Margos Töchter: Roman

Margos Töchter: Roman

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3.67
FrankfurtPolizeiAb Heute Heiße Ich MargoDdr-Brd

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
392
Preis
4.99 €

Beiträge

5
Alle
5

Eins meiner Jahreshighlights 2016 war der Roman „Ab heute heiße ich Margo“. Meine Rezension endete damals mit „Das Buch hätte gerne noch viel mehr als 600 Seiten haben können“. Vier Jahre später wurde dieser Wunsch ganz überraschend erfüllt. Ich war völlig begeistert, als ich gesehen habe, dass Cora Stephan einen Nachfolgeroman mit dem Titel „Margos Töchter“ verfasst hat. Wie bereits der Titel verrät, befasst sich diese Fortsetzung mit den Nachfahren von Margo Seliger. Die Geschichte beginnt in den 60er Jahren, ein Jahrzehnt, dass viel zu selten in Romanen behandelt wird. Es war eine spannende Zeit für die Menschen. Alles schien möglich, gleichzeitig gab es neue Bedrohungen wie z. B. die Terroristen der RAF. Wir befinden uns momentan mitten in einer weltweiten Gesundheits- und Wirtschaftskrise. „Margos Töchter“ führt dem Leser vor Augen, dass die Menschheit schon immer mit Krisen zu kämpfen hatte und diese irgendwie überstanden hat. Diese Erinnerung hat fast schon etwas tröstliches. Gleichzeitig ist es schockierend, wie lange Themen wie Waldsterben, Ausbeutung von Menschen und Schäden an unserem Planeten bereits bekannt sind und wie wenig sich in manchen Bereichen bis heute getan hat. Dieser Roman ist ein wenig wie eine Geschichtsstunde. RAF, Tschernobyl, Raumfahrt, Stasi... um nur ein paar Themen zu nennen, die in die Handlung eingebunden wurden. Cora Stephan erzählt deutschen Geschichte ohne dabei langweilig oder trocken zu werden. Man kann sich aus diesem Buch wirklich einiges an Wissen mitnehmen. Sowohl über die Politik als auch über die Einstellungen der Menschen. Verpackt wurde alles in die Identitätssuche von Jana, Margos Enkeltochter. 2011 wird ihre Anfrage auf Einsicht in die Stasiakte ihrer Adoptivmutter Leonore bewilligt. Sie hofft, endlich Klarheit über deren Tod und auch über ihre leibliche Mutter zu finden. Die Geschichte befasst sich zunächst schwerpunktmäßig mit Leonore, und begleitet diese von ihren Teenagerjahren bis zu ihrem Leben als Ehefrau und Mutter. Das letzte Drittel legt den Fokus auf Clara, Janas biologische Mutter. Mit gerade einmal 13 Jahren wurde sie vom Ministerium für Staatssicherheit angeworben. Unfassbar, dass noch nicht einmal vor Kindern halt gemacht wurde. Clara war mir mit ihrer Linientreue nicht wirklich sympathisch. Dennoch hatte ich großes Mitleid mit ihr. Sie wurde ihr ganzes Leben lang als vorbildliche Genossin geformt und war der DDR noch weit über die Wiedervereinigung hinaus treu ergeben. Viel zu spät erkennt sie, dass sie ihr privates Glück – ihr komplettes Leben – für einen Staat geopfert hat, der sie nur ausgenutzt hat. „Margos Töchter“ ist ein fesselnder und lehrreicher Roman, dem ich jedem nahelegen kann. Er befasst sich mit der Vergangenheit Deutschland und ist dabei gleichermaßen brandaktuell. Das Cover hat mich übrigens an eine Zigarettenwerbung erinnert. Zum Glück wurde in dem Roman nicht so viel geraucht, wie man nach diesem Bild vermuten könnte.

4

Dieses Buch hat mir gut gefallen. Die Geschichte wird gewebt aus den Leben mehrerer Personen. Im Grunde sind Tochter, Mutter und Großmutter die Hauptpersonen. Man erfährt viel von ihrem Leben, ihrer Vergangenheit. So bekommt man ein gutes und detailliertes Bild von ihnen. Ein besonders spannender Aspekt dieses Buches ist Politik. Es geht um BRD/DDR und die Stasi, um Sozialismus und Kapitalismus, Baader-Meinhof..... Alles politische Dinge, die auf irgendeine Weise die Leben der Frauen beeinflusst haben. Das fand ich interessant und sehr gut gemacht. Das Cover finde ich schlicht und ansprechend, und der Schreibstil ist sehr schön zu lesen.

4.5

Eine Zeitreise

Deutsche Nachkriegsgeschichte in eine spannende Familiengeschichte verpackt. Was mit "Ab heute heiße ich Margo" begann, wird hier fortgesetzt. Die Geschichte zweier Frauen und ihrer Tochter Jana ist ungemein fesselnd und endet doch überraschend. Ein wunderbar geschriebenes Buch, bei dem man viel über die deutsche Geschichte ab den 60er Jahren erfährt. Sehr lesenswert. 👍

2

*2,5 Sterne Ich hatte meine Probleme, in dieses Buch einsteigen zu können. Die Handlung klang wirklich vielversprechend, aber ich wusste nicht, dass es die Fortsetzung zu dem Buch [b: Ab heute heiße ich Margo|29075030|Ab heute heiße ich Margo|Cora Stephan|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1455234138l/29075030._SY75_.jpg|49305389] ist. Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mich jedoch mit dem Buch angefreundet, es ist also wirklich unabhängig voneinander lesbar. Mir persönlich war das Buch leider etwas zu trocken. Ich hatte gehofft, dass wir mehr Einblick in Leonores und Claras Freundschaft bekommen. Stattdessen wurde viel mit historischen Zusammenhängen gearbeitet, was bei diesem Setting natürlich Sinn macht, allerdings dämpfte es für mich auch das Lesevergnügen. Meiner Meinung nach stand der historische Aspekt mehr im Vordergrund, als die Personen, da alles sehr distanziert erzählt wurde. Auch wenn ich mich für neue und neuere Geschichte wirklich interessiere, hier fehlte mir ein Spannungsbogen. Die Persönlichkeiten von Leonore und Clara fielen leider zu kurz.

4

Familiendrama im geteilten Deutschland Empfehlenswerter zeitgeschichtlicher Roman, der auch ohne die erste Folge ("Ab heute heiße ich Margo") gut verständlich ist. Jana hat eine Anfrage gestellt zu Stasi-Unterlagen ihrer Adoptivmutter Leonie. Jahre später erhält sie die Antwort, dass es eine Akte gibt. Lässt sich dadurch der Unfalltod von Leonie klären? Gibt es Hinweise auf ihre leibliche Mutter? In Rückblicken erfahren wir von Kindheit und Jugend der Außenseiterin Leonie, erleben die wilden 60er, den Terror der RAF in den 70ern und die Angst vor einer Atomkatastrophe in den 80ern. Parallel wird die Geschichte von Clara erzählt. Sie ist eine vorbildliche Genossin in der DDR. Auch hier wird in Rückblicken erzählt und es gibt tiefe Einblicke in die Vorstellungen hinter dem eisernen Vorhang. Vieles in diesem Buch dreht sich um die Ängste der Menschen im westlichen Teil Deutschlands. Dieses Zitat könnte man auch auf die heutige Situation anwenden: "Schau dir das Leben der Menschen vor zweihundert, dreihundert Jahren an, Leo, geh zurück ins Mittelalter, dann findest du die meisten Ängste übertrieben. Der Rod war den Menschen in der Vergangenheit viel näher als uns. Heutige Lebensmittelskandale sind harmlos im Vergleich zu dem, was weiland die Bäcker in ihr Brot getan haben. Und die Metzger in die Wurst. Denk an Seuchen. Oder Naturkatastrophen. An solche Dinge sind wir gar nicht mehr gewöhnt."

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