Die sieben Monde des Maali Almeida: Ausgezeichnet mit dem Booker Prize 2022

Die sieben Monde des Maali Almeida: Ausgezeichnet mit dem Booker Prize 2022

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Haupt-Genre
N/A
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Format
E-Book
Seitenzahl
514
Preis
24.99 €

Beiträge

10
Alle
5

Die Mischung aus politischem Drama, mystischem Realismus und persönlicher Entwicklung macht diesen Roman zu einem unvergesslichen Leseerlebnis.

"Die sieben Monde des Maali Almeida" von Shehan Karunatilaka, mit dem Booker Prize 2022 ausgezeichnet, ist ein gesellschaftskritisches Meisterwerk, das einen tiefen Einblick in die Geschichte Sri Lankas gewährt. Die Erzählung folgt Maali Almeida, einem schwulen Kriegsfotografen aus Sri Lanka, der sich plötzlich im "Dazwischen" wiederfindet, mit sieben Monden Zeit, ins Jenseits oder ins Licht überzugehen. Die Suche nach den Umständen seines Todes ist der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Dabei gewährt der Roman faszinierende Einblicke in Maalis Leben, geschickt eingebettet in raffinierte Rückblenden. Das "Dazwischen" wird als eine Art Behörde beschrieben, in der existenzielle Fragen über das Jenseits und die höhere Macht aufgeworfen werden. Besonders beeindruckend ist Karunatilakas kritische Betrachtung von Religion und Glauben im Jenseits. Wer ist der "Boss" dieser Behörde, welche göttliche Macht erwartet die Seelen am Ende? Diese Fragen begleiten Maalis Reise und verleihen der Handlung eine fesselnde Komplexität. Der Roman hebt sich durch seine tiefgreifende Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen hervor. Einige Seelen im "Dazwischen" rebellieren gegen die bestehende Ordnung, formieren eine Armee und streben nach Gerechtigkeit, sei es für sich selbst oder für das System. Dieser Aspekt der Revolte verleiht der Erzählung eine zusätzliche Dynamik und Tiefe. "Die sieben Monde des Maali Almeida" ist nicht nur eine Kriminalgeschichte, sondern eine tiefgründige Reflexion über die Natur des Lebens, des Todes und der Suche nach Gerechtigkeit. Die Mischung aus politischem Drama, mystischem Realismus und persönlicher Entwicklung macht diesen Roman zu einem unvergesslichen Leseerlebnis.

Die Mischung aus politischem Drama, mystischem Realismus und persönlicher Entwicklung macht diesen Roman zu einem unvergesslichen Leseerlebnis.
5

Neuer Favorit

Hast du schon mal ein Buch über das Leben nach dem Tod gelesen? Hast du dich schon mal mit dem 25 jährigen Bürgerkrieg in Sri Lanka beschäftigt? Bist du schon mal so tief in eine Geschichte eingetaucht, dass du das Gefühl hattest, das alles mitzuerleben? Die sieben Monde das Maali Almeida ist für mich ab jetzt Pflichtliteratur. Das Buch ist inspirierend, emotional und regt sehr zum nachdenken an. Mir hat das Cover auf Anhieb zugesagt es ist bunt und schrill und schreit nach Aufmerksamkeit. Genau wie das Buch! Es geht um das Leben nach dem Tod oder eher dem Seien nach dem Tod? Finde heraus was mit dir passiert ist. Rekapituliere dein Leben. Finde das Licht und vielleicht deinen Frieden? Die Themen in dem Buch sind grandios umgesetzt. Ich habe vorher noch nie etwas über den Bürgerkrieg Sri Lankas gelesen. Ich hab unglaublich viel gelernt. Musst sogar einige Pausen machen, weil es mich so mitgenommen hat und um tiefer in die Geschichte einzutauchen. Das Buch ist in der zweiten Person Singular geschrieben. Habe ich vorher so noch nie gelesen, aber es hat mich sofort abgeholt. Ich wollte unbedingt wissen wie es mit Maali Almeida weiter geht. Können wir das Rätsel zusammen lösen? Die Charaktere waren laut und exzentrisch, aber insgesamt war alles greifbar für mich. Durch die Erzählperspektive habe ich mich super in die Geschichte einfinden können. Es passiert sehr viel in kurzer Zeit, aber so wird das Buch einfach nicht langweilig. Der Autor hat, für mich, völlig zu Recht den Booker Prize 2022 gewonnen. Ich habe so ein Lektüre vorher noch nicht gelesen und es war deutlich anspruchsvoller, als das was ich sonst lese, aber ich war bei jedem Wort mehr im Buch gefangen und habe mich mitreißen lassen. Eine klare Empfehlung für jeden, vor allem die, die beim lesen auch mal mitdenken möchte und sich nicht nur berieseln lassen wollen. Danke für diese tolle Werk, ich hoffe auf mehr!

Neuer Favorit
3

Leben und Sterben in Sri Lanka

Dieses Buch habe ich für einen Leseclub gelesen. Sonst hätte ich es wohl nicht ausgesucht oder abgebrochen. Aber ich habe viel gelernt über Sri Lanka und die Kriege und das Leben dort, von dem ich nichts wusste. Die Story war mir zu chaotisch, ich konnte dem Plot teilweise nicht folgen. Viele Details, viele Namen. Es las sich eher wie eine Abrechnung mit Sri Lanka. Dem Leid und dem Frust, in einem Land geboren worden zu sein, in dem nichts sicher ist und so viel zerstört wurde. Die ungewöhnliche Erzählperspektive hat mir gut gefallen, auch die Storyidee, einen Geist zu begleiten, der seine letzten „Atemstunden“ aufklären möchte. Auch das Ende mochte ich, aber dazwischen war es zu viel und zu chaotisch.

4

Im Buch „Die sieben Monde des Maali Almeida“ begleiten wir Maali Almeida während des Bürgerkriegs Anfang der 1990er Jahre als Kriegsfotograf in Sri Lanka. Eines Tages „wacht“ Mali in der Zwischenwelt, einer Welt zwischen Leben und Tod, auf. Er weiß weder wie, noch warum er gestorben ist und hat nun 7 Monde Zeit herausfinden wer sein Mörder ist und wieso er sterben musste, bevor er in die Welt der Toten übergeht. Die Geschichte spielt mitten im Bürgerkrieg und Maali ist ein homosexueller Journalist, durch den wir einiges über den Krieg in Sri Lanka, die Aufstände und grausamen Morde erfahren. Es ist definitiv keine leichte Kost und es gab einige Ereignisse die mich schockiert haben. Trotzdem ist das Buch aber auch sehr spannend und emotional und durch den flüssigen Schreibstil hatte ich es innerhalb einiger Tage durchgelesen. Besonders gut hat mir an „Die sieben Monde des Maali Almeida“ das einzigartige und bunte Cover gefallen. Es passt perfekt zu dieser umfangreichen Geschichte und es war interessant so viel über Sri Lanka und die politische Lage dort zu erfahren.

2

Mali hat das Gefühl zu träumen. Er steht gemeinsam mit vielen Toten in einer Warteschlange. Doch schnell realisiert Maali, dass er nicht träumt, sondern tot in einer Art Zwischenwelt ist. Er kann sich nicht daran erinnern, wie er gestorben ist, doch schnell stellt sich heraus, dass sein Tod nicht natürlich war, sondern er ermordet wurde. Ihm bleiben sieben Tage bzw. sieben Monde Zeit, um herauszufinden, was passiert ist und wer ihn ermordet hat. Erst brauchte ich fast 100 Seiten, um mich auf die außergewöhnliche Erzählweise einzulassen, denn der Ich-Erzähler spricht die ganze Zeit in der 2. Person Singular. Dann sind die Namen unglaublich verwirrend. Ich wusste nie, ob Maali gerade lebt oder bereits tot ist. Doch es ist nicht alles schlecht. Es gab ganze Episoden, zum Beispiel Rückerzählungen aus seinem Leben als schwuler Kriegsfotograf, die ich wahnsinnig gerne gelesen habe. Wir erfahren die Hintergründe des Bürgerkrieges in Sri Lanka in 1983. Der Animismus - der Glaube an Götter und Geister sowie der Glaube an die Wiedergeburt war für mich nichts Ungewöhnliches, schließlich lebe ich in Thailand, aber die Geschichte als solches konnte mich einfach nicht packen. Aber am Ende war es eher ein schlechter Krimi, den ich normalerweise nach 10 Minuten ausgemacht hätte. Meine Buddyread-Partnerin @nini, die mich eigentlich immer über schlechte Abschnitte hinweg motivieren kann, konnte mir dieses Mal auch nicht helfen. Gemeinsamer Abbruch auf Seite 250. Ich hasse es, Bücher abzubrechen, es lässt mich unzufrieden zurück.

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5

Maali Almeida aus Colombo, Sri Lanka, seines Zeichens Spieler, Homosexueller und Kriegsfotograf, wacht eines Tages im Jenseits auf, welches eher einer Behörde gleichkommt, als einem Ort der Erlösung. Scheinbar ermordet, so wird es ihm zumindest gesagt, denn er hat keinerlei Erinnerung an sein Ableben, bleiben ihm sieben Monde, um herauszufinden wie, wo, warum und von wem. Aber wie, wenn er doch weder mit den Lebenden sprechen kann, noch irgendwelche Anhaltspunkte hat? War es die Sucht, sein Lebensstil oder seine gewählte Profession? Oder vielleicht auch einfach alles? Shehan Karunatilaka hat hier nicht nur inhaltlich einen wirklich absolut besonderen Roman abgeliefert, auch der Schreibstil war so überraschend wie großartig. Ich bin vor ein paar Tagen fertig geworden und kann bis jetzt nicht sagen was genau ich da gelesen habe, denn es passiert so viel in den beschriebenen sieben Monden! Es gibt so viele Informationen zu Sri Lanka, seinen Mythen, der damaligen politischen Lage und das alles verpackt in einem übernatürlichen Krimi. Die Fülle an Informationen und Fakten kann in ihrer Gesamtheit sicher überfordernd sein, je nach Lesegewohnheiten und Vorlieben des Lesers. Ich könnte sicher kaum die Hälfte dessen wiedergeben, was ich auf den 544 Seiten erfahren habe. Nichtsdestotrotz war das alles so spannend und sprachgewaltig verpackt und formuliert, dass ich, selbst wenn ich gewollt hätte, es nicht hätte abbrechen können. Es hat sich absolut gelohnt, mit dem Ende hätte ich nicht gerechnet. Ich habe außerdem noch nie einen Roman in der zweiten Person Singular gelesen und allein das hat diesen Roman für mich schon zum Geniestreich gemacht! Ich kann nur jedem empfehlen, unbedingt mal reinzulesen.

3

Anstrengend zu durchblicken aber zuweilen sprachlich trivial/plump und vom magischen Realismus habe ich mir deutlich mehr versprochen.

2.5

Interessante Thematik aber sehr konfus erzählt

Erster Eindruck: Interessant und guter Humor… aber dann doch eher schräg und konfus

4

Herausfordernd aber lohnend!

„Nur zwei Götter sind der Verehrung wert. Der Zufall und die Elektrizität.“⁣ ⁣ Maali Almeida erwacht eines Tages zu Beginn der 90er inmitten einer riesigen Empfangshalle und realisiert, dass er gestorben ist. Wie und warum ist ihm zunächst völlig unklar. Sieben Monde hat er Zeit, die Umstände seines Todes zu ergründen und noch Dinge zu regeln, während bereits verschiedene Mächte ihn für sich vereinnahmen möchten.⁣ Was nach dieser Kurzbeschreibung nach Fantasy klingt, ist in Wahrheit viel mehr. Wir begleiten den schwulen Kriegsfotografen Maali Almeida durch das politisch umkämpfte Sri Lanka der 80er und 90er Jahre. Er steht immer zwischen den Fronten und findet auch keine Ruhe in der komplizierten Beziehung zu seinem Freund DD und seiner Freundin Jaki. Zwischen den Aufträgen treibt es ihn ruhelos an die Spieltische von Colombos zwielichtigen Casinos und zu schnellen Abenteuern mit diversen Liebhabern.⁣ Shehan Karunatilaka wurde für den Roman 2022 mit dem Booker Preis ausgezeichnet. In einem komplexen Geflecht schildert der Roman die politischen Verhältnisse Sri Lankas auf eindrückliche, teilweise erschütternde Weise. Gleichzeitig ist das Buch gefüllt mit schwarzem Humor und der spannungsgeladenen Kriminalgeschichte um den Tod von Maali.⁣ Das Buch hat mich gefordert - nicht zuletzt aufgrund der vielen Personen, die noch um Geister und Dämonen aus dem Jenseits ergänzt werden. Das Glossar bzw. Personenverzeichnis am Ende des Buches sind dabei sehr hilfreich. Das Durchhalten hat sich am Ende gelohnt.

Herausfordernd aber lohnend!
5

Sri Lanka, 1990. Maali Almeida, ein schwuler Kriegsfotograf mit Glücksspielproblem, wacht eines morgens in einem Wartezimmer auf. Schnell wird: er ist gestorben, doch wer hat ihn umgebracht und warum? Maali muss Antworten finden und nachsehen, wie es seinen Angehörigen geht, seinem Partner DD, seiner besten Freundin Jaki und seiner Mutter Lucky. Doch in dieser Zwischenwelt sind auch andere unterwegs und haben ihre ganz eigene Agenda, in der Maali eine Rolle spielt. „Die sieben Monde des Maali Almeida“ ist der zweite Roman des (Drehbuch-)Autors und Songwriters Shehan Karuna Tilaka, für den er 2022 mit dem Booker Prize ausgezeichnet wurde. Die deutsche Übersetzung ist von Hannes Meyer. Erzählt wird Maalis ungewöhnliche Geschichte aus seiner Perspektive in der Du-Form und im Präsens über insgesamt sieben Monde (=Tage und Nächte) hinweg. Der Autor lässt seinen Protagonisten zwischen verschiedenen Orten springen, was er als Geist nun kann, ihn aber auch immer wieder in die Vergangenheit zurückblicken und sein Handeln reflektieren. Auf den ersten Blick ist dieser Roman eine Kriminalgeschichte. Maali wurde getötet und sucht seinen Mörder, ganz einfach, oder? Doch je länger wir ihn begleiten, seine komplexe Persönlichkeit und sein Leben kennenlernen, desto deutlicher wird, dass „Die sieben Monde des Maali Almeida“ so viel mehr ist. Wir erleben ein vom Bürgerkrieg gebeuteltes Sri Lanka, in welchem Todesschwadronen, Auftragsmorde und Selbstmordattentate zum Alltag geworden sind. Unser Protagonist ist dabei zwischen die Fronten geraten und versucht verzweifelt, das zu retten, was von ihm geblieben ist: seine Fotos. Dieser Roman ist wieder so ein Buch, das mir lange nicht aus dem Kopf gehen wird. Maali Almeida ist sicher alles andere als perfekt, manchmal ist er nicht einmal sympathisch. Aber in ihm sehen wir einen Mann, der seine sexuelle Identität verbergen und irgendwie überleben muss – auch wenn dazu manchmal Dinge notwendig sind, die ihn nicht gerade stolz machen. Dennoch tut er, was er tun muss und leistet seinen ganz persönlichen Beitrag in diesem furchtbaren Krieg.

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