Julie oder Die neue Heloise: Briefe zweier Liebender aus einer kleinen Stadt am Fuße der Alpen
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1/2 Stern (weil ich Sterne vergeben "muss") Endlich bin ich durch! Ich fand ja schon Goethes "Werther" furchtbar(es heißt Goethe hätte sich durch dieses Buch hier inspirieren lassen) und hätte nicht gedacht, mal einen noch schlimmeren Klassiker zu lesen! Die adelige Julie d’Étange lebt mit ihren Eltern am Genfer See und verliebt sich in ihren bürgerlichen Hauslehrer St. Preux. Die Liebe wird erwiedert. Da eine Ehe von einer Adeligen mit einem Bürgerlichen damals nicht in Frage kam, schreiben sie sich ihr Leben lang Briefe, die man hier lesen kann. Sie ergehen sich eigentlich in endlosen schwülstigen Liebesbekundungen und auch echte Hilfe von einem Freund, die beiden nach England zu bringen, wo sie heiraten können wird von Julie abgelehnt. Zu groß ist ihre Angst vor dem Vater und sie hat auch die Befürchtung ihrer kränkelnden Mutter würde diese "Schande" nicht bekommen. Also wird weiter geschachtet und gejammert über ihr ach so schlimmes Schicksal. Als dann Julie entgegen aller Liebesschwüre in ein arrangierte Ehe einwilligt, nachdem St. Preux von ihrem Vater mithilfe von Freunden weit weg geschickt wird und er auch einige Jahre zur See fährt, geht der Briefwechsel weiter. Nun kommt zu dem Geschmalze noch das ständige "auf die eigene Schulter klopfen" von Julie dazu, die ständig ihre neue Tugendhaftigkeit hervorhebt. Zwischendurch erkranken beide an den Pocken und/oder Julie an irgendwelchen nervösen Fiebern von ihren überreizten Nerven... By the way: warum bekamen die Frauen damals wegen so etwas andauernd solche Fieberschübe, die sie an den Rand zum Tode brachten???? War das bei den einfachen Leuten auch so? Es nervte mich einfach alles! Natürlich hätten beide nicht den Lebensstandard halten können, wenn sie durchgebrannt wären. Aber dann sollten sie auch zu ihren Entscheidungen stehen und nicht ständig dem anderen hinterher heulen. Nebenbei versucht Rousseau auch seine philosophischen Ansichten in den Briefen unterzubringen. Natürlich in den allzeit beliebten Schachtelsätzen, wo man irgendwo mitten im Satz gerne den Faden verliert. Oder das Intresse... Vielleicht lag es auch an der 100 jährigen Übersetzung und eine modernere hätte dem Buch gut getan. Ich hoffe wirklich sehr, der nächste Klassiker wird wieder besser!!!
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1/2 Stern (weil ich Sterne vergeben "muss") Endlich bin ich durch! Ich fand ja schon Goethes "Werther" furchtbar(es heißt Goethe hätte sich durch dieses Buch hier inspirieren lassen) und hätte nicht gedacht, mal einen noch schlimmeren Klassiker zu lesen! Die adelige Julie d’Étange lebt mit ihren Eltern am Genfer See und verliebt sich in ihren bürgerlichen Hauslehrer St. Preux. Die Liebe wird erwiedert. Da eine Ehe von einer Adeligen mit einem Bürgerlichen damals nicht in Frage kam, schreiben sie sich ihr Leben lang Briefe, die man hier lesen kann. Sie ergehen sich eigentlich in endlosen schwülstigen Liebesbekundungen und auch echte Hilfe von einem Freund, die beiden nach England zu bringen, wo sie heiraten können wird von Julie abgelehnt. Zu groß ist ihre Angst vor dem Vater und sie hat auch die Befürchtung ihrer kränkelnden Mutter würde diese "Schande" nicht bekommen. Also wird weiter geschachtet und gejammert über ihr ach so schlimmes Schicksal. Als dann Julie entgegen aller Liebesschwüre in ein arrangierte Ehe einwilligt, nachdem St. Preux von ihrem Vater mithilfe von Freunden weit weg geschickt wird und er auch einige Jahre zur See fährt, geht der Briefwechsel weiter. Nun kommt zu dem Geschmalze noch das ständige "auf die eigene Schulter klopfen" von Julie dazu, die ständig ihre neue Tugendhaftigkeit hervorhebt. Zwischendurch erkranken beide an den Pocken und/oder Julie an irgendwelchen nervösen Fiebern von ihren überreizten Nerven... By the way: warum bekamen die Frauen damals wegen so etwas andauernd solche Fieberschübe, die sie an den Rand zum Tode brachten???? War das bei den einfachen Leuten auch so? Es nervte mich einfach alles! Natürlich hätten beide nicht den Lebensstandard halten können, wenn sie durchgebrannt wären. Aber dann sollten sie auch zu ihren Entscheidungen stehen und nicht ständig dem anderen hinterher heulen. Nebenbei versucht Rousseau auch seine philosophischen Ansichten in den Briefen unterzubringen. Natürlich in den allzeit beliebten Schachtelsätzen, wo man irgendwo mitten im Satz gerne den Faden verliert. Oder das Intresse... Vielleicht lag es auch an der 100 jährigen Übersetzung und eine modernere hätte dem Buch gut getan. Ich hoffe wirklich sehr, der nächste Klassiker wird wieder besser!!!