Leben wird aus Mut gemacht: Wie eine 84-jährige Frau mich inspirierte, ein Jahr voller Herausforderungen zu leben
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Dieses Buch ist eigentlich ein großer Zufall. Hätte Anika Landsteiner nicht ausgerechnet an dem Tag, an dem sie bei ihren Eltern zu Hause war, einen Anruf von der 84-jährigen Frau Emma bekommen, die sie bat, ihr Leben niederzuschreiben, würde es dieses Buch vielleicht gar nicht geben. Genauso wenig gäbe es die sieben Herausforderungen bzw. Abenteuer, denen sich Anika Landsteiner gestellt hat. Doch das Glück war auf unserer Seite, denn Emma hat es geschafft, die Autorin zu erreichen und sie zu inspirieren. Handlung Die 84-jährige Emma ruft unerwartet bei der Autorin Anika Landsteiner an und bittet sie, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Durch mehrere Telefonate und Treffen lernt sie Emma und ihre Geschichte nach und nach immer besser kennen. Doch anstatt es dabei zu belassen, Emmas Geschichte aufzuschreiben, wird sie dazu inspiriert, sich selbst sieben Herausforderungen zu stellen: Meine Familiengeschichte: Wie ich einen Nobelpreisträger suchte und meine Wurzeln fand Eine Reise nur für mich: Wie ich lernte, das Internet zu vergessen Dem Tod ins Auge blicken: Was ich von den Trauerkulturen dieser Welt lernte Schweigen lernen im Ashram: Warum im Stillsitzen die größte Bewegung liegt Roadtrip mit Papa: Wie mein Vater und ich uns wieder annäherten Meinem achtzehnjährigen Ich gegenübertreten: Warum ich genug bin Barrieren überwinden: Warum ich einen verurteilten Mörder Briefe ins Gefängnis schickte Somit lernt man in diesem Buch nicht nur eine, sondern zwei Lebensgeschichten kennen. Und doch ist das Buch viel mehr als eine Biografie: Es geht um den Mut, sich seinen eigenen, persönlichen Herausforderungen zu stellen, über seinen Schatten zu springen, mit sich zufrieden zu sein und sein Leben dennoch immer wieder zu hinterfragen, um weiter zu kommen. Meine Meinung Anika Landsteiner hat die Geschichten auf eine extrem persönliche Art formuliert, sodass man sehr gut nachvollziehen konnte, warum sie dieses Buch geschrieben hat – und warum sie sich überhaupt diesen sieben Herausforderungen gestellt hat. Dadurch konnte mich das Buch sehr schnell in seinen Bann ziehen. Die Herausforderungen waren sehr unterschiedlich und doch alle sehr relevant. Es ging unter anderem um den Tod, “digital Detox” und die Beziehung zur Familie und dem eigenen Ich. Die Details haben für die Kernbotschaft allerdings gar keine so große Rolle gespielt, denn es ging vor allem darum, dass man sich mit seinen eigenen Ängsten auseinandersetzen kann um – zumindest teilweise – mit ihnen Frieden schließen zu können. Die Erlebnisse von Emma und der Autorin waren sehr gut verknüpft. So ist die Autorin auch der Bitte von Emma, ihre Geschichte zu erzählen, nachgekommen. Es wurde deutlich, wie Emmas Geschichte Anika Landsteiner zu ihren Abenteuern inspiriert hat. An Anika Landsteiners Stelle wären mir viele dieser Abenteuer wahrscheinlich zu privat gewesen, um sie der Öffentlichkeit zu erzählen. Aber vielleicht ist auch das etwas, das sie von der 84-jährigen Frau gelernt hat: Dass man seine Geschichte, Gedanken und Eindrücke lieber früher als später für die Ewigkeit festhält, weil andere viel davon lernen können. Davon, dass andere etwas aus ihren Erfahrungen lernen können, bin ich überzeugt, denn beide Frauen sind ein gutes Vorbild dafür, dass man mit Offenheit und Mut durchs Leben gehen und vor dem Fremden nicht zurückschrecken sollte. Das Cover Obwohl ich sowohl das Foto von Anika und Emma als auch den Titel super finde, sagt mir das Cover nicht zu. Wahrscheinlich liegt es an der Farbkombination und den sehr verschiedenen Schriftarten, Schriftgrößen und Schriftschnitten. Fazit Dieses Buch kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen! (…Was ich privat inzwischen auch schon mehrfach getan habe). Ich musste aufpassen, dass ich das Buch nicht zu schnell verschlinge, da die Abenteuer sehr interessant waren und ich mir die Zeit nehmen wollte, über jedes einzelne zu reflektieren, anstatt das Buch nach ein paar Stunden ins Regal zu stellen. Ich denke, das ist ein sehr gutes Zeichen!
Das Buch habe ich gestern ganz spontan begonnen und vor ein paar wenigen Minuten beendet. Ich freue mich sehr darauf, euch nun mehr über das Buch erzählen zu dürfen. Das erste Wort, das mir dazu einfällt ist, dass es sehr inspirierend und aufrüttelnd ist. Jeder hat Träume, Wünsche oder auch Herausforderungen, die man gerne angehen möchte, jedoch nicht den Mut aufbringt diese in die Tat umzusetzen. Anika ist mutig, probiert viele Dinge aus, die ich sehr faszinierend und interessant finde, beispielsweise geht sie dem Tod auf die Spur, führt eine Brieffreundschaft mit einem verurteilten Mörder, der in der Todeszelle sitzt und besucht so viele exotische und faszinierende Orte... Auch Emma, die Anika den Anstoß für die Herausforderungen gegeben hat, ist sehr mit sich im Reinen, ihre Geschichte ist außergewöhnlich und ihre Gedankengänge sehr reflektiert. Ich kann mir zwar bei manchen Reisen vorstellen, dass ich sie nie bestreiten werde, aber die Beiden haben mich inspiriert, mich zu hinterfragen, was ich erreichen möchte, was meine Träume und Wünsche sind und ob es nicht an der Zeit wäre, aufzuhören mich zu begraben und vor dem Leben zu verstecken. Für ganze 5 Sterne hat es leider nicht gereicht. Manche Abenteuer hätten noch mehr ausgeschmückt werden können und Anikas Schreibstil war leider nicht zu 100% meins.
Lieblingsautoren sind so eine Sache – auf ihre neuen Bücher freut man sich wie ein Kind auf Weihnachten, doch irgendwie drückt man sich ganz oft doch davor, es gleich zu lesen, immerhin möchte man nicht, dass es so schnell vorbei ist. Denn seien wir ehrlich, wir kennen es alle. Es gibt nicht nur binge watching, sondern auch binge reading und wenn wir erst einmal ein Buch angefangen haben, das uns gefällt, dann kommt es nicht selten vor, dass wir es in einem Rutsch lesen. So ging es mir mit dem neuen Buch von Anika Landsteiner: Leben wird aus Mut gemacht; ein Buch über das Leben und die Abenteuer, die es für uns bereit hält. Inspiriert von einer 84-jährigen Frau hat Anika ein Jahr voller Herausforderungen verbracht; Herausforderungen, zu denen ihr bisher immer der Mut gefehlt hatte. In diesem Jahr ist sie nicht nur über sich selbst hinaus gewachsen, sondern hat unglaublich viel dazu gelernt und sich gleichzeitig ein paar Wünsche erfüllt, die schon eine lange Zeit tief in ihr schlummerten. In sieben Geschichten erzählt Anika von ihren Abenteuern und lässt dabei immer wieder die Lebensgeschichte der 84-jährigen Emma mit einfließen. In ihrem ersten Abenteuer macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln; begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, in der Hoffnung, mehr über sich selbst und ihre Familiengeschichte herauszufinden. Sie macht nicht nur das Internet unsicher, sondern auch die Orte, an denen ihre Familie einst wohnte. Wir begleiten sie also nicht nur auf einer emotionalen Reise durch ihre familiäre Vergangenheit, sondern auch ins wunderschöne Tschechien und werden Zeuge, wie sie sich endlich einen lang ersehnten Wunsch erfüllt, einen eigenen Stammbaum zu erstellen. In dieser ersten Geschichte habe ich viel von mir selbst wieder entdeckt. Ich hege auch schon seit geraumer Zeit den Wunsch, mehr über meine Familie zu erfahren; mehr über meine Vorfahren zu erfahren, wer sie waren, wo sie wohnten, was sie taten, wusste aber nie so Recht, wo ich überhaupt anfangen sollte. Anika jedoch hat es geschafft, mich mit ihren eigenen Recherchen zu inspirieren. Bei der zweiten Herausforderung, der sie sich stellte, ging es darum, das Leben einfach mal fernab von Social Media zu genießen. Wir kennen es vermutlich alle; auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen oder es vielleicht gar nicht richtig wahrnehmen, verbringen wir Unmengen an Zeit vor unserem Handydisplay. Instagram, Facebook & Co. sind unsere täglichen Begleiter und so wunderschön, bereichernd, lehrreich und inspirierend das Internet auch sein kann, ebenso sehr kann es uns schaden, denn leider tendieren wir noch immer viel zu häufig dazu, uns zu vergleichen. Dabei vergessen wir meist, dass Social Media eine riesen große Blase ist, in der wenig über die Schattenseiten des Lebens gesprochen wird, sondern vielmehr die schönen Seiten hervorgehoben werden. Dass wir uns mit vermeintlich perfekten Menschen, die ein perfektes Leben führen, vergleichen, kann uns psychisch unglaublich negativ beeinflussen. Auch Anika hat diese Erfahrung gemacht und daher beschlossen, Social Media einfach mal Social Media sein zu lassen und eben nicht alles sofort online zu stellen, sondern den Moment ganz bewusst zu genießen und ihn nicht nur aus weiter Ferne durch eine Handkamera zu betrachten. Gezogen hat es sie zum Burning Man, einem Festival im US-Bundesstaat Nevada. Tatsächlich war mir der Burning Man nur deshalb ein Begriff, weil sie ihn im letzten Jahr schon auf Instagram einmal kurz erwähnt hatte, womöglich zu der Zeit, als sie gerade anfing, ihre Reise dort hin zu planen – wer weiß. Damals wusste ich noch nicht, worum es sich dabei handelt, jetzt weiß ich es, dank Anikas wundervollen Beschreibungen und Erzählungen, die mir das Gefühl gaben, ebenfalls mit dabei gewesen zu sein. Besonders beeindruckt jedoch hat mich die Tatsache, dass das Bedürfnis, all dies online zu teilen, einfach nicht in ihr auf kam, denn wenn man den Burning Man einfach mal googelt, stellt man fest, was für ein grandioses Spektakel dieses Festival zu sein scheint. Ein Kapitel, dass sehr deutlich zeigt, das Social Media schön und gut ist, wir aber nicht unseren Alltag und schon gar nicht unseren Gemütszustand davon bestimmen lassen oder abhängig machen sollten. Und genau solche Menschen brauchen wir; Menschen, die uns daran erinnern, dass es nichts Wichtigeres, Schöneres und Bedeutenderes gibt als das Leben Offline. Ihr drittes Abenteuer hat mich ganz besonders berührt. Dem Tod ins Auge blicken, so heißt Kapitel Drei, in dem es nicht nur um Angst vor dem Tod, sondern auch um Trauerbewältigung und Trauerkulturen unserer Welt geht. Dieses Kapitel hat mich nicht nur emotional berührt, sondern mich selbst an die Grenzen meiner eigenen Ängste getrieben und genau das Gegenteil mit ihnen gemacht, was ich sonst immer mit ihnen tue: sie weg sperren, ignorieren, irgendwo weit hinten in meinem Kopf wegschließen und ausblenden. Dieses Kapitel hat sämtliche meiner Ängste hervorgerufen, hat mich dazu gezwungen, darüber nachzudenken und mich ihnen zu stellen und dafür bin ich Anika unglaublich dankbar. Ich habe so viel in diesem Kapitel von mir selbst gesehen, habe aber gleichzeitig auch unglaublich viel für mich mitgekommen. Für mich ein ganz wichtiges Kapitel, das mich sehr zum Nachdenken gebracht und mir tatsächlich auch ein wenig Mut gemacht hat, denn erstens weiß ich nun, dass ich mit diesen teilweise irrationalen Gedanken nicht alleine bin und zweitens fühlte ich mich nach dem Lesen dieses Kapitels ein wenig befreiter. Ich habe mehr als eine Träne vergossen; hatte Herzrasen und doch ist es mein absolutes Lieblingskapitel ihres neuen Buches. Danke Anika, danke, dass du mir geholfen hast, über meinen eigenen Schatten zu springen und mich endlich ein wenig mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen. Im darauffolgenden vierten Kapitel nimmt sie uns sodann mit auf eine Reise nach Indien, wo sie in einem Ashram lernt, zu schweigen. Hier hat sie etwas angesprochen, dessen ich mir eigentlich nie so richtig bewusst war, worin ich mich aber wieder erkannt habe. Sie spricht davon, dass wir heutzutage Stille kaum noch ertragen können. Stille empfinden wir als unangenehm. Wenn wir nach Hause kommen, schalten wir erst einmal Musik an oder den Fernseher, selbst wenn wir in der Badewanne liegen, hören wir Hörbücher, Musik oder einen Podcast, weil es so viel einfacher ist, sich mit der Musik oder den Erzählungen anderer Menschen zu beschäftigen; sich in fremde Welten zu flüchten, als sich mit seinen eigenen Gedanken auseinanderzusetzen. Gedanken sind unglaublich mächtig, manchmal führen sie uns wohin, wo wir eigentlich gar nicht sein möchten. Ich kenne das; ich kenne dieses Gefühl so unglaublich gut. Auch ich mag Stille nicht; insbesondere wenn ich alleine bin läuft immer Musik im Hintergrund, anders wirkt der Raum auf mich irgendwie so leer und tot. Und genau deshalb hat sie sich auch auf den Weg in dieses Ashram gemacht und hat es tatsächlich geschafft, fast eine ganze Woche dort schweigend zu verbringen. Zu Schweigen würde mir nicht schwer fallen, ich glaube es wäre tatsächlich die Stille, die mir zu schaffen machen würde. Ich habe wirklich jedes einzelne Wort ihrer diesbezüglichen Erzählungen in mich aufgesogen; hatte das Gefühl, ebenfalls vor Ort gewesen zu sein. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie beeindruckend und prägend dieses Erlebnis gewesen sein muss und bin unglaublich froh darüber, dass Anika uns zumindest auf diese Art und Weise die Möglichkeit gegeben hat, daran teilzuhaben. Seit ich Anika kenne habe ich unglaublich viele Gemeinsamkeiten zu ihr entdeckt, im nächsten und fünften Kapitel allerdings musste ich feststellen, dass wir uns in diesem Punkt wahrscheinlich nicht unähnlicher sein könnten. In ihrem nächsten Abenteuer geht sie auf einen Roadtrip mit ihrem Vater, zu dem sie zwar kein überaus schlechtes, aber auch kein besonders gutes Verhältnis hat. Sie beschreibt nicht nur ihre Beziehung zu ihrem Vater, sondern auch, wie es dazu gekommen ist und was sie sich für die Zukunft erhofft. Mich hat dieses Kapitel unglaublich berührt. Ich bin ein absolutes Papa-Kind, habe ein großartiges Verhältnis zu meinem Papa, er war immer da; ist es auch heute noch – er ist mein Superheld – und Vater-Tochter-Beziehungen sind für mich etwas wirklich ganz Besonderes. Dass es mich gerührt hat über die Entwicklung ihrer Beziehung zu ihrem Vater zu lesen, wäre untertrieben. Auch hier habe ich das ein oder andere Tränchen verdrückt, weil Herausforderungen wie diese wohl den meisten Mut erfordern. Unglaublich bewundernswert finde ich auch Anikas Ehrlichkeit; so offen über all dies zu schreiben erfordert meiner Meinung nach ebenfalls unglaublich viel Mut. Ein wirklich ganz wunderbares Kapitel. In ihrem vorletzten Abenteuer geht es darum, dass es endlich Zeit für Anika wurde, sich ihrem 18-jährigen Ich zu stellen. Es ist verrückt, habe ich doch selbst wenige Tage bevor ich das Buch in Händen hielt über genau dasselbe Thema gesprochen, nämlich, wie sehr wir uns manchmal verstellen, unser wahres Ich verleugnen, nur um dazuzugehören; nur um nicht aufzufallen. Anika berichtet von ihren Erfahrungen als 18-jährige, wie schwer es ihr damals fiel, sie selbst zu sein. Zum Beispiel spielte sie jahrelang Fußball, obwohl sie den Sport nicht mochte. Sie verheimlichte lange, was sie beruflich machen wollte aus Angst, auf Unverständnis zu stoßen. Bis eines Tages der Knoten platzte und sie endlich anfing, ihr Leben so zu leben, wie sie es wollte und ihre Träume zu verwirklichen. Im Gegensatz zu Anika habe ich nie versucht, mich zu verstellen, was vermutlich auch einer der Hauptgründe ist, weshalb ich nie viele Freunde hatte, war ich schon immer eine Art “Außenseiter” gewesen, wurde nie Mitglied einer Clique und verbrachte mehr Zeit alleine, als in Gesellschaft anderer, was mich nicht störte. Schon früher nannten mich meine Eltern liebevoll “Eigenbrötler” und “Einzelgänger” und auch heute bin ich das noch. Man beobachtet so häufig, wie Menschen vorgeben jemand zu sein, der sie eigentlich nicht sind, nur weil sie jemandem gefallen; Anklang finden möchten oder sogar endlich diesen Job an Land ziehen möchten, von dem sie schon so lange träumen. Doch bringt es wirklich etwas, wenn die Ziele, die man erreicht hat, auf Lügen basieren? Kann man das Leben tatsächlich in vollen Zügen genießen, wenn man verbirgt, wer man wirklich ist? Anika spricht in diesem Kapitel über Selbstfindung und darüber wie wichtig es ist, man selbst zu sein. Absolut wichtig, echt, authentisch und inspirierend. Ihr letztes Abenteuer handelt von der Todesstrafe und davon, wie sie mit einem Gefangenen in einem texanischen Gefängnis in den USA, der zum Tode verurteilt wurde, eine Brieffreundschaft beginnt. Tatsächlich bin ich auch schon mal durch eine Dokumentation auf diese soziale Hilfsorganisation gestoßen, die sich gegen die Todesstrafe einsetzt und den Gefangenen in den US-Gefängnissen die Möglichkeit gibt, auch während ihrer Inhaftierung Freundschaften zu schließen. Ich habe selbst schon mal darüber nachgedacht, eine solche Brieffreundschaft einzugehen, habe aber immer wieder einen Rückzieher gemacht. Wieso? Weil ich einfach das Gefühl habe, noch nicht bereit dazu zu sein. Grundsätzlich bin ich gegen die Todesstrafe; ich sehe einfach keinen Sinn darin, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Das ist nichts anderes als Rache und Rache zeugt meiner Meinung nach von Schwäche, nicht von Stärke. Allerdings bin ich mir unsicher, ob ich vorurteilsfrei mit einem Gefangenen Gedanken austauschen könnte, wenn ich weiß, das er etwas getan hat, wofür er zwar vielleicht büßt, aber was für mich einfach nicht zu akzeptieren ist. Und genau dafür bewundere ich Anika. Sie ist so ein unglaublich ehrlicher und offener Mensch der vorurteilsfrei durchs Leben geht; auch mal über den Tellerrand blickt und stets Interesse daran hat, ihren Horizont zu erweitern. Vielleicht, ganz vielleicht, bin ich ja irgendwann tatsächlich auch so weit, eine solche Brieffreundschaft einzugehen und falls ja, dann weiß ich, ist es nur, weil Anika so offen in diesem Kapitel über das Thema Todesstrafe gesprochen hat. Wie ihr sehen könnt, hat mich auch ihr neuestes Buch wieder vollends vom Hocker gehauen. Es gibt einige Bücher, die mich emotional berühren und mich inspirieren; die auch Wochen, manche sogar Monate, nachhallen, aber selten gibt es Bücher und/oder Autoren, die mich wirklich mitten ins Herz treffen und die mir das Gefühl geben, alles schaffen zu können. Anika Landsteiner gibt ein hervorragendes Vorbild, für jung und alt, groß und klein; sie geht mit gutem Beispiel voran, ist lernbegierig, offen und respektvoll. Und genau das mag ich an Menschen. Für mich gibt es nichts Schöneres, als mich selbst weiterzuentwickeln, Neues zu lernen, Dinge zu überdenken, die Welt, ihre Menschen und ihre Kulturen kennenzulernen und immer wenn ich auf Menschen treffe, denen es genauso geht, gibt es mir Hoffnung darauf, dass die Welt doch noch nicht ganz so verloren ist, wie es manchmal scheint. Menschen wie Anika machen die Welt ein kleines bisschen besser und schöner. Dazu schreibt Anika unglaublich authentisch und lässt ihre Leser wahnsinnig nahe an sich herankommen. Sie erzählt ihre Geschichten so greifbar, dass man wirklich das Gefühl hat, sie ebenfalls erlebt zu haben. Diese sieben Geschichten inspirieren nicht nur und regen zum Nachdenken an, nein, sie machen auch unglaublich viel Mut. Und in Zusammenhang mit der Geschichte der 84-jährigen Emma ergibt diese Sammlung aus Erfahrungen und Gefühlen ein unglaubliches, mächtiges Buch. Das Leben pulsiert wortwörtlich auf jeder einzelnen Seite. Es ist ein Buch, das meiner Meinung nach wirklich jeder lesen sollte; insbesondere diejenigen, die ihren eigenen Mut vielleicht verloren haben. LOHNT SICH DAS BUCH? Ein dreifaches, nein vierfaches – ach, macht gleich ein hundertfaches draus – JA! Obwohl meine Rezension unglaublich lang geworden ist, habe ich das Gefühl, dem Buch trotzdem nicht gerecht geworden zu sein. Es hat mich auf eine Weise berührt, die ich nicht in Worte fassen kann. So viel habe ich von mir selbst zwischen diesen Zeilen entdeckt und so viel habe ich für mich mitgenommen. Ich kann es nur immer wieder betonen: wenn ihr Anika Landsteiner noch nicht kennt, dann solltet ihr das schleunigst ändern. Ihr werdet es nicht bereuen. Versprochen.
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Dieses Buch ist eigentlich ein großer Zufall. Hätte Anika Landsteiner nicht ausgerechnet an dem Tag, an dem sie bei ihren Eltern zu Hause war, einen Anruf von der 84-jährigen Frau Emma bekommen, die sie bat, ihr Leben niederzuschreiben, würde es dieses Buch vielleicht gar nicht geben. Genauso wenig gäbe es die sieben Herausforderungen bzw. Abenteuer, denen sich Anika Landsteiner gestellt hat. Doch das Glück war auf unserer Seite, denn Emma hat es geschafft, die Autorin zu erreichen und sie zu inspirieren. Handlung Die 84-jährige Emma ruft unerwartet bei der Autorin Anika Landsteiner an und bittet sie, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Durch mehrere Telefonate und Treffen lernt sie Emma und ihre Geschichte nach und nach immer besser kennen. Doch anstatt es dabei zu belassen, Emmas Geschichte aufzuschreiben, wird sie dazu inspiriert, sich selbst sieben Herausforderungen zu stellen: Meine Familiengeschichte: Wie ich einen Nobelpreisträger suchte und meine Wurzeln fand Eine Reise nur für mich: Wie ich lernte, das Internet zu vergessen Dem Tod ins Auge blicken: Was ich von den Trauerkulturen dieser Welt lernte Schweigen lernen im Ashram: Warum im Stillsitzen die größte Bewegung liegt Roadtrip mit Papa: Wie mein Vater und ich uns wieder annäherten Meinem achtzehnjährigen Ich gegenübertreten: Warum ich genug bin Barrieren überwinden: Warum ich einen verurteilten Mörder Briefe ins Gefängnis schickte Somit lernt man in diesem Buch nicht nur eine, sondern zwei Lebensgeschichten kennen. Und doch ist das Buch viel mehr als eine Biografie: Es geht um den Mut, sich seinen eigenen, persönlichen Herausforderungen zu stellen, über seinen Schatten zu springen, mit sich zufrieden zu sein und sein Leben dennoch immer wieder zu hinterfragen, um weiter zu kommen. Meine Meinung Anika Landsteiner hat die Geschichten auf eine extrem persönliche Art formuliert, sodass man sehr gut nachvollziehen konnte, warum sie dieses Buch geschrieben hat – und warum sie sich überhaupt diesen sieben Herausforderungen gestellt hat. Dadurch konnte mich das Buch sehr schnell in seinen Bann ziehen. Die Herausforderungen waren sehr unterschiedlich und doch alle sehr relevant. Es ging unter anderem um den Tod, “digital Detox” und die Beziehung zur Familie und dem eigenen Ich. Die Details haben für die Kernbotschaft allerdings gar keine so große Rolle gespielt, denn es ging vor allem darum, dass man sich mit seinen eigenen Ängsten auseinandersetzen kann um – zumindest teilweise – mit ihnen Frieden schließen zu können. Die Erlebnisse von Emma und der Autorin waren sehr gut verknüpft. So ist die Autorin auch der Bitte von Emma, ihre Geschichte zu erzählen, nachgekommen. Es wurde deutlich, wie Emmas Geschichte Anika Landsteiner zu ihren Abenteuern inspiriert hat. An Anika Landsteiners Stelle wären mir viele dieser Abenteuer wahrscheinlich zu privat gewesen, um sie der Öffentlichkeit zu erzählen. Aber vielleicht ist auch das etwas, das sie von der 84-jährigen Frau gelernt hat: Dass man seine Geschichte, Gedanken und Eindrücke lieber früher als später für die Ewigkeit festhält, weil andere viel davon lernen können. Davon, dass andere etwas aus ihren Erfahrungen lernen können, bin ich überzeugt, denn beide Frauen sind ein gutes Vorbild dafür, dass man mit Offenheit und Mut durchs Leben gehen und vor dem Fremden nicht zurückschrecken sollte. Das Cover Obwohl ich sowohl das Foto von Anika und Emma als auch den Titel super finde, sagt mir das Cover nicht zu. Wahrscheinlich liegt es an der Farbkombination und den sehr verschiedenen Schriftarten, Schriftgrößen und Schriftschnitten. Fazit Dieses Buch kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen! (…Was ich privat inzwischen auch schon mehrfach getan habe). Ich musste aufpassen, dass ich das Buch nicht zu schnell verschlinge, da die Abenteuer sehr interessant waren und ich mir die Zeit nehmen wollte, über jedes einzelne zu reflektieren, anstatt das Buch nach ein paar Stunden ins Regal zu stellen. Ich denke, das ist ein sehr gutes Zeichen!
Das Buch habe ich gestern ganz spontan begonnen und vor ein paar wenigen Minuten beendet. Ich freue mich sehr darauf, euch nun mehr über das Buch erzählen zu dürfen. Das erste Wort, das mir dazu einfällt ist, dass es sehr inspirierend und aufrüttelnd ist. Jeder hat Träume, Wünsche oder auch Herausforderungen, die man gerne angehen möchte, jedoch nicht den Mut aufbringt diese in die Tat umzusetzen. Anika ist mutig, probiert viele Dinge aus, die ich sehr faszinierend und interessant finde, beispielsweise geht sie dem Tod auf die Spur, führt eine Brieffreundschaft mit einem verurteilten Mörder, der in der Todeszelle sitzt und besucht so viele exotische und faszinierende Orte... Auch Emma, die Anika den Anstoß für die Herausforderungen gegeben hat, ist sehr mit sich im Reinen, ihre Geschichte ist außergewöhnlich und ihre Gedankengänge sehr reflektiert. Ich kann mir zwar bei manchen Reisen vorstellen, dass ich sie nie bestreiten werde, aber die Beiden haben mich inspiriert, mich zu hinterfragen, was ich erreichen möchte, was meine Träume und Wünsche sind und ob es nicht an der Zeit wäre, aufzuhören mich zu begraben und vor dem Leben zu verstecken. Für ganze 5 Sterne hat es leider nicht gereicht. Manche Abenteuer hätten noch mehr ausgeschmückt werden können und Anikas Schreibstil war leider nicht zu 100% meins.
Lieblingsautoren sind so eine Sache – auf ihre neuen Bücher freut man sich wie ein Kind auf Weihnachten, doch irgendwie drückt man sich ganz oft doch davor, es gleich zu lesen, immerhin möchte man nicht, dass es so schnell vorbei ist. Denn seien wir ehrlich, wir kennen es alle. Es gibt nicht nur binge watching, sondern auch binge reading und wenn wir erst einmal ein Buch angefangen haben, das uns gefällt, dann kommt es nicht selten vor, dass wir es in einem Rutsch lesen. So ging es mir mit dem neuen Buch von Anika Landsteiner: Leben wird aus Mut gemacht; ein Buch über das Leben und die Abenteuer, die es für uns bereit hält. Inspiriert von einer 84-jährigen Frau hat Anika ein Jahr voller Herausforderungen verbracht; Herausforderungen, zu denen ihr bisher immer der Mut gefehlt hatte. In diesem Jahr ist sie nicht nur über sich selbst hinaus gewachsen, sondern hat unglaublich viel dazu gelernt und sich gleichzeitig ein paar Wünsche erfüllt, die schon eine lange Zeit tief in ihr schlummerten. In sieben Geschichten erzählt Anika von ihren Abenteuern und lässt dabei immer wieder die Lebensgeschichte der 84-jährigen Emma mit einfließen. In ihrem ersten Abenteuer macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln; begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, in der Hoffnung, mehr über sich selbst und ihre Familiengeschichte herauszufinden. Sie macht nicht nur das Internet unsicher, sondern auch die Orte, an denen ihre Familie einst wohnte. Wir begleiten sie also nicht nur auf einer emotionalen Reise durch ihre familiäre Vergangenheit, sondern auch ins wunderschöne Tschechien und werden Zeuge, wie sie sich endlich einen lang ersehnten Wunsch erfüllt, einen eigenen Stammbaum zu erstellen. In dieser ersten Geschichte habe ich viel von mir selbst wieder entdeckt. Ich hege auch schon seit geraumer Zeit den Wunsch, mehr über meine Familie zu erfahren; mehr über meine Vorfahren zu erfahren, wer sie waren, wo sie wohnten, was sie taten, wusste aber nie so Recht, wo ich überhaupt anfangen sollte. Anika jedoch hat es geschafft, mich mit ihren eigenen Recherchen zu inspirieren. Bei der zweiten Herausforderung, der sie sich stellte, ging es darum, das Leben einfach mal fernab von Social Media zu genießen. Wir kennen es vermutlich alle; auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen oder es vielleicht gar nicht richtig wahrnehmen, verbringen wir Unmengen an Zeit vor unserem Handydisplay. Instagram, Facebook & Co. sind unsere täglichen Begleiter und so wunderschön, bereichernd, lehrreich und inspirierend das Internet auch sein kann, ebenso sehr kann es uns schaden, denn leider tendieren wir noch immer viel zu häufig dazu, uns zu vergleichen. Dabei vergessen wir meist, dass Social Media eine riesen große Blase ist, in der wenig über die Schattenseiten des Lebens gesprochen wird, sondern vielmehr die schönen Seiten hervorgehoben werden. Dass wir uns mit vermeintlich perfekten Menschen, die ein perfektes Leben führen, vergleichen, kann uns psychisch unglaublich negativ beeinflussen. Auch Anika hat diese Erfahrung gemacht und daher beschlossen, Social Media einfach mal Social Media sein zu lassen und eben nicht alles sofort online zu stellen, sondern den Moment ganz bewusst zu genießen und ihn nicht nur aus weiter Ferne durch eine Handkamera zu betrachten. Gezogen hat es sie zum Burning Man, einem Festival im US-Bundesstaat Nevada. Tatsächlich war mir der Burning Man nur deshalb ein Begriff, weil sie ihn im letzten Jahr schon auf Instagram einmal kurz erwähnt hatte, womöglich zu der Zeit, als sie gerade anfing, ihre Reise dort hin zu planen – wer weiß. Damals wusste ich noch nicht, worum es sich dabei handelt, jetzt weiß ich es, dank Anikas wundervollen Beschreibungen und Erzählungen, die mir das Gefühl gaben, ebenfalls mit dabei gewesen zu sein. Besonders beeindruckt jedoch hat mich die Tatsache, dass das Bedürfnis, all dies online zu teilen, einfach nicht in ihr auf kam, denn wenn man den Burning Man einfach mal googelt, stellt man fest, was für ein grandioses Spektakel dieses Festival zu sein scheint. Ein Kapitel, dass sehr deutlich zeigt, das Social Media schön und gut ist, wir aber nicht unseren Alltag und schon gar nicht unseren Gemütszustand davon bestimmen lassen oder abhängig machen sollten. Und genau solche Menschen brauchen wir; Menschen, die uns daran erinnern, dass es nichts Wichtigeres, Schöneres und Bedeutenderes gibt als das Leben Offline. Ihr drittes Abenteuer hat mich ganz besonders berührt. Dem Tod ins Auge blicken, so heißt Kapitel Drei, in dem es nicht nur um Angst vor dem Tod, sondern auch um Trauerbewältigung und Trauerkulturen unserer Welt geht. Dieses Kapitel hat mich nicht nur emotional berührt, sondern mich selbst an die Grenzen meiner eigenen Ängste getrieben und genau das Gegenteil mit ihnen gemacht, was ich sonst immer mit ihnen tue: sie weg sperren, ignorieren, irgendwo weit hinten in meinem Kopf wegschließen und ausblenden. Dieses Kapitel hat sämtliche meiner Ängste hervorgerufen, hat mich dazu gezwungen, darüber nachzudenken und mich ihnen zu stellen und dafür bin ich Anika unglaublich dankbar. Ich habe so viel in diesem Kapitel von mir selbst gesehen, habe aber gleichzeitig auch unglaublich viel für mich mitgekommen. Für mich ein ganz wichtiges Kapitel, das mich sehr zum Nachdenken gebracht und mir tatsächlich auch ein wenig Mut gemacht hat, denn erstens weiß ich nun, dass ich mit diesen teilweise irrationalen Gedanken nicht alleine bin und zweitens fühlte ich mich nach dem Lesen dieses Kapitels ein wenig befreiter. Ich habe mehr als eine Träne vergossen; hatte Herzrasen und doch ist es mein absolutes Lieblingskapitel ihres neuen Buches. Danke Anika, danke, dass du mir geholfen hast, über meinen eigenen Schatten zu springen und mich endlich ein wenig mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen. Im darauffolgenden vierten Kapitel nimmt sie uns sodann mit auf eine Reise nach Indien, wo sie in einem Ashram lernt, zu schweigen. Hier hat sie etwas angesprochen, dessen ich mir eigentlich nie so richtig bewusst war, worin ich mich aber wieder erkannt habe. Sie spricht davon, dass wir heutzutage Stille kaum noch ertragen können. Stille empfinden wir als unangenehm. Wenn wir nach Hause kommen, schalten wir erst einmal Musik an oder den Fernseher, selbst wenn wir in der Badewanne liegen, hören wir Hörbücher, Musik oder einen Podcast, weil es so viel einfacher ist, sich mit der Musik oder den Erzählungen anderer Menschen zu beschäftigen; sich in fremde Welten zu flüchten, als sich mit seinen eigenen Gedanken auseinanderzusetzen. Gedanken sind unglaublich mächtig, manchmal führen sie uns wohin, wo wir eigentlich gar nicht sein möchten. Ich kenne das; ich kenne dieses Gefühl so unglaublich gut. Auch ich mag Stille nicht; insbesondere wenn ich alleine bin läuft immer Musik im Hintergrund, anders wirkt der Raum auf mich irgendwie so leer und tot. Und genau deshalb hat sie sich auch auf den Weg in dieses Ashram gemacht und hat es tatsächlich geschafft, fast eine ganze Woche dort schweigend zu verbringen. Zu Schweigen würde mir nicht schwer fallen, ich glaube es wäre tatsächlich die Stille, die mir zu schaffen machen würde. Ich habe wirklich jedes einzelne Wort ihrer diesbezüglichen Erzählungen in mich aufgesogen; hatte das Gefühl, ebenfalls vor Ort gewesen zu sein. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie beeindruckend und prägend dieses Erlebnis gewesen sein muss und bin unglaublich froh darüber, dass Anika uns zumindest auf diese Art und Weise die Möglichkeit gegeben hat, daran teilzuhaben. Seit ich Anika kenne habe ich unglaublich viele Gemeinsamkeiten zu ihr entdeckt, im nächsten und fünften Kapitel allerdings musste ich feststellen, dass wir uns in diesem Punkt wahrscheinlich nicht unähnlicher sein könnten. In ihrem nächsten Abenteuer geht sie auf einen Roadtrip mit ihrem Vater, zu dem sie zwar kein überaus schlechtes, aber auch kein besonders gutes Verhältnis hat. Sie beschreibt nicht nur ihre Beziehung zu ihrem Vater, sondern auch, wie es dazu gekommen ist und was sie sich für die Zukunft erhofft. Mich hat dieses Kapitel unglaublich berührt. Ich bin ein absolutes Papa-Kind, habe ein großartiges Verhältnis zu meinem Papa, er war immer da; ist es auch heute noch – er ist mein Superheld – und Vater-Tochter-Beziehungen sind für mich etwas wirklich ganz Besonderes. Dass es mich gerührt hat über die Entwicklung ihrer Beziehung zu ihrem Vater zu lesen, wäre untertrieben. Auch hier habe ich das ein oder andere Tränchen verdrückt, weil Herausforderungen wie diese wohl den meisten Mut erfordern. Unglaublich bewundernswert finde ich auch Anikas Ehrlichkeit; so offen über all dies zu schreiben erfordert meiner Meinung nach ebenfalls unglaublich viel Mut. Ein wirklich ganz wunderbares Kapitel. In ihrem vorletzten Abenteuer geht es darum, dass es endlich Zeit für Anika wurde, sich ihrem 18-jährigen Ich zu stellen. Es ist verrückt, habe ich doch selbst wenige Tage bevor ich das Buch in Händen hielt über genau dasselbe Thema gesprochen, nämlich, wie sehr wir uns manchmal verstellen, unser wahres Ich verleugnen, nur um dazuzugehören; nur um nicht aufzufallen. Anika berichtet von ihren Erfahrungen als 18-jährige, wie schwer es ihr damals fiel, sie selbst zu sein. Zum Beispiel spielte sie jahrelang Fußball, obwohl sie den Sport nicht mochte. Sie verheimlichte lange, was sie beruflich machen wollte aus Angst, auf Unverständnis zu stoßen. Bis eines Tages der Knoten platzte und sie endlich anfing, ihr Leben so zu leben, wie sie es wollte und ihre Träume zu verwirklichen. Im Gegensatz zu Anika habe ich nie versucht, mich zu verstellen, was vermutlich auch einer der Hauptgründe ist, weshalb ich nie viele Freunde hatte, war ich schon immer eine Art “Außenseiter” gewesen, wurde nie Mitglied einer Clique und verbrachte mehr Zeit alleine, als in Gesellschaft anderer, was mich nicht störte. Schon früher nannten mich meine Eltern liebevoll “Eigenbrötler” und “Einzelgänger” und auch heute bin ich das noch. Man beobachtet so häufig, wie Menschen vorgeben jemand zu sein, der sie eigentlich nicht sind, nur weil sie jemandem gefallen; Anklang finden möchten oder sogar endlich diesen Job an Land ziehen möchten, von dem sie schon so lange träumen. Doch bringt es wirklich etwas, wenn die Ziele, die man erreicht hat, auf Lügen basieren? Kann man das Leben tatsächlich in vollen Zügen genießen, wenn man verbirgt, wer man wirklich ist? Anika spricht in diesem Kapitel über Selbstfindung und darüber wie wichtig es ist, man selbst zu sein. Absolut wichtig, echt, authentisch und inspirierend. Ihr letztes Abenteuer handelt von der Todesstrafe und davon, wie sie mit einem Gefangenen in einem texanischen Gefängnis in den USA, der zum Tode verurteilt wurde, eine Brieffreundschaft beginnt. Tatsächlich bin ich auch schon mal durch eine Dokumentation auf diese soziale Hilfsorganisation gestoßen, die sich gegen die Todesstrafe einsetzt und den Gefangenen in den US-Gefängnissen die Möglichkeit gibt, auch während ihrer Inhaftierung Freundschaften zu schließen. Ich habe selbst schon mal darüber nachgedacht, eine solche Brieffreundschaft einzugehen, habe aber immer wieder einen Rückzieher gemacht. Wieso? Weil ich einfach das Gefühl habe, noch nicht bereit dazu zu sein. Grundsätzlich bin ich gegen die Todesstrafe; ich sehe einfach keinen Sinn darin, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Das ist nichts anderes als Rache und Rache zeugt meiner Meinung nach von Schwäche, nicht von Stärke. Allerdings bin ich mir unsicher, ob ich vorurteilsfrei mit einem Gefangenen Gedanken austauschen könnte, wenn ich weiß, das er etwas getan hat, wofür er zwar vielleicht büßt, aber was für mich einfach nicht zu akzeptieren ist. Und genau dafür bewundere ich Anika. Sie ist so ein unglaublich ehrlicher und offener Mensch der vorurteilsfrei durchs Leben geht; auch mal über den Tellerrand blickt und stets Interesse daran hat, ihren Horizont zu erweitern. Vielleicht, ganz vielleicht, bin ich ja irgendwann tatsächlich auch so weit, eine solche Brieffreundschaft einzugehen und falls ja, dann weiß ich, ist es nur, weil Anika so offen in diesem Kapitel über das Thema Todesstrafe gesprochen hat. Wie ihr sehen könnt, hat mich auch ihr neuestes Buch wieder vollends vom Hocker gehauen. Es gibt einige Bücher, die mich emotional berühren und mich inspirieren; die auch Wochen, manche sogar Monate, nachhallen, aber selten gibt es Bücher und/oder Autoren, die mich wirklich mitten ins Herz treffen und die mir das Gefühl geben, alles schaffen zu können. Anika Landsteiner gibt ein hervorragendes Vorbild, für jung und alt, groß und klein; sie geht mit gutem Beispiel voran, ist lernbegierig, offen und respektvoll. Und genau das mag ich an Menschen. Für mich gibt es nichts Schöneres, als mich selbst weiterzuentwickeln, Neues zu lernen, Dinge zu überdenken, die Welt, ihre Menschen und ihre Kulturen kennenzulernen und immer wenn ich auf Menschen treffe, denen es genauso geht, gibt es mir Hoffnung darauf, dass die Welt doch noch nicht ganz so verloren ist, wie es manchmal scheint. Menschen wie Anika machen die Welt ein kleines bisschen besser und schöner. Dazu schreibt Anika unglaublich authentisch und lässt ihre Leser wahnsinnig nahe an sich herankommen. Sie erzählt ihre Geschichten so greifbar, dass man wirklich das Gefühl hat, sie ebenfalls erlebt zu haben. Diese sieben Geschichten inspirieren nicht nur und regen zum Nachdenken an, nein, sie machen auch unglaublich viel Mut. Und in Zusammenhang mit der Geschichte der 84-jährigen Emma ergibt diese Sammlung aus Erfahrungen und Gefühlen ein unglaubliches, mächtiges Buch. Das Leben pulsiert wortwörtlich auf jeder einzelnen Seite. Es ist ein Buch, das meiner Meinung nach wirklich jeder lesen sollte; insbesondere diejenigen, die ihren eigenen Mut vielleicht verloren haben. LOHNT SICH DAS BUCH? Ein dreifaches, nein vierfaches – ach, macht gleich ein hundertfaches draus – JA! Obwohl meine Rezension unglaublich lang geworden ist, habe ich das Gefühl, dem Buch trotzdem nicht gerecht geworden zu sein. Es hat mich auf eine Weise berührt, die ich nicht in Worte fassen kann. So viel habe ich von mir selbst zwischen diesen Zeilen entdeckt und so viel habe ich für mich mitgenommen. Ich kann es nur immer wieder betonen: wenn ihr Anika Landsteiner noch nicht kennt, dann solltet ihr das schleunigst ändern. Ihr werdet es nicht bereuen. Versprochen.