Fast hell

Fast hell

Taschenbuch
2.45
St. PetersburgFreundschaftLebensentwürfePetersburg

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Beschreibung

Alles ist genauso passiert, soweit ich mich erinnere ... 

Ihre Wege kreuzen sich schon, laufen nebeneinander, lange, bevor Alexander Osang beschließt, Uwes Geschichte aufzuschreiben. Und mit ihm aufbricht auf einem Schiff in die Vergangenheit. Die weißen Nächte über der Ostsee – sie sind fast hell, verheißungsvoll und trügerisch, so wie die Nachwendejahre, die beide geprägt haben. Eindringlich und mit staunendem Blick erzählt er von den Zeiten des Umbruchs und davon, wie sich das Leben in der Erinnerung zu einer Erzählung verdichtet, bei der die Wirklichkeit vielleicht die geringste Rolle spielt. 

»Osang kann einfach fantastisch schreiben.«Antonia Baum, Die Zeit 

»Osangs Buch steht in einer Reihe literarischer und nichtliterarischer Werke, die ein helleres Licht auf ein Stück deutsche Geschichte werfen – und in dieser Reihe funkelt es.«Melanie Mühl, FAZ

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
237
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Alexander Osang, geboren 1962 in Berlin, studierte in Leipzig und arbeitete nach der Wende als Chefreporter der Berliner Zeitung. Seit 1999 berichtet er als Reporter für den Spiegel, acht Jahre lang aus New York, und bis 2020 aus Tel Aviv. Für seine Reportagen erhielt er mehrfach den Egon-Erwin-Kisch-Preis und den Theodor-Wolff-Preis. Er lebt heute mit seiner Familie in Berlin.Sein Roman "Fast hell" (Aufbau Verlag, 2021), stand mehrere Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Sein Erzählungsband »Winterschwimmer« ist als Aufbau Taschenbuch lieferbar. Seit 30 Jahren erscheint sein essayistisches Werk im Ch. Links Verlag.  Zuletzt erschien dort »Das letzte Einhorn. Menschen eines Jahrzehnts«.

Beiträge

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Alle
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Nicht ganz so meins

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📖 "Fast hell" ist eine gefärbte Reise in die DDR-Vergangenheit, welches mich leider nicht so überzeugen konnte.

• FAST HELL • Ein Buch über trügerische und gefärbte Erinnerungen. I N H A L T: Alles ist genauso passiert, soweit ich mich erinnere … Ihre Wege kreuzen sich schon, laufen nebeneinander, lange, bevor Alexander Osang beschließt, Uwes Geschichte aufzuschreiben. Und mit ihm aufbricht auf einem Schiff in die Vergangenheit. Die weißen Nächte über der Ostsee - sie sind fast hell, verheißungsvoll und trügerisch, so wie die Nachwendejahre, die beide geprägt haben. Doch während Uwe der Unbestimmte, Flirrende bleibt, während sich seine Geschichte im vagen Licht der Sommernächte auflöst, beginnt für Alexander Osang eine Reise zu sich selbst, getrieben von der Frage, wie er zu dem wurde, der er ist. Eindringlich und mit staunendem Blick erzählt er von den Zeiten des Umbruchs und davon, wie sich das Leben in der Erinnerung zu einer Erzählung verdichtet, bei der die Wahrheit vielleicht die geringste Rolle spielt M E I N U N G: Erinnerungen geben einen subjektiven Blick auf das Leben. Sie bieten keine Wahrhaftigkeit. Der Roman "Fast hell" nimmt eine subjektive Erinnerung in den Blick. Alexander Osang erhält als Journalist den Auftrag einen Ostdeutschen und sein Leben zu porträtieren. Das Schicksal treibt Osang mit seinem Fast-Freund Uwe zusammen auf eine Fähre. Gemeinsam und getrennt schwelgen sie in Erinnerungen, erzählen über ihre Jugend und das Leben zur Zeit der DDR. Osang führt eine Art inneren Monolog: einzelne Gedankenfetzen, Erinnerungen und Gefühle ploppen nacheinander auf und werden beleuchtet. Diese Gedanken werden teils zerstreut und sehr lang beleuchtet, was mich nicht an allen Stellen überzeugen konnte. Lücken werden mit eigenen Interpretationen gefüllt und verfälscht. Einzig die Schiffsreise und die Unterhaltungen mit Uwe bilden den roten Faden des Romans. So richtig konnte mich Alexander Osangs Roman nicht überzeugen, vielleicht bin ich von der DDR-Thematik zu weit weg und kann einzelne Lücken nicht mit eigenen Ideen füllen. Vielleicht lag es auch an der Monolog-Form. Schade. 📖 "Fast hell" ist eine gefärbte Reise in die DDR-Vergangenheit, welches mich leider nicht so überzeugen konnte.

📖 "Fast hell" ist eine gefärbte Reise in die DDR-Vergangenheit, welches mich leider nicht so überzeugen konnte.
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Fast hell ist auf eine subtile und überraschende Weise auf allen Ebenen ein fast, im positiven Sinne. Der Text, eigentlich als Auseinandersetzung mit einem ostdeutschen Leben, konkret dem des Fast-Freunds des Autors, Uwe, gedacht, gerät mehr und mehr auch zu einer Reflexion über die eigene Vergangenheit und die Tatsache, dass man Erinnerungen immer nur fast greifen kann. Die Vergangenheit ist trügerisch, das eigene Leben im „Damals“ immer nur ein Ausschnitt und eine Momentaufnahme. Den eigentlichen Ostdeutschen gibt es nicht und alles, was man über die eigene Jugend und das eigene Erleben weiß, ist immer persönlich gefärbt. Etwaige Lücken im Erinnern müssen gefüllt und vielleicht auch modelliert werden. Gespiegelt wird die Unmöglichkeit des faktentreuen, belegbaren Erinnern dadurch, dass der Autor sich während des Interviews mit Uwe immer nur Stichpunkte in sein blaues Buch notiert, die nicht einmal ansatzweise das umreißen, was die eigentliche Erzählung beinhaltet – ein sehr gelungener Kommentar, wie vergeblich das Festhalten von Lebensmomenten ist und dass Lebenserinnerungen letztlich auch nur Schlagwörter sind. Sprachlich und inhaltlich unterhält der Text sehr gut. Es ist tatsächlich so, dass man den Eindruck gewinnt, mit Uwe und dem Autor auf der Reise nach St. Petersburg zu sein und ihren Geschichten zu lauschen. Eine richtig geschlossene Erzählung kommt dadurch zwar nicht zustande, aber der Roman regt sehr zum Nachdenken an und berührt auf einer grundsätzlichen Ebene das, gegen das sich viele von uns stemmen wollen – den Fluss der Zeit, irreversible Veränderungen und vor allem das Vergessen. Besonders der Epilog bleibt im Gedächtnis, hallt nach und hinterlässt eine melancholische Grundstimmung. Ein schönes und etwas wehmütiges Buch, das erkennt, dass es für Erinnerungen und das Leben keine wahre Version gibt.

2

„Lennon ist tot“ verbinde ich mit einer tiefen Leseerfahrung und dem Bedürfnis nach einen neuen Osang. Schon nach wenigen Seiten war klar, sobald ich das Buch aus der Hand lege, wird es liegenbleiben, forever. Also stolperte ich in einem Stück durch, da ich Uwes Geheimnis entdecken wollte. Der trockene Reportage-Stil, die Endlos-Aneinanderreihung zahlreicher Lebensläufe einschließlich sämtlicher Nebencharaktere, puh, ließ Tiefgang und Gefühle weitreichend außen vor. Zeitungsleser werden sich hier eher zu Hause fühlen. Nichtsdestotrotz bot mir die Lektüre neue Sichtweisen auf das Reportage-Handwerk. Eine Reportage ist eine Reportage, aber niemals die Wahrheit im Sinne von Vollständigkeit und unumstößlicher Belegbarkeit. Eine Anzahl von Schlagwörtern, eine bruchstückhafte Erinnerung und das Verweben all dessen in einem scheinbar schlüssigen Text, bleibt immer nur der Versuch einer Wahrheit. DDR, Opfer, Täter, Enthüllung wären wohl die Hauptschlagworte dieses Romans. 2,5 Sterne

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