Ich bin Dynamit
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sue Prideaux, 1946 geboren, studierte Kunst, arbeitete in Florenz, Paris und London als Kunsthistorikerin, ist heute als Schriftstellerin tätig und lebt vorwiegend in Norwegen. Für ihre Biographien über Edvard Munch und August Strindberg wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihre Nietzsche-Biographie stand auf der Bestsellerliste der New York Times.
Beiträge
Lange nicht mehr so schnell ein Buch gelesen, es liest sich wie ein Roman. Anders als Lou Salomes oder Rüdiger Safranskis Nietzsche-Biographie, die ihren Schwerpunkt auf dem Inhalt von Nietzsches Schriften legen, zeichnet dieses Buch ein lebendiges Bild von Nietzsches Lebenswandel. Und das ist gut. Denn gerade in der inhaltlichen Aufarbeitung und Deutung der Werke liegt die Schwäche dieser Biographie. Zwar missdeutet die Autorin selten etwas, aber trifft doch selten den wirklichen Kern eines Werks. Auch findet (zum Glück wohl) kaum eine Gesamtdeutung von Nietzsches Denken statt, mal von der Betonung Nietzsches als Philosophen des „Vielleicht“ abgesehen und einigen etwas pathetischen Schlussbemerkungen zum Ende des Buches. Über die persönlichen und alltäglichen Hintergründe, die dem Entstehen der unterschiedlichen Schriften zugrunde liegen, konnte ich viel Neues lernen. Insbesondere das Verhältnis zu Wagner und Lou Salome wird sehr eindringlich beschrieben. Kritisch äußert sich die Autorin so gut wie nie gegenüber Nietzsche, viele besonders kontroverse Aussagen werden gar nicht erwähnt. Im Ganzen verfolgt die Autorin aber eine gute Intention, indem sie an der weiterhin benötigten Lösung von Nietzsches Denken aus dem Nazi-Sumpf arbeitet, in den Nietzsches Schwester ihren Bruder in jahrelanger Arbeit gebracht hat. (Nur ein kleiner Fehler ist mir aufgefallen (ca. Seite 466), wenn sie die Figur des Verrückten mit der Laterne im Zarathustra verortet, obwohl es sich dabei um den Tollen Menschen (Nr. 125) aus der Fröhlichen Wissenschaft handelt) Dieses Werk ist philosophisch dünn, aber in der Beschreibung des Lebenswandels Nietzsches so reich und farbenfroh wie vermutlich keine andere Biographie.
Eine spannend geschriebene Biografie mit gelungenen Zusammenfassungen der wichtigsten Gedanken Nietzsches. Leider fällt das Quellenverzeichnis relativ mager aus. Viele Thesen bleiben so unbelegt und werden somit zu Postulaten. Elisabeth Nietzsche als Quelle ist auch eher gewagt, zumal im Buch später deren Unzuverlässigkeit betont wird. Das ist der Hauptgrund für meinen Abzug in der Bewertung. Der Schreibstil ist leicht verständlich und eher einfach gehalten. Die Aphorismen-Auswahl am Schluss eine schöne Idee für Nietzsche-Anfänger*innen. Dem Buch eilte der Ruf voraus, besonders viele unbekannte Einblicke in Nietzsches Leben zu liefern. Das ist teilweise der Fall, aber durch die mangelhaften Nachweise dann auch wieder fast spekulativ. Begeistern konnte es mich nicht, aber als Einstieg und zur Unterhaltung ist es auf jeden Fall sehr gut geeignet.
Ich lese gerne auch mal Biografien, und das Leben Nietzsches ist auf jeden Fall Wert erzählt zu werden. Mir persönlich war das Ganze aber zu detailliert und die Autorin hat sich meiner Meinung nach viel zu sehr an diesen kleinen Episoden festgehalten. Für mich war das zu viel und ich habe das Buch letztendlich abgebrochen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Sue Prideaux, 1946 geboren, studierte Kunst, arbeitete in Florenz, Paris und London als Kunsthistorikerin, ist heute als Schriftstellerin tätig und lebt vorwiegend in Norwegen. Für ihre Biographien über Edvard Munch und August Strindberg wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihre Nietzsche-Biographie stand auf der Bestsellerliste der New York Times.
Beiträge
Lange nicht mehr so schnell ein Buch gelesen, es liest sich wie ein Roman. Anders als Lou Salomes oder Rüdiger Safranskis Nietzsche-Biographie, die ihren Schwerpunkt auf dem Inhalt von Nietzsches Schriften legen, zeichnet dieses Buch ein lebendiges Bild von Nietzsches Lebenswandel. Und das ist gut. Denn gerade in der inhaltlichen Aufarbeitung und Deutung der Werke liegt die Schwäche dieser Biographie. Zwar missdeutet die Autorin selten etwas, aber trifft doch selten den wirklichen Kern eines Werks. Auch findet (zum Glück wohl) kaum eine Gesamtdeutung von Nietzsches Denken statt, mal von der Betonung Nietzsches als Philosophen des „Vielleicht“ abgesehen und einigen etwas pathetischen Schlussbemerkungen zum Ende des Buches. Über die persönlichen und alltäglichen Hintergründe, die dem Entstehen der unterschiedlichen Schriften zugrunde liegen, konnte ich viel Neues lernen. Insbesondere das Verhältnis zu Wagner und Lou Salome wird sehr eindringlich beschrieben. Kritisch äußert sich die Autorin so gut wie nie gegenüber Nietzsche, viele besonders kontroverse Aussagen werden gar nicht erwähnt. Im Ganzen verfolgt die Autorin aber eine gute Intention, indem sie an der weiterhin benötigten Lösung von Nietzsches Denken aus dem Nazi-Sumpf arbeitet, in den Nietzsches Schwester ihren Bruder in jahrelanger Arbeit gebracht hat. (Nur ein kleiner Fehler ist mir aufgefallen (ca. Seite 466), wenn sie die Figur des Verrückten mit der Laterne im Zarathustra verortet, obwohl es sich dabei um den Tollen Menschen (Nr. 125) aus der Fröhlichen Wissenschaft handelt) Dieses Werk ist philosophisch dünn, aber in der Beschreibung des Lebenswandels Nietzsches so reich und farbenfroh wie vermutlich keine andere Biographie.
Eine spannend geschriebene Biografie mit gelungenen Zusammenfassungen der wichtigsten Gedanken Nietzsches. Leider fällt das Quellenverzeichnis relativ mager aus. Viele Thesen bleiben so unbelegt und werden somit zu Postulaten. Elisabeth Nietzsche als Quelle ist auch eher gewagt, zumal im Buch später deren Unzuverlässigkeit betont wird. Das ist der Hauptgrund für meinen Abzug in der Bewertung. Der Schreibstil ist leicht verständlich und eher einfach gehalten. Die Aphorismen-Auswahl am Schluss eine schöne Idee für Nietzsche-Anfänger*innen. Dem Buch eilte der Ruf voraus, besonders viele unbekannte Einblicke in Nietzsches Leben zu liefern. Das ist teilweise der Fall, aber durch die mangelhaften Nachweise dann auch wieder fast spekulativ. Begeistern konnte es mich nicht, aber als Einstieg und zur Unterhaltung ist es auf jeden Fall sehr gut geeignet.
Ich lese gerne auch mal Biografien, und das Leben Nietzsches ist auf jeden Fall Wert erzählt zu werden. Mir persönlich war das Ganze aber zu detailliert und die Autorin hat sich meiner Meinung nach viel zu sehr an diesen kleinen Episoden festgehalten. Für mich war das zu viel und ich habe das Buch letztendlich abgebrochen.