Im Tal

Im Tal

Taschenbuch
4.09

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Beschreibung

Von einem einfachen Mann, der um sein Leben kämpft und doch nicht gewinnen kann.

Im Sommer 1897 erblickt Anton Rosser auf einem abgelegenen Hof in der Fränkischen Schweiz das Licht der Welt – ein dunkles Licht mit schwarzen Schatten, die ihn sein Leben lang begleiten. Er lebt allein, bis ihn im Winter 1968 ein Wanderer auffindet, vornübergesunken an seinem Küchentisch, erfroren. Der Arzt bescheinigt einen natürlichen Tod, und doch bleiben Fragen.
»Im Tal« erzählt die Geschichte eines Mannes, der zeit seines Lebens um sein Leben kämpft, doch nicht gewinnen kann.

»Eine Wucht, der man nicht entkommt.« SZ

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
240
Preis
12.40 €

Autorenbeschreibung

Tommie Goerz ist gebürtiger Erlanger. Über Jahre machte er sich als mehrfach ausgezeichneter Krimiautor einen Namen. Auch sein literarisches Debüt »Im Tal« (2023) wurde von Publikum und Kritik begeistert aufgenommen. Goerz war Langzeitstudent, Hüttenwirt, Automatenwart und Schallplattenvertreter, Lehrbeauftragter, Almknecht, erfolgreicher Werber und mehr. Bis heute wohnt er in Erlangen.

Beiträge

6
Alle
4

Lesenswert

Ähnlich wie "Im Schnee" findet keine Dorfidylle statt, wo man welche vermuten könnte. Der Toni ist tot auf seinem verwahrlosten Hof gefunden worden und alle sind froh, dass der seltsame Alte weg ist. Aber was ist seine Geschichte? Eine die bewegt, eine die aufrütteln sollte... Seht die Menschen um euch herum.

5

Ich liebe es, wenn mir ein Buch in die Hände fällt, welches sich dann als ein kleiner Schatz erweist. Ich habe IM TAL wirklich genossen - Story und Schreibstil des Autoren waren genau auf meiner Wellenlänge. Toni (Anton) Rosser wird 1897 in einem Tal in der Fränkischen Schweiz geboren. Seine Kindheit ist geprägt von der Kaltherzigkeit und der Gewalt seines cholerischen und jähzornigen Vaters. Seine Mutter ist gestorben, als er erst vier Jahre alt war (wie man später erfährt bei einem tragischen Arbeitsunfall). Somit lebt er mit seinem Vater - und in ständiger Angst vor diesem - allein auf dem maroden Hof; jeder kindliche Fehler mündet in brutalen Bestrafungen durch seinen Vater. …Aber das Gewitter ist da. Steht in der Tür, schnauft, sieht sich um. Sieht, dass kein Holz da ist, hört die Stalltür drüben klappern, riecht die angebrannten Kartoffeln. Sieht den Toni am Fenster stehen, träumen. Und entlädt sich… Der einzige Mensch, der mit ihm ab und an redet, ist Marga, eine Nachbarin; doch auch sie muss sich vor Tonis Vater und seinen Gewaltausbrüchen in Acht nehmen. Toni erfährt von Marga die Umstände über den Tod seiner Mutter - sowie ein schreckliches Geheimnis, in welchem sein Vater eine Rolle spielt. Toni wächst heran, besucht die Schule, findet jedoch keinen Anschluss bei seinen Mitschülern, die ihn meiden, …»Mit dem geh ich nicht«, sagt er zu seiner Mutter, »der kommt ausm Tal«, und wartet, bis der Toni weg ist… Schließlich geht er bei einem Metzger in die Lehre - er übersteht das töten der Tiere, das Blut, die Innerreien dadurch, dass er sich ganz in sich zurück zieht; eine Methode, die ihm auch in der Schule schon geholfen hat. Nach einiger Zeit erlebt er jedoch eine böse Überraschung in Bezug auf seine Tätigkeit beim Metzger. Sein Leben gerät ein weiteres Mal ins Wanken - er beschließt, seinem Vater und dem brutalen Leben zu entfliehen. Er läuft weg und wird Soldat. Doch das Soldatenleben ist noch sehr viel brutaler - denn der erste Weltkrieg ist ausgebrochen und so durchlebt er die unmenschlichen Stellungs- und Grabenkämpfe an der Front. Doch er überlebt und kehrt zurück. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da es noch einige Wendungen gibt, die der Leser selbst erleben sollte. Nur soviel, er erfährt noch eine sehr unglückliche Liebe, in welcher die Tochter von Marga eine entscheidende Rolle spielt - und landet schließlich auch an der Front des zweiten Weltkrieges. Das Buch beginnt 1968 - mit dem Tod von Toni und es endet mit seinem Tod. …Toni Rosser stirbt im Februar neunzehnhundertachtundsechzig mit einundsiebzig Jahren. Die Umstände seines Todes scheinen klar, im Totenschein vermerkt der Arzt »Herzstillstand«, zu den Umstehenden sagt er »Altersschwäche, Unterernährung, Verwahrlosungszustand« und zuckt dazu mit den Schultern…. Dazwischen erzählt der Autor das Leben von Toni, beginnend mit seiner Kindheit. Und dies in so einer starken Konzentration von klaren Sätzen und kurzen Kapiteln. Der Leser begleitet Toni durch sein karges und brutales Leben, welches er zumeist einfach nicht versteht. Doch entwickelt sich hier kein das Leben hinterfragender Zweifler, sondern einfach ein Mensch, der schon zu früh zuviel Gewalt erlebt hat und dieser einfach nicht entkommt. Ein Leben geprägt von harter Arbeit, von Verzicht und Enttäuschung. Man leidet mit Toni, stolpert mit ihm über die Schlachtfelder des Krieges und seines gesamten Lebens - und sieht immer wieder, dass er nichts daran hätte ändern können; man hat in seiner Situation einfach nie einen andere Lösung für in parat. Mich hat das Buch sehr bewegt - und mir gleichzeitig sehr gut gefallen. Von mir gibt es 5/5 Sternen. Und eine Empfehlung geht raus an alle, denen nüchterne Lebensgeschichten aus dieser Zeitepoche gefallen. Wer Oliver Twist oder die Adaptation Demon Copperhead mochte - oder auch der Friedhofswärter (im selben Verlag erschienen), dem wird dieses Buch sicher gefallen.

5

Fränkisch knapp, ehrlich ergreifend, einsam düster

-Rezensionsexemplar- . Genre: Ein Roman, eine Geschichte über ein bewegendes Jahrzehnt mit einer wortkargen & missverstandenen Hauptfigur. . Setting: Toni wohnt im Tal, abseits vom Dorf. Wie ist dieser Alte, der wortkarg & traurig auf der Bank vor seiner spartanisch Hütte sitzt, so geworden?! Und warum ist er plötzlich Tod?! . Interessant, tragisch, nüchtern, fränkisch karg & doch ehrlich "herzlich" - eine Lebensgeschichte über eine ganze Generation & doch eines einzelnen. . Schnapp die deinen Kaffee & setz dich zu seiner Lebensgeschichte mit auf die Bank - es lohnt sich, versprochen.

Fränkisch knapp, ehrlich ergreifend, einsam düster
3

Das Leben eines einsamen Menschen, der vom gewalttätigen Vater über zwei Weltkriege bis zur unerwiderten Liebe alles an Schicksalsschlägen erduldet und nie sein Glück findet. Inwiefern das eine erstrebenswert zu erzählende Geschichte ist sei dahingestellt. Die Erzählweise ist nüchtern und bezieht viele Natur- und Hofbeobachtungen mit ein, das gibt etwas tröstliche Beständigkeit und lässt ein Menschenleben umso vergänglicher wirken.

4

Mir fällt eine Rezension zu diesem Buch sehr schwer. Es hat mir gefallen. Wobei die Geschichte an sich nichts ist, das einem gefallen kann.... Aber es hat mich gefesselt und ich wollte wissen wie alles zuende geht. Der Autor hat alles richtig gemacht und einen tollen Roman verfasst. Lesenswert auf jeden Fall!

5

Uff, das Buch ist hart. Tommie Goerz erzählt die spannende und tragische Geschichte eines Mannes, der nur schlechtes im Leben erlebt hat. Sein Leben ist von Gewalt gezeichnet, einer Gewalt, der er nicht entfliehen kann. Ich frage mich, ob es ihm heutzutage besser ergangen wäre. Tonis Schicksal ist zwar erfunden, trotzdem gab es wahrscheinlich tausende Menschen in den deutschen Provinzen, denen es ähnlich ging. Zum Glück sind solche Zeiten vorbei

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