Flammen über Arcadion
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Beschreibung
Beiträge
Die Rebellion liegt in der Luft…
Carya ist ein Musterbeispiel für ein anständiges Mädchen in Arcadion. Sie geht zur Schule, in die Kirche und in die Organisation der jungen Templer, ganz so, wie die Obrigkeit es möchte. Doch dann wird der Partner ihrer besten Freundin von der Inquisition verhaftet, Carya hilft ihrer Freundin, in die Gerichtsverhandlung zu kommen und wird Zeugin der Grausamkeit und Verlogenheit derer, die schon immer ihr Leben bestimmen und bevor sie sich versieht, ist sie die Galionsfigur der Rebellion und gemeinsam mit einem desertierten Soldaten auf der Flucht… Die Inhaltsangabe liest sich wie die eines historischen Romans, doch die Geschichte von Carya und Jonan lässt sich in keine einzelne Genreschublade stopfen. Viel eher ist sie eine actionreiche Mischung aus Dystopie, Fantasy und Science-Fiction. Wir erleben eine Welt nach ihrem Untergang, Menschen, die den Zenit ihrer Entwicklung überschritten haben. Die Technologie der Vorfahren ist noch vorhanden, wird aber weniger, an mancher Stelle hält das Mittelalter Einzug, an anderer Stelle fliegt ein Hubschrauber. Das ist ein Mix, darauf muss man sich einlassen. Am Anfang erschlägt die Geschichte ein wenig. Carya braucht ihre Zeit, um zu bemerken, in was für einer Hirnwäsche-Diktatur sie lebt und muss ihr Kitschmädchen-Verhalten in den Griff bekommen, es braucht Zeit, bis die richtige Spannung aufkommt. Aber dann gibt es kaum eine ruhige Minute für die Protagonisten. Die sind zwar alle recht jung, aber Flammen über Arcadion ist bei weitem kein Jugendbuch. Es ist zu alt, als dass es Triggerwarnungen oder ähnliches enthalten könnte, aber nichtsdestotrotz wird es fesselnd, aber brutal, manchmal blutig und beklemmend. Eben ein richtiges, düsteres Abenteuer, das Neugier auf die restlichen Bände weckt.

Den Einstieg in die Geschichte hat Bernd Perplies äusserst geschickt gelöst. Wir sitzen mit der Protagonistin Carya in einer Geschichtslektion und lernen so gleich seine detaillierte Welt kennen. Nach dem Sternenfall gibt es überall auf der Welt Todeszonen. In Arcadion hat die Lux Dei die Macht übernommen und hinter dicken Mauern eine streng nach Regeln funktionierende Gesellschaft aufgebaut. In der Wildnis treiben Räuberbanden, Glücksritter und Mutanten ihr 'Unwesen'. Selten habe ich eine so ausgefeilte, detaillierte Welt erlebt. So müssen wir uns zu Beginn der Story erste einmal in einer grossen Menge an Spezialbegriffen auseinader setzen. Carya ist eine fleissige Schülerin und besucht regelmässig die Templerjugend. Doch als ihre Freundin Rajael ihr eröffnet, dass ihr Freund ein Invitro, ein Künstlicher ist, gerät ihre Welt ins wanken und stürzt dann kurz darauf wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Diese Kombination Künstliche - Menschen innerhalb der Mauern Arcadions ist sehr spannend und birgt einigen Sprengstoff. Von mir aus gesehen, hätte der Autor aus dieser interessanten Basis sogar noch mehr herausholen können. Vielleicht wird es da aber in den Folgebände noch mehr dazu geben. Abwechselnd begleiten wir Carya und Jonan. Und obwohl beides sehr sympathische Charaktere sind, blieben sie für mich, wohl auch durch die Erzählweise in der dritten Person, zu sehr auf Distanz. Das ist auch mein grösster Kritikpunkt an der Geschichte. Mir fehlten die Emotionen. Carya und Jonan durchlebten beide äusserst schockierende Momente und es bahnen sich Gefühle zwischen den beiden an. Doch auch hier schaue ich relativ unbeteiligt zu. Bernd Perplies setzt in seiner Trilogie den Schwerpunkt ganz klar an einem anderen Ort und zwar auf dem Tempo und der Spannung. Wir lernen sehr viele unterschiedliche Charaktere kennen, sind auf der Flucht und müssen überleben. Da bleibt keine Zeit für Zwischenmenschliches ... leider ... Sonst birgt "Flammen über Arcadion" aber eine interessante Mischung an unterschiedlichen Genre-Elementen und weiss auch das eine oder andere Mal zu überraschen. Fazit: In "Flammen über Arcadion" treffen wir auf eine komplexe, toll ausgearbeitet Welt, in der wir eine temporeiche Flucht erleben. Bernd Perplies serviert uns eine abenteuerliche Dystopie, in der mir jedoch ein bisschen die Emotionen gefehlt haben. (3.5 Sterne)
Darum geht es: Die 17-jährige Carya lebt in Arcadion, dem einstigen Rom. Vor Jahren wurde die Stadt und alles drum herum in einem Krieg zerstört. Im stark bewachten und von Mauern umgebenen Arcadion selbst, wurde ein neues Machtgefüge etabliert: Der Lux Dei. Inquisitoren und schwarze Templer regieren durch Aberglaube und Religion. Außerhalb der Stadt leben Invitros - künstliche erschaffene Menschen - und Mutanten, die durch gefährliche Strahlung krank und entstellt zurück gelassen wurden. Carya wächst wie jeder andere Bürger Arcadions in dem Glauben auf, dass Invitros und Mutanten böse und unnatürlich sind bzw. von Gott nicht gewollt sein können. Sie ist eine brave Bürgerin, die regelmäßig zur Templerjugend geht und sich nie etwas zu Schulden kommen ließ. Doch als ihre beste Freundin Rajael sie bittet ihr und ihrem Freund zu helfen, der wie sich herausstellt ein Invitro und ein Gefangener des Ordens ist, begibt sie sich mit ihr in den Tribunalpalast und wird Zeugin von den grausamen Foltermethoden des Lux Dei. In einer Kurzschlussreaktion schnappt sie sich den Revolver, den ihre Freundin mit hinein geschmuggelt hat, und schießt auf die Inquisitoren. Plötzlich ist ihr geregeltes Leben auf den Kopf gestellt. Carya muss fliehen und bekommt dabei unerwartet Hilfe vom jungen Templer Jonan und einer kleinen Gruppe von Wiederständlern. So fand ich es: Und wieder ein Buch, das mir von der lieben Lyrica empfohlen wurde. Sie war ja ganz begeistert davon und hat mich mit ihrer positiven Rezension sofort angesteckt. Zu 100 Prozent kann ich mich ihrer Meinung zwar nicht anschließen, aber dennoch ist dieses Buch sehr spannend zu lesen und hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert. Sehr gut gefallen hat mir auf jeden Fall das Setting. Ich habe bisher noch nicht viele Bücher gelesen, die in Italien spielen und auch wenn es hier um ein zerstörtes Rom geht, das nun Arcadion heißt, gibt es doch viele Dinge, die man wieder erkennt wie z.B. die Engelsburg oder auch den Templerorden verbindet man ja mit Rom bzw. Vatikanstadt. Die Templer und das religiöse Gefüge dann in einer postapokalyptischen Stadt wie Arcadion wieder aufleben zu lassen fand ich sehr gut durchdacht und interessant. Menschen klammern sich in Notsituationen eben an solche Einrichtungen wie den Lux Dei, der dadurch natürlich viel freie Hand bekommt und sein fragwürdiges Werk verrichten kann. Das Buch beginnt mit einer Unterrichtsstunde von Carya. Da lernen wir sie und auch den Glauben, der die Stadt beherrscht, erstmals kennen. Das fand ich als Einstieg wirklich sehr passend und hat mich als Leser gleich in diese Welt mit hinein genommen. Wir begleiten sie anschließend auch mit zur Templerjugend und auch zu einem Treffen mit ihrer besten Freundin Rajael, die im Gegensatz zu der sehr besonnenen und auf die Regeln achtenden Carya, sofort ein wenig wilder und rebellischer erscheint. Da kann man die kommenenden Probleme schon sehr gut erahnen. Und die schlagen dann ja auch ein wie eine Bombe. Als Carya und Rajael dem gefangenen Freund helfen wollen überschlagen sich die Ereignisse und Carya entwickelt sich von der lieben, stillen Maus plötzlich zu einer knallharten Gangsterbraut. Auch wenn der Autor immer wieder versucht hat ihr Handeln zu rechtfertigen und Erklärungen zu liefern, fand ich diesen plötzlichen Sprung den sie macht echt zu krass und dadurch sehr unglaubwürdig. Da flutschte sie mir irgendwie aus den Fingern und sie war als Charakter einfach nicht mehr greifbar für mich. Die übrigen Charaktere, wie zum Beispiel den Templer Jonan oder auch den Straßenjungen Pitlit, der ihnen später hilft aus der Stadt zu fliehen, haben mir ganz gut gefallen. (Wobei ich Pitlit von allen wirklich am Meisten ins Herz geschlossen habe. Der Kleine ist echt goldig.) Auch wenn ich hier ebenfalls keinen richtigen Bezug zu ihnen herstellen konnte, denn wie Carya auch, blieben sie irgendwie ungreifbar und ein wenig oberflächlich. Aber sie waren dafür deutlich mehr in ihren Rollen gefestigt. Was mir noch negativ aufgefallen ist, und worüber ich mich echt geärgert habe ist, dass die Hauptcharaktere seltsame Namen bekommen haben. Wir wissen ja, die Geschichte spielt in einem zerstörten Teil Italiens. Jeder andere Nebencharakter hat auch einen Italienischen Namen, einschließlich Caryas Eltern (Eduardo und Andetta). Warum zum Henker muss man den Hauptprotagonisten amerikanische bzw. englische Namen geben? Jonan? Carya? Pitlit? Was soll das? Warum nicht auch italienische Namen? Das trifft bei mir ja auf völliges Unverständnis... Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Oberflächlich blieb für mich auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Carya und Jonan. Irgendwie schafft der Autor es nicht ausreichend Emotionen zu transportieren und den Leser damit zu fesseln. Von der Story her war das allerdings kein Problem. Die war von vorne bis hinten spannend, voller Wendungen und jeder Menge hollywoodreifer Action. Das wird noch unterstrichen von dem sehr dynamischen Schreibstil des Autors, der gut ins Detail geht, aber den Leser auch nicht mit Informationen überlädt. So bekommt das Buch auch ein bisschen Kino-Feeling, als würde man sich gerade einen Film anschauen und kein Buch lesen. Mein Fazit: Von der Grundidee echt mal was erfrischendes im Bereich Dystopie, die Politik, Religion und der Aufbau Arcadions haben mir sehr gut gefallen. So auch die spannende Story und der tragende Schreibstil. Allein mit den Charakteren hatte ich so meine Probleme, da sie in meinen Augen nicht genug Tiefe hatten und mich nicht berühren konnten. Das hat das Buch für mich doch leider ein kleines bisschen abgewertet. Dennoch werde ich den zweiten Band noch lesen, denn das Ende lässt noch ein paar Fragen unbeantwortet. 3,5 Sterne
Die sechzehnjährige Carya lebt wohlbehütet mit ihren Eltern in Arcadion, wo der religiöse Orden des Lux Dei für Sicherheit und Ordnung sorgt. Doch das vermeintliche Paradies besitzt auch seine dunklen Seiten, wie Carya schon bald am eigenen Leib erfahren muss. Durch den Sternenfall und die dunklen Jahre wurden weite Teile der Welt verwüstet und verseucht. Die Menschen drängen sich in den wenigen verblieben Städten, während die Wildnis von Mutanten und gefährlichen Banden beherrscht wird. Carya begeht eine verzweifelte Tat, die sie selbst ins Fadenkreuz der Inquisition geraten lässt und daraufhin ist sie vor ihr auf der Flucht. Ihre einzige Hoffnung ist der junge Templersoldat Jonan, der sich überraschend auf ihre Seite schlägt und sein Leben aufs Spiel setzt um Carya zu retten. Doch wem kann Carya am Ende vertrauen? Und was verbirgt sich in ihrer düsteren Vergangenheit? 📖 Ich habe dieses Buch mehrmals angefangen zu lesen und dann doch wieder zur Seite gelegt, weil ich nicht so wirklich in die Geschichte rein gekommen bin. Doch ich bereue es mittlerweile so sehr, dass ich das Buch nicht schon früher gelesen habe - denn dieses Buch ist so toll!📖💞 All die Geschehnisse rund um Carya, Jonan und Pitlit nahmen immer wieder unerwartete Wendungen, die ich nicht erwartet habe.🙆🏻 So ein tolles Buch!📖❤️ Und erst die Aufmachung des Buches - angefangen bei dem Cover😍❤️ Eine klare Leseempfehlung! Ich bin schon so gespannt auf Band 2&3 und wie es mit Carya & Co weitergeht.😊🤔
Spannende Dystopie, die viele klassische Elemente vereint. Die wohlbehütete Protagonistin, die aus ihrer sicheren Seifenblase gerissen wird - die Obrigkeit, die zu brutalen Mitteln greift um ihre Macht zu halten - die gefürchteten Wilden, die garnicht so wild sind. Trotzdem können hier einige Wendungen überraschen, die Hauptcharaktere sind sympatisch und es bleiben genug Geheimnisse um die weiteren Teile gespannt zu erwarten. Der flüssige Schreibstil trägt sein übriges zm Lesegenuss bei. Den Weltentwurf hätte ich mir etwas detaillierter gewünscht, im Moment könnte man die Zukunftswelt noch mit jeder hiesigen Diktatur austauschen..aber da habe ich noch Hoffnungen für die nächsten Teile. Ich hoffe wir erfahren hier noch mehr über die Vergangenheit, die diese Zukunft ermöglicht hat. Sehr schön und glaubhaft erzählt fand ich die zarte Liebesgeschichte, die nicht im Vordergrund steht aber sich perfekt einfügt.. Freue mich auf die nächsten Teile!
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Die Rebellion liegt in der Luft…
Carya ist ein Musterbeispiel für ein anständiges Mädchen in Arcadion. Sie geht zur Schule, in die Kirche und in die Organisation der jungen Templer, ganz so, wie die Obrigkeit es möchte. Doch dann wird der Partner ihrer besten Freundin von der Inquisition verhaftet, Carya hilft ihrer Freundin, in die Gerichtsverhandlung zu kommen und wird Zeugin der Grausamkeit und Verlogenheit derer, die schon immer ihr Leben bestimmen und bevor sie sich versieht, ist sie die Galionsfigur der Rebellion und gemeinsam mit einem desertierten Soldaten auf der Flucht… Die Inhaltsangabe liest sich wie die eines historischen Romans, doch die Geschichte von Carya und Jonan lässt sich in keine einzelne Genreschublade stopfen. Viel eher ist sie eine actionreiche Mischung aus Dystopie, Fantasy und Science-Fiction. Wir erleben eine Welt nach ihrem Untergang, Menschen, die den Zenit ihrer Entwicklung überschritten haben. Die Technologie der Vorfahren ist noch vorhanden, wird aber weniger, an mancher Stelle hält das Mittelalter Einzug, an anderer Stelle fliegt ein Hubschrauber. Das ist ein Mix, darauf muss man sich einlassen. Am Anfang erschlägt die Geschichte ein wenig. Carya braucht ihre Zeit, um zu bemerken, in was für einer Hirnwäsche-Diktatur sie lebt und muss ihr Kitschmädchen-Verhalten in den Griff bekommen, es braucht Zeit, bis die richtige Spannung aufkommt. Aber dann gibt es kaum eine ruhige Minute für die Protagonisten. Die sind zwar alle recht jung, aber Flammen über Arcadion ist bei weitem kein Jugendbuch. Es ist zu alt, als dass es Triggerwarnungen oder ähnliches enthalten könnte, aber nichtsdestotrotz wird es fesselnd, aber brutal, manchmal blutig und beklemmend. Eben ein richtiges, düsteres Abenteuer, das Neugier auf die restlichen Bände weckt.

Den Einstieg in die Geschichte hat Bernd Perplies äusserst geschickt gelöst. Wir sitzen mit der Protagonistin Carya in einer Geschichtslektion und lernen so gleich seine detaillierte Welt kennen. Nach dem Sternenfall gibt es überall auf der Welt Todeszonen. In Arcadion hat die Lux Dei die Macht übernommen und hinter dicken Mauern eine streng nach Regeln funktionierende Gesellschaft aufgebaut. In der Wildnis treiben Räuberbanden, Glücksritter und Mutanten ihr 'Unwesen'. Selten habe ich eine so ausgefeilte, detaillierte Welt erlebt. So müssen wir uns zu Beginn der Story erste einmal in einer grossen Menge an Spezialbegriffen auseinader setzen. Carya ist eine fleissige Schülerin und besucht regelmässig die Templerjugend. Doch als ihre Freundin Rajael ihr eröffnet, dass ihr Freund ein Invitro, ein Künstlicher ist, gerät ihre Welt ins wanken und stürzt dann kurz darauf wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Diese Kombination Künstliche - Menschen innerhalb der Mauern Arcadions ist sehr spannend und birgt einigen Sprengstoff. Von mir aus gesehen, hätte der Autor aus dieser interessanten Basis sogar noch mehr herausholen können. Vielleicht wird es da aber in den Folgebände noch mehr dazu geben. Abwechselnd begleiten wir Carya und Jonan. Und obwohl beides sehr sympathische Charaktere sind, blieben sie für mich, wohl auch durch die Erzählweise in der dritten Person, zu sehr auf Distanz. Das ist auch mein grösster Kritikpunkt an der Geschichte. Mir fehlten die Emotionen. Carya und Jonan durchlebten beide äusserst schockierende Momente und es bahnen sich Gefühle zwischen den beiden an. Doch auch hier schaue ich relativ unbeteiligt zu. Bernd Perplies setzt in seiner Trilogie den Schwerpunkt ganz klar an einem anderen Ort und zwar auf dem Tempo und der Spannung. Wir lernen sehr viele unterschiedliche Charaktere kennen, sind auf der Flucht und müssen überleben. Da bleibt keine Zeit für Zwischenmenschliches ... leider ... Sonst birgt "Flammen über Arcadion" aber eine interessante Mischung an unterschiedlichen Genre-Elementen und weiss auch das eine oder andere Mal zu überraschen. Fazit: In "Flammen über Arcadion" treffen wir auf eine komplexe, toll ausgearbeitet Welt, in der wir eine temporeiche Flucht erleben. Bernd Perplies serviert uns eine abenteuerliche Dystopie, in der mir jedoch ein bisschen die Emotionen gefehlt haben. (3.5 Sterne)
Darum geht es: Die 17-jährige Carya lebt in Arcadion, dem einstigen Rom. Vor Jahren wurde die Stadt und alles drum herum in einem Krieg zerstört. Im stark bewachten und von Mauern umgebenen Arcadion selbst, wurde ein neues Machtgefüge etabliert: Der Lux Dei. Inquisitoren und schwarze Templer regieren durch Aberglaube und Religion. Außerhalb der Stadt leben Invitros - künstliche erschaffene Menschen - und Mutanten, die durch gefährliche Strahlung krank und entstellt zurück gelassen wurden. Carya wächst wie jeder andere Bürger Arcadions in dem Glauben auf, dass Invitros und Mutanten böse und unnatürlich sind bzw. von Gott nicht gewollt sein können. Sie ist eine brave Bürgerin, die regelmäßig zur Templerjugend geht und sich nie etwas zu Schulden kommen ließ. Doch als ihre beste Freundin Rajael sie bittet ihr und ihrem Freund zu helfen, der wie sich herausstellt ein Invitro und ein Gefangener des Ordens ist, begibt sie sich mit ihr in den Tribunalpalast und wird Zeugin von den grausamen Foltermethoden des Lux Dei. In einer Kurzschlussreaktion schnappt sie sich den Revolver, den ihre Freundin mit hinein geschmuggelt hat, und schießt auf die Inquisitoren. Plötzlich ist ihr geregeltes Leben auf den Kopf gestellt. Carya muss fliehen und bekommt dabei unerwartet Hilfe vom jungen Templer Jonan und einer kleinen Gruppe von Wiederständlern. So fand ich es: Und wieder ein Buch, das mir von der lieben Lyrica empfohlen wurde. Sie war ja ganz begeistert davon und hat mich mit ihrer positiven Rezension sofort angesteckt. Zu 100 Prozent kann ich mich ihrer Meinung zwar nicht anschließen, aber dennoch ist dieses Buch sehr spannend zu lesen und hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert. Sehr gut gefallen hat mir auf jeden Fall das Setting. Ich habe bisher noch nicht viele Bücher gelesen, die in Italien spielen und auch wenn es hier um ein zerstörtes Rom geht, das nun Arcadion heißt, gibt es doch viele Dinge, die man wieder erkennt wie z.B. die Engelsburg oder auch den Templerorden verbindet man ja mit Rom bzw. Vatikanstadt. Die Templer und das religiöse Gefüge dann in einer postapokalyptischen Stadt wie Arcadion wieder aufleben zu lassen fand ich sehr gut durchdacht und interessant. Menschen klammern sich in Notsituationen eben an solche Einrichtungen wie den Lux Dei, der dadurch natürlich viel freie Hand bekommt und sein fragwürdiges Werk verrichten kann. Das Buch beginnt mit einer Unterrichtsstunde von Carya. Da lernen wir sie und auch den Glauben, der die Stadt beherrscht, erstmals kennen. Das fand ich als Einstieg wirklich sehr passend und hat mich als Leser gleich in diese Welt mit hinein genommen. Wir begleiten sie anschließend auch mit zur Templerjugend und auch zu einem Treffen mit ihrer besten Freundin Rajael, die im Gegensatz zu der sehr besonnenen und auf die Regeln achtenden Carya, sofort ein wenig wilder und rebellischer erscheint. Da kann man die kommenenden Probleme schon sehr gut erahnen. Und die schlagen dann ja auch ein wie eine Bombe. Als Carya und Rajael dem gefangenen Freund helfen wollen überschlagen sich die Ereignisse und Carya entwickelt sich von der lieben, stillen Maus plötzlich zu einer knallharten Gangsterbraut. Auch wenn der Autor immer wieder versucht hat ihr Handeln zu rechtfertigen und Erklärungen zu liefern, fand ich diesen plötzlichen Sprung den sie macht echt zu krass und dadurch sehr unglaubwürdig. Da flutschte sie mir irgendwie aus den Fingern und sie war als Charakter einfach nicht mehr greifbar für mich. Die übrigen Charaktere, wie zum Beispiel den Templer Jonan oder auch den Straßenjungen Pitlit, der ihnen später hilft aus der Stadt zu fliehen, haben mir ganz gut gefallen. (Wobei ich Pitlit von allen wirklich am Meisten ins Herz geschlossen habe. Der Kleine ist echt goldig.) Auch wenn ich hier ebenfalls keinen richtigen Bezug zu ihnen herstellen konnte, denn wie Carya auch, blieben sie irgendwie ungreifbar und ein wenig oberflächlich. Aber sie waren dafür deutlich mehr in ihren Rollen gefestigt. Was mir noch negativ aufgefallen ist, und worüber ich mich echt geärgert habe ist, dass die Hauptcharaktere seltsame Namen bekommen haben. Wir wissen ja, die Geschichte spielt in einem zerstörten Teil Italiens. Jeder andere Nebencharakter hat auch einen Italienischen Namen, einschließlich Caryas Eltern (Eduardo und Andetta). Warum zum Henker muss man den Hauptprotagonisten amerikanische bzw. englische Namen geben? Jonan? Carya? Pitlit? Was soll das? Warum nicht auch italienische Namen? Das trifft bei mir ja auf völliges Unverständnis... Auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist. Oberflächlich blieb für mich auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Carya und Jonan. Irgendwie schafft der Autor es nicht ausreichend Emotionen zu transportieren und den Leser damit zu fesseln. Von der Story her war das allerdings kein Problem. Die war von vorne bis hinten spannend, voller Wendungen und jeder Menge hollywoodreifer Action. Das wird noch unterstrichen von dem sehr dynamischen Schreibstil des Autors, der gut ins Detail geht, aber den Leser auch nicht mit Informationen überlädt. So bekommt das Buch auch ein bisschen Kino-Feeling, als würde man sich gerade einen Film anschauen und kein Buch lesen. Mein Fazit: Von der Grundidee echt mal was erfrischendes im Bereich Dystopie, die Politik, Religion und der Aufbau Arcadions haben mir sehr gut gefallen. So auch die spannende Story und der tragende Schreibstil. Allein mit den Charakteren hatte ich so meine Probleme, da sie in meinen Augen nicht genug Tiefe hatten und mich nicht berühren konnten. Das hat das Buch für mich doch leider ein kleines bisschen abgewertet. Dennoch werde ich den zweiten Band noch lesen, denn das Ende lässt noch ein paar Fragen unbeantwortet. 3,5 Sterne
Die sechzehnjährige Carya lebt wohlbehütet mit ihren Eltern in Arcadion, wo der religiöse Orden des Lux Dei für Sicherheit und Ordnung sorgt. Doch das vermeintliche Paradies besitzt auch seine dunklen Seiten, wie Carya schon bald am eigenen Leib erfahren muss. Durch den Sternenfall und die dunklen Jahre wurden weite Teile der Welt verwüstet und verseucht. Die Menschen drängen sich in den wenigen verblieben Städten, während die Wildnis von Mutanten und gefährlichen Banden beherrscht wird. Carya begeht eine verzweifelte Tat, die sie selbst ins Fadenkreuz der Inquisition geraten lässt und daraufhin ist sie vor ihr auf der Flucht. Ihre einzige Hoffnung ist der junge Templersoldat Jonan, der sich überraschend auf ihre Seite schlägt und sein Leben aufs Spiel setzt um Carya zu retten. Doch wem kann Carya am Ende vertrauen? Und was verbirgt sich in ihrer düsteren Vergangenheit? 📖 Ich habe dieses Buch mehrmals angefangen zu lesen und dann doch wieder zur Seite gelegt, weil ich nicht so wirklich in die Geschichte rein gekommen bin. Doch ich bereue es mittlerweile so sehr, dass ich das Buch nicht schon früher gelesen habe - denn dieses Buch ist so toll!📖💞 All die Geschehnisse rund um Carya, Jonan und Pitlit nahmen immer wieder unerwartete Wendungen, die ich nicht erwartet habe.🙆🏻 So ein tolles Buch!📖❤️ Und erst die Aufmachung des Buches - angefangen bei dem Cover😍❤️ Eine klare Leseempfehlung! Ich bin schon so gespannt auf Band 2&3 und wie es mit Carya & Co weitergeht.😊🤔
Spannende Dystopie, die viele klassische Elemente vereint. Die wohlbehütete Protagonistin, die aus ihrer sicheren Seifenblase gerissen wird - die Obrigkeit, die zu brutalen Mitteln greift um ihre Macht zu halten - die gefürchteten Wilden, die garnicht so wild sind. Trotzdem können hier einige Wendungen überraschen, die Hauptcharaktere sind sympatisch und es bleiben genug Geheimnisse um die weiteren Teile gespannt zu erwarten. Der flüssige Schreibstil trägt sein übriges zm Lesegenuss bei. Den Weltentwurf hätte ich mir etwas detaillierter gewünscht, im Moment könnte man die Zukunftswelt noch mit jeder hiesigen Diktatur austauschen..aber da habe ich noch Hoffnungen für die nächsten Teile. Ich hoffe wir erfahren hier noch mehr über die Vergangenheit, die diese Zukunft ermöglicht hat. Sehr schön und glaubhaft erzählt fand ich die zarte Liebesgeschichte, die nicht im Vordergrund steht aber sich perfekt einfügt.. Freue mich auf die nächsten Teile!