Werke sind schon bestellt. 4/5 Sternen.

4

Ein weiterer Roman, in dem Nothomb Autobiographie und Fiktion (fast schon magischer Realismus) vermischt. Sie macht das auf so besondere Weise, dass dabei stets etwas Neues, Unerwartetes entsteht. Bei Nothomb weiss man sowieso nie, was als nächstes passieren wird. Wie immer war dieses Buch eine faszinierende Lektüre. Abgründe, tiefste Geheimnisse, menschliche Eigenheiten - all dies und noch viel mehr packt die Autorin in ihre Geschichten. Besonders, abstrus, verträumt und doch realitätsnah erzählt Nothomb von einer Kindheit in Japan. Dabei geben sich Leben und Tod, Hass und Liebe, Abscheu und Zuneigung die Klinke in die Hand. Wenn jemand all diese Dinge jonglieren und in der richtigen Dosis auf den Leser loslassen kann, dann Amelie Nothomb. Sie beherrscht dieses Gehen auf dem Drahtseilakt, diesen Tanz am Abgrund wie niemand sonst. Definitiv keine alltägliche Autorin, die sich keines gewöhnlichen Stils bedient und keine ausgelutschten Themen anspricht. Genau aus diesen Gründen gehört Nothomb zu meinen Lieblingsautoren und wird immer wieder sehr, sehr gerne gelesen.

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