Liebe / Liebe
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TW: sexuelle Gewalt, Selbstverletzung
Was für ein Buch! Ganz ungefiltert wird hier die Geschichte eines Mädchens erzählt, die von ihren Eltern zurückgelassen wird und die erst an diesem Tag ihr Leben beginnt. Und doch begleitet sie ihre Vergangenheit bis ans Ende. Eine Mutter, die einfach nur stumm ist, den Blick im Himmel und den Kopf in den Wolken hat, ein Vater, der sie dafür mit Nähe überschüttet und dabei schon sehr früh alle Grenzen überschreitet. Diese Geschichte ist so gewalt(ät)ig und so real, das jede einzelne Zeile schmerzt, auch dann noch als sie neue Verbündete findet. Und dann, eines Tages, wird sie ins Auto gepackt und fortgebracht. Ohne Vorwarnung, ohne Erklärung, einfach ausgesetzt vor der Tür des Großvaters. Es wächst Vertrauen in Sascha, einem Mädchen, das nur Stille und Einsamkeit kennt, die plötzlich Nähe findet, die nährend aber für Außenstehende sicher auch alles andere als gesund ist. Und gleichzeitig kann weder sie noch jemand anderes in dieser Geschichte seine Vergangenheit zurücklassen. Aus jeder Zeile trieft hier der Schmerz und die Ungerechtigkeit, es entspinnt sich ein Sog und man stürzt kopfüber hinein, in eine Welt voller Scherben und einem leisen Funken Hoffnung.
Achtung: Das Buch konfrontiert dich mit sexueller Gewalt, Kindesmissbrauch und Selbstverletzung Ihr Unterleib schmerzt! Jedes 2. Wochenende, wenn sie von ihrem Vater kommt, schmerzt ihr Unterleib. Ihre Tante holt sie von zu Hause ab. Die Tante bringt sie zu Papa. Papa gibt komische Gute-Nacht-Küsse. Die tun weh und dauern so lange. Er bleibt lange auf ihr liegen. Auf dem Rückweg wird sie wieder von ihrer Tante begleitet. Sie kann kaum sprechen, ihr Unterleib tut weh. Sie möchte so gerne bei ihrer Tante wohnen. Zuhause erwartet sie ihre Mutter. Die steht am Fenster, sie steht immer am Fenster und redet nie mit ihr. Mutter geht auch nie aus dem Haus. Sie hat auch einen Grossvater und eine Grossmutter, aber die hat sie bereits seit 5 Jahren nicht mehr gesehen. Ihre Erinnerungen an Grossvater bestehen nur aus Backpfeifen, die sie immerzu bekommen hat. Eines Tages zieht Papa wieder ein. Es gibt wieder Gute-Nacht Küsse. Und dann wird ein Besuch bei Grossvater geplant.. So beginnt der Roman von Marlen Pelny. Ein unglaublicher Roman. Der Anfang ist wirr, kurze Sätze, mir stellten sich dich Nackenhaare auf. Aber im Verlauf, als Sascha beginnt sich zu entspannen und vertrauen aufbaut, wird Pelnys Schreibstil auf einmal schön. Ich habe gemerkt wie auch ich mich sofort entspannte.. Ich habe das noch nie erlebt, dass ein Buch mich so mitfühlen lässt: Mich so in Panik versetzt, ich war die ganze Zeit in Alarmbereitschaft! Und sowie wieder etwas Schlimmes passiert, wechselt der Schreibstil, man konnte die Panik von Sascha förmlich spüren. Eine ganz klare Leseempfehlung- auch für Klasse 9-12 als Klassensatz!
Das Gewicht unserer Gedanken drückte den Wagen nach unten. Obwohl wir froren, öffneten wir die Fenster. Der Wind hätte nicht stark genug sein können. Er sollte mich neu sortieren. Mir war danach, das Dach abzureißen, mich dem Wind mit aller Kraft entgegenzustellen und ihn gleichzeitig gewähren zu lassen, in meinen Kopf einzudringen, ihn leer zu pusten, ihn wegzupusten, die Dinge aus meinem Körper hinausfegen, mit denen ich nichts mehr zu tun haben wollte: meine Vergangenheit, meiner Erinnerungen. Sie waren der Schnee, der schmolz. Der dreckige Matsch, über den wir schon gefahren waren und weiterfahren würden, so lange, bis nichts mehr von ihm übrig war. S. 93/94 5 Jahre hat es gedauert, bis Marlen Pelny einen Verlag gefunden hat der dieses Buch veröffentlicht hat. Warum? Weil man über sexuellen Missbrauch in Privathaushalten nicht spricht? Gerade solche "Tabuthemen" sollten in der Literatur mehr Raum finden - glücklicherweise sind wir auf einem guten Weg! 3,5/5
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TW: sexuelle Gewalt, Selbstverletzung
Was für ein Buch! Ganz ungefiltert wird hier die Geschichte eines Mädchens erzählt, die von ihren Eltern zurückgelassen wird und die erst an diesem Tag ihr Leben beginnt. Und doch begleitet sie ihre Vergangenheit bis ans Ende. Eine Mutter, die einfach nur stumm ist, den Blick im Himmel und den Kopf in den Wolken hat, ein Vater, der sie dafür mit Nähe überschüttet und dabei schon sehr früh alle Grenzen überschreitet. Diese Geschichte ist so gewalt(ät)ig und so real, das jede einzelne Zeile schmerzt, auch dann noch als sie neue Verbündete findet. Und dann, eines Tages, wird sie ins Auto gepackt und fortgebracht. Ohne Vorwarnung, ohne Erklärung, einfach ausgesetzt vor der Tür des Großvaters. Es wächst Vertrauen in Sascha, einem Mädchen, das nur Stille und Einsamkeit kennt, die plötzlich Nähe findet, die nährend aber für Außenstehende sicher auch alles andere als gesund ist. Und gleichzeitig kann weder sie noch jemand anderes in dieser Geschichte seine Vergangenheit zurücklassen. Aus jeder Zeile trieft hier der Schmerz und die Ungerechtigkeit, es entspinnt sich ein Sog und man stürzt kopfüber hinein, in eine Welt voller Scherben und einem leisen Funken Hoffnung.
Achtung: Das Buch konfrontiert dich mit sexueller Gewalt, Kindesmissbrauch und Selbstverletzung Ihr Unterleib schmerzt! Jedes 2. Wochenende, wenn sie von ihrem Vater kommt, schmerzt ihr Unterleib. Ihre Tante holt sie von zu Hause ab. Die Tante bringt sie zu Papa. Papa gibt komische Gute-Nacht-Küsse. Die tun weh und dauern so lange. Er bleibt lange auf ihr liegen. Auf dem Rückweg wird sie wieder von ihrer Tante begleitet. Sie kann kaum sprechen, ihr Unterleib tut weh. Sie möchte so gerne bei ihrer Tante wohnen. Zuhause erwartet sie ihre Mutter. Die steht am Fenster, sie steht immer am Fenster und redet nie mit ihr. Mutter geht auch nie aus dem Haus. Sie hat auch einen Grossvater und eine Grossmutter, aber die hat sie bereits seit 5 Jahren nicht mehr gesehen. Ihre Erinnerungen an Grossvater bestehen nur aus Backpfeifen, die sie immerzu bekommen hat. Eines Tages zieht Papa wieder ein. Es gibt wieder Gute-Nacht Küsse. Und dann wird ein Besuch bei Grossvater geplant.. So beginnt der Roman von Marlen Pelny. Ein unglaublicher Roman. Der Anfang ist wirr, kurze Sätze, mir stellten sich dich Nackenhaare auf. Aber im Verlauf, als Sascha beginnt sich zu entspannen und vertrauen aufbaut, wird Pelnys Schreibstil auf einmal schön. Ich habe gemerkt wie auch ich mich sofort entspannte.. Ich habe das noch nie erlebt, dass ein Buch mich so mitfühlen lässt: Mich so in Panik versetzt, ich war die ganze Zeit in Alarmbereitschaft! Und sowie wieder etwas Schlimmes passiert, wechselt der Schreibstil, man konnte die Panik von Sascha förmlich spüren. Eine ganz klare Leseempfehlung- auch für Klasse 9-12 als Klassensatz!
Das Gewicht unserer Gedanken drückte den Wagen nach unten. Obwohl wir froren, öffneten wir die Fenster. Der Wind hätte nicht stark genug sein können. Er sollte mich neu sortieren. Mir war danach, das Dach abzureißen, mich dem Wind mit aller Kraft entgegenzustellen und ihn gleichzeitig gewähren zu lassen, in meinen Kopf einzudringen, ihn leer zu pusten, ihn wegzupusten, die Dinge aus meinem Körper hinausfegen, mit denen ich nichts mehr zu tun haben wollte: meine Vergangenheit, meiner Erinnerungen. Sie waren der Schnee, der schmolz. Der dreckige Matsch, über den wir schon gefahren waren und weiterfahren würden, so lange, bis nichts mehr von ihm übrig war. S. 93/94 5 Jahre hat es gedauert, bis Marlen Pelny einen Verlag gefunden hat der dieses Buch veröffentlicht hat. Warum? Weil man über sexuellen Missbrauch in Privathaushalten nicht spricht? Gerade solche "Tabuthemen" sollten in der Literatur mehr Raum finden - glücklicherweise sind wir auf einem guten Weg! 3,5/5