Hyazinthenschwestern

Hyazinthenschwestern

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Eine melodramatische Familiengeschichte um die 5 Sonntag-Schwestern!

Wer geheimnisvolle Familiengeschichten in einem historischen Setting liebt ist mit dem Roman „Hyazinthenschwestern“ von Rebekka Eder gut bedient. In ihrem Buch geht es um Liebe, Leidenschaft, Missverständnisse, Vorwürfe, Schuldgefühle, Zerwürfnisse, Ungesagtes und die Märzrevolution im Jahr 1848, die die Schicksale der fünf Sonntag-Schwestern beeinflussen, die auf einem Vorwerk in Boxhagen vor den Toren Berlins leben. Der Tod ihres Bruders Heinrich und die Aufteilung des Gutes, auf dem die Familie schon seit Generationen eine Hyazinthenzucht betrieben hat, entzweit die Geschwister und tiefe Kluften haben sich zwischen ihnen aufgebaut. Erst das unvorhersehbare Erscheinen von Kasimir, einem rebellischen Aufrührer, der die Französische Bewegung in Berlin unterstützt und sich zu seiner eigenen Sicherheit in Boxhagen versteckt, bringt langsam eine Lawine ins Rollen, die Alba, Amalie, Ludmilla, Ottilie und Clara zwingt sich mit ihrer Vergangenheit und ihren Problemen auseinanderzusetzten. Mich hat das wunderschöne Cover und der vielversprechende Klappentext sofort angesprochen und ich war neugierig darauf, was hinter dem Familienzerwürfnis steckt und welche Geheimnisse im Laufe der Zeit aufgedeckt werden. Rebekka Eders Schreibstil ist leicht zu lesen und die sehr detailreichen und bildhaften Beschreibungen haben sofort mein Kopfkino angeschmissen. Ungewöhnlich fand ich die Botschaften zwischen den Schwestern, die in der Sprache von Blumen erfolgten, hinter denen bestimmte Aussagen steckten. Ich fand die Idee originell, aber es war mir gerade am Anfang ein bisschen zu viel des Guten. Die Geschichte wird in der Ich-Form von Alba erzählt, die in der Gegenwart spielt und bei der immer wieder Rückblicke auf die Geschehnisse 13 Jahre zuvor erfolgten. Sie ist diejenige, die am meisten unter dem Schweigen und den Schuldvorwürfen ihrer Familie leidet, im Laufe der Zeit immer mehr an Selbstbewusstsein gewinnt, endlich weiß was sie will, dafür kämpft und keine Konfrontation scheut. Abwechslungsreich fand ich die immer mal wieder eingeschobenen Erzählparts von Kasimir, bei denen ich mich gerade zu Beginn gefragt habe, in welchem Zusammenhang diese Szenen mit der Geschichte der 5 Sonntag-Schwestern stehen. Der Start ins Buch war ruhig und ideal um die Charaktere und ihre Eigenschaften mit all ihren Ecken und Kanten kennenzulernen, die Rebekka Eder sehr gut zur Geltung gebracht hat. Ab dem zweiten Drittel kam langsam ein bisschen mehr Dynamik in die Geschichte, da Geschehnisse die Charaktere zum Handeln zwingen und die noch unüberbrückbaren Hürden durch Gefühlsausbrüche zu bröckeln beginnen. Im letzten Drittel des Buches wird es richtig melodramatisch und spannend, was die politische Entwicklung in Berlin und die Geschehnisse rund um die Schwestern betrifft. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Kampf- und Aufruhrszenen in Berlin hatten richtiges Kinoflair. Richtig spannend fand ich es auch, wie zum Ende hin die Wahrheit durch einen Brief ans Licht kommt, der Kreis sich schließt, alle ungeklärten Fragen aufgelöst werden und ein wunderbarer und zufriedenstellender Abschluss für alle Charaktere gefunden wurde. Mein Fazit: „Hyazinthenschwestern“ war für mich ein unterhaltsamer und abwechslungsreicher Roman, für den ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche und 4 Sterne vergebe.

Eine melodramatische Familiengeschichte um die 5 Sonntag-Schwestern!
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Super recherchiert aber nicht perfekt

Story: Berlin, 1848: Duftende Hyazinthenfelder, so weit das Auge reicht – die Ländereien der fünf Sonntag-Schwestern. Früher waren sie unzertrennlich, doch seit dem Tod ihres Bruders Heinrich steht ein dunkles Geheimnis zwischen ihnen. Bis eines Morgens ein Fremder in ihrem Blumenbeet liegt, der vorgibt, der neue Gärtner zu sein. Hals über Kopf verliebt sie sich in ihn, ohne zu ahnen, dass in seiner Brust das Herz eines Revolutionärs schlägt. Ihre Liebe verändert Albas Blick auf die Welt und sie kämpft für eine bessere Zukunft und stellt sich gleichzeitig der düsteren Vergangenheit ihrer Familie. Meinung: Der neue historische Roman von Rebekka Eder - musste ich einfach lesen und was soll ich sagen? Für mich wieder ein gutes Buch, auch wenn ich hier und da einen Kritikpunkt habe. Der Aufbau der Geschichte zum Beispiel war mir dann doch etwas zu geheimnisvoll. Ich wollte unbedingt mehr wissen und wollte, dass die Schwestern einfach mal miteinander reden. Was ist damals passiert, wieso sind sie so zerstritten, wieso ist der Bruder gestorben. Man bekommt beim Lesen zwar immer wieder Häppchen serviert, aber irgendwie war mir das in der ersten Hälfte etwas zu wenig, weshalb ich sie als etwas schleppend empfunden habe - obwohl die Neugierde geweckt wurde. Aber das wird wieder wett gemacht. Zum einen hat die Autorin unfassbar tolle Recherchearbeit geleistet, die Sprache der Blumen, Boxhagen und das Berlin zur Zeit der Märzrevolution wurden packend und spannend inszeniert. Auch die Charaktere waren wurdebar gezeichnet, auch wenn ich dem ein oder anderen noch etwas mehr Seiten gewünscht hätte. Das große Geheimnis - wobei, eher Geheimnisse - welche im späteren Verlauf gelüftet werden, haben mich mitgerissen und fast sprachlos zurückgelassen. Erzählicherisch für meinen Geschmack ganz großes Kino. Also: Ein toll recherchierter historischer Roman mit ein paar kleinen Problemen in der ersten Hälfte, über die ich dank wunderbaren Charakteren, tollem Schreibstil und einer spannenden zweiten Hälfte aber gern hinwegsehe.

Super recherchiert aber nicht perfekt
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Einst vereinte die Liebe zu den Blumen, vor allem zu den Hyazinthen die Sonntag-Geschwister. Doch nach dem Tod der Eltern und des ältesten Bruders Heinrich hat sich das Verhältnis der 5 Schwestern verändert. Ein dunkles Geheimnis scheint zwischen den Schwestern zu stehen. Vor allem Alba leidet sehr unter dem großen Streit. Sie vergräbt sich in der Arbeit auf dem Feld und versteckt sich in ihrem Gewächshaus. Doch als eines Tages ein Fremder in Boxhagen auftaucht, der vorgibt, der neue Gärtner zu sein. Alba fühlt sich seltsam zu ihm hingezogen, doch weiß sie ihre Gefühle nicht recht einzuordnen. Als der geheimnisvolle Gärtner verschwindet und der Streit mit den Schwestern eskaliert folgt Alba ihm nach Berlin und lernt endlich ihre Mauern einzureißen und das Leben von einer ganz anderen Seite kennen... Doch auf Boxhagen kommen noch stürmischere Zeiten zu. Fazit: Der Roman war die erste Geschichte, die ich von der Autorin gelesen habe. Das historische Setting hat mir sehr gut gefallen, da ich mich auch noch nie mit der Zeit um die Märzrevolution in der Region um Berlin beschäftigt habe. Das dunkle Geheimnis, dass spürbar die ganze Zeit über der Geschichte hing, hat beim Lesen die Spannung sehr gut aufrecht gehalten. Die Schreibweise der Autorin war sehr gut zu lesen, jedoch haben die ständigen Sprünge zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit und den Erzählformen der einzelnen Figuren sehr erschwert. Das hat auch dazu geführt, dass man der Geschichte stellenweise nur schwer folgen konnte. Schade finde ich es auch, dass man nicht alle Schwestern etwas näher kennenlernt.

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Inhaltlich spielt die Handlung zur Zeit der Märzrevolution in Berlin um 1848, während es parallel dazu auch nach Boxhagen geht, wo früher die Familie Sonntag mit ihrem Sohn und 5 Töchtern gelebt hat, landschaftlich schön, idyllisch und vom Duft der Blumen umgeben. Die Revolution in Frankreich war Vorreiter für die Aufstände in Berlin, um die Monarchie zu zwingen, abzudanken und mehr Rechte für die unterdrückten und oft in Armut lebenden Bürger durchzusetzen. Dieser Bewegung schließt sich auch Kasimir Nebel an, der am eigenen Leib erfahren musste, was es heißt, arm zu sein. Auf der Flucht gelangt er nach Boxhagen und begegnet dort den Schwestern Clara, Ludmila, Ottilie, Amalie und Alba. Doch das Verhältnis zwischen den Frauen ist angespannt, ein dunkles Familiengeheimnis mit tragischen Folgen haben einen Keil in die früheren engen Familienbande getrieben, sie reden kaum noch miteinander. Während Alba in der Zucht der Blumen aufgeht, sich liebevoll um die Hyazinthenfelder kümmert, denken die anderen Geschwister an den Verkauf an den unangenehmen Vetter Anton Fuchs. Albas Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt, zusätzlich erhält man in Rückblicken und der Beobachterperspektive auch über andere Personen nach und nach mehr Einblick in all die Geschehnisse von damals, aber auch in der Gegenwart. Insgesamt ist es ein etwas düsterer Roman, die Geheimnisse und Geschehnisse belasten alle, dennoch scheint eine Aussprache nicht möglich, die Schuld wird auf Alba abgeschoben, die notgedrungenen Begegnungen zwischen ihnen sind belastend, so dass sie sich vollkommen zurückgezogen hat und immer schweigsamer wird. Nur Kasimir schafft es, durch seine Liebe zu Büchern, in die Sprache der Blumen einzutauchen und nach und nach hinter die Kulissen blicken zu können. Doch was er entdeckt, ist schockierend. Ich musste mich an die vielen Perspektiven, auftretenden Persönlichkeiten und Abläufe erst gewöhnen, auch die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Manchmal wird man schon etwas ungeduldig, weil sich die Handlung ziemlich in die Länge zieht, immer nur Andeutungen fallen, bis fast zum Schluss alles aufgelöst wird. Die Art und Verhaltensweise ist streckenweise sehr unverständlich, bedrückend und teilweise auch etwas unheimlich. Einblicke in die Blumenwelt, die Sprache der Blumen zu erhalten hat es aber immer wieder etwas aufgelockert, auch wenn die Botschaften teilweise auch andere Bedeutungen haben und zu einigen Missverständnissen führen. So richtig fallen lassen konnte ich mich leider nicht ganz, dafür waren die Charaktere durch ihr Verhalten ziemlich unnahbar, kurios und der Umgang miteinander befremdlich. Es fehlte etwas Heiterkeit, denn zu dieser trostlosen, dunklen Stimmung in Boxhagen erlebt man dann die Aufstände mit Barrikaden und hartem Durchgreifen der kaiserlichen Soldaten. Historisch gut recherchiert, mir aber insgesamt einfach zu trüb, traurig und sehr dramatisch. Ich konnte manches auch einfach nicht nachvollziehen. Im Nachwort geht die Autorin auf ihre Recherchen und die Erklärung für Fiktion und Realität noch näher ein. Insgesamt also keine leichte, lockere Geschichte, man muss wirklich in der passenden Stimmung für diese Erzählung sein, die aber schöne Einblicke in die Blumensprache und Hintergründe der Hyazinthen liefert und auch einiges an politischen Abläufen verknüpft. Bedingte Leseempfehlung von mir, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

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5

Spannende Geschichte mit düsteren Momenten und politischem Hintergrund

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Die Geschichte spielt in der Zeit der Märzrevolution(1848)und die Handlung findet insbesondere in Boxhagen statt, stellenweise aber auch in Berlin. Alba und ihre Schwestern haben eine schwierige Beziehung miteinander und gehen sich teilweise aus dem Weg, jedoch weiß man nicht wirklich was passiert ist und wieso die Beziehung der Schwestern entzweit ist. Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Alba erzählt, die ihre Hyazinthenfelder liebt im Gegensatz zu ihren Schwestern, die die Felder gerne an ihren Vetter verkaufen möchten. Dementsprechend ist der Streit zwischen den Schwestern vorprogrammiert und es wird im Laufe der Geschichte immer deutlicher wie sehr die Schwestern Alba verachten und ihr für bestimmte Geschehnisse die Schuld geben. Es wird sehr schnell klar, dass es düstere Geheimnisse in dieser Familie geben muss, jedoch hat sich die Handlung ellenlang gezogen, es gab lediglich nur die eine oder andere Andeutung, sodass man kaum nachvollziehen konnte, was da eigentlich passiert ist. Es hat einfach zu lange gedauert, was dann gestreckt wurde mit Passagen über die Blumensprache und die Bedeutung der Blumen, was eigentlich ganz schön und nett gewesen ist, mich jetzt aber nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Das hat mich frustriert. Unter anderem haben die unnahbaren Charaktere es einem auch nicht einfacher gemacht und so konnte ich gar nicht nachempfinden, was diese eigentlich fühlen oder durchmachen. Lobenswert ist das Nachwort gewesen, da die Geschichte teilweise auf wahre Begebenheiten beruhen, was wirklich interessant gewesen ist. Für mich persönlich ist dies nicht gewesen und ich würde es auch nicht zwingend weiterempfehlen.

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Zum Ende hin nimmt es dann doch endlich Fahrt auf... Leider bis dahin eher ein sehr zögerliches plätschert

Zum Ende hin nimmt es dann doch endlich Fahrt auf... Leider bis dahin eher ein sehr zögerliches plätschert
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