Maurice: With an introduction by David Leavitt
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Beschreibung
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
I CRIED AF. Such an emotional, beautiful and painful story🥹🥺
Must read!
Inspiriert von seiner Freundschaft zu einem Dichter, schrieb Forster einen der bewegendsten Romane dieser Art. Erst 1971, 57 Jahre unter Verschluss gehalten, berührt die Geschichte des jungen Maurice, die Herzen der Lesenden. Und auch wenn sich E. M. Forster für diesen Roman nicht schämen sollte, nicht schämen darf, ist seine Entscheidung, ihn vor der Welt zu verheimlichen, absolut nachvollziehbar. • Immer wieder greife ich bewusst und unbewusst zu queerer Literatur, umso mehr freut es mich, auch so alte Geschichten zu finden. Gerade zu dieser Zeit, in der wir Maurice begleiten, war es alles andere als selbstverständlich frei und selbstbestimmt zu Leben. Wer das gleiche Geschlecht liebte, musste mit dem Tod rechnen. • Ich muss gar nicht viel dazu sagen, wie grandios ich dieses Buch fand. Die Tatsache, dass ich es an einem Abend in einem Rutsch durchgelesen habe, spricht für sich. Einfach, rasant, spannend, rührend, klagend, schmerzvoll, leidenschaftlich, liebenswürdig. Aber vor allem realistisch. Die Liebe kann funktionieren, selbst wenn sie unter solch einem schlechten Stern steht. Sollte uns das nicht Hoffnung geben? • Hiermit möchte ich allen Gedenken, die aufgrund ihrer Sexualität und Identität Opfer von Gewalttaten jedweder Art geworden sind. Die Welt ist noch lange nicht gut mit uns und ich hoffe, dass wir die Zeiten noch erleben dürfen, wo wir nicht um unser Wohl fürchten müssen.
Woher wusste ich dass dieses Buch ein neuer Favorit geworden war? Als ich gestern meine kindle highlights auf mein neuerworbenes Taschenbuch übertrug, standen mir an manchen Stellen schon wieder Tränen in den Augen und ich hätte es am liebsten direkt nochmal von vorne bis hinten durchgelesen. Das Buch allgemein zu empfehlen fällt mir trotzdem schwer — ich glaube, das Buch steht und fällt damit, wie sehr der/die Lesende emotional auf die Charaktere reagiert; wie sehr mensch Forster die Liebesgeschichte abkauft. Auch glaube ich, dass queere Menschen nochmal auf einer zusätzlichen Ebene zu dem Werk Zugang finden können (ob als Spiegel eigener Erfahrungen, als Ventil von Sehnsucht, als eskapistische Repräsentation oder als Ausdruck explizit schwuler Geschichte und Kultur). Verwundert und teils schockiert habe ich im Vorwort gelesen, wie sehr das Buch teils noch bis in die 2000er hinein von professionellen Literaturkritiker*innen abgeurteilt wurde. Mit wie wenig Verständnis das Buch als der Literatur unwürdige Wunscherfüllung abgetan, die Figur des Maurice nicht ernst genommen wurde. Auch ich würde das Buch als Wunscherfüllung bezeichnen — damit aber kein negatives Urteil verbinden. Mir ist zu sehr bewusst, wie wichtig diese positiven Narrative waren und sind, an die mensch sich klammern kann, wenn mensch in einem Sumpf aus Schuldgefühlen, Selbsthass, Verzweiflung, Angst und oben erwähnter Sehnsucht zu versinken droht. Ich weiß wie zerstörerisch es sein kann, sich selbst nirgends (über)lebend, glücklich und erfüllt abgebildet zu sehen. Wenn es, während Maurice sich gerade einer Konversionstherapie mittels Hypnose unterzieht , heißt: Look at her lovely hair.” “I like short hair best.” “Why?” “Because I can stroke it—” and he began to cry. so meint mensch, hier Forsters eigene Tränen, seine eigenen rohen Emotionen, über die Buchseiten hinweg zu spüren. Forster, der zum Zeitpunkt des Schreibens von Maurice selbst noch nicht die sexuelle Berührung eines Mannes erfahren hatte. So ist es eben doch nicht verwunderlich, dass der tatsächlich sexuelle Aspekt der Homosexualität auch im Roman zweischneidig daherkommt — von genau so viel Scham wie Sehnsucht durchdrungen ist, von Lust wie Prüderie. Internalisierte Homophobie (seitens der Charaktere einerseits, zwischen den Zeilen teilweise auch seitens Forsters eigenem Schreiben) ist kein literarischer Makel des Texts, wie in der Vergangenheit vorgeworfen, sondern eine ehrliche Darstellung des mit-sich-und-der-Welt-haderns — und thematisiert ganz nebenbei eben auch den vorherrschenden verklemmten Umgang mit jeglicher Sexualität im England der 1910er Jahre. Beautiful conventions received them—while beyond the barrier Maurice wandered, the wrong words on his lips and the wrong desires in his heart, and his arms full of air. Und so bin ich nun doch auch manchmal froh, dass es letztendlich nicht die Literaturkritiken sind, die abschließend darüber entscheiden, ob ein Werk die Zeit überdauert. Denn manchmal muss ein Buch eben auch die menschlichen Erfahrungen und Emotionen abbilden, die die Kritik nicht als künstlerisch und literarisch wertvoll erachtet. ________ Wohlverdiente 5 Sterne .
This story in it‘s original form gave me pain and satisfaction in many ways. And that Foster is annoyed as I am by Clive heals me from the Clive defenders that disrespect the only suitable for Maurice, Alec. I hope they wander their greenery with the greeting of their loving creator.
Interessant mal eine „ältere“ Perspektive auf schwule Beziehungen zu lesen.
Ich mochte die Sprache auch wenn ich sie teilweise als recht distanziert empfunden habe. Für mich war die Spannungskurve nicht so sehr gegeben, aber ich denke auch nicht, dass das bei der Geschichte der entscheidende Faktor ist. Insgesamt eine positive Leseerfahrung.
Forster's book was part of one of my classes during my semester abroad at DCU. It started out as a tough read, simply because it's not what I usually read or what I'm used to regarding genre, style of writing etc. But the more I engaged with the story and secondary literature about Forster and this book, the more I enjoyed reading Maurice and even ended up writing a term paper about it.
GaySchichte im besten Sinne
Beinahe 60 Jahre mussten vergehen, bis E. M. Forsters "Maurice" erstmals erscheinen durfte - und das erst nach Forsters Tod. Geschrieben im Jahre 1913 erzählt "Maurice" die Geschichte einer Liebe - oder vielmehr eigentlich zweier Lieben - und, schockierend zur damaligen Zeit, es handelt sich hierbei um die Liebe zwischen Männern. Der Roman vermittelt Einblick in eine Zeit, in der noch kein Weltkrieg stattgefunden hatte, in der die Klassenunterschiede noch auf andere Weise unüberwindbar schienen als heute - und in der Homosexualität noch soweit tabuisiert war, dass sie im öffentlichen Bewusstsein nicht existierte. Umso wertvoller ist Forsters Geschichte als Teil der LGBTQ-Geschichte insgesamt. Angenehm zu lesen ist der Roman außerdem.
Merkmale
1 Bewertungen
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Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Beiträge
I CRIED AF. Such an emotional, beautiful and painful story🥹🥺
Must read!
Inspiriert von seiner Freundschaft zu einem Dichter, schrieb Forster einen der bewegendsten Romane dieser Art. Erst 1971, 57 Jahre unter Verschluss gehalten, berührt die Geschichte des jungen Maurice, die Herzen der Lesenden. Und auch wenn sich E. M. Forster für diesen Roman nicht schämen sollte, nicht schämen darf, ist seine Entscheidung, ihn vor der Welt zu verheimlichen, absolut nachvollziehbar. • Immer wieder greife ich bewusst und unbewusst zu queerer Literatur, umso mehr freut es mich, auch so alte Geschichten zu finden. Gerade zu dieser Zeit, in der wir Maurice begleiten, war es alles andere als selbstverständlich frei und selbstbestimmt zu Leben. Wer das gleiche Geschlecht liebte, musste mit dem Tod rechnen. • Ich muss gar nicht viel dazu sagen, wie grandios ich dieses Buch fand. Die Tatsache, dass ich es an einem Abend in einem Rutsch durchgelesen habe, spricht für sich. Einfach, rasant, spannend, rührend, klagend, schmerzvoll, leidenschaftlich, liebenswürdig. Aber vor allem realistisch. Die Liebe kann funktionieren, selbst wenn sie unter solch einem schlechten Stern steht. Sollte uns das nicht Hoffnung geben? • Hiermit möchte ich allen Gedenken, die aufgrund ihrer Sexualität und Identität Opfer von Gewalttaten jedweder Art geworden sind. Die Welt ist noch lange nicht gut mit uns und ich hoffe, dass wir die Zeiten noch erleben dürfen, wo wir nicht um unser Wohl fürchten müssen.
Woher wusste ich dass dieses Buch ein neuer Favorit geworden war? Als ich gestern meine kindle highlights auf mein neuerworbenes Taschenbuch übertrug, standen mir an manchen Stellen schon wieder Tränen in den Augen und ich hätte es am liebsten direkt nochmal von vorne bis hinten durchgelesen. Das Buch allgemein zu empfehlen fällt mir trotzdem schwer — ich glaube, das Buch steht und fällt damit, wie sehr der/die Lesende emotional auf die Charaktere reagiert; wie sehr mensch Forster die Liebesgeschichte abkauft. Auch glaube ich, dass queere Menschen nochmal auf einer zusätzlichen Ebene zu dem Werk Zugang finden können (ob als Spiegel eigener Erfahrungen, als Ventil von Sehnsucht, als eskapistische Repräsentation oder als Ausdruck explizit schwuler Geschichte und Kultur). Verwundert und teils schockiert habe ich im Vorwort gelesen, wie sehr das Buch teils noch bis in die 2000er hinein von professionellen Literaturkritiker*innen abgeurteilt wurde. Mit wie wenig Verständnis das Buch als der Literatur unwürdige Wunscherfüllung abgetan, die Figur des Maurice nicht ernst genommen wurde. Auch ich würde das Buch als Wunscherfüllung bezeichnen — damit aber kein negatives Urteil verbinden. Mir ist zu sehr bewusst, wie wichtig diese positiven Narrative waren und sind, an die mensch sich klammern kann, wenn mensch in einem Sumpf aus Schuldgefühlen, Selbsthass, Verzweiflung, Angst und oben erwähnter Sehnsucht zu versinken droht. Ich weiß wie zerstörerisch es sein kann, sich selbst nirgends (über)lebend, glücklich und erfüllt abgebildet zu sehen. Wenn es, während Maurice sich gerade einer Konversionstherapie mittels Hypnose unterzieht , heißt: Look at her lovely hair.” “I like short hair best.” “Why?” “Because I can stroke it—” and he began to cry. so meint mensch, hier Forsters eigene Tränen, seine eigenen rohen Emotionen, über die Buchseiten hinweg zu spüren. Forster, der zum Zeitpunkt des Schreibens von Maurice selbst noch nicht die sexuelle Berührung eines Mannes erfahren hatte. So ist es eben doch nicht verwunderlich, dass der tatsächlich sexuelle Aspekt der Homosexualität auch im Roman zweischneidig daherkommt — von genau so viel Scham wie Sehnsucht durchdrungen ist, von Lust wie Prüderie. Internalisierte Homophobie (seitens der Charaktere einerseits, zwischen den Zeilen teilweise auch seitens Forsters eigenem Schreiben) ist kein literarischer Makel des Texts, wie in der Vergangenheit vorgeworfen, sondern eine ehrliche Darstellung des mit-sich-und-der-Welt-haderns — und thematisiert ganz nebenbei eben auch den vorherrschenden verklemmten Umgang mit jeglicher Sexualität im England der 1910er Jahre. Beautiful conventions received them—while beyond the barrier Maurice wandered, the wrong words on his lips and the wrong desires in his heart, and his arms full of air. Und so bin ich nun doch auch manchmal froh, dass es letztendlich nicht die Literaturkritiken sind, die abschließend darüber entscheiden, ob ein Werk die Zeit überdauert. Denn manchmal muss ein Buch eben auch die menschlichen Erfahrungen und Emotionen abbilden, die die Kritik nicht als künstlerisch und literarisch wertvoll erachtet. ________ Wohlverdiente 5 Sterne .
This story in it‘s original form gave me pain and satisfaction in many ways. And that Foster is annoyed as I am by Clive heals me from the Clive defenders that disrespect the only suitable for Maurice, Alec. I hope they wander their greenery with the greeting of their loving creator.
Interessant mal eine „ältere“ Perspektive auf schwule Beziehungen zu lesen.
Ich mochte die Sprache auch wenn ich sie teilweise als recht distanziert empfunden habe. Für mich war die Spannungskurve nicht so sehr gegeben, aber ich denke auch nicht, dass das bei der Geschichte der entscheidende Faktor ist. Insgesamt eine positive Leseerfahrung.
Forster's book was part of one of my classes during my semester abroad at DCU. It started out as a tough read, simply because it's not what I usually read or what I'm used to regarding genre, style of writing etc. But the more I engaged with the story and secondary literature about Forster and this book, the more I enjoyed reading Maurice and even ended up writing a term paper about it.
GaySchichte im besten Sinne
Beinahe 60 Jahre mussten vergehen, bis E. M. Forsters "Maurice" erstmals erscheinen durfte - und das erst nach Forsters Tod. Geschrieben im Jahre 1913 erzählt "Maurice" die Geschichte einer Liebe - oder vielmehr eigentlich zweier Lieben - und, schockierend zur damaligen Zeit, es handelt sich hierbei um die Liebe zwischen Männern. Der Roman vermittelt Einblick in eine Zeit, in der noch kein Weltkrieg stattgefunden hatte, in der die Klassenunterschiede noch auf andere Weise unüberwindbar schienen als heute - und in der Homosexualität noch soweit tabuisiert war, dass sie im öffentlichen Bewusstsein nicht existierte. Umso wertvoller ist Forsters Geschichte als Teil der LGBTQ-Geschichte insgesamt. Angenehm zu lesen ist der Roman außerdem.