Mario und der Zauberer

Mario und der Zauberer

Audio-CD
3.520
Klassische BelletristikHypnoseIllustriertes BuchBelletristik

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Beschreibung

Ein Text wie Phosphor – Thomas Manns 1930 erschienene Erzählung ist nicht nur Klassiker, sondern irritierend modern. Eine Spielart der Mannschen Künstlerproblematik ebenso wie eine Parabel auf den italienischen Faschismus. Und besonders: die große Frage nach der menschlichen Willensfreiheit. Schritt für Schritt überschreitet Cavaliere Cipolla die rote Linie des Erlaubten – und reißt die Geschehnisse in ein unerwartetes Drama. Markus Kopf als Sprecher und Ideengeber des Konzepts, Schlagzeuger Ben Bönniger, Pianist Christian Pabst und Stephan „Gudze“ Hinz als Sounddesigner kreieren eine neuartige Version der hier gekürzten Erzählung. Text und Musik fordern einander gleichberechtigt heraus. Ihre Reibung provoziert eine fesselnde, elektrisierende Atmosphäre.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Audio-CD
Seitenzahl
N/A
Preis
18.50 €

Beiträge

18
Alle
3.5

An sich mochte ich die Geschichte um den namenlosen Erzähler und seine Familie, die in Italien der späten 20er Jahre Urlaub macht. Ich habe das Buch als Schullektüre gelesen, mich aber darauf gefreut, da es mein erstes Buch von Thomas Mann war und ich gute Dinge über seinen Stil und sein Werk gehört hatte. Ich habe auch Gefallen gefunden an seinem blumigen Schreibstil, zum Teil war es mir nur etwas zu kompliziert, zu verschachtelt und voller altmodischer Begriffe, um es zu verstehen und somit auch zu genießen. Manche Stellen musste ich bis zu dreimal lesen, um ihren Sinn zu verstehen – auch wenn das auch an mir gelegen haben kann, ich hatte generell etwas Probleme, mich beim Lesen zu konzentrieren.Ich freue mich darauf, die Themen der Novelle im Unterricht zu besprechen, denn auch wenn ich viele Dinge schon herausgelesen habe – die Kritik des Autors am damaligen Regime in Italien, der Gefallen, den manche Menschen daran finden, sich anderen völlig unterzuordnen; Verweise auf gewisse gesellschaftliche Probleme – gibt es bestimmt auch noch einiges, das ich überlesen oder noch nicht direkt bedacht habe.Alles in allem eine gute Novelle, ich werde bestimmt noch andere Werke von Mann lesen.

4

Die Kurzgeschichte ist zwar, wegen dem altdeutschen Text, etwas schwierig zu lesen aber ist auch heute ein aktuelles Thema mit dem man sich beschäftigen sollte…

5

Dieses Buch habe ich für mein Studium gelesen. In dieser Vorlesung haben wir uns mit dem Thema "Magie" beschäftigt und "Mario und der Zauberer" war einer unserer Beispieltexte, mit denen wir uns beschäftigt haben. Und es war einer meiner liebsten Texte des Semesters. Viele der anderen kannte ich schon (zum Beispiel "Faust" von Goethe oder "Harry Potter" von J.K. Rowling) oder ich konnte damit nur wenig anfangen (zum Beispiel "The Tempest" von Shakespeare). "Mario und der Zauberer" habe ich verschlungen und innerhalb von zwei Tagen gelesen. Es ist jetzt auch kein besonders dickes Buch, hat gerade mal hundert Seiten, aber wenn ich bedenke, wie lange ich teilweise für andere kürzere Unitexte brauche, ist das recht schnell. Nach dem Lesen habe ich dann auch noch meinen Vater dazu gebracht, diesen Text ebenfalls zu lesen, da ich Redebedarf hatte. Und auch er war begeistert. Hier geht es um eine Familie, die in den 1920ern Urlaub in Italien macht. Mann hat dieses Buch 1930 geschrieben, der Nationalsozialismus und Faschismus köchelte also in Europa schon vor sich hin. Und darauf bezieht er sich in diesem Text auch. Er zeigt zum Beispiel, wie diese Familie in ein anderes Hotel umziehen muss, da sie von den anderen Gästen und den Besitzern aus dem anderen Hotel hinausgeekelt werden. Den größten Teil der Geschichte nimmt aber Herr Cipolla, der Zauberer ein. Die Reisenden erlauben ihren Kindern, zu einer Vorstellung dieses Zauberers zu gehen. Natürlich glauben die Eltern nicht an Zauberer und erwarten daher die üblichen Tricksereien: Kartentricks, verschwundene Taschentücher, vielleicht zersägte Menschen. Doch so ein Zauberer ist Herr Cipolla nicht. Stattdessen hypnotisiert er in seinen Vorstellungen Menschen. Und mehr kann ich euch nicht verraten, wenn ich nicht das Ende spoilern möchte. Was an diesem Buch besonders spannend ist, ist, dass wir während der Vorstellung von Herrn Cipolla nie genau wissen, was denn jetzt eigentlich passiert und was da jetzt Herrn Cipollas Werk ist und was der freie Wille der Menschen, die er zu sich auf die Bühne lockt. Mann zeigte hier auch, warum große Gruppen an Menschen gefährlich und unberechenbar sein können - was er ja zur selben Zeit auch in der Realität miterleben musste. Mein Fazit? Eine total spannende Lektüre, die mich fesseln konnte.

1

Puh...

Thomas Mann ist an sich Garant für Literatur - das Buch war aber so wirklich gar nichts...

3

Die Handlung an sich ist ehrlich gesagt etwas langweilig und voralllem die Zaubershow zieht sich sehr. Wenn man diese aber interpretiert wird es durchaus interessanter. Der Schreibstil ist vorallem durch die langen Sätze markant, woran man sich auch erstmal gewöhnen muss, aber an sich gut.

3

Mehr Tiefe als zu Beginn gedacht

Was anfangs wie eine einfache Urlaubserzählung wirkt, entpuppt sich schnell als tiefgründige Parabel über Manipulation, Unterdrückung und die Gefahren einer passiven Masse. Thomas Mann nutzt alltägliche Situationen, um schrittweise eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen. Der Zauberer Cipolla verkörpert die Macht charismatischer Despoten und zeigt, wie leicht Menschen ihrer Freiheit beraubt werden können. Das Buch überrascht mit zunehmender Spannung und Anspruch und offenbart erst nach und nach seine komplexe Botschaft. Ein eindrucksvolles Werk, das zum Nachdenken anregt.

5

Mario und der Zauberer ist eine Novelle, die im faschistischen Italien spielt. Die Hauptsaison der Badezeit des Städtchens am Badestrand neigt sich langsam dem Ende zu, aber wird noch von der Mittelschicht des Staates Mussolinien bevölkert. Das Kind des Erzählers erhält die Erlaubnis nackt vom Badestrand ins Wasser zulaufen und wieder zurückzukommen. Ein Ansturm an Hohn, Anstoß und Widerspruch galt der kompletten Familie so musste sie einen hohen Betrag von 50 Lire zahlen. Es wird beschrieben, dass viele Eigenarten der Italiener nicht mehr so seien, wie sie einst waren, es wird von einem Fehlen der Atmosphäre von Unschuld und Zwanglosigkeit (S. 16) gesprochen; die „Idee der Nation“ (Ebd.) geht umher. So sah man den Nacktgang des Kindes als eine Beleidigung gegenüber den Staat und ihrer Bevölkerung. Eine Stimmung, die im Ganzen eher bedrohlich als entspannend bzw. „urlaubig“ ist, da auf die Wortwahl sowie das Verhalten geachtet werden muss. Der Autor fragt sich, ob man nun abreisen sollte, wenn sich das Leben „unheimlich, nicht ganz geheuer oder etwas peinlich und kränkend“ (S. 20) anfühlt. Darauf kommt, dass man bleiben solle, es sich ansehen und sich dem aussetzen solle, eben weil man dadurch vielleicht etwas lernen könnte ( Thomas Mann verlässt Deutschland selbst nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten). Der Plot geht weiter und die Familie besucht einen Zauberkünstler Cipolla, der sich um etwa eine halbe Stunde verspätet, was für Unruhe bei der Familie sorgt, weil die Kinder auch alsbald ins Bett müssten (Zeitdruck). Cipolla macht vielfache Zaubertricks, und lässt sein Publikum ihm mit seiner Peitsche gehorchen. Der unbedingte Gehorsam, sei nur die Kehrseite, andere Menschen befehlen zu wollen. Ähnlich wie im Hauptmann von Köpenick nach Oben buckeln nach unten treten (damit man Aufsteigen kann wird gehorcht und sich erhofft befehlen zu können). Schließlich sagt er noch „wer zu gehorchen wisse, der wisse auch zu befehlen und ebenso umgekehrt“ (S. 45). Weitere Kuriositäten finden statt und die Pause trifft ein. Der Erzähler zieht einen Vergleich, eine Personifikation des Ortes Torre Di Venere in dem Zauberkünstler Cipolla. Dass die Veranstaltung nicht Verlassen wird ist „unserer bloßen Seßhaftigkeit“ (S. 49) anzukreiden, etwas anderes weiß der Autor nicht anzubringen. Die zweite Hälfte des Programms diente Cipolla der Demonstration der Willensentziehung und Willensaufnötigung. Noch etwa 5-10 Seiten bis zum Ende und ich wusste nicht genau, welche Stellung Mario nun haben wird, da es sich langsam dem Ende zuspitzt, weshalb ich die vorherigen relevanten Plotteile mit einer anderen Sicht betrachtete. DAS ist die Handlung; die Willensentziehung und Oktroyierung des Führers Willen. Was Mario im Endeffekt mit der Novelle zu tun hat, vermag ich an dieser Stelle nicht zu beschreiben, damit die Lektüre gelesen und in dieser wunderschönen Ausgabe gekauft wird. So viel sei gesagt, dass der Vater letztendlich mit den Kindern aus dem Saal des Zauberkünstlers flüchtet. Bis zum Ende ist ein bedrohliches Setting zu spüren. Ein tragisches im Hinblick auf Manns Vergangenheit und Geschichte mit Italien. Im Nachwort findet man Informationen über den Entstehungsprozess der Novelle. Thomas Mann reiste im Spätsommer des Jahres 1926 in eine italienische Küstenstadt, seine Familie und Kinder mit dabei. Ihm fiel auf, dass ein fremdenfeindlicher nationaler Gemütszustand die Ortschaft prägte. Als „Italienliebhaber“ (S. 74) fand er den Gemütszustand „widerwärtig“ (Ebd.), was als schädlicher Einfluss des Duce Benito Mussolini gesehen wurde. Er bezeichnete seine Eindrücke als einen zivilisatorischen Niveauverlust. Die nackende Tochter des Autoren während des Badeurlaubs wurde als eine Beleidigung Italiens aufgeführt, womit das mussolinische Regime und deren „veränderte Verhaltens der gesamten modernen Welt zum menschlichen Körper“ gemeint war; ein regressives Handeln gegenüber der modernen Welt, was den menschlichen Körper angeht. Noch im Jahre 1928 (also noch vor dem eigentlichen Schreibprozess) machte Mann dem deutschen Volke darauf Aufmerksam auch „Vor der eigenen Türe [zu] kehren“, womit gemeint war, dass auch in Deutschland der Faschismus auf den Straßen lauerte und sich bereit hält den Reichstag zu invadieren, was mit der Machtergreifung 1933 auch geschah. Immer wieder ermahnte Mann mit einem „Appel an die Vernunft“ vor dem ansteigenden Nationalsozialismus der später Weimarer Republik. Im Nachwort wird weiter darauf eingegangen, dass Mann sich wahrscheinlich bewusst gewesen ist, dass „Deutschland von der Mario und der Zauberer beschworen“ (S. 82) und sich mit dem Faschismus angesteckt hatte: "Und Wiewohl er sich einzureden versuchte, dass ein Cipolla in Deutschland nicht möglich sei, konnte er schwerlich die Lehre seiner Novelle ignorieren – die Lehre, dass auf die Widerstandskraft der deutschen Bürger gegenüber einem Bruder Cipollas nicht zu zählen war." (S. 83f.) An dieser Stelle eine klare Leseempfehlung für Mario und der Zauberer inklusive Nachwort von Hans Rudolf Vaget mit historischer Einordnung. Vielleicht hätte man noch ein bissiges Resümee für die heutige Zeit schreiben können, in der Populismus und Nationalismus sich in den europäischen Landen wieder erheben und sich gegenseitig den Rücken stärken.

3

Nette Novelle, Allegorie des Faschismus, aber vielleicht ein wenig zu einfach gestrickt. Und leider ein zu optimistisches Ende.

4.5

supi

hab's zwar nicht gelesen aber er sieht hot aus

supi
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