Jenseits der blauen Grenze
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Dorit Linke, geboren 1971 in Rostock, wuchs in der DDR auf und erlebte den politischen Wandel Ende der Achtziger bewusst mit. Sie nahm an den Montagsdemonstrationen teil und war achtzehn Jahre alt, als die Mauer fiel. Heute lebt und arbeitet sie als Autorin in Berlin. 2023 wurde sie für ihre politisch-literarische Bildungsarbeit mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Beiträge
Links einatmen, rechts ausatmen. Um sie herum ist nur Wasser…50 km bis Fehmarn. Hanna und Andreas starten vom Strand in Kühlungsborn ihre Flucht in den Westen, über die Ostsee, mit einer Schnur am Handgelenk miteinander verbunden, dass sie sich in der Dunkelheit nicht verlieren. Stundenlang schwimmen, immer wieder tauchen, wenn Lichtkegel oder gar Patrouillenboote sie ins Visier nehmen, die ständige Angst entdeckt zu werden Anspannung, Kälte, Krämpfe und letztendlich schiere Erschöpfung…doch aufgeben ist keine Option, sonst droht ihnen der Knast, lebenslang. 🏊♀️Mein Eindruck: Von Blockschokolade über Mosaikhefte, Karat und den Puhdys, Leistungssport, “Vom Sinn unseres Lebens”, Fahnenappellen und Pionier- bzw. FDJ-Nachmittagen…ich war wieder jung. Dorit Linke, nur wenig älter als ich, hat die Zeit, die damalige Stimmung, das Leben und auch das Misstrauen so authentisch eingefangen, dass ich so einige deja vus’ hatte. Einerseits musste ich oft lachen, andererseits war es aber auch immer wieder sehr beklemmend. Die Sprache, die detaillierten Bilder und die Emotionen, mit denen sie vor allem die Flucht über die Ostsee beschreibt, sind unfassbar stark und aufwühlend, dass man mit den beiden Protagonisten förmlich mitzittert und ihnen einfach nur wünscht, dass endlich ein Boot kommt, welches sie in sichere Gefilde bringt. Vor allem bei diesen Szenen fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Im Anhang gibt es übrigens ein tolles Glossar für all diejenigen, die mit Delikat, FDGB, Kombinat, RGW, SERO und Co. nichts anfangen können 👌 🏊♀️Mein Fazit: Absolute Leseempfehlung! Ein Roman über deutsche Geschichte, über Freundschaft, Sinnhaftigkeit und vor allem Freiheit.
Ich bin wirklich schnell durch dieses Jugendbuch gekommen. Mich hat die Fluchtgeschichte von Hanna und Andreas wirklich bewegt. Beide haben innerhalb des DDR- Regimes keine Zukunft mehr. Sie beschließen mit 17 Jahren über die Ostsee zu fliehen…. Schwimmend. Ich konnte die Hoffnung, den Wunsch nach Freiheit , die Verzweiflung und die massiven körperlichen Anstrengungen regelrecht spüren. Als die Mauer fiel, war ich selbst 7 Jahre alt und noch Jungpionierin. Also konnte ich mich auch in einigen Rückblenden wiederfinden. Auch ich hab das blaue Pionierhalstuch mit Stolz getragen. Auch ich war beim Altstoff sammeln mit dabei. Filinchen fand ich sehr lecker und in FDGB- Heimen wurde geurlaubt
1984 in der Nähe von Leipzig geboren, bin ich zwar ein Kind der DDR, aber kenne das Meiste doch nur aus Geschichten meiner Eltern. Und obwohl wir bereits 1991 „in den Westen“ zogen, musste ich bei vielen Anmerkungen in diesem Jugendbuch fröhlich schmunzeln. Filinchen und die Abrafaxe zum Beispiel, welche auch weit über die Wende hinaus in unserem Haushalt zu finden waren. Rostock kenne ich von meinen Reisen, daher konnte ich viele der genannten Orte (das Hotel Neptun ganz besonders) sehr gut einordnen und mir vorstellen. Die Sprünge zwischen der Gegenwart mit Hanna und Andreas, wie sie schwimmend versuchen über die Ostsee aus der DDR zu fliehen und der Vergangenheit waren sehr gut gewählt. Es hält die Spannung der Flucht aufrecht und bringt nach und nach Licht ins Dunkle, wie es dazu kam und welche Beweggründe die beiden jungen Menschen haben, einen so lebensgefährlichen Weg auf sich zu nehmen. Wir erfahren was es bedeutete in der DDR aufzuwachsen und welche „Fehler“ dazu führen konnten, dass man nicht selbstbestimmt sein Leben aufbauen kann. Ich empfand die Beschreibungen des Lebens in der DDR als sehr authentisch. Besonders die Macht des Regimes über jeden Einzelnen wird sehr deutlich. Die enormen Einschnitte in die Freiheit der Menschen und was passiert, wenn man nicht mit dem Strom schwimmt. Ich möchte dieses Buch jedem empfehlen, vor allem aber Leute die sich „die gute alte Zeit“ zurückwünschen oder Flüchtlinge kategorisch ablehnen. Jede/r hat eine Geschichte und seine Gründe, in diesem Buch erfahren wir einige davon. Den Schreibstil hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas emotionaler gewünscht, aber es ist auch ein Jugendbuch, das darf man nicht vergessen. Ein sehr gutes Jugendbuch, welches offenbar auch im Unterricht gelesen wird (oder wurde?) was ich mir für mich gewünscht hätte. Vergesst Goethe und Co. – Bücher über die nahe Vergangenheit sind meiner Meinung nach so viel wichtiger! Die Geschichte wird sicher noch lange nachhallen und ich schließe einen Re-Read nicht aus. Besonders bei der Gegenwart – der eigentlichen Flucht – war ich überrascht, dass es mich so packen konnte. Die Autorin hat das sehr gut hinbekommen, dass ich als Leserin richtig mitgefiebert habe.
Ein sehr bewegendes und eindrückliches Buch!
Gut geschriebenes Jugendbuch mit spannender und trauriger Handlung. Leider etwas nüchtern geschrieben.
(3,5- 4 Sterne) Irgendwie haben mich die Rückblenden zwischendurch total aus dem Kontext und der Spannung gerissen, was aber total Geschmackssache ist. Dennoch empfehle ich das Buch alleine schon aufgrund der wichtigen Thematik und dem wunderbaren, teilweise richtig poetischen Schreibstil von Dorit Linke unbedingt weiter. Mich hat diese Geschichte sehr nachdenklich gemacht, teilweise total schockiert und eben besonders in den Abschnitten aus der Gegenwart total in ihren Bann gezogen. ♥ :)
"Ich werde immer lügen müssen. Und ich werde immer anecken. Keiner erklärt einem hier irgendwas. Man muss Befehle befolgen können, das ist alles." Andreas und Hanna wollen aus der DDR fliehen, wollen über die Ostsee schwimmen, 50 km weit bis in den Westen. Werden sie es schaffen? Autorin Dorit Linke hat einen sehr intensiven und spannenden Jugendroman geschaffen. Wir sind mit Hanna und Andreas im Wasser und kämpfen gegen Wellen und Erschöpfung und sehen das rettende Ufer herbei. In Rückblenden erfahren wir etwas über ihr Leben in der DDR. Ich habe viel Neues gelernt, habe viel über den Ablauf in der DDR gelernt, über das Leben der Jugendlichen, ihre Träume und Hoffnungen und über die Steinen, die ihnen in den Weg gelegt werden. Aber vor Allem habe ich mit gezittert mit den Beiden bei ihrer Flucht. Ein Buch was mich mitgenommen hat und wahrscheinlich lange nicht loslassen wird.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Dorit Linke, geboren 1971 in Rostock, wuchs in der DDR auf und erlebte den politischen Wandel Ende der Achtziger bewusst mit. Sie nahm an den Montagsdemonstrationen teil und war achtzehn Jahre alt, als die Mauer fiel. Heute lebt und arbeitet sie als Autorin in Berlin. 2023 wurde sie für ihre politisch-literarische Bildungsarbeit mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Beiträge
Links einatmen, rechts ausatmen. Um sie herum ist nur Wasser…50 km bis Fehmarn. Hanna und Andreas starten vom Strand in Kühlungsborn ihre Flucht in den Westen, über die Ostsee, mit einer Schnur am Handgelenk miteinander verbunden, dass sie sich in der Dunkelheit nicht verlieren. Stundenlang schwimmen, immer wieder tauchen, wenn Lichtkegel oder gar Patrouillenboote sie ins Visier nehmen, die ständige Angst entdeckt zu werden Anspannung, Kälte, Krämpfe und letztendlich schiere Erschöpfung…doch aufgeben ist keine Option, sonst droht ihnen der Knast, lebenslang. 🏊♀️Mein Eindruck: Von Blockschokolade über Mosaikhefte, Karat und den Puhdys, Leistungssport, “Vom Sinn unseres Lebens”, Fahnenappellen und Pionier- bzw. FDJ-Nachmittagen…ich war wieder jung. Dorit Linke, nur wenig älter als ich, hat die Zeit, die damalige Stimmung, das Leben und auch das Misstrauen so authentisch eingefangen, dass ich so einige deja vus’ hatte. Einerseits musste ich oft lachen, andererseits war es aber auch immer wieder sehr beklemmend. Die Sprache, die detaillierten Bilder und die Emotionen, mit denen sie vor allem die Flucht über die Ostsee beschreibt, sind unfassbar stark und aufwühlend, dass man mit den beiden Protagonisten förmlich mitzittert und ihnen einfach nur wünscht, dass endlich ein Boot kommt, welches sie in sichere Gefilde bringt. Vor allem bei diesen Szenen fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Im Anhang gibt es übrigens ein tolles Glossar für all diejenigen, die mit Delikat, FDGB, Kombinat, RGW, SERO und Co. nichts anfangen können 👌 🏊♀️Mein Fazit: Absolute Leseempfehlung! Ein Roman über deutsche Geschichte, über Freundschaft, Sinnhaftigkeit und vor allem Freiheit.
Ich bin wirklich schnell durch dieses Jugendbuch gekommen. Mich hat die Fluchtgeschichte von Hanna und Andreas wirklich bewegt. Beide haben innerhalb des DDR- Regimes keine Zukunft mehr. Sie beschließen mit 17 Jahren über die Ostsee zu fliehen…. Schwimmend. Ich konnte die Hoffnung, den Wunsch nach Freiheit , die Verzweiflung und die massiven körperlichen Anstrengungen regelrecht spüren. Als die Mauer fiel, war ich selbst 7 Jahre alt und noch Jungpionierin. Also konnte ich mich auch in einigen Rückblenden wiederfinden. Auch ich hab das blaue Pionierhalstuch mit Stolz getragen. Auch ich war beim Altstoff sammeln mit dabei. Filinchen fand ich sehr lecker und in FDGB- Heimen wurde geurlaubt
1984 in der Nähe von Leipzig geboren, bin ich zwar ein Kind der DDR, aber kenne das Meiste doch nur aus Geschichten meiner Eltern. Und obwohl wir bereits 1991 „in den Westen“ zogen, musste ich bei vielen Anmerkungen in diesem Jugendbuch fröhlich schmunzeln. Filinchen und die Abrafaxe zum Beispiel, welche auch weit über die Wende hinaus in unserem Haushalt zu finden waren. Rostock kenne ich von meinen Reisen, daher konnte ich viele der genannten Orte (das Hotel Neptun ganz besonders) sehr gut einordnen und mir vorstellen. Die Sprünge zwischen der Gegenwart mit Hanna und Andreas, wie sie schwimmend versuchen über die Ostsee aus der DDR zu fliehen und der Vergangenheit waren sehr gut gewählt. Es hält die Spannung der Flucht aufrecht und bringt nach und nach Licht ins Dunkle, wie es dazu kam und welche Beweggründe die beiden jungen Menschen haben, einen so lebensgefährlichen Weg auf sich zu nehmen. Wir erfahren was es bedeutete in der DDR aufzuwachsen und welche „Fehler“ dazu führen konnten, dass man nicht selbstbestimmt sein Leben aufbauen kann. Ich empfand die Beschreibungen des Lebens in der DDR als sehr authentisch. Besonders die Macht des Regimes über jeden Einzelnen wird sehr deutlich. Die enormen Einschnitte in die Freiheit der Menschen und was passiert, wenn man nicht mit dem Strom schwimmt. Ich möchte dieses Buch jedem empfehlen, vor allem aber Leute die sich „die gute alte Zeit“ zurückwünschen oder Flüchtlinge kategorisch ablehnen. Jede/r hat eine Geschichte und seine Gründe, in diesem Buch erfahren wir einige davon. Den Schreibstil hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas emotionaler gewünscht, aber es ist auch ein Jugendbuch, das darf man nicht vergessen. Ein sehr gutes Jugendbuch, welches offenbar auch im Unterricht gelesen wird (oder wurde?) was ich mir für mich gewünscht hätte. Vergesst Goethe und Co. – Bücher über die nahe Vergangenheit sind meiner Meinung nach so viel wichtiger! Die Geschichte wird sicher noch lange nachhallen und ich schließe einen Re-Read nicht aus. Besonders bei der Gegenwart – der eigentlichen Flucht – war ich überrascht, dass es mich so packen konnte. Die Autorin hat das sehr gut hinbekommen, dass ich als Leserin richtig mitgefiebert habe.
Ein sehr bewegendes und eindrückliches Buch!
Gut geschriebenes Jugendbuch mit spannender und trauriger Handlung. Leider etwas nüchtern geschrieben.
(3,5- 4 Sterne) Irgendwie haben mich die Rückblenden zwischendurch total aus dem Kontext und der Spannung gerissen, was aber total Geschmackssache ist. Dennoch empfehle ich das Buch alleine schon aufgrund der wichtigen Thematik und dem wunderbaren, teilweise richtig poetischen Schreibstil von Dorit Linke unbedingt weiter. Mich hat diese Geschichte sehr nachdenklich gemacht, teilweise total schockiert und eben besonders in den Abschnitten aus der Gegenwart total in ihren Bann gezogen. ♥ :)
"Ich werde immer lügen müssen. Und ich werde immer anecken. Keiner erklärt einem hier irgendwas. Man muss Befehle befolgen können, das ist alles." Andreas und Hanna wollen aus der DDR fliehen, wollen über die Ostsee schwimmen, 50 km weit bis in den Westen. Werden sie es schaffen? Autorin Dorit Linke hat einen sehr intensiven und spannenden Jugendroman geschaffen. Wir sind mit Hanna und Andreas im Wasser und kämpfen gegen Wellen und Erschöpfung und sehen das rettende Ufer herbei. In Rückblenden erfahren wir etwas über ihr Leben in der DDR. Ich habe viel Neues gelernt, habe viel über den Ablauf in der DDR gelernt, über das Leben der Jugendlichen, ihre Träume und Hoffnungen und über die Steinen, die ihnen in den Weg gelegt werden. Aber vor Allem habe ich mit gezittert mit den Beiden bei ihrer Flucht. Ein Buch was mich mitgenommen hat und wahrscheinlich lange nicht loslassen wird.