Kann weg!: Frau Fröhlich räumt auf (Gräfe und Unzer Einzeltitel)
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Interessantes Buch für nebenbei. Echt lehrreich an einigen Stellen. 😊
Bei ca 37% abgebrochen - es ist einfach nichts für mich Das Hörbuch ist bei dieser neuen Audible im Abo enthalten Funktion dabei, habs mal nebenbei zum aufräumen angemacht. Ich bin denke ich sowas von nicht die Zielgruppe, könnte mir aber vorstellen dass es für mache cisfrauen, insbesondere wenn ich an den Dorfkontext meiner Jugend denke, interessant sein könnte. Ich mag so Aussagen wie, es gibt keine universellen Punkte wie z. B. eine Beziehung sein soll, was romantisch ist und was Männer/Frauen mögen. Die Autorin ermutigt somit zu Offenheit, Kommunikation und somit auch zu mehr Bewusstsein für Consent. (Ich benutze bewusst dass englische Wort weil Konsenz im deutschen anders und vor allem allgemeiner genutzt wird). Ich mag, dass man Antworten in sich selbst statt in ungeschriebenen gesellschaftlichen Normen suchen soll! Freut mich wirklich, und wenn dieses Buch ein Beitrag ist, dass die Zielgruppe sich selbst mehr traut (auf diverse Bereiche bezogen), dann finde ich das sehr cool! Ich selbst verbringe aber frustrierend viel Zeit damit, Leute davon abzuhalten mir zu "helfen" ihren eigenen Vorstellungen eines tollen Lebens näher zu kommen. Sehr viele gesellschaftlich als toll angesehene Dinge sind für mich der pure Horror, aus verschiedensten Gründen. Mir braucht man vom Unnütz gesellschaftler Normen nicht nur nicht mehr erzählen, es geht mir auch nicht unbedingt weit genug (für die Zielgruppe wärs aber vll ein guter Zwischenschritt, keine Ahnung). Mich nervt total, mit wie vielen Klischees und binären Weltbildern die Autorin um sich wirft. Frauen jammern zu viel (mag ja bei ihren Beispielen so sein, aber es könnte dazu führen, dass Leserinnen dadurch noch mehr an sich zweifeln, und es ist schon an der Grenze zum gaslighting geschrieben), Männer vergraben ihre Gefühle zu viel. Für eine gewisse Altersgruppe dürfte das sogar für einen signifikanten Prozentsatz zutreffen, ob die Verallgemeinerung deswegen nötig ist wage ich zu bezweifeln. Frau Fröhlich gibt wieder, dass empfohlen werde Jungs so zu erziehen dass sie ein bisschen mehr Raum für Gefühle nutzen, und Mädchen weniger jammern zu lassen. Und uff nein, da reichts mir. Sie verkennt nicht nur, dass die Ursache von solchen überzogenen Verhalten in der verschiedenen Sozialisation liegt, sie ermutigt auch noch, Kinder weiterhin verschiedenen zu erziehen. Die rosa-hellblau-Falle in die Selbstoptimierungsschiene zu packen halte ich für den völlig falschen Ansatz. Ich glaube auch nicht, dass dieses good-vibes-only Getue so wirklich im Sinn der Autorin ist, ob toxische Positivität noch auf der kann-weg-Liste landen wird, werde ich wohl nicht mehr erfahren. Für Frauen, bei denen Selbstbestimmung bedeutet selbst zu entscheiden was sie dem Mann, von dem sie evtl auf die eine oder andere Weise abhängig sind, zum Essen kochen, mag ein Wachrüttler in Richtung "hör auf zu jammern, du kannst selbst was ändern" vielleicht unter Umständen nützlich sein. Die Frauen aus dem Beispiel brauchen aber vll eher eine Therapie um gesunde Coping Mechanismen zu lernen, und weniger eine Außenstehende die beurteilt wie sehr sie welches Problem zu belasten hat. Denn nein, nur weil für Person 1 Sache A schlimmer ist als Sache B, muss das für Person 2 nicht auch so sein. Man kann Leid nicht gegeneinander aufwiegen, und auch wenn Frau Fröhlich dass ihren Beispielgeberinnen vorwirft tut sie genau das hier auch. "Stell dich nicht so an" hat noch niemanden geholfen und kann verletzen. Wenn man keinen Bock hat mit jmd durchzukauen, was blöd ist, warum es blöd ist und ob man was dagegen tun kann (auf die gesellschaftlichen Normen pfeiffen kann auch bei ganz vielen anderen Themen helfen), dann muss man halt anerkennen dass die eigene Zeit, Lust, Kraft und Empathie dafür nicht reicht, und das ist auch ok. Man muss nicht jeden Menschen verstehen und man muss auch nicht Jedem helfen. Ein klaren "nichts für mich, nicht Jetzt" schützt beide Parteien, ohne jemanden sich noch schlechter fühlen zu lassen. (Klingt jetzt kaltschneuzig, oder? Weil wir nicht dazu sozialisiert werden eigene Bedürfnisse zu reflektieren) Alles in allem habe ich von dem, was ich bisher gehört habe den Eindruck, dass der Autorin die Existenz von 2 Personengruppen nicht bewusst ist: nicht-binäre Menschen und neurodivergente Menschen. Die Autorin scheint mit dem Buch allgemein bezwecken zu wollen, dass Menschen lockerer und glücklicher leben können. Respekt für den Versuch. Und es ist schön, dass an einzelnen Stellen erkannt wurde, dass gesellschaftliche Normen nicht als 1:1 Checkliste für den einzelnen Menschen funktionieren können. Der Ansatz ist da, und ich glaube wirklich dass die Autorin es nur gut meint und niemanden verletzen möchte. Sie weiß es einfach nicht besser. Ich ertrage es aber wirklich nicht mehr weiter. Nichtmal cis Menschen können sich voll entfalten, wenn man eine binäre Geschlechtszuteilung so stark aufdrückt. Wo soll aber Raum für Entfaltung sein, wenn die eigene Existenz negiert wird. Wenn man Menschen zwingend nach 2 Gebrauchsanweisungen behandeln soll, und nur die Gebrauchsanweisung mal aktualisiert. Ich bin kein Auto, dass entweder als Diesel oder Benziner gebaut wird und ab Baujahr x gibts ein Bauteil dass man anders warten muss. (Und wehe jemand meint jetzt einen Witz machen zu müssen, they identifiziert sich als Kampfhubschrauber). Ich kann nicht lockerer und glücklicher werden, solange ich ein Buch lese das meine Existenz leugnet und alte Wunden aufreißt. Ein Buch, das erst unterstützt Menschen Dinge aufzuzwängen und Kinder invalidiert, um dann erwachsenen Menschen später zu predigen sie sollen rausfinden was sie selbst eigentlich wollen. Ja guess what, wenn man den vorhandenen Ansatz mal weiter denken würde!
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Interessantes Buch für nebenbei. Echt lehrreich an einigen Stellen. 😊
Bei ca 37% abgebrochen - es ist einfach nichts für mich Das Hörbuch ist bei dieser neuen Audible im Abo enthalten Funktion dabei, habs mal nebenbei zum aufräumen angemacht. Ich bin denke ich sowas von nicht die Zielgruppe, könnte mir aber vorstellen dass es für mache cisfrauen, insbesondere wenn ich an den Dorfkontext meiner Jugend denke, interessant sein könnte. Ich mag so Aussagen wie, es gibt keine universellen Punkte wie z. B. eine Beziehung sein soll, was romantisch ist und was Männer/Frauen mögen. Die Autorin ermutigt somit zu Offenheit, Kommunikation und somit auch zu mehr Bewusstsein für Consent. (Ich benutze bewusst dass englische Wort weil Konsenz im deutschen anders und vor allem allgemeiner genutzt wird). Ich mag, dass man Antworten in sich selbst statt in ungeschriebenen gesellschaftlichen Normen suchen soll! Freut mich wirklich, und wenn dieses Buch ein Beitrag ist, dass die Zielgruppe sich selbst mehr traut (auf diverse Bereiche bezogen), dann finde ich das sehr cool! Ich selbst verbringe aber frustrierend viel Zeit damit, Leute davon abzuhalten mir zu "helfen" ihren eigenen Vorstellungen eines tollen Lebens näher zu kommen. Sehr viele gesellschaftlich als toll angesehene Dinge sind für mich der pure Horror, aus verschiedensten Gründen. Mir braucht man vom Unnütz gesellschaftler Normen nicht nur nicht mehr erzählen, es geht mir auch nicht unbedingt weit genug (für die Zielgruppe wärs aber vll ein guter Zwischenschritt, keine Ahnung). Mich nervt total, mit wie vielen Klischees und binären Weltbildern die Autorin um sich wirft. Frauen jammern zu viel (mag ja bei ihren Beispielen so sein, aber es könnte dazu führen, dass Leserinnen dadurch noch mehr an sich zweifeln, und es ist schon an der Grenze zum gaslighting geschrieben), Männer vergraben ihre Gefühle zu viel. Für eine gewisse Altersgruppe dürfte das sogar für einen signifikanten Prozentsatz zutreffen, ob die Verallgemeinerung deswegen nötig ist wage ich zu bezweifeln. Frau Fröhlich gibt wieder, dass empfohlen werde Jungs so zu erziehen dass sie ein bisschen mehr Raum für Gefühle nutzen, und Mädchen weniger jammern zu lassen. Und uff nein, da reichts mir. Sie verkennt nicht nur, dass die Ursache von solchen überzogenen Verhalten in der verschiedenen Sozialisation liegt, sie ermutigt auch noch, Kinder weiterhin verschiedenen zu erziehen. Die rosa-hellblau-Falle in die Selbstoptimierungsschiene zu packen halte ich für den völlig falschen Ansatz. Ich glaube auch nicht, dass dieses good-vibes-only Getue so wirklich im Sinn der Autorin ist, ob toxische Positivität noch auf der kann-weg-Liste landen wird, werde ich wohl nicht mehr erfahren. Für Frauen, bei denen Selbstbestimmung bedeutet selbst zu entscheiden was sie dem Mann, von dem sie evtl auf die eine oder andere Weise abhängig sind, zum Essen kochen, mag ein Wachrüttler in Richtung "hör auf zu jammern, du kannst selbst was ändern" vielleicht unter Umständen nützlich sein. Die Frauen aus dem Beispiel brauchen aber vll eher eine Therapie um gesunde Coping Mechanismen zu lernen, und weniger eine Außenstehende die beurteilt wie sehr sie welches Problem zu belasten hat. Denn nein, nur weil für Person 1 Sache A schlimmer ist als Sache B, muss das für Person 2 nicht auch so sein. Man kann Leid nicht gegeneinander aufwiegen, und auch wenn Frau Fröhlich dass ihren Beispielgeberinnen vorwirft tut sie genau das hier auch. "Stell dich nicht so an" hat noch niemanden geholfen und kann verletzen. Wenn man keinen Bock hat mit jmd durchzukauen, was blöd ist, warum es blöd ist und ob man was dagegen tun kann (auf die gesellschaftlichen Normen pfeiffen kann auch bei ganz vielen anderen Themen helfen), dann muss man halt anerkennen dass die eigene Zeit, Lust, Kraft und Empathie dafür nicht reicht, und das ist auch ok. Man muss nicht jeden Menschen verstehen und man muss auch nicht Jedem helfen. Ein klaren "nichts für mich, nicht Jetzt" schützt beide Parteien, ohne jemanden sich noch schlechter fühlen zu lassen. (Klingt jetzt kaltschneuzig, oder? Weil wir nicht dazu sozialisiert werden eigene Bedürfnisse zu reflektieren) Alles in allem habe ich von dem, was ich bisher gehört habe den Eindruck, dass der Autorin die Existenz von 2 Personengruppen nicht bewusst ist: nicht-binäre Menschen und neurodivergente Menschen. Die Autorin scheint mit dem Buch allgemein bezwecken zu wollen, dass Menschen lockerer und glücklicher leben können. Respekt für den Versuch. Und es ist schön, dass an einzelnen Stellen erkannt wurde, dass gesellschaftliche Normen nicht als 1:1 Checkliste für den einzelnen Menschen funktionieren können. Der Ansatz ist da, und ich glaube wirklich dass die Autorin es nur gut meint und niemanden verletzen möchte. Sie weiß es einfach nicht besser. Ich ertrage es aber wirklich nicht mehr weiter. Nichtmal cis Menschen können sich voll entfalten, wenn man eine binäre Geschlechtszuteilung so stark aufdrückt. Wo soll aber Raum für Entfaltung sein, wenn die eigene Existenz negiert wird. Wenn man Menschen zwingend nach 2 Gebrauchsanweisungen behandeln soll, und nur die Gebrauchsanweisung mal aktualisiert. Ich bin kein Auto, dass entweder als Diesel oder Benziner gebaut wird und ab Baujahr x gibts ein Bauteil dass man anders warten muss. (Und wehe jemand meint jetzt einen Witz machen zu müssen, they identifiziert sich als Kampfhubschrauber). Ich kann nicht lockerer und glücklicher werden, solange ich ein Buch lese das meine Existenz leugnet und alte Wunden aufreißt. Ein Buch, das erst unterstützt Menschen Dinge aufzuzwängen und Kinder invalidiert, um dann erwachsenen Menschen später zu predigen sie sollen rausfinden was sie selbst eigentlich wollen. Ja guess what, wenn man den vorhandenen Ansatz mal weiter denken würde!