He Who Drowned the World (Der strahlende Kaiser II)
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Beiträge
Gewinn und Verlust, Verrat und Liebe, Leid und Tod - „He Who Drowned The World“ ist ein durchweg düsteres, jedoch unfassbar packendes Buch!
Zhus Verlangen nach Macht ist noch nicht gestillt. Sie hat sich selbst akzeptiert, ihr Schicksal beansprucht und lässt sich nun nicht mehr in irgendwelche gesellschaftlichen Normen zwingen. Sie sinkt weiter in ihre Skrupellosigkeit und ihr unaufhaltsames Verlangen hinein. Mit dem Eunuchengeneral Ouyang, dem Beamten Wang Baoxiang und vielen weiteren Charakteren erhält man als Leser aufgefächerte Perspektiven auf den Verlauf der Geschichte. Jede einzelne dieser Figuren ist von unterschiedlichen Motiven angetrieben, alle genährt durch Leid und Grausamkeit. Im Lauf des Buches treten immer mehr Akteure - Verbündete und Gegenspieler - auf dieses komplexe, politische Schachbrett und nehmen an diesem Kampf um den Kaiserthron teil. Charaktere, von denen ich nach dem ersten Band nichts mehr erwartet habe, tun sich nun groß hervor. Mich hat Band 2 noch mehr in Bann gezogen als „She Who Became The Sun“ und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen! Ein wirklicher gelungener Abschluss der Dilogie und von Zhu, die sich als einzigartige Protagonistin herausgestellt hat.
𝐇𝐞 𝐰𝐡𝐨 𝐝𝐫𝐨𝐰𝐧𝐞𝐝 𝐭𝐡𝐞 𝐰𝐨𝐫𝐥𝐝 ist Band 2 in der Dilogie 𝔻𝕖𝕣 𝕊𝕥𝕣𝕒𝕙𝕝𝕖𝕟𝕕𝕖 𝕂𝕒𝕚𝕤𝕖𝕣. Zur Erinnerung, Band 1 war 𝙎𝙝𝙚 𝙬𝙝𝙤 𝙗𝙚𝙘𝙖𝙢𝙚 𝙩𝙝𝙚 𝙨𝙪𝙣. She who became the Sun war für mich ein 4 Sterne Buch. Ich mochte es wirklich sehr. Es basiert auf einer chinesischen Legende am Vorabend des Aufstiegs der Ming Dynasty. Und im Zentrum der Geschichte stand Zhu Chongba, ein Mädchen, das als Junge verkleidet ihren Weg zur Macht geht. Im zweiten Band fallen wir mitten hinein in eine akute Bürgerkriegssituation. Wie auf einem Schachbrett werden die Figuren bewegt. In diesem Band fächern sich die Perspektiven weiter auf. Wir sehen Menschen, die alle von etwas getrieben werden und zum Teil unerbittlich ihrem Ziel entgegen gehen. Die Atmosphäre in diesem Buch ist bedrückend dunkel. Wir sehen Gewalt, Manipulation, Missbrauch, Gewissensfragen. Wir sehen Akteure scheitern, lieben, sterben betrügen. Das ist keine heitere Unterhaltung, sondern ein dunkles Portrait dessen, was Menschen einander antun. Ich feiere dieses Buch und ich feiere diese Dilogie. Es ist ganz klar Grim Dark mit einer dezent eingesetzten Magie. Für mich ein weiteres Highlight in diesem Jahr.

Zunächst zäh, dann aber gut
Nachdem ich vom ersten Band wirklich begeistert war und mich sehr auf die Fortsetzung gefreut habe, muss ich leider sagen, dass dieser Teil sehr zäh beim Lesen war. Die Handlung hat sich teilweise sehr lange gezogen und sich ein bisschen im Kreis gedreht. Zwischenzeitlich habe ich das Buch sogar erstmal zur Seite gelegt… Als ich es dann wieder in die Hand genommen habe und mich wieder versucht habe darauf einzulassen, wurde es dann aber nach einer Weile endlich gut. Ab dem letzten Drittel war ich dann wieder so in die Geschichte vertieft, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und in kürzester Zeit beendet habe.
„Wie konnte er in diesem Moment noch etwas anderes als Erleichterung empfinden? Doch auf seinem Gesicht lag unverkennbar der triumphierende Ausdruck eines Mannes, der sich das Äußerste abverlangt hatte - und zwar ohne Furcht, weil er gewusst hatte, dass er stark genug war, um durchzuhalten. Um zu überleben.“ Der Abschlussband der Dilogie um den Aufstieg der Ming-Dynastie war eine Wucht. Und ich schreibe nicht von einer kleinen Silvesterknallerexplosion - nein, dieser Roman, tief verwurzelt in der chinesischen und mongolischen Geschichte, kommt über euch wie ein Tsunami, verschlingt euch mit ungeahnter Wucht und spuckt euch durchnässt und verwirrt wieder aus, ein Bündel aus Emotionen Zhu hat nach ihrem eindrucksvollen Sieg das mongolische Herrscherhaus aus dem Süden Chinas vertrieben und herrscht nun als strahlender König. Doch sie will den Kaiserthron des Reiches Groß-Yuan. Nach dem tödlichen Verrat an Esen haben sowohl Ouyang, Esens Vertrauter, als auch sein jüngerer Bruder mit dem Tod zu kämpfen - und diese Abgründe waren für mich unglaublich fesselnd. Je näher sie - auf unterschiedlichen Wegen - der Kaiserstadt kommen, desto tiefer, desto unergründlicher werden diese Abgründe. Die zentrale Frage ist eigentlich, wie soll man weiterleben, wenn an den Händen das Blut von Menschen klebt, die man geliebt und mit denen man sein Leben geteilt hat. Und diese Frage hat Parker-Chan wirklich minutiös in seine Einzelteile zerlegt. So tief, wie sie in diese Thematik eindringt, blieb mir das Herz stehen. Kummer, Gram, Wut, Schmerz - ich habe alles mit ihnen durchlebt. Obwohl ich ihnen nie verzeihen kann, was sie im ersten Band getan haben. Aber mein Verständnis wuchs. Haben wir schon viele Szenen aus Ouyangs Sicht im ersten Buch erlebt, kommt nun noch die Perspektive von Wang Baoxiang hinzu - mit Abstand einer der spannendsten, widersprüchlichsten Charaktere im gesamten Buch und gleichzeitig auch ziemlich faszinierend. Welche Schläge haben ihn zu dem Menschen gemacht, der gegen seinen Bruder intrigieren kann? Sein Weg, sein Zweifel, seine Abgründe habe ich atemlos erkundet. Ich wollte ihn hassen. Es ist mir nicht gelungen. Genauso Ouyang mit seinem Hass, seinem Zwiespalt, seinem Schmerz, den er brauchte, um sich von seinem seelischen Schmerz abzulenken. Gegen diese beiden rückte Zhu beinahe ein wenig in den Hintergrund (keine Sorge, Parker-Chan stellt sie rechtzeitig wieder in den Vordergrund). Warum haben so zorn- und hassgeprägte Figuren für mich, die eigentlich den lieben Sidekicks und technikafinen Nerds ihr Herz schenkt, trotzdem so gut funktioniert. Parker-Chan schreibt sie wahrhaftig. Man kann jede ihrer grausamen Taten nachvollziehen. Ich bin jeden qualvollen Schritt mit ihnen gegangen - und das hat dieses Buch für mich zu so einem monumentalen Werk gemacht. Zudem wird in diesem Band genau wie im letzten mit der (sexuellen) Identität gespielt. Wer bin ich? Wer will ich sein und wie verhalte ich mich, dass man mich mit diesen Attributen wahrnimmt. Ein sehr spannender, gleichzeitig auch schockierender Aspekt des Romans. Außerdem hat mich der Hauch Phantastik in diesem Roman beeindruckt - die allgegenwärtigen Geister, die die Protagonisten heimgesucht haben. Das feurige Mandat, das in ihnen schlummerte. Genau das richtige Maß für einen Roman diesen Formates. Das Buch ist eine Studie der Abgründe der menschlichen Seele. Liebe, Hass, Schmerz, vermengt zu einer wilden Mischung, eingebettet in den Fall der mongolischen Herrschaft über China. Am Ende liegt das Urteil beim Leser - rechtfertigt das Ergebnis, das wir aus der Geschichte kennen, all die grausamen Taten?
Buch mit einigen starken Momenten, aber ist zwischendurch sehr zäh
Dieser Teil war meiner Meinung nach leider schwächer als sein Vorgänger. Wirklich spannend wurde es erst ab Seite 450, da hier endlich die meisten Handlungsstränge zusammengelaufen sind. Das Buch hatte zwischendurch definitiv starke Momente aber dennoch fühlte sich das Buch dazwischen sehr zäh an. Oftmals haben sich die Charaktere in ihren Entwicklungen auch im Kreis gedreht, was diesen Eindruck noch verstärkt hat. Hier wäre eine Kürzung bestimmter Teile definitiv angebracht gewesen.
Es lohnt sich am Anfang furchzuhalten
Enthält Spoiler: Zugegebenermaßen musste ich die ersten paar hundert Seiten etwas kämpfen, aber es hat sich am Ende doch gelohnt. Die Schicksale der Figuren entfalten sich nach und nach. Dabei kommt man nicht umhin sich zu fragen, ob der Preis den sie zahlen müssen, um ihre Ziele zu erreichen, nicht viel zu groß ist. Letztendlich erkennen die Charaktere dies erst, wenn es schon zu spät ist. Die Autorin lotet die Abgründe der menschlichen Seele gekonnt aus. Oft führen die Figuren den Untergang einer ner geliebten Person aktiv herbei, nur um dann festzustellen, dass sie sie geliebt haben und ein Leben ohne sie zur wahren Qual wird. Die Intensität mit der die Charaktere lieben und hassen kenne ich in dieser Form nur aus "Wuthering Heights".
Für das Buch habe ich fast einen Monat gebraucht, was bei mir eher selten vorkommt. Aber es ist leider oft sehr trocken, besser gesagt: Das Buch ist einfach Arbeit. Es ist keine luftig, lockere Geschichte und das ist auch voll ok, einfach weil mir die Dilogie insgesamt gut gefallen hat. Die Arbeit hat sich quasi gelohnt 😂 Ich mochte den Weg, den Zhu eingeschlagen hat und ihren starken Glauben an sich selbst. Vieles hat sie einfach nur durch ihren Willen erreicht und ich fand jede Entscheidung die sie traf und jeden Schritt den sie ging sehr beeindruckend. Das Buch ist ein Kriegs-Buch, es geht um verschiedene Herrscher die gegeneinander in die Schlacht ziehen, um ganz oben zu landen. Hin und wieder war es für mich etwas verwirrend, weil ich nicht mehr wusste wer zu wem gehört oder welches Heer wo stationiert ist. Es gab Intrigen und unerwartete Wendungen, es gab Mord und Totschlag (Yay!) und auch hin und wieder schöne emotionale Momente. Viele Charaktere sind mir nach und nach ans Herz gewachsen, auch wenn ich sie Anfangs gar nicht leiden konnte und einige von ihnen hat mir die Autorin wieder genommen (Was soll das??) 🥺 Insgesamt mochte ich beide Teile der Dilogie sehr gerne, kann aber verstehen wenn sie „zu viel Arbeit“ machen und manche damit nicht so gut zurecht kommen. Ich fand die Geschichte sehr interessant, einfach weil ich Bücher aus dem asiatischen Raum gerne lese, es eine Neuerzählung einer chinesischen Legende ist und wir hier eine starke Protagonistin haben. Band eins mochte ich jedoch ein bisschen mehr, vor allem weil Zhu dort eine viel größere Entwicklung durchläuft und neben Krieg-führen ein bisschen mehr passiert 😅

Teil 2 eines grausamen Kampfes um den Kaiserthron
Zhu hat es im ersten Teil geschafft strahlender König zu werden. Um ihr Schicksal zu erfüllen, muss sie aber auch den Kaiserthron erringen. Auf diesem Weg schlägt sie zahlreiche Schlachten um die anderen Thronanwärter zu besiegen. Wer auf viel Blut, Gewalt, Listen und epische Schlachten steht, findet hier ein gutes Buch. Mir war es ein wenig zu grausam. Das Ende hat mich allerdings überzeugt.
Noch besser als der erste Band!
Absolut fantastischer Abschluss der Duologie. So viele Mitspieler die Pläne gegeneinander schmieden, Intrigen und Politik - ich war immer wieder überrascht welche Wendungen die Story nahm! Hierbei gab es einige unvergessliche Charaktere, die von abgrundtief Böse bis Herzensgut reichten. Wirklich sehr zu empfehlen! Parker-Chan hat sich hier wirklich nicht zurück gehalten und die selbst die unschönsten Wahrheiten erzählt!
Beiträge
Gewinn und Verlust, Verrat und Liebe, Leid und Tod - „He Who Drowned The World“ ist ein durchweg düsteres, jedoch unfassbar packendes Buch!
Zhus Verlangen nach Macht ist noch nicht gestillt. Sie hat sich selbst akzeptiert, ihr Schicksal beansprucht und lässt sich nun nicht mehr in irgendwelche gesellschaftlichen Normen zwingen. Sie sinkt weiter in ihre Skrupellosigkeit und ihr unaufhaltsames Verlangen hinein. Mit dem Eunuchengeneral Ouyang, dem Beamten Wang Baoxiang und vielen weiteren Charakteren erhält man als Leser aufgefächerte Perspektiven auf den Verlauf der Geschichte. Jede einzelne dieser Figuren ist von unterschiedlichen Motiven angetrieben, alle genährt durch Leid und Grausamkeit. Im Lauf des Buches treten immer mehr Akteure - Verbündete und Gegenspieler - auf dieses komplexe, politische Schachbrett und nehmen an diesem Kampf um den Kaiserthron teil. Charaktere, von denen ich nach dem ersten Band nichts mehr erwartet habe, tun sich nun groß hervor. Mich hat Band 2 noch mehr in Bann gezogen als „She Who Became The Sun“ und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen! Ein wirklicher gelungener Abschluss der Dilogie und von Zhu, die sich als einzigartige Protagonistin herausgestellt hat.
𝐇𝐞 𝐰𝐡𝐨 𝐝𝐫𝐨𝐰𝐧𝐞𝐝 𝐭𝐡𝐞 𝐰𝐨𝐫𝐥𝐝 ist Band 2 in der Dilogie 𝔻𝕖𝕣 𝕊𝕥𝕣𝕒𝕙𝕝𝕖𝕟𝕕𝕖 𝕂𝕒𝕚𝕤𝕖𝕣. Zur Erinnerung, Band 1 war 𝙎𝙝𝙚 𝙬𝙝𝙤 𝙗𝙚𝙘𝙖𝙢𝙚 𝙩𝙝𝙚 𝙨𝙪𝙣. She who became the Sun war für mich ein 4 Sterne Buch. Ich mochte es wirklich sehr. Es basiert auf einer chinesischen Legende am Vorabend des Aufstiegs der Ming Dynasty. Und im Zentrum der Geschichte stand Zhu Chongba, ein Mädchen, das als Junge verkleidet ihren Weg zur Macht geht. Im zweiten Band fallen wir mitten hinein in eine akute Bürgerkriegssituation. Wie auf einem Schachbrett werden die Figuren bewegt. In diesem Band fächern sich die Perspektiven weiter auf. Wir sehen Menschen, die alle von etwas getrieben werden und zum Teil unerbittlich ihrem Ziel entgegen gehen. Die Atmosphäre in diesem Buch ist bedrückend dunkel. Wir sehen Gewalt, Manipulation, Missbrauch, Gewissensfragen. Wir sehen Akteure scheitern, lieben, sterben betrügen. Das ist keine heitere Unterhaltung, sondern ein dunkles Portrait dessen, was Menschen einander antun. Ich feiere dieses Buch und ich feiere diese Dilogie. Es ist ganz klar Grim Dark mit einer dezent eingesetzten Magie. Für mich ein weiteres Highlight in diesem Jahr.

Zunächst zäh, dann aber gut
Nachdem ich vom ersten Band wirklich begeistert war und mich sehr auf die Fortsetzung gefreut habe, muss ich leider sagen, dass dieser Teil sehr zäh beim Lesen war. Die Handlung hat sich teilweise sehr lange gezogen und sich ein bisschen im Kreis gedreht. Zwischenzeitlich habe ich das Buch sogar erstmal zur Seite gelegt… Als ich es dann wieder in die Hand genommen habe und mich wieder versucht habe darauf einzulassen, wurde es dann aber nach einer Weile endlich gut. Ab dem letzten Drittel war ich dann wieder so in die Geschichte vertieft, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und in kürzester Zeit beendet habe.
„Wie konnte er in diesem Moment noch etwas anderes als Erleichterung empfinden? Doch auf seinem Gesicht lag unverkennbar der triumphierende Ausdruck eines Mannes, der sich das Äußerste abverlangt hatte - und zwar ohne Furcht, weil er gewusst hatte, dass er stark genug war, um durchzuhalten. Um zu überleben.“ Der Abschlussband der Dilogie um den Aufstieg der Ming-Dynastie war eine Wucht. Und ich schreibe nicht von einer kleinen Silvesterknallerexplosion - nein, dieser Roman, tief verwurzelt in der chinesischen und mongolischen Geschichte, kommt über euch wie ein Tsunami, verschlingt euch mit ungeahnter Wucht und spuckt euch durchnässt und verwirrt wieder aus, ein Bündel aus Emotionen Zhu hat nach ihrem eindrucksvollen Sieg das mongolische Herrscherhaus aus dem Süden Chinas vertrieben und herrscht nun als strahlender König. Doch sie will den Kaiserthron des Reiches Groß-Yuan. Nach dem tödlichen Verrat an Esen haben sowohl Ouyang, Esens Vertrauter, als auch sein jüngerer Bruder mit dem Tod zu kämpfen - und diese Abgründe waren für mich unglaublich fesselnd. Je näher sie - auf unterschiedlichen Wegen - der Kaiserstadt kommen, desto tiefer, desto unergründlicher werden diese Abgründe. Die zentrale Frage ist eigentlich, wie soll man weiterleben, wenn an den Händen das Blut von Menschen klebt, die man geliebt und mit denen man sein Leben geteilt hat. Und diese Frage hat Parker-Chan wirklich minutiös in seine Einzelteile zerlegt. So tief, wie sie in diese Thematik eindringt, blieb mir das Herz stehen. Kummer, Gram, Wut, Schmerz - ich habe alles mit ihnen durchlebt. Obwohl ich ihnen nie verzeihen kann, was sie im ersten Band getan haben. Aber mein Verständnis wuchs. Haben wir schon viele Szenen aus Ouyangs Sicht im ersten Buch erlebt, kommt nun noch die Perspektive von Wang Baoxiang hinzu - mit Abstand einer der spannendsten, widersprüchlichsten Charaktere im gesamten Buch und gleichzeitig auch ziemlich faszinierend. Welche Schläge haben ihn zu dem Menschen gemacht, der gegen seinen Bruder intrigieren kann? Sein Weg, sein Zweifel, seine Abgründe habe ich atemlos erkundet. Ich wollte ihn hassen. Es ist mir nicht gelungen. Genauso Ouyang mit seinem Hass, seinem Zwiespalt, seinem Schmerz, den er brauchte, um sich von seinem seelischen Schmerz abzulenken. Gegen diese beiden rückte Zhu beinahe ein wenig in den Hintergrund (keine Sorge, Parker-Chan stellt sie rechtzeitig wieder in den Vordergrund). Warum haben so zorn- und hassgeprägte Figuren für mich, die eigentlich den lieben Sidekicks und technikafinen Nerds ihr Herz schenkt, trotzdem so gut funktioniert. Parker-Chan schreibt sie wahrhaftig. Man kann jede ihrer grausamen Taten nachvollziehen. Ich bin jeden qualvollen Schritt mit ihnen gegangen - und das hat dieses Buch für mich zu so einem monumentalen Werk gemacht. Zudem wird in diesem Band genau wie im letzten mit der (sexuellen) Identität gespielt. Wer bin ich? Wer will ich sein und wie verhalte ich mich, dass man mich mit diesen Attributen wahrnimmt. Ein sehr spannender, gleichzeitig auch schockierender Aspekt des Romans. Außerdem hat mich der Hauch Phantastik in diesem Roman beeindruckt - die allgegenwärtigen Geister, die die Protagonisten heimgesucht haben. Das feurige Mandat, das in ihnen schlummerte. Genau das richtige Maß für einen Roman diesen Formates. Das Buch ist eine Studie der Abgründe der menschlichen Seele. Liebe, Hass, Schmerz, vermengt zu einer wilden Mischung, eingebettet in den Fall der mongolischen Herrschaft über China. Am Ende liegt das Urteil beim Leser - rechtfertigt das Ergebnis, das wir aus der Geschichte kennen, all die grausamen Taten?
Buch mit einigen starken Momenten, aber ist zwischendurch sehr zäh
Dieser Teil war meiner Meinung nach leider schwächer als sein Vorgänger. Wirklich spannend wurde es erst ab Seite 450, da hier endlich die meisten Handlungsstränge zusammengelaufen sind. Das Buch hatte zwischendurch definitiv starke Momente aber dennoch fühlte sich das Buch dazwischen sehr zäh an. Oftmals haben sich die Charaktere in ihren Entwicklungen auch im Kreis gedreht, was diesen Eindruck noch verstärkt hat. Hier wäre eine Kürzung bestimmter Teile definitiv angebracht gewesen.
Es lohnt sich am Anfang furchzuhalten
Enthält Spoiler: Zugegebenermaßen musste ich die ersten paar hundert Seiten etwas kämpfen, aber es hat sich am Ende doch gelohnt. Die Schicksale der Figuren entfalten sich nach und nach. Dabei kommt man nicht umhin sich zu fragen, ob der Preis den sie zahlen müssen, um ihre Ziele zu erreichen, nicht viel zu groß ist. Letztendlich erkennen die Charaktere dies erst, wenn es schon zu spät ist. Die Autorin lotet die Abgründe der menschlichen Seele gekonnt aus. Oft führen die Figuren den Untergang einer ner geliebten Person aktiv herbei, nur um dann festzustellen, dass sie sie geliebt haben und ein Leben ohne sie zur wahren Qual wird. Die Intensität mit der die Charaktere lieben und hassen kenne ich in dieser Form nur aus "Wuthering Heights".
Für das Buch habe ich fast einen Monat gebraucht, was bei mir eher selten vorkommt. Aber es ist leider oft sehr trocken, besser gesagt: Das Buch ist einfach Arbeit. Es ist keine luftig, lockere Geschichte und das ist auch voll ok, einfach weil mir die Dilogie insgesamt gut gefallen hat. Die Arbeit hat sich quasi gelohnt 😂 Ich mochte den Weg, den Zhu eingeschlagen hat und ihren starken Glauben an sich selbst. Vieles hat sie einfach nur durch ihren Willen erreicht und ich fand jede Entscheidung die sie traf und jeden Schritt den sie ging sehr beeindruckend. Das Buch ist ein Kriegs-Buch, es geht um verschiedene Herrscher die gegeneinander in die Schlacht ziehen, um ganz oben zu landen. Hin und wieder war es für mich etwas verwirrend, weil ich nicht mehr wusste wer zu wem gehört oder welches Heer wo stationiert ist. Es gab Intrigen und unerwartete Wendungen, es gab Mord und Totschlag (Yay!) und auch hin und wieder schöne emotionale Momente. Viele Charaktere sind mir nach und nach ans Herz gewachsen, auch wenn ich sie Anfangs gar nicht leiden konnte und einige von ihnen hat mir die Autorin wieder genommen (Was soll das??) 🥺 Insgesamt mochte ich beide Teile der Dilogie sehr gerne, kann aber verstehen wenn sie „zu viel Arbeit“ machen und manche damit nicht so gut zurecht kommen. Ich fand die Geschichte sehr interessant, einfach weil ich Bücher aus dem asiatischen Raum gerne lese, es eine Neuerzählung einer chinesischen Legende ist und wir hier eine starke Protagonistin haben. Band eins mochte ich jedoch ein bisschen mehr, vor allem weil Zhu dort eine viel größere Entwicklung durchläuft und neben Krieg-führen ein bisschen mehr passiert 😅

Teil 2 eines grausamen Kampfes um den Kaiserthron
Zhu hat es im ersten Teil geschafft strahlender König zu werden. Um ihr Schicksal zu erfüllen, muss sie aber auch den Kaiserthron erringen. Auf diesem Weg schlägt sie zahlreiche Schlachten um die anderen Thronanwärter zu besiegen. Wer auf viel Blut, Gewalt, Listen und epische Schlachten steht, findet hier ein gutes Buch. Mir war es ein wenig zu grausam. Das Ende hat mich allerdings überzeugt.
Noch besser als der erste Band!
Absolut fantastischer Abschluss der Duologie. So viele Mitspieler die Pläne gegeneinander schmieden, Intrigen und Politik - ich war immer wieder überrascht welche Wendungen die Story nahm! Hierbei gab es einige unvergessliche Charaktere, die von abgrundtief Böse bis Herzensgut reichten. Wirklich sehr zu empfehlen! Parker-Chan hat sich hier wirklich nicht zurück gehalten und die selbst die unschönsten Wahrheiten erzählt!