Die Wohlgesinnten
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Eines der unfassbarsten, psychisch anstrengendsten, brutalsten, ekelhaftesten Bücher unserer Zeit.
Eines der unfassbarsten, psychisch anstrengendsten, brutalsten, ekelhaftesten Bücher unserer Zeit. In Die Wohlgesinnten verfolgt der Leser den Aufstieg des (fiktiven) Kriegsverbrechers Dr. Max Auer. Während dieser erfolgreich an seiner Karriere im verbrecherischen NS-Staat arbeitet wird der Leser zeitgleich sowohl Zeuge von Aufstieg und Niedergang des Dritten Reiches als auch des psychischen Zusammenbrechens des Protagonisten. Es ist keine Unterhaltungslektüre die sich dem Leser auf rund 1300 Seiten bietet, viel zu detailliert sind zahlreiche Gräueltaten und historische Ereignisse geschildert und wahrscheinlich auch viel, viel zu lang. Und trotzdem ist es ein wertvolles, wichtiges Buch aus dem keine Seite fehlen dürfte.

Geologe Dr. jur. Max Aue (liebt unglücklich seine Zwillingsschwester und ist homosexuell) tritt in den Sicherheitsdienst ein; überzeugter Antisemit macht Karriere. Juni 1941 - April 1945. Der öffentliche Aufschrei im Literaturgeschehen, weil hier nicht wie üblich und obligat aus Opfersicht, sondern Tätersicht die Massenvernichtungen, Stalingrad etc. geschildert wird; Autor Jonathan Littell ist Jude. Mit den knapp 1400 Seiten + 100 Seiten Marginalienband (sehr zu empfehlen) nicht die klassische Strandlektüre. Hätte im Alltag aber nicht die Zeit und Ruhe gehabt; so habe ich im Urlaub für beide Bücher 10 ungestörteTage gebraucht - für mich perfekt. Die Schilderungen sind sehr direkt und eindringlich; auch ich war mal in Dachau (Klassenfahrt), kann es mir aber trotzdem immer wieder sehr schwer realistisch vorstellen. Auch bei diesem ROMAN musste ich mir immer wieder vergegenwärtigen, dass es tatsächlich so stattgefunden hat. Durch die ganzen Actionfilme,Thriller usw. ist man doch etwas abgestumpft. Mit das Beeindruckendste waren für mich die logistischen und bürokratischen Anstrengungen/Überlegungen..... Ohne es auch nur ansatzweise Verharmlosen zu wollen (nach dieser Lektüre 'eh nicht mehr): das eigentlich Lächerliche an dem ganzen Wahn nebst Hitlergruss und abstrusen Abstammungsdiskussionen wird hier in einem recht neutralem Ton (siehe Marginalienband!!) grandios von dem Protagonisten geschildert. Der Schluss war so spannend (der Ausgang des Krieges natürlich nicht - das wusste ich durchaus), dass ich es nicht vom Zimmer zum Strand (300 Meter) geschafft habe und den Nachmittag auf dem Bett sitzend verbrachte. Und der Schluss hat mich heftig geschockt - zum Glück war ich dann noch abends am Strand...... Erschreckt hat mich ganz besonders, dass ich einigen Nazis temporär einen Hauch von Sympathie entgegenbringen konnte/musste. So ist der Freund Thomas ein elender Opportunist und frei von Gewissen resp. Moral, Skrupel etc....., trotzdem widerte er mich weniger an als andere Nazis und hatte sogar seine Momente..... Ein tolles Buch (fordere nach wie vor: Pflichtlektüre im Geschichtsunterricht) mit vielen realen Elementen und Personen wie Himmler, Speer, Goebbels - Hitler na klar...... Es liest sich sehr flüssig und gut - inhaltlich dafür sehr heftig und so realistisch, dass es weh tut und auch Übelkeit verursacht. Man warf wohl in der hitzigen Rezensionsdebatte Perversion und Vulgarität vor - aber was genau ist denn bitte da abgelaufen?? Das war pervers und vulgär... Eigentlich ist das gar nicht sooooo mein Thema, umso mehr überraschte mich meine Begeisterung für dieses Buch
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Eines der unfassbarsten, psychisch anstrengendsten, brutalsten, ekelhaftesten Bücher unserer Zeit.
Eines der unfassbarsten, psychisch anstrengendsten, brutalsten, ekelhaftesten Bücher unserer Zeit. In Die Wohlgesinnten verfolgt der Leser den Aufstieg des (fiktiven) Kriegsverbrechers Dr. Max Auer. Während dieser erfolgreich an seiner Karriere im verbrecherischen NS-Staat arbeitet wird der Leser zeitgleich sowohl Zeuge von Aufstieg und Niedergang des Dritten Reiches als auch des psychischen Zusammenbrechens des Protagonisten. Es ist keine Unterhaltungslektüre die sich dem Leser auf rund 1300 Seiten bietet, viel zu detailliert sind zahlreiche Gräueltaten und historische Ereignisse geschildert und wahrscheinlich auch viel, viel zu lang. Und trotzdem ist es ein wertvolles, wichtiges Buch aus dem keine Seite fehlen dürfte.

Geologe Dr. jur. Max Aue (liebt unglücklich seine Zwillingsschwester und ist homosexuell) tritt in den Sicherheitsdienst ein; überzeugter Antisemit macht Karriere. Juni 1941 - April 1945. Der öffentliche Aufschrei im Literaturgeschehen, weil hier nicht wie üblich und obligat aus Opfersicht, sondern Tätersicht die Massenvernichtungen, Stalingrad etc. geschildert wird; Autor Jonathan Littell ist Jude. Mit den knapp 1400 Seiten + 100 Seiten Marginalienband (sehr zu empfehlen) nicht die klassische Strandlektüre. Hätte im Alltag aber nicht die Zeit und Ruhe gehabt; so habe ich im Urlaub für beide Bücher 10 ungestörteTage gebraucht - für mich perfekt. Die Schilderungen sind sehr direkt und eindringlich; auch ich war mal in Dachau (Klassenfahrt), kann es mir aber trotzdem immer wieder sehr schwer realistisch vorstellen. Auch bei diesem ROMAN musste ich mir immer wieder vergegenwärtigen, dass es tatsächlich so stattgefunden hat. Durch die ganzen Actionfilme,Thriller usw. ist man doch etwas abgestumpft. Mit das Beeindruckendste waren für mich die logistischen und bürokratischen Anstrengungen/Überlegungen..... Ohne es auch nur ansatzweise Verharmlosen zu wollen (nach dieser Lektüre 'eh nicht mehr): das eigentlich Lächerliche an dem ganzen Wahn nebst Hitlergruss und abstrusen Abstammungsdiskussionen wird hier in einem recht neutralem Ton (siehe Marginalienband!!) grandios von dem Protagonisten geschildert. Der Schluss war so spannend (der Ausgang des Krieges natürlich nicht - das wusste ich durchaus), dass ich es nicht vom Zimmer zum Strand (300 Meter) geschafft habe und den Nachmittag auf dem Bett sitzend verbrachte. Und der Schluss hat mich heftig geschockt - zum Glück war ich dann noch abends am Strand...... Erschreckt hat mich ganz besonders, dass ich einigen Nazis temporär einen Hauch von Sympathie entgegenbringen konnte/musste. So ist der Freund Thomas ein elender Opportunist und frei von Gewissen resp. Moral, Skrupel etc....., trotzdem widerte er mich weniger an als andere Nazis und hatte sogar seine Momente..... Ein tolles Buch (fordere nach wie vor: Pflichtlektüre im Geschichtsunterricht) mit vielen realen Elementen und Personen wie Himmler, Speer, Goebbels - Hitler na klar...... Es liest sich sehr flüssig und gut - inhaltlich dafür sehr heftig und so realistisch, dass es weh tut und auch Übelkeit verursacht. Man warf wohl in der hitzigen Rezensionsdebatte Perversion und Vulgarität vor - aber was genau ist denn bitte da abgelaufen?? Das war pervers und vulgär... Eigentlich ist das gar nicht sooooo mein Thema, umso mehr überraschte mich meine Begeisterung für dieses Buch