Manduchai – Die letzte Kriegerkönigin: Roman

Manduchai – Die letzte Kriegerkönigin: Roman

E-Book
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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
593
Preis
9.99 €

Beiträge

1
Alle
5

Manduchai wird 1448 in der Mongolei als Tochter eines einflussreichen, aber besonnenen Mannes geboren. So wird ihr Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein schon in die Wiege gelegt. Ihre engste Bezugsperson ist neben ihren Eltern der chinesische Eunuch Ma Jing, der von ihrem Vater in einer Schlacht gefangen genommen, verschont und mit der Betreuung seiner Tochter beauftragt wurde. Wie alle Mongolinnen lernt Manduchai auch den Umgang mit Waffen. Schon als Kind gelangt sie einmal in die Verbotene Stadt, wo die Erzieherin des Kaisersohnes Wan alles versucht, um dafür zu sorgen, dass ihr Schützling und nicht der Sohn des Thronrivalen der nächste Kaiser wird. Als Manduchai 16 ist, wird sie mit dem Khan verheiratet. Dieser ist jedoch einigermaßen machtlos und Manduchai muss bald feststellen, dass mit ihm kaum eine Chance besteht, die Mongolen erneut wie unter Dschingis zu einen. Wird sie ihren Einfluss trotzdem geltend machen können? Wird es wieder Krieg mit den Chinesen geben und kann Manduchai Ma Jing wirklich trauen? Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da mich das Thema sehr interessiert, auch wenn bei einem historischen Roman, der in einer uns so fremden Kultur angesiedelt ist, immer die Gefahr besteht, dass man nicht recht in das Geschehen abtauchen kann. Doch Tanja Kinkel gelingt es mühelos, den Leser in die mongolische Steppe und die Verbotene Stadt hineinzuversetzen – ich war von Anfang an gefesselt. Die beiden Protagonistinnen, Manduchai und die kaiserliche Erzieherin und spätere Konkubine Wan, haben viele Gemeinsamkeiten, ganz abgesehen davon, dass sie beide starke Frauenfiguren sind. Es gibt eine Diskussion darüber, ob Manduchai machtbesessen oder selbstlos ist. Ich würde sie nicht mit den Worten “machtbesessen” oder “machthungrig” beschreiben, sie ist vielmehr ein “natural leader”, eine geborene Anführerin, die sich dessen absolut bewusst ist und es als ihre Pflicht sieht, ihr Volk zu einen. Und ja, dabei ist sie selbstlos, in einem Maße, wie ich es denke ich nicht sein könnte, und von ihrem Vater hat sie gelernt, besonnen zu handeln. Daher ist sie auch eine sympathische Hauptfigur, ja, sie will die Macht, aber aus den richtigen Motiven. Wan wiederum ist für mich mehr eine “Überlebende”, sie sichert die Zukunft ihres Schützlings und damit ihre eigene, wodurch auch sie in eine Machtposition katapultiert wird, die sie dann freilich auch nicht mehr hergeben möchte. Es gibt weitere Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Frauen, die sich aber erst im Laufe des Romans erschließen, sodass ich nicht vorweggreifen möchte. Kaum hatte ich das Buch beendet, war ich auch schon bei Wikipedia. Ich habe es schon einmal gesagt, ich halte es für eine Auszeichnung für eine Autorin historischer Romane, wenn der Leser nach der Lektüre gleich weiterrecherchieren möchte. Das ist hier definitiv so, Tanja Kinkel hat wieder einmal einen unterhaltsamen, aber kitsch- und klischeefreien historischen Roman vorgelegt, den ich wärmstens weiterempfehlen kann.

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