Elfengrab
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Beschreibung
Beiträge
In diesem "Thriller" war leider nichts stimmig. Wirklich nichts. In "Elfengrab" von Ulrike Bliefert geht es um die junge Sina, die, bockig und pubertär wie sie ist, von ihren Eltern gegen ihren Willen in das Internat Schloss Granzow gesteckt wird. Dort entwickelt sie sich quasi über Nacht zu einer braven Vorzeigeschülerin, die nicht wirklich Probleme mit anderen Schülern hat, auf einmal gute Noten schreibt, die Welt der Liebe und der Leidenschaft entdeckt und wunderbar zu den anderen eindimensionalen Figuren passt. Denn hier haben wir das erste Problem: Charakteristische Eigenschaften besitzt kaum eine Person in diesem Buch. So hinterfragt man auch nicht, warum die Protagonistin zu Beginn radikal bockig und nach keinen fünfzig Seiten lammbrav ist, man kennt sie schließlich nicht. Doch auf den plötzlichen Sinneswandel folgt noch etwas viel Schlimmeres: Ein erster Tag, eine erste Woche in der neuen Schule, die in nur einem Satz abgetan wird. Umschreibungen des Schulkonzepts, Aufbau und Sinnhaftigkeit von Projekten oder Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen? Fehlanzeige. Schon zu Beginn des hier ausgeschriebenen "Thrillers" wird klar, dass das Buch es nicht so mit Emotionen hat. Die Figuren wirken nahezu kalt, selbst das kleine Liebesdreieck ist eher eine Lachnummer als etwas ernsthaftes und Konversationen werden schick so kurz gehalten, dass ein Spannungsaufbau unmöglich ist. Noch nie war ich persönlich so sehr von einem Thriller gelangweilt, zumal er in der zweiten Hälfte zur Gänze durchschaubar wurde. Was hier besonders auffällt, ist das Konzept des Buches, welches man eher als mangelhaft bezeichnen kann. Unvorstellbar ist beispielsweise, wie ein Internat so auf Regeln scheißen kann, im wahrsten Sinne des Wortes. Regeln oder Strafen existieren nicht wirklich, wer sich Nachts vom Acker macht, der ist eben ein paar Stunden weg. Und Fünfzehnjährigen Alkohol hinzustellen scheint neuerdings auch in Ordnung zu sein. Zu diesen klaren Lücken kommen noch ein Haufen Klischees und ein gezwungen jugendlicher und maßlos überspitzter Schreibstil. Bis zum Schluss bleiben leider auch einige Fragen offen. So zum Beispiel, warum sich die Protagonistin hier als große Ermittlerin aufführt, wobei sie das Opfer kaum gekannt hat, und was dabei eigentlich die dafür zuständige Polizei macht. Diese und noch weitere Fragen lassen mich ernsthaft am Sinn dieses Werkes zweifeln. Zuletzt noch eine kleine Bemerkung: Wenn man sich auch nur oberflächlich etwas im Kreise der bekannteren Eliteschulen Deutschlands auskennt, merkt man sehr schnell, woher die Inspiration zu Schloss Granzow stammt, was dem Buch nochmals mehr Originalität raubt. Ein Jugendbuch zum An-die-Wand-klatschen, zum Haaresträuben, zum Aufbau von Aggressionen und zum Verzweifeln. Platt, emotionslos, vorhersehbar, überspitzt und vor allem hinterfragungswürdig.
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In diesem "Thriller" war leider nichts stimmig. Wirklich nichts. In "Elfengrab" von Ulrike Bliefert geht es um die junge Sina, die, bockig und pubertär wie sie ist, von ihren Eltern gegen ihren Willen in das Internat Schloss Granzow gesteckt wird. Dort entwickelt sie sich quasi über Nacht zu einer braven Vorzeigeschülerin, die nicht wirklich Probleme mit anderen Schülern hat, auf einmal gute Noten schreibt, die Welt der Liebe und der Leidenschaft entdeckt und wunderbar zu den anderen eindimensionalen Figuren passt. Denn hier haben wir das erste Problem: Charakteristische Eigenschaften besitzt kaum eine Person in diesem Buch. So hinterfragt man auch nicht, warum die Protagonistin zu Beginn radikal bockig und nach keinen fünfzig Seiten lammbrav ist, man kennt sie schließlich nicht. Doch auf den plötzlichen Sinneswandel folgt noch etwas viel Schlimmeres: Ein erster Tag, eine erste Woche in der neuen Schule, die in nur einem Satz abgetan wird. Umschreibungen des Schulkonzepts, Aufbau und Sinnhaftigkeit von Projekten oder Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen? Fehlanzeige. Schon zu Beginn des hier ausgeschriebenen "Thrillers" wird klar, dass das Buch es nicht so mit Emotionen hat. Die Figuren wirken nahezu kalt, selbst das kleine Liebesdreieck ist eher eine Lachnummer als etwas ernsthaftes und Konversationen werden schick so kurz gehalten, dass ein Spannungsaufbau unmöglich ist. Noch nie war ich persönlich so sehr von einem Thriller gelangweilt, zumal er in der zweiten Hälfte zur Gänze durchschaubar wurde. Was hier besonders auffällt, ist das Konzept des Buches, welches man eher als mangelhaft bezeichnen kann. Unvorstellbar ist beispielsweise, wie ein Internat so auf Regeln scheißen kann, im wahrsten Sinne des Wortes. Regeln oder Strafen existieren nicht wirklich, wer sich Nachts vom Acker macht, der ist eben ein paar Stunden weg. Und Fünfzehnjährigen Alkohol hinzustellen scheint neuerdings auch in Ordnung zu sein. Zu diesen klaren Lücken kommen noch ein Haufen Klischees und ein gezwungen jugendlicher und maßlos überspitzter Schreibstil. Bis zum Schluss bleiben leider auch einige Fragen offen. So zum Beispiel, warum sich die Protagonistin hier als große Ermittlerin aufführt, wobei sie das Opfer kaum gekannt hat, und was dabei eigentlich die dafür zuständige Polizei macht. Diese und noch weitere Fragen lassen mich ernsthaft am Sinn dieses Werkes zweifeln. Zuletzt noch eine kleine Bemerkung: Wenn man sich auch nur oberflächlich etwas im Kreise der bekannteren Eliteschulen Deutschlands auskennt, merkt man sehr schnell, woher die Inspiration zu Schloss Granzow stammt, was dem Buch nochmals mehr Originalität raubt. Ein Jugendbuch zum An-die-Wand-klatschen, zum Haaresträuben, zum Aufbau von Aggressionen und zum Verzweifeln. Platt, emotionslos, vorhersehbar, überspitzt und vor allem hinterfragungswürdig.