ENGEL

ENGEL

Taschenbuch
5.01
VergeltungMordKochenPsycho

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Beschreibung

Stimmen bevölkern Vincents Kopf, flüstern ihm zu, wie er in der Welt des gewalttätigen Vaters und der religiösen Mutter überleben kann. Die Stimme des Künstlers ist besonders stark in Vincent, sie beginnt seine Hände zu führen, treibt Vincent an, Kunst zu schaffen. Der Tod wird zu Vincents künstlerischer Obsession. Aus Tierknochen baut er bizarre Plastiken des Todes, folgt dabei der Stimme des Künstlers in seinem Kopf. Vincents Mutter erkrankt. Im religiösen Wahn verspricht sie auf dem Totenbett, ihrem Sohn einen Engel zu schicken. Vom Tod der Mutter traumatisiert, wartet Vincent auf das Erscheinen des Engels. Er hofft auf ein Wesen, das ihn von seiner Einsamkeit und seinen seelischen Narben befreit, auf einen Engel der Gnade und der Liebe. Vincent wartet lange und vergeblich und beschließt, sich einen Engel zu erschaffen. Er wird zum Knochendieb, zum Tiermörder, zum Leichenschänder, zum Mörder. Besessen von seinem Wunsch nach Erlösung und angetrieben von der Stimme des Künstlers, baut Vincent aus seiner knöchernen Beute einen Engel, nennt diesen zärtlich „seine Adlerfrau“. Vincent sehnt sich nach einem menschlichen Ebenbild seines leblosen Engels. Besessen von dem Gedanken einer fleischgewordenen Adlerfrau beginnt er eine verzweifelte Suche. ENGEL ist ein fesselndes Psychogramm über eine Erlösung suchende, schizophrene Persönlichkeit voller seelischer Narben.
Haupt-Genre
Thriller
Sub-Genre
Psycho
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
200
Preis
13.40 €

Beiträge

1
Alle
5

»Engel« von Michael Mikolajczak ist nichts für Leute, die auf der Suche nach einem Kriminal-Roman im herkömlichen Sinn sind. Das Buch gibt uns einen Einbick in die Gedanken- und Gefühlswelt eines psychisch kranken Mörders. Vincent erzählt uns aus der Ich-Perspektive von seinem kompletten Leben. Schon als Kind erfuhr er von seinen Eltern keine Liebe und er geht einen einsamen, isolierten Lebensweg, wodurch seine Psyche über die Jahre hinweg immer verdrehter wird. Er hat eine spezielle Sicht auf die Welt, die einerseits unheimlich klug aber auch von Negativität und der Unfähigkeit, sich anzupassen, bestimmt ist. Der Autor platziert viel Wissenswertes über Kunst und die Mechanik des Sterbens, wodurch ich das ein oder andere sogar googelte, weil ich es so interessant fand. Was das Buch ausmacht, ist der einzigartige Schreibstil. Michael Mikolajczak verwendet kurze, präzise Sätze, manchmal nur einzelne Worte, die aber immer treffend und nie banal sind. Im Gegenteil, ich würde die Erzählweise eher als düster und fast poetisch beschreiben. Dadurch wird die eigentliche Beklemmung erzeugt, weniger durch die Handlung an sich, wobei auch die einige Grausamkeiten parat hält, ohne zu sehr ins blutige Detail zu gehen. Man liest immer schneller und wird richtig hineingezogen. Der Fokus liegt weniger auf einem rasanten, unvorhersehbaren Plot sondern ganz auf Vincents Kampf mit sich selbst. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Buch nicht jeden Lesegeschmack trifft (ich empfehle einen Blick in die Leseprobe, die bildet den Stil des gesamten Werkes gut ab) aber für mich war es ein kleines Highlight!

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