Frag nicht nach Agnes

Frag nicht nach Agnes

Hardcover
4.715

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Beschreibung

Sie kannte nicht einmal den Namen ihrer Großmutter 

Die junge Goldschmiedin Lilo hat ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter, von deren familiären Wurzeln sie so gut wie nichts weiß. Als ein Schreiben auftaucht, das mit der Großmutter zu tun hat, stellt Lilo Fragen, und es kommt zum Streit. «Deine Großmutter hat mein Leben zerstört!», schreit die Mutter schließlich. Lilo ist sprachlos – und beginnt Nachforschungen anzustellen.

Als ihr Mann aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, hofft Agnes auf das lang entbehrte Eheglück. Aber Walter leidet unter Albträumen, verhält sich autoritär und abweisend. Agnes flüchtet sich in ihre Arbeit bei der französischen Besatzungsverwaltung, wo sie Anerkennung erfährt und ein Gefühl der Freiheit erlebt. Doch nach der Geburt der Tochter soll sie wieder an den heimischen Herd. Ihr Zuhause wird für sie zum Gefängnis. Als Agnes schließlich etwas über Walter erfährt, was große Sprengkraft besitzt, muss sie sich entscheiden: Will sie für ihren Traum von Selbstbestimmung kämpfen oder sich in ihr Schicksal fügen?

Ein bewegender Roman über die Geschichte unserer Mütter und Großmütter – und was ihr Schicksal für unser eigenes Glück bedeutet.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
416
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Unter dem Namen Valerie Jakob schreibt eine der erfolgreichsten Übersetzerinnen von Romanen aus dem angloamerikanischen und französischen Sprachraum. Mit ihren Werken erzählt sie auf kluge und berührende Weise von den Verstrickungen einzelner Schicksale in den großen Lauf der Geschichte.

Beiträge

4
Alle
5

Darum geht es Lilo ist Goldschmiedin, jung und vor allem unabhängig. Wenn es allerdings um ihre Mutter geht, stößt sie auf eine Mauer aus Schweigen. Allen voran, was die Großmutter betrifft, herrscht Funkstille. Erst als ein Schriftstück auftaucht, das mit ihrer Großmutter zu tun hat, bricht etwas auf. Als Lilo anfängt, Fragen zu stellen, entlädt sich ein riesengroßer Streit. Mitten darin fällt der Satz: Deine Großmutter hat mein Leben zerstört! Lilo braucht dringend Antworten und fängt an, Nachforschungen anzustellen. In den Nachkriegsjahren lebt Agnes, Lilos Großmutter, in der Hoffnung auf ein glückliches und normales Leben mit ihrem Mann Walter. Doch Walter kehrt gebrochen aus dem Krieg zurück. Statt Nähe erlebt sie Kälte. Bei der französischen Verwaltung findet sie zum ersten Mal Anerkennung und eine Ahnung davon, wie ein selbstbestimmtes Leben aussehen könnte. Doch nach der Geburt ihrer Tochter ist alles vorbei. Zurück ins Haus, zurück in die alte Rolle. Dann erfährt sie etwas über Walter, das alles verändert. Soll sie schweigen oder für ihre Freiheit kämpfen? Mein Leseeindruck: Die Autorin Valerie Jakob schreibt klug und berührend, mit einer Sprache, die flüssig und klar ist. Dabei bleibt sie immer nah an ihren Figuren. Ich habe Lilo und Agnes unheimlich gerne begleitet. Beide wirken so lebendig, dass ich mit ihnen gefühlt, gezweifelt und gekämpft habe. Auf zwei Zeitebenen, zwischen Nachkriegszeit und Gegenwart, erzählt die Autorin von drei Frauen, deren Leben durch verschüttete Wahrheiten miteinander verbunden ist. Die Geschichte hat mich tief berührt. Sie hat eine leise, aber kraftvolle Art, in der es um familiäre Verletzungen, innere Rebellion und den Wunsch nach Selbstbestimmung geht. Fazit: 5/5 ⭐️ Ein absolut lesenswertes, vielschichtiges Generationsporträt! Intensiv, emotional und klug erzählt.

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5

Die Geschichte der Familie Steiner wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es geht um Monika, die ihre Mutter nicht kannte, da sie schon sehr früh in einer Pflegefamilie kam. Um Lilo, Monikas Tochter, die gerne mehr wissen möchte über die Familie und schließlich Agnes, die Mutter von Monika. Sie musste Monika abgeben, da sie eine Entscheidung getroffen hat, die zu jener Zeit sehr mutig war und auch gleichzeitig ihr Schicksal besiegelte. Eine sehr gute Geschichte über den zweiten Weltkrieg, die Nachkriegszeit und welche Auswirkungen diese Ereignisse bis zwei Generationen danach noch haben. Mich hat diese Geschichte gefesselt und zum Nachdenken angeregt....

5

Die Goldschmiedin Lilo weiß kaum etwas über ihre Großmutter, da ihre Mutter Monika sich in Schweigen hüllt und ihr lediglich sagt, dass diese ihr Leben zerstört hätte. Der Roman erzählt auf zwei Zeitebenen zum einen Lilos Suche nach Antworten, und zum anderen die Geschichte ihrer Großmutter Agnes. Es geht um das Ende des zweiten Weltkriegs, das große Schweigen der Nachkriegszeit, um die Rolle der Frau und darum, wie Traumata auf nachfolgende Generationen übertragen werden. Ein spannender und sehr eindrücklicher Roman, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat.

5

Ich bin gleichermaßen begeistert wie entsetzt.

In "Frag nicht nach Agnes" geht es um "das große Schweigen der Nachkriegszeit", wie es Velalerie Jakob in ihrem Nachwort formuliert. Die Protagonistin Lilo, die zu ihrer Mutter bisher ein eher angespanntes Verhältnis hat, findet einen Brief an einen Cousin ihrer Mutter, von dem sie bisher nie ein Wort gehört hat. Statt ihn einfach abzugeben, besucht sie diesen Cousin und stößt auf harte Ablehnung. Davon lässt sie sich jedoch nicht abschrecken - im Gegenteil: Die Wut dieses Mannes auf Lilos Mutter macht sie erst recht neugierig, sodass sich Lilo auf die Suche macht nach dem Geheimnis ihrer Familie. Sie taucht ein in die Vergangenheit und lüftet Geheimnisse über ihre Großeltern. Parallel zu diesem Erzählstrang springen wir zurück in die Vergangenheit, angefangen in den frühen 1940er Jahren, während des zweiten Weltkrieges. Wir lesen nun aus Agnes' Sicht (Lilos Großmutter) die Geschehnisse, die Lilo Jahrzehnte später nachzukonstruieren versucht. Eine wahnsinnig spannende und unfassbar wichtige Geschichte - in der heutigen Zeit mehr denn je. Ich bin begeistert von diesem Buch, von derArt, wie Valerie Jakob diese Geschichte zu Papier gebracht hat. Ich bin entsetzt über die Grausamkeiten und Verbrechen des Krieges und über das Schweigen danach. Der Fakt war für mich zwar an sich nichts neues, aber das alles noch einmal in dieser Form zu lesen, ist unfassbar. Fazit: Absolutes Muss für JEDE/N!

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