From the Shadows (Monica Kennedy)

Gleich zu Beginn erlebt man mit, was dem Opfer Robert am Beginn des Abends passiert. Er kommt zu spät von der Schule heim. Anscheinend hat er Nachrichten von seiner Mutter, die sie verlassen hat, erhalten. Von einem bereitstehenden Kakao, den er trinkt, wird er handlungsunfähig und muss hilflos entdecken, dass er nicht allein in seinem Zimmer ist. Der Täter bleibt in dem Augenblick unbekannt. Seit 18 Jahren klärt die 40-jährige Detective Inspector Monica Kennedy schwere Verbrechen auf. Sie steht nun mit ihrem neuen Partner DC Crawford beim Körper des jüngsten Opfers, in der Einsamkeit der schottischen Westküste. Das Opfer wurde gefoltert und in betender Stellung positioniert. Dann wird der Sozialarbeiter Michael Bach als weitere Hauptfigur eingeführt. Der junge Nichol wollte ihn dringend treffen, aber das ist schon sieben Tage her, zu dem Treffen ist es nie gekommen, weil Michael sich zwei Stunden verspätet hat. Als er sich damit an die Polizei wendet, verknüpft man diese beiden Vorgänge, aber der Besuch in der Pathologie zeigt, dass der Getötete nicht Nichol ist. Aber dann kommt die Vermisstenmeldung von Roberts Vater rein... Mit dem Fortschreiten der Ermittlungen werden auch immer wieder Kapitel aus der Sicht des unbekannten Täters eingestreut. Zunächst scheint es ein Standard-Serienkiller-Plot zu sein, aber erweist sich dann doch als interessante und komplexe Geschichte. Der Roman ist ein solider Krimi. Zum chaotischen, aufreibenden Showdown ist fast schon jeder verdächtig, die Auflösung kann überraschen, aber das Motiv ist mir selber zu abstrus und etwas weit hergeholt. Monica beobachtet ihren neuen Partner kritisch. Sie hat sowieso einen ausgeprägt zynischen, nüchterner Blick auf die Welt. Ihre Mutter ist eine sehr interessante Nebenfigur. Aber sowohl mit Monica als auch Michael konnte ich nicht richtig warm werden, sie konnten mich emotional nicht berühren.