Kinder – Minderheit ohne Schutz

Kinder – Minderheit ohne Schutz

E-Book
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Beschreibung

++ Nominiert für den Deutschen Sachbuchpreis 2025 ++ Die alternde Gesellschaft ist weder kindergerecht noch ist sie gerecht zu Kindern. Für Kinder und Jugendliche ist der Krisenzustand zum Normalzustand geworden. Die junge Generation wird politisch übersehen und gesellschaftlich vernachlässigt. Kinder müssen ins Zentrum des politischen und gesellschaftlichen Denkens gerückt werden. Das Buch vereint eine umfassende Problemanalyse mit vielen Lösungsansätzen. Die Herausforderung ist so groß, dass alle einen Beitrag leisten können. Deutschland steht an einem Wendepunkt: Die geburtenstarken Jahrgänge kommen ins Rentenalter und die damit einhergehenden demografischen Veränderungen stellen das Land vor ungeahnte Herausforderungen. Doch die junge Generation, die demnächst Verantwortung übernehmen soll, ist eine Minderheit, deren Lebensrealität geprägt ist von Bildungsungleichheit, Dauerkrisen und dem stetigen Gefühl, politisch und gesellschaftlich übersehen zu werden. Dieses Buch fordert ein Umdenken: Kinder müssen aus ihrer Außenseiterposition ins Zentrum gerückt werden, nicht nur als moralische Verpflichtung, sondern als essenzielle Notwendigkeit für eine lebenswerte Zukunft. Mit umfassenden Analysen zeigt es auf, welche enormen Veränderungen heute Kindheiten prägen und wie wir den Jüngsten gerecht werden können. Davon hängt auch die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft ab.
Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
E-Book
Seitenzahl
288
Preis
19.99 €

Autorenbeschreibung

Aladin El-Mafaalani, 1978 im Ruhrgebiet geboren, ist Professor für Migrations- und Bildungssoziologie an der TU Dormund. Nach dem Studium war er Lehrer am Berufskolleg Ahlen, dann Professor für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Münster und später Abteilungsleiter im nordrhein-westfälischen Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration in Düsseldorf. Er studierte an der Ruhr-Universität Bochum Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Pädagogik und Arbeitswissenschaft und wurde dort in Soziologie promoviert. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2020 den Preis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie.

Beiträge

10
Alle
5

Eine sehr gute Bestandsaufnahme der Kinder der heutigen Zeit in der alternden Gesellschaft. Ein Buch das nicht nur an Eltern von Kindern und Heranwachsenden gerichtet ist, sondern an jeden in unserer Gesellschaft aber besonders an Großeltern oder welche , die es sein könnten oder sein wollen. Auch wenn manche Lösungen theoretisch sind , ist zu hoffen, das das nicht so bleibt

5

Das Buch sollte eigentlich Jeder lesen! So gut geschrieben!

Das Buch sollte eigentlich Jeder lesen.Super toll recherchiert und zeigt zeitlich Probleme unserer Gesellschaft auf. Super interessant und lehrreich!

5

Ein hoch aktuelles und wichtiges Buch für uns alle in diesem Land. Die Autoren bringen es klar und verständlich auf den Punkt, was in unserem Land schief läuft und bieten Lösungsideen, wie es besser werden kann. Kinder sind unsere Zukunft und ihre Interessen gehören ins Zentrum einer jeder gesellschaftlichen und politischen Debatte und Entscheidung.

5

Großartiges Sachbuch zu einem Thema, das viel zu wenig Beachtung findet. Es geht um die gesamtgesellschaftliche Einordnung von Kindern. Dabei wird sehr genau auf die Problemanalyse eingegangen und einige Lösungsansätze skizziert. Ich wünsche dieses Buch wäre Pflichtlektüre für alle Politiker*innen, Lehrkräfte und Schulleitungen sowie Erzieher*innen und Leitungen in Kindergärten und ähnlichem.

5

Kinder und Jugendliche sind eine Minderheit in der Gesellschaft, die nicht weiter ignoriert werden darf!

Dieses Buch ist eine Bereicherung und ein ,,Muss'' für alle, die im sozialen Bereich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Ich selbst bin Sozialarbeiterin und derzeit als Schulsozialarbeiterin an einer Hauptschule tätig. Hier erlebe ich hautnah, wie stark Kinder und Jugendliche durch Faktoren wie Armut oder Herkunft benachteiligt werden. Das deutsche Bildungssystem spricht immer noch von „Chancengleichheit“, doch das ist längst ein Mythos. Die Voraussetzungen sind nicht für alle gleich – nicht jedes Kind in Deutschland hat die Möglichkeit, den höchsten Bildungsabschluss zu erreichen. Ein Kultur- und Bildungswandel ist dringend erforderlich: „Ein alterndes Land muss kinderfreundlich sein, um Wohlstand und Lebensqualität für alle zu erhalten.“ Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene tragen das größte Armutsrisiko! Immer mehr Schulabgänger verlassen die Schule ohne Abschluss. Doch nicht nur Kinder und Jugendliche bilden eine demokratische Minderheit in unserer Gesellschaft – auch ihre Erziehungsberechtigten werden oft ignoriert. Viele Erziehungsberechtigte sind beispielsweise nicht wahlberechtigt. Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in Bildungsinstitutionen wie Kitas und Schulen. Gleichzeitig sind viele Erziehungsberechtigte gezwungen, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, sodass seltener ein Elternteil zu Hause bleibt, um sich um die Kinder und den Haushalt zu kümmern. Bildungsinstitutionen werden somit zu den wichtigsten Lebensräumen für Kinder und Jugendliche. Der ursprüngliche Gedanke, dass wesentliche Teile der Erziehung – wie Vermittlung des Humanvermögens (Vertrauen, Selbstbewusstsein, Gesundheit, Solidarität, Lernfreude und Partizipation) in der Familie vermittelt werden, geht zunehmend nicht mehr aus und ging auch in den 60er, 70er Jahren nicht auf. Die gemeinsame Zeit innerhalb der Familie wird immer kürzer. Zwar haben Kitas und Schulen gesetzlich einen Bildungs- und Erziehungsauftrag, doch in der Praxis übernehmen sie selten Erziehungsaufgaben und verlagern die Verantwortung stattdessen weiterhin auf die Familien. Wir dürfen die Bedürfnisse und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen nicht länger ignorieren. Es ist höchste Zeit, dass sie gehört werden, dass sie deutschlandweit partizipativ an Entscheidungsprozessen beteiligt werden und dass ein neues, gerechteres System aufgebaut wird. Als Sozialarbeiterin fand ich besonders die Themen „Superdiversität“ und „Entdifferenzierung“ spannend. Ersteres beschreibt, dass es nicht mehr ausreicht, nur von Individuen und Diversität zu sprechen – denn auch innerhalb von Kulturen gibt es viele kleine, feine Unterschiede. Der Begriff „Superdiversität“ passt daher besser, da er die vielschichtigen Herausforderungen im Hinblick auf Bevölkerungsentwicklung, interdisziplinäre Forschung und Praxis in Bildungsinstitutionen, Verwaltung und Politik berücksichtigt. „Entdifferenzierung“ bedeutet, weniger defizitorientiert zu denken und stattdessen gezielte, talentorientierte Angebote zu schaffen. Derzeit sind die meisten Angebote von Jugendhilfeeinrichtungen oder freien Trägern in Stadtteilen mit der höchsten Armutsdichte angesiedelt. Leider werden sie oft nicht wahrgenommen – sei es, weil die nötigen Informationen nicht eingeholt werden können oder weil die Angebotslandschaft schlicht zu groß und unübersichtlich ist. Hier ist ein Umdenken erforderlich! Kinder und Jugendliche müssen aktiv in die Stadt- und Quartiersentwicklung einbezogen werden. Wir müssen gemeinsam mit ihnen Lebensräume gestalten – nicht über ihre Köpfe hinweg entscheiden. Weniger Expert*innen sollten bestimmen, was vermeintlich das „Beste“ für Kinder, Jugendliche und ihre Familien ist. Vielmehr braucht es ein gemeinsames Erschaffen und Mitwirken. Abschließend möchte ich betonen, wie froh ich über die Einwanderung in unserem Land bin! Ohne sie hätten wir bereits vor Jahren massive wirtschaftliche Probleme und einen noch gravierenderen Fachkräftemangel erlebt. Ich stehe für ein „superdiverses“ Deutschland und hoffe, dass sich in den kommenden Jahren noch vieles positiv verändern wird.

5

Zukunftsorientiert: Kinder in den Fokus!

**** Worum geht es? **** 
Kinder stellen in Deutschland eine Minderheit dar – und genau das spiegelt sich leider auch in ihrer politischen Bedeutung und gesellschaftlichen Wahrnehmung wider. Dieses Buch thematisiert präzise ihre untergeordnete Rolle, beleuchtet die vernachlässigten Bedürfnisse der jüngsten Generation und präsentiert zugleich zukunftsnahe Lösungsansätze. **** Mein Eindruck ****
 Die Autorenschaft nimmt in diesem Buch kein Blatt vor den Mund. Fundiert, sachlich und durchdacht werden gesellschaftliche Missstände benannt, teils angeprangert – und mit Nachdruck ein Appell formuliert. Wer sich erstmals mit dem Thema befasst, wird womöglich vor allem schockiert sein. Die Dringlichkeit des Themas und die Notwendigkeit zum Handeln werden eindrücklich deutlich gemacht.
Die Sprache ist anspruchsvoll und akademisch geprägt – das erschwert womöglich einigen Leser*innen den Einstieg. Dennoch: Gerade diese Klarheit und Tiefe machen das Buch so lesenswert! Für mich war es eine Erinnerung daran, wie wichtig diese Thematik ist – ich selbst bin tief in diesem Bereich aktiv und kann den Aussagen nur zustimmen. **** Empfehlung? ****
 Schon wenige Sätze dieses Buches können zum Umdenken anregen und Veränderung bewirken. Wer die grundlegenden Herausforderungen unserer Gesellschaft verstehen will, sollte dieses Buch unbedingt lesen!

5

Als El-Mafaalani-Ultra natürlich ein Muss!

Wer wissen will was die nächsten 10-15 Jahre auf uns zukommt und wie unfair die derzeitige Politik den Jungen gegenüber ist, der sollte dieses Buch unbedingt lesen!

4

Sehr interessant, viele Aspekte die einem gar nicht so bewusst sind. Viele Studien, aber auch Verbesserungsvorschläge. Lohnt sich, egal ob man Kinder hat oder nicht.

5

Aladin El-Mafaalani bester Mann

4.5

Höchstaktuell und sehr wichtig!

Dieses Buch sollte wirklich (!) von Verantwortlichen, aber auch von allen anderen an der Gesellschaft interessierten Menschen gelesen werden. Neueste Erkenntnisse und Studien werden vorgestellt und auf die Dringlichkeit hingewiesen, mit der Kinder und deren Rechte ins Zentrum der Gesellschaft gerückt werden müssen. Neben der Diversität werden sehr viele Themen darüber hinaus angesprochen, wie z.b. Nachbarschaft und Sozialraum. Es wird heutige Kindheit in ihrer Fragmentierung beschrieben und auf Schwierigkeiten hingewiesen. Ein eindringliches Buch, das mich nachdenklich zurücklässt.

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