Female Choice

Female Choice

Hardcover
4.023
Alfred Charles KinseyRechte BewegungMonogamieDr. Sex

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Beschreibung

Wie Männer sich die Macht über Frauen nahmen und warum das jetzt aufhört

In der Natur kontrollieren Weibchen den Zugang zu Sex. Die Biologie nennt das FEMALE CHOICE. Bis zur Sesshaftwerdung galt das auch für den Menschen. Doch dann schufen die Männer eine Zivilisation unter Ausschluss der Frauen. Doch die finden langsam zu ihrer natürlichen Stärke zurück. Uralte Geschlechterverhältnisse sind endlich in Bewegung. Die Zeit ist reif, das Zusammenleben von Frauen und Männern neu zu denken.

»Wo und wann nahm die Ungleichheit der Geschlechter ihren Anfang? Über dieses Buch wird debattiert und gestritten werden! Das ist gut, denn dann müssen es viele Menschen lesen!«
Petra Hartlieb

FEMALE CHOICE ist ein Fachterminus aus der Biologie, der die Fortpflanzungsstrategie der allermeisten Lebewesen beschreibt. Hierbei müssen Männchen eine Leistung erbringen, um sich mit einem Weibchen zu paaren. Denn für das Weibchen ist Fortpflanzung viel aufwändiger. Sie ist wählerisch, er anspruchslos. Er geht auf Masse, sie auf Klasse. Er konkurriert, sie entscheidet. Doch im Laufe der Geschichte unserer Zivilisation hatten die Frauen bisher kaum eine Wahl. Mit der Landwirtschaft wurden die Menschen sesshaft und die Frauen aus der Öffentlichkeit ins private Heim gedrängt. Erst seit – evolutionsbiologisch – sehr kurzer Zeit können Frauen die Welt mitgestalten. Und nun gerät die männliche Ordnung ins Wanken. Überall formiert sich männlicher, zum Teil gewaltbereiter Widerstand. Was nun? Klug, provokant und anschaulich beschreibt Meike Stoverock nicht nur, wo die Menschheit vor über 10 000 Jahren falsch abgebogen ist, sondern auch, was sich ändern muss, damit Männer und Frauen eine gemeinsame Zukunft haben.

Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Hardcover
Seitenzahl
352
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Meike Stoverock studierte Biologie mit Schwerpunkt Evolutionsökologie und promovierte im Bereich Epidemiologie. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt sind ihr besonderes Steckenpferd. Seit der #Aufschrei-Aktion 2013 beteiligt sie sich immer wieder an Geschlechter- und Gesellschaftsdebatten.

Beiträge

7
Alle
4.5

🌟klare Empfehlung🌟 - alles andere als Mainstream - regt absolut zum Nachdenken an - Augenöffnend 👀 - Schreibstil bisschen anspruchsvoller

Bitte einfach erstmal Klappentext lesen. Es war soo viel Neuinformation für mich und ein "ohh", "ahaa" und "jaa stimmt" jagte das andere. 😅👌🤩 Auch wenn ich nicht komplett alle Feststellungen zu 100% nachvollziehen oder vertreten konnte, das meiste war absolut einleuchtend im wahrsten Sinne des Wortes! ☝️ Werde es bestimmt eines Tages ein zweites Mal lesen als Reminder. Damit geht einem finde ich schon irgendwie ein Licht auf. 💡

3.5

Insgesamt sehr interessant. Vorschläge am Ende teilweise nicht meine Meinung aber das ist ja ok.

2

Auch bei Rezensionsexemplaren ist ja Ehrlichkeit geboten und dieses Buch war leider einfach nicht meins. Kurz gefasst: sowohl beim Thema Tierreich als auch beim Menschen war nichts Neues für mich dabei. Alles hatte ich schon mal irgendwo gehört oder gelesen. Außerdem kam ich mit dem Ton/Schreibstil nicht klar, der bemüht lässig daherkommt und manchmal an unpassenden Stellen zu nüchtern oder forsch wirkt. An der Stelle auch eine kleine Warnung: mit dem Thema sexuelle Gewalt wird hier in meinen Augen sehr unsensibel umgegangen. Mir persönlich war nach jedem Satz dazu schlecht und ich habe mich einen Nachmittag lang mit Bauchschmerzen rumgeplagt. Seid da vorsichtig, wenn euch solche Sachen aufwühlen. Oft saß ich stirnrunzelnd und etwas verloren da. Als Beispiel nehme ich mal den unterschiedlichen Sexdrive von Männern und Frauen. Letztere geben an weniger zu wollen, kennt man ja. Männer wollen dagegen immer. Übersehen wird dabei im Buch zum einen das mächtige Instrument Slut Shaming, das tief in jeder Frau sitzt und auch unbewusst dazu führt, dass man seinen Trieb kleinredet. Zum anderen ist da der Orgasm Gap, bei dem man durchaus argumentieren kann, dass man auf etwas, das so wenig Erfüllung bringt, auch gut verzichten kann. Zum dritten nehmen sehr, sehr viele Frauen die Pille, die bekanntermaßen zu Unlust führt (was die Autorin witzigerweise später in einem anderen Zusammenhang erwähnt). Noch so ein tolles Experiment: Von einer fremden Frau auf der Straße nach Sex gefragt, stimmten die meisten Männer natürlich zu. Umgekehrt war das bei den Frauen und einem fremden Mann auf der Straße nicht so. Auch hier lässt sich das für mich nicht allein auf Triebe zurückführen, denn die meisten Frauen hätten wohl einfach Angst, dass der Typ gewalttätig ist und sie im schlimmsten Fall sogar ermordet - wir alle kriegen von kleinauf beigebracht, nicht mit Männern mitzugehen und dass wir selbst Schuld sind, wenn dann doch was passiert. Außerdem greift auch hier wieder das verinnerlichte Slut Shaming, man will ja keine "Schlampe" sein. Bei den Männern könnte ich mir umgekehrt vorstellen, dass sich nicht alle bei ihrer Zusage wohlfühlten, sondern das Gefühl hatten, sie müssten ja sagen, weil das von den immer willigen Männern nun mal so erwartet wird. Es ist wohl eher kompliziert. Deutlich wird das später im Buch, als es um kinderlose Single-Männer geht, die mehrheitlich angeben, das selbst so entschieden zu haben und glücklich zu sein. Die Autorin erwähnt hier, dass man solche Befragungen nicht immer ganz ernst nehmen kann, weil Menschen dazu neigen, sich den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechend in ein positives Licht zu rücken - und welcher Mann gibt schon gerne zu, dass er einfach keine abkriegt? Bei meinen oben genannten Beispielen zum Sexdrive war davon aber keine Rede. Ich hoffe einfach, dass andere Lesende mehr mitnehmen können, ziehe trotzdem den Hut vor der Autorin, weil sie einfach mal ein ganzes Buch geschrieben hat (wow!) und erinnere wie immer daran, dass es sich hier nur um meine persönliche und ziemlich subjektive Meinung handelt. Manches (wie der Schreibstil) ist am Ende auch einfach Geschmackssache. Kleiner Nachtrag: Ich glaube an Biologie (darum wollte ich das Buch ja lesen)! Tatsächlich halte ich es mit der Autorin, die schreibt, dass es eine Mischung aus Biologie und äußeren Faktoren gibt. Das klingt für mich plausibel. Generell stimme ich ihr in vielem auch zu, aber das war ja nicht mein Kritikpunkt. Daher nochmal: wenig Neues für mich + anstrengender Schreibstil + zu starker Versuch, absolut alles in die Female Choice Theorie zu drücken ≠ es gibt keine Biologie!

2

Ein interessantes Buch mit spannenden Ansatz. Es werden evolutionsbiologische Mechanismen untersucht, besonders das Prinzip der Female Choice und wie diese zur Entstehung der - von der Autorin sogenannten - männlichen Zivilisation geführt hat. Leider lässt die Autorin meiner Ansicht nach an einigen Stellen die gesellschaftlichen Prägungen außer acht, da manche Fakten nicht nur auf die Evolutionsbiologie zurückzuführen sind.

3

 Wie entstand eigentlich das Patriarchat? Eine Frage, die ich mir stelle, seit ich mich mit Feminismus beschäftige, dicht gefolgt von der Frage: Wie können wir eine so lang bestehende Institution überwinden?"Female Choice" versprach mir Antworten auf diese Fragen, weshalb ich es unbedingt lesen wollte.Zunächst einmal bemüht sich die Autorin, sich in alle möglichen Richtungen abzusichern. Was leider notwendig ist, wenn man ein Buch schreibt, das Geschlechterverhältnisse aus einer biologischen Perspektive betrachtet. Ich finde es gut, dass sie das tut, und gleichzeitig schade, dass sie es muss.Der Schreibstil ist angenehm, auch für Laien gut zu verstehen ohne mich als Leserin zu infantisilieren, und in Kombination mit der angenehmen Kapitellänge lässt sich das Buch gut und flüssig lesen. Die Autorin arbeitet oft mit Wiederholungen, was mich bei einem Sachbuch nicht stört, aber das ist sicher Geschmackssache. Mir sind allerdings einige Tippfehler aufgefallen, eine weitere Runde im Lektorat hätte dem Text gut getan.Insgesamt stecken in "Female Choice" sehr viele Informationen und sehr viel Recherche. Den Inhalt fand ich interessant, an einigen Stellen fehlte mir aber Tiefe oder auch einfach Quellenangaben. Die Autorin stellt viele Behauptungen auf, für die mir oft die Belege fehlten. Zum Beispiel beschreibt sie die Struktur menschlicher Gesellschaften vor der Sesshaftwerdung sehr genau, ohne räumliche Eingrenzung oder Bezug auf Funde und andere Belege. Und das, obwohl wir über diese Zeit fast nichts wissen. Die Theorien sind plausibel, aber es sind eben oft nur Theorien, und ich hätte mir eine diesbezügliche Einordnung gewünscht.Gelegentlich widerspricht sie sich auch. So führt sie das Verhalten von Frauen an einer Stelle auf Sozialisierung zurück, ein paar Seiten weiter das Verhalten von Männern im selben Kontext auf Biologie. Sie bezieht sich auf Befragungen, einige Kapitel später erklärt sie die Ergebnisse einer anderen Befragung für nicht verlässlich, weil Befragungen generell nicht zuverlässig seien. Über solche Stellen bin ich immer wieder gestolpert, was mich beim Lesen an den Informationen, die mir präsentiert werden, hat zweifeln lassen. Die Quellenliste am Ende des Buches ist zu kurz, um diesen Fragen genauer nachzugehen. Vor allem im Bereich der Biologie und Geschichte hätte ich mir viel mehr Einträge gewünscht, mit Themen wie Incels, Lohnungerechtigkeit etc. bin ich als Feministin, die sich selbst informiert, ganz vertraut. So klingt vieles, was die Autorin schreibt, für mich plausibel, einiges unglaubwürdig und ich muss selbst herausfinden, wofür welche Belege existieren.Besonders interessant und zum Nachdenken anregend fand ich ihre Ideen zur Lösung des Incels-Problems, den Exkurs zu Transmenschen und nicht-binären Geschlechtern aus biologischer Sicht und die vielen Informationen über Partnerwahl im Tierreich.Die wichtigste Erkenntnis, die ich für mich mitgenommen habe ist, dass wir bei einem Umbruch der Gesellschaft "im Menschheitsmaßstab" denken müssen, dass dieser Umsturz lange dauert und wir ihn nicht mehr erleben werden. Das war mir theoretisch schon immer irgendwie klar, aber Meike Stoverock hat es so gut in Worte gefasst, dass ich es jetzt auch endlich zugebe.Sehr dankbar bin ich der Autorin auch für ihre deutlichen Worte zur Verantwortung der Gläubigen für ihre jeweilige Religion und die Menschen, die unter ihrem Deckmantel Gutes oder Schlechtes tun. Damit spricht sie mir aus der Seele. Und wenn sie fragt, "Warum unterscheiden wir Christentum und Islam von Sekten, Verschwörungsmythen und esoterischen Ideen?", dann fühle ich mich verstanden. Damit wird sie sicher polarisieren, und das ist auch gut so, denn ich finde, diese Fragen werden viel zu selten gestellt.Aber dafür, dass es "einen fundamentalen Umsturz der gesamten Zivilisationsordnung, eine Umkehrung ihrer Grundbedingungen" fordert, bietet mir das Buch zu wenige Vorschläge, wie dieser genau aussehen soll und wie wir dort hinkommen. Dafür, dass es Teil des Buchtitels ist, ist mir dieses Kapitel viel zu kurz und die Vorschläge, die sie anbringt, werden seit Jahren sowohl in feministischen als auch in anderen Kreisen diskutiert. Für mich war hier also nichts Neues dabei, was mich sehr enttäuscht hat und mir am Ende das Gefühl gab, durch das Lesen des Buches nicht viel gewonnen zu haben. Beantwortet hat das Buch meine anfangs gestellten großen Fragen also leider nicht.Die Aufrufe an die Leser:innen, sich selbst Gedanken zu machen, sind richtig und wichtig, doch gerade bei einem solch komplexen Thema hätte ich mehr Richtungsweisung oder einfach Gedankenspiele erwartet. So weiß ich nicht genau, an wen sich das Buch richtet - um Einsteiger:innen in das Thema oder zweifelnde Menschen abzuholen, ist es zu provokativ, für Menschen im Thema fehlt ihm die Tiefe. Empfehlen würde ich es aber wohl Einsteiger:innen, die am Thema Feminismus interessiert sind, denn es enthält sehr viele Informationen, einen guten Überblick und erste Lösungsvorschläge."Female Choice" wurde mir vom Verlag als gratis Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

3

Den Schreibstil fand ich sehr schön. Biologie ist eigentlich nicht mein Fachgebiet, durch den Stil war das Buch aber spannend. Ich habe für mich viel mitgenommen. Gerade aus den ersten paar Kapiteln: Da wurden die biologischen und wissenschaftlichen Grundlagen geklärt. Also: Warum sind in diesem Buch Verallgemeinerungen notwendig, was sorgt eigentlich dafür, dass du männlich oder weiblich oder keines von beiden bist, und wie funktioniert das mit der Paarung im Tierreich. Das war für mich spannend. Ein bisschen Vorwissen hatte ich noch aus der Schule und dadurch, dass ich einige Vorlesungen zum Thema "Gender Studies" hatte. Das war wohl auch gut, denn ganz ohne Vorwissen wäre es mir wohl schwergefallen, der Argumentation der Autorin zu folgen. Sie verwendet immer wieder Fachbegriffe und man merkt, dass sie aus der Wissenschaft kommt. Das ist nichts Schlechtes, aber gerade Leute, die sich aber zum ersten Mal mit diesen Themen beschäftigen, sollten vielleicht lieber zu einem anderen Text greifen. Ich muss zugeben, dass ich mich mit diesem Buch zum ersten Mal auf einen Text eingelassen habe, der Feminismus aus einer biologischen Perspektive behandelt. Die anderen Sichtweisen, mit denen ich mich bisher beschäftigt habe, betrachten die Problematik eher aus Gesichtspunkten der Kulturtheorie, der Erziehung und der Soziologie. Ich fand es spannend, nun eben auch diese Perspektive kennenzulernen. Stellenweise hat mir aber meine "alte" Sicht auf die Probleme gefehlt. Wenn die Autorin zum Beispiel den geringeren Sex Drive von Frauen beschreibt, hätte ich mir gewünscht, dass sie auch auf Phänomene wie Slutshaming eingeht, die ja auch und teilweise auch unbewusst dazu führen, dass Frauen ihre Triebe ignorieren oder klein reden. Ich bin mir nicht sicher, wieviel ich von den "Lösungsvorschlägen" der Autorin halte. Gerade hier halte ich es fast schon für gefährlich, das Thema nur aus biologischer Perspektive zu behandeln. Wir sind doch nicht nur unsere Triebe, oder? Oder sehe das nur ich als Frau so, weil ich ja biologisch gesehen weniger Interesse an Sex habe? Ich meine, wir sprechen hier von erwachsenen Männern. Als Erwachsener sollte man dazu in der Lage sein, seine Libido zumindest so weit zu kontrollieren, dass man nicht gleich durchdreht, nur weil man keinen Sex hat. Ein weiterer Lösungsvorschlag ist mir noch eingefallen: die Pille für den Mann. Denkt doch mal darüber nach: Viele Frauen, die die Pille nehmen, klagen darüber, dass sie weniger Libido haben. Wenn nun also die überbordende Libido von Männern eine zu große Gefahr für die Gesellschaft darstellt, könnte man Männer ja dazu ermutigen, ebenfalls zu hormonellen Verhütungsmitteln zu greifen, wenn die dann endlich mal verfügbar sind. Mein Fazit? Eine spannende und für mich interessante Sicht. Die Autorin provoziert und regt dadurch zum Nachdenken an.

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