Ich, Helena von Troja: Roman
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Es fällt mir sehr schwer, dieses Buch zu bewerten…
Ich habe mich mehr durch das Buch gequält, als dass ich es genossen habe. Erzählt wird die Geschichte der schönen Helena – wie der Titel bereits andeutet – aus ihrer Perspektive. Da der Trojanische Krieg allgemein bekannt ist, weiß man bereits, wie die Geschichte verlaufen wird und welches Schicksal die einzelnen Figuren erwartet. Zusammenfassend lässt sich das Buch folgendermaßen beschreiben: Auf den ersten etwa 50 Seiten wird Helena als Kind geschildert. Sie beklagt ihre „schlimme“ Kindheit – so schlimm, wie eine Kindheit als Prinzessin eben sein kann. Sie durfte den Palast nicht verlassen, damit niemand ihre Schönheit zu Gesicht bekommt. Später heiratet sie Menelaos, und die nächsten hundert Seiten drehen sich vor allem darum, wie schlecht der Sex mit ihm ist und wie wenig Leidenschaft die Ehe der beiden prägt. Dann lernt sie Paris kennen, flieht mit ihm, und von da an dreht sich alles darum, wie gut der junge Trojaner im Bett ist. Das fand ich anstrengend. Auch die späteren Kriegshandlungen konnten mich nicht wirklich fesseln. Im Großen und Ganzen geht es darum, wie ungerecht Helena sich behandelt fühlt, wie sie unablässig jammert und gleichzeitig Paris anhimmelt. Die letzten 150 Seiten waren dann wider Erwarten doch recht spannend zu lesen. Hier wird der Fall Trojas geschildert, das Schicksal der Familie von Priamos (dem König von Troja) sowie Helenas weiterer Lebensweg. Allerdings ist dieser Abschnitt von vielen Zeitsprüngen geprägt, was sicherlich Geschmackssache ist. Der Roman findet ein versöhnliches Ende für alle Figuren. Mit Helena als Hauptfigur bin ich persönlich nicht warm geworden. Ich fand sie anstrengend und konnte viele ihrer Handlungen und Gedankengänge nicht nachvollziehen. Nichtsdestotrotz muss man anerkennen, was die Autorin mit diesem Werk geschaffen hat. Es ist nicht bewiesen, ob Gestalten wie Helena, Menelaos, Paris, Hektor oder Achilles wirklich existiert haben – oder ob es eine Stadt namens Troja und einen Krieg gab. All dies authentisch darzustellen und in einen historisch korrekten Rahmen zu fassen, basierend auf Legenden und Schriften, die erst lange nach dem Trojanischen Krieg entstanden, ist eine große Herausforderung. Ebenso beeindruckend ist die Rekonstruktion des Alltagslebens vor 2400 Jahren und die sprachliche Gestaltung: heroisch, aber dennoch verständlich. Ich würde das Buch Leser:innen empfehlen, die sich entweder sehr für Troja interessieren oder weibliche Hauptcharaktere mögen, die nicht unbedingt feministisch geprägt sind.
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Es fällt mir sehr schwer, dieses Buch zu bewerten…
Ich habe mich mehr durch das Buch gequält, als dass ich es genossen habe. Erzählt wird die Geschichte der schönen Helena – wie der Titel bereits andeutet – aus ihrer Perspektive. Da der Trojanische Krieg allgemein bekannt ist, weiß man bereits, wie die Geschichte verlaufen wird und welches Schicksal die einzelnen Figuren erwartet. Zusammenfassend lässt sich das Buch folgendermaßen beschreiben: Auf den ersten etwa 50 Seiten wird Helena als Kind geschildert. Sie beklagt ihre „schlimme“ Kindheit – so schlimm, wie eine Kindheit als Prinzessin eben sein kann. Sie durfte den Palast nicht verlassen, damit niemand ihre Schönheit zu Gesicht bekommt. Später heiratet sie Menelaos, und die nächsten hundert Seiten drehen sich vor allem darum, wie schlecht der Sex mit ihm ist und wie wenig Leidenschaft die Ehe der beiden prägt. Dann lernt sie Paris kennen, flieht mit ihm, und von da an dreht sich alles darum, wie gut der junge Trojaner im Bett ist. Das fand ich anstrengend. Auch die späteren Kriegshandlungen konnten mich nicht wirklich fesseln. Im Großen und Ganzen geht es darum, wie ungerecht Helena sich behandelt fühlt, wie sie unablässig jammert und gleichzeitig Paris anhimmelt. Die letzten 150 Seiten waren dann wider Erwarten doch recht spannend zu lesen. Hier wird der Fall Trojas geschildert, das Schicksal der Familie von Priamos (dem König von Troja) sowie Helenas weiterer Lebensweg. Allerdings ist dieser Abschnitt von vielen Zeitsprüngen geprägt, was sicherlich Geschmackssache ist. Der Roman findet ein versöhnliches Ende für alle Figuren. Mit Helena als Hauptfigur bin ich persönlich nicht warm geworden. Ich fand sie anstrengend und konnte viele ihrer Handlungen und Gedankengänge nicht nachvollziehen. Nichtsdestotrotz muss man anerkennen, was die Autorin mit diesem Werk geschaffen hat. Es ist nicht bewiesen, ob Gestalten wie Helena, Menelaos, Paris, Hektor oder Achilles wirklich existiert haben – oder ob es eine Stadt namens Troja und einen Krieg gab. All dies authentisch darzustellen und in einen historisch korrekten Rahmen zu fassen, basierend auf Legenden und Schriften, die erst lange nach dem Trojanischen Krieg entstanden, ist eine große Herausforderung. Ebenso beeindruckend ist die Rekonstruktion des Alltagslebens vor 2400 Jahren und die sprachliche Gestaltung: heroisch, aber dennoch verständlich. Ich würde das Buch Leser:innen empfehlen, die sich entweder sehr für Troja interessieren oder weibliche Hauptcharaktere mögen, die nicht unbedingt feministisch geprägt sind.