Komplizin

Komplizin

E-Book
3.89

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Beschreibung

Dieses Buch ist all denen gewidmet, deren Leben in Mitleidenschaft gezogen, deren Karrieren zerstört und deren Stimmen nicht gehört wurden. #MeToo

Die zwei wichtigsten Lektionen, die man über die Filmindustrie wissen muss:
1. Diejenigen, die das Geld haben, haben die ganze Macht.
2. Diejenigen, die die Macht haben, bekommen, was sie wollen.

Die junge Sarah Lai, Tochter chinesischer Immigranten, die in New York ein Chinarestaurant betreiben, ist völlig von Filmen besessen. Mit enormem Fleiß und überragendem Talent schafft sie es, in einer Arthouse-Produktionsfirma Karriere zu machen, und sie ist auch das Hirn hinter dem riesigen Erfolg, den die kleine Firma mit ihrer ersten Großproduktion einfährt. In Cannes drängt sich der Milliardär und Investor Hugo North in die Firma und finanziert einen Blockbuster mit dem aufsteigenden Star Holly Randolph. Auch hier ist Sarah Lai das Arbeitstier hinter den Kulissen. Der zunächst so nette Hugo North entpuppt sich bald als Tyrann: Er verlangt Sex von Sarah, vermutlich auch von seiner Assistentin, letztendlich von seinem Star Holly. Beweisen kann man ihm nichts, denn alle schweigen und schauen weg. Schließlich, nachdem er die Produktionsfirma übernommen hat, feuert North Sarah.

Zehn Jahre später nimmt ein Investigativjournalist von derNew York Timesihn ins Visier und interviewt Sarah in aufreibenden Sessions. Dies ist ihre letzte Chance, ihre Seite der Geschichte zu erzählen und vielleicht sogar verspätete Rache zu üben. Während Sarah von den dunklen und schmutzigen Geheimnissen der Branche erzählt, wird ihr jedoch klar, dass sie selbst einige Sünden zu beichten hat und sich fragen muss: War sie damals vielleicht sogar eine Art Komplizin?

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
500
Preis
15.99 €

Autorenbeschreibung

Winnie M Li ist Autorin und Aktivistin. Die Harvard-Absolventin schrieb zuvor Reiseführer, produzierte Indie-Spielfilme und machte das Programm für Filmfestivals. Angetrieben durch ihre eigenen Vergewaltigungserfahrungen – ihr Roman zum Thema, Nein, machte 2017 weltweit Furore – gründete sie Clear Lines, das erste Festival in UK, das sexuelle Übergriffe und die Zustimmung dazu durch Kunst und Diskussion thematisiert, und begann ihre Doktorarbeit an der London School of Economics and Political Sciences. In Anerkennung ihrer Arbeit hat sie die Ehrendoktorwürde der National University of Ireland erhalten. Sie lebt mit ihrem Partner und ihrem Kind irgendwo in der Nähe von London.

Beiträge

8
Alle
3

Ich habe leider nie richtig in die Geschichte rein gefunden. Kam mit dem Stil nicht zu recht.

4.5

Sarah, die davon träumt, Drehbücher zu schreiben, bewirbt sich bei Firefly Productions um eine Stelle als Praktikantin. Dank Sylvia Zimmerman erhält sie schnell die Position als Produktionsassistentin. Ihr neuer Job besteht darin, am Drehbuch und der Produktion des nächsten Projekts der Firma zu arbeiten, das von Xander Schulz geschrieben wird und bei dem er Regie führen wird. Als der britische Millionär Hugo North plötzlich in das Projekt involviert ist, ändert sich die gesamte Dynamik, einschließlich des Namens der Produktionsfirma. Springen wir nun zehn Jahre in die Zukunft: Sarah ist nicht mehr in der Branche tätig. Sie ist Dozentin und unterrichtet das Schreiben von Drehbüchern an einem Community College. Ein Reporter, der die Verfilmung von Xanders Drehbuch recherchiert, kommt zu ihr, um ihre Meinung zu hören. In der Zwischenzeit sind viele "MeToo"-Geschichten über verschiedene Frauen, die an der Produktion beteiligt waren, ans Licht gekommen. Sarah entscheidet, dass es an der Zeit ist, sich ihrer Vergangenheit zu stellen, indem sie über ihre Erfahrungen spricht. Sie teilt ihre traumatische Lebensgeschichte und erwähnt dabei die Schwierigkeiten, als Tochter chinesischer Einwanderer einen respektierten Job zu finden. Rassismus, die Stärkung von Frauen und die #MeToo-Bewegung werden einfühlsam angesprochen und die kraftvolle Stimme der Autorin wird bereits im ersten Kapitel deutlich! Für mich ist dieses Buch ein wichtiger Beitrag zur Aufdeckung des Missbrauchs von Frauen und den nach wie vor bestehenden Missständen in der Filmindustrie. Es ist erschreckend zu sehen, wie die weißen alten Männer immer noch so viel Macht und Einfluss in der Branche haben. Daher kann ich nur empfehlen, dieses Buch zu lesen und sich mit den aktuellen Problemen auseinanderzusetzen.

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4

Wow. Dieses Buch hat mich traurig, sprachlos, wütend und glücklich zugleich gemacht. Wir verfolgen die Geschichte von Sarah, die als Tochter einer chinesischen Immigranten Firma im Filmbusiness einsteigen möchte. Jedoch ist das Filmbusiness nicht nur Glanz und Sternchen wie man von außen stehend denkt. Stück für Stück kommen mehr Sachen ans Licht, die einen sprachlos und wütend machen. Das Buch ist größtenteils in der Ich-Perspektive geschrieben, teilweise sind Stellen im Interviewformat. Winnie M Li hat einen sehr flüssigen Schreibstil, was das Buch zum Page-Turner macht. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und dargestellt, auch die Entwicklung derer lässt einen mitfiebern. Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Ich persönlich finde, dass das Thema „Me-Too“ auf alle Fälle so ein Buch braucht, um aufzuwecken und das Stillschweigen zu brechen. Alles in allem ein unglaublich gutes Buch, was in jedem Bücherregal stehen sollte!

4

Gelungen erzählt, eine packende und wichtige Geschichte.

Wie geht es in der Filmbranche wirklich zu? Seit der metoo Bewegung haben wir so einiges davon gehört und hier ist es gelungen in einen Roman gepackt. Wieviel wissen die Menschen in diesem Business und wie oft sehen sie weg? Wie vielen ist es bereits passiert und was machen diese Übergriffe und Gewalt mit den Betroffenen. Gut geschrieben und wichtig darüber zu lesen, um es noch mehr ins Bewusstsein zu rücken.

2.5

43. Buch im Jahr 2023 Das Buch behandelt so ein wichtiges Thema und deswegen finde ich es generell schwierig sowas zu bewerten, aber das Buch hat mir leider nicht so gut gefallen. Mich hat es nicht so berührt wie es hätte tun sollen, da zwischendurch irgendwie alles so durcheinander war und so unnötige Passagen vorgekommen sind. Ich konnte mich auch ganz oft nicht mehr wirklich auf den Inhalt konzentrieren, da es mich einfach nicht so packen konnte - und das klingt im Kontext so unpassend, weil es so ein wichtiges und realistisches Thema ist, aber ich weiß gerade auch nicht wie ich besser beschreiben soll, dass das Buch nichts für mich war, deswegen bitte nichts böse auffassen. 2,5⭐

4.5

Vor ein paar Jahren hat mich Winnie M Li's erster Roman "Nein" unglaublich aufgewühlt. Wie in einem Sog gerät man in den Strudel dieser unglaublich intensiven Erzählung über eine zufällige Begegnung zweier Menschen, die in einer Vergewaltigung endete. Aus Sicht des Opfers und des Täters flossen in "Nein" autobiografische Züge der Autorin ein, denn in dem Roman verarbeitet sie ihre eigene Vergewaltigung. Nun wurde- glücklicherweise für ihre deutschen Leser:innen- auch ihr zweiter Roman "Komplizin" von Stefan Lux ins Deutsche übersetzt und wieder einmal ist Li ein unglaublich intensiver, aufwühlender und mehr als aktueller Roman gelungen. Auch hier finden wir einige autobiografische Züge der Autorin, auch wenn sie sich dieses Mal glücklicherweise rein auf die Branche beziehen, in der "Komplizin" spielt. Es geht in die Filmwelt, Auslöser der weltweit bekannt gewordenen "Me too" Gesellschaftsdebatte und ebenfalls Inspiration für Winnie M Li diesen Roman zu schreiben. Es geht um Sarah, ehemalige Filmproduzentin, die heute an einem zweitklassigen College 'Film' unterrichtet. Als ein Journalist auf sie zutritt, um für einen Artikel über bekannte gewordene Vorwürfe sexueller Übergriffe eines Filmproduzentenmilliardärs zu recherchieren, erinnert sich Sarah im Interview an die Zeit vor zehn Jahren, als sie frisch aus dem College und leidenschaftlich und brennend für das Filme machen in eine kleine Produktionsfirma einsteigt, sich fleißig und klug hoch arbeitet und dann erkennen muss, dass es in der Filmbranche egal ist, wie viel Fleiß und Talent du mitbringst, am Ende zählt nur, wer das Geld und vor allem die Macht hat. Bei all der Ungerechtigkeit, das Aufwühlen, die Intensität und natürlich auch die Abscheu, die man als Leser:in in Sarahs Einblicken in ihre ganz persönlichen Erfahrungen in die Filmwelt empfindet, ist doch einer der interessanten Aspekte, die Li hier begründet - und die sie auch in ihren Romantitel gelegt hat- was für Personen im Umfeld solcher machtintensiven Branchen solche sexuellen Übergriffe überhaupt erst ermöglichen, sie dulden, in dem sie wegsehen, sie kleinreden oder sie im Sinne des größeren Gebildes - des Filmemachens- wegreden, die sich somit als Komplizen enttarnen, weil sie den Opfern in entscheidenden Momenten die Hilfe versagen. Und diese Perspektive zu beleuchten ist so unglaublich hilfreich für den eigenen Geist, denn es macht ihn empfindsamer und empathischer auf die Mitmenschen zu schauen, vor allem in den Momenten, in denen sie Hilfe brauchen und glücklicherweise den Mut haben darum zu bitten. Denn auch das, das wird in "Komplizin" deutlich, ist so wichtig, mutig zu sein und sexuelle Gewalt transparent zu machen. Wieder einmal ein großartiger und wichtiger Roman.

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4

Nicht wegschauen

So, das war jetzt mein erster Roman zur immer wieder aktuellen #metoo Bewegung und ich fand ihn richtig gut und wichtig. Es geht in dem Buch 'Komplizin' um Sarah Lai, die Tochter einer chinesischen Immigranten Familie die in dem New Yorker Stadtteil Flushing ein China-Restaurant besitzen. Ganz ihrer Wurzeln gerecht werdent, ist Sarah wahnsinnig fleißig und zielorientiert. Sie liebt Filme und alles was damit zu tun hat und aus diesem Grund schlägt Sie sofort zu als sie die Stellenanzeige einer Produktionsfirma sieht die einen unentgeltlichen Praktikumsplatz vergibt. Mit viel Disziplin arbeitet Sie sich hoch und lernt dabei auch die Schattenseiten der oft recht skrupellosen Filmindustrie kennen und muss mit vielerlei Hürden klarkommen. Rassismus, frauenfeindliches Verhalten, sexuelle Übergriffe und Diskriminierung begleitet Sarah und machen Sie teilweise zur Komplizin. Jahre später erst erzählt Sie ihre Geschichte und ich verstehe ihre Schuldgefühle , war ich doch bei manchen Stellen im Buch wirklich sauer auf sie und habe ihr wegschauen verurteilt. Doch von außen zu bewerten ist leicht. Der Roman verdeutlicht sehr gut den Druck der vor allem auf den Frauen in der doch noch sehr patriarchalen Filmindustrie herrscht. Interessant fande ich auch zu erfahren das der erste Roman der Autorin Winnie M Li sich um ihre eigene Vergewaltigung dreht und sie sich für Opfer sexueller Übergriffe einsetzt. Deshalb wirkte das Buch sehr realistisch auf mich. Ich kann es mit gutem Gewissen empfehlen. Vielleicht auch mit dem Hintergrund aufmerksamer für gewisse Anzeichen zu sein und um endlich 'laut' zu werden.

Nicht wegschauen
4

Aufwühlend und mitreißend "Macht ist die schlimmste Droge, die es gibt. Weil sie so heimtückisch ist und derart abhängig macht." Winnie M Li hat es mit "Komplizin" geschafft, diese Aussage herausragend darzulegen, doch nicht nur das. Sie zeigt dem Leser durch Sarah Lais Geschichte die dunkle Seite der Filmindustrie und wie es dort zugeht. Denn der Schein trügt, und dies wird mehr als deutlich. Während man das Buch liest, fühlt es sich so an als würde man einen Film schauen, der so fesselnd ist, dass man nicht anders kann, als ihn bis zum Ende zu verfolgen. Der Schreibstil ist unfassbar authentisch. Man entwickelt ein gewisses Mitgefühl und kann die meisten Handlungen und Aktionen der Protagonisten bestens nachvollziehen. Auch die Schuldgefühle von Sarah Lai sind so gut geschildert, dass sich eine direkte Verbindung zum sehr prägnanten Titel herstellen lässt, der perfekt mit dem Cover harmoniert. Nichtsdestotrotz habe ich eine gewisse Zeit benötigt um ganz in die Geschichte zu finden, da diese anders Aufgebaut ist, als die meisten anderen Romane. Ein Merkmal, das diesen Roman unverwechselbar macht ist es dennoch. Leider gab es auch ein paar Längen in der Geschichte, die den Schwung, aus dem Ganzen, rausgenommen haben. Doch im Großen und Ganzen überwiegt das Positive. "Komplizin" hat alle möglichen Gefühle bei mir hervorgerufen. Wut überwiegt dabei am meisten. Wut darüber, wie Menschen ihre Macht missbrauchen um an das zu kommen was sie haben wollen. Wie unwichtig eine einzelne Person und ihre Gefühle sind und wie eiskalt es hinter den Kulissen zugeht. Winnie M Li verdeutlicht auf herausragende Weise, dass der Schein oftmals trügt und das Missbrauch keine Seltenheit im Filmbusiness darstellt. Es tut weh manche Seiten und Passagen zu lesen. Doch das ist es wert. Und es ist wichtig. Man sollte nicht die Augen verschließen, vor Dingen die man nicht wahr haben möchte. Sarah Lais Geschichte, die der Geschichte von so vielen Frauen ähnelt, hat mich zum Nachdenken gebracht und wird mich noch lange begleiten.

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