Die Schwestern von Krakau: Roman
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Die Schwestern von Krakau ist das erste Buch, das ich von Bettina Storks gelesen habe. Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen und in mehreren Städten: Krakau, Fellbach bei Stuttgart und Paris. 1941-43: Rigobert, Käthe und Lilo Wagner leben als Volksdeutsche in Krakau. Rigobert Wagner ist Arzt, seine Tochter Lilo Apothekerin, sie arbeitet in der Apotheke unter dem Adler (Apteka pod Orłem). Die Apotheke liegt mitten im Krakauer Ghetto. 1943: Nachdem Käthe an Lungenentzündung gestorben ist, baut Rigobert geistig immer mehr ab, er wird vergesslich und redet unzusammenhängend und wirr. Stets fragt er nach Helene, seiner jüngsten Tochter. Helene ist 1936 ohne Zustimmung und Wissen ihrer Eltern nach Paris gegangen. Nur selten meldet sie sich bei Lilo. In Paris bekommt sie ein Kind von ihrem jüdischen Lebensgefährten Samuel Altmann. 2017: Tatjana, Lilos Enkelin, erfährt von Edith, dass Helenes Sohn Simon kürzlich mit 77 Jahren in Paris verstorben ist, dabei gingen die Wagners immer davon aus, dass Helene und ihr Sohn 1943 in Paris an Fleckfieber gestorben seien. Simon wuchs nach Helenes Tod in einer französischen Familie auf, und Edith ist seine Enkelin. Tatjana fährt nach Krakau, die Stadt, in der ihre Großmutter und ihre Urgroßeltern bis zum Jahr 1943 gelebt hatten. In Krakau besichtigt sie die Apotheke, in der ihre Großmutter gearbeitet hatte. Der Inhaber der Apotheke, Tadeusz Pankiewicz, war im polnischen Widerstand aktiv. Sie lernt den Historiker Adam Nowak kennen. Dieser hatte zunächst einige Vorbehalte gegenüber Tatjana und ihrer Familie, legte diese jedoch ab, nachdem er erfahren hatte, dass Lilo mit Tadeusz Pankiewicz zusammengearbeitet hatte, den er sehr verehrt und bewundert. Bettina Storks gelingt es, historische und fiktive Ereignisse und Personen zu einer spannenden Familiengeschichte zusammenzuführen. Einige Kapitel handeln von der jüdischen Widerstandskämpferin Gusta Davidson Dränger. Lilo hilft Gusta auf der Flucht vor den Nazis, dabei bezeichnet Gusta Lilo, Helene und sich als „Die Schwestern von Krakau“. Neben den historischen und fiktiven Charakteren steht die Stadt Krakau im Mittelpunkt des Romans, es ist die Stadt Oskar Schindlers und die Geburtsstadt von Papst Johannes Paul II. Auschwitz ist nur fünfzig Kilometer entfernt. Sehr gern habe ich mit Tatjana und Adam Krakau besichtigt und sie auf die Burg Wawel und in das jüdische Viertel Kazimierz begleitet. Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und eine große Leseempfehlung.
Paris, 2016: Kurz nach dem Tod ihres Vaters Simon Mercier deckt Edith ein lange vergessenes Geheimnis ihrer Familie auf. Anscheinend war Simon ein angenommenes Kind, dessen jüdischer Vater Opfer einer großen Razzia im Jahr 1942 wurde. Doch wie ist ihr Vater in die Familie Mercier gekommen? Was geschah mit Simons Mutter Helene? Und warum hat niemand aus ihrer Familie darüber gesprochen? So viele Fragen stehen im Raum. Edith fängt an zu recherchieren und trifft dabei im Stuttgarter Raum auf ihre Cousine Tatjana. Zusammen machen die zwei Frauen sich auf die Suche nach Antworten. Krakau 1936: Die zwei Schwestern Helene und Lili Wagner wachsen wohlbehütet und in Wohlstand als Volksdeutsche in Krakau auf. Trotzdem verlässt die rebellische Helena 1936 die Familie und geht nach Paris. Lili bleibt in Krakau und arbeitet in einer polnischen Apotheke. Ziemlich schnell kommt sie dahinter, welche Rolle die Apotheke und ihr Inhaber im jüdischen Widerstand spielen. Mein Leseeindruck: Vor einigen Jahren war ich selbst in Krakau und war gespannt und voller Vorfreude auf das neue Werk von Bettina Storks. Die Autorin hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Ich bin nach wenigen Seiten tief in die Geschichte eingetaucht. Durch die immerwährenden Perspektivwechsel, und dies sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, ist die Geschichte facettenreich, spannungsvoll und aufschlussreich. Ungeschönt und mit einer emotionalen Wucht erzählt Bettina Storks von historischen Ereignissen, über die Schrecken des Holocaust und die Grausamkeiten, die die jüdische Bevölkerung erleiden musste. Das Ganze verbindet sie bewegend und kraftvoll mit fiktiven Elementen zu einer packenden Familiengeschichte, deren Sog man nicht entkommen kann. Die Erzählung springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, und jedes Kapitel enthüllt neue Geheimnisse und Verbindungen zwischen den beiden Zeitebenen. Der Roman ist ein Meisterwerk! Fazit: Die Geschichte hat mich so tief berührt! Es war ein wahrer Lesegenuss!

Ein eindrücklicher Roman, absolut lesenswert auch wenn das Thema schwer ist. Am Ende lösen sich alle Fragen auf dank der verschiedenen Erzählstränge. Die Autorin macht Lust auf mehr.
🇵🇱 Wieder ein beeindruckender und hervorragend recherchierter historischer Roman 🇵🇱
👩❤️👩 Meine Meinung 👩❤️👩 Diese Geschichte musste ich erst einmal sacken lassen, bevor ich meine Gedanken zu meiner Meinung verfassen kann. Wie immer muss ich bei den Geschichten von Bettina Storks ihre hervorragende und ausführliche Recherche erwähnen. Auch in diesem Buch hat sie wieder Fakten aus der Vergangenheit mit Schicksalen von eindrucksvollen Personen verbunden und so ist ein eindringlicher Roman entstanden der, beim Lesen, viele Gefühle in mir geweckt hat. Man fühlt mit den Personen mit, im Heute wie im Damals und bewundert ihren Mut, ihre Stärke, trotz Angst, Wut und Trauer. Auch während des Lesens habe ich mir immer wieder Bilder von genannten Orten, erwähnten echten Persönlichkeiten und Denkmalen ergoogelt. So lernte ich während des Lesens sogar noch viele geschichtliche Begebenheiten kennen, die ich vorher nicht wusste. Starke Frauen sind auch immer der große Pluspunkt in Bettina Storks Romanen, aber hier hat sich mir, neben Lilo, eine andere Frau ins Herz geschlichen, die Hausdame Zofia. Sie war immer zur Stelle, hat vieles gesehen und gehört, aber immer zur Familie Wagner gehalten, in guten wie in schlechten Zeiten. Das war wieder ein großartiger Roman, den man nicht so locker und leicht weglesen kann, sondern der richtig tief geht und mich nach der letzten Seite noch weiterhin beschäftigen wird.
Ein eindringliches, aufwühlendes und berührendes Buch. Es erzählt von einer zerrissenen Familie getrennt durch den Krieg und dem jüdischen Widerstand.
Ich habe bereits im Januar ein Jahreshighlight. Bettina Storks ist eine Garantin für Geschichten, die emotional berühren und historisch gut recherchierten Hintergrund bieten. Dieses Mal erhalten wir einen tiefen Einblick in die Geschichte Krakaus. Wie während der deutschen Besatz der jüdische Widerstand wuchs. Ein Aspekt, der kaum bekannt ist und deshalb umso wertvoller ist. Dazu gibt es zwei Familiengeschichten, die unterschiedlich verlaufen aber dennoch auf gewissen Weise miteinander verbunden sind. Dieses Buch ist heute wichtiger denn je, die Erinnerungskultur muss aufrecht gehalten werden.

Ein wahres Meisterwerk und absolutes Lesehighlight!
Zitat: „Die Geschichte vergisst nichts, nur die Menschen“ Seite 561! Was für ein grandioses, intensives und unter die Haut gehendes Leseerlebnis! Wieder einmal hat Bettina Storks mit ihrem Roman „Die Schwestern von Krakau“ ein wahres Meisterwerk erschaffen und mich mit ihrer Schreibkunst tief beeindruckt! Auf den Leser wartet eine hervorragend aufgebaute, durchdachte und exzellent recherchierte Geschichte, die unglaublich atmosphärisch ist, voller emotionaler Szenen steckt und mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat. Ein Roman gegen das Vergessen, der einem betroffen und sprachlos macht, zu Tränen bewegt und berührt, zum Nachdenken und Reflektieren anregt und einen dankbar macht im Jetzt leben zu können. Die faszinierenden und authentisch dargestellten Charaktere, die die Autorin so facettenreich mit all ihren Ecken und Kanten erschaffen hat, haben es mir leicht gemacht ihre Gedanken, Emotionen und Handlungen 1 zu 1 auf mich zu übertragen und das Erlebte hautnah mit ihnen zu teilen. Bettina Storks versteht es einfach mit ihrer unglaublich feinfühligen und sensiblen Art zwischenmenschliche Gefühle zu beschreiben. Die Hauptschauplätze des Romans sind Krakau und Paris, an denen die Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen im Jahr 2017 und der Zeit von 1941-1946 stattfindet und aus der Sicht von Èdith , Tatjana, Lilo, der Widerstandskämpferin Gusta und Simon erzählt wird. Als Simon Mercier 2017 in Paris stirbt, entdeckt seine Tochter Èdith, das ihr Vater ihr einen Teil seines Lebens vorenthalten hat. Auf der Suche nach den deutsch-polnischen Wurzeln ihrer Familie lernt sie ihre Großcousine Tatjana aus Fellbach kennen und beide spüren direkt ein unsichtbares und vertrautes Band zwischen sich. Èdith nimmt ihre Recherche in Paris und Tatjana in Krakau auf und das, was sie auf ihren Reisen dabei Erfahrung bringen, hat mir die besondere Geschichte von Krakau in der Zeit des Nationalsozialismus auf eine neue und ganz andere Weise näher gebracht. Es hat mich beeindruckt, wie intensiv und eindringlich Bettina Storks in Lilos und Gustas Erzählpart das Zusammenleben der damaligen Bevölkerung, zu denen die polnischen und volksdeutschen Bewohner, die Verfolgten, die Widerstandskämpfer und die deutschen Besatzer gehörten, beschrieben hat und dabei deren Angst, Ungewissheit, Entsetzen, Verzweiflung, Leid, Hoffnung, Mut, Kampf um Gerechtigkeit, Identität und Freiheit, die Suche nach Liebe in unheilvollen Zeiten und die Willfährigkeit der Besatzer, zum Ausdruck bringen konnte. Anhand schriftlicher Hinterlassenschaften von historischen Persönlichkeiten hat die Autorin ungeschönt die Ereignisse in Krakau mit der fiktiven Familiengeschichte verknüpft und bei mir so viel Gänsehautmomente ausgelöst und mich sprachlos gemacht. Wie unterschiedlich Menschen mit dem Erlebten umgehen kommt im Buch auch zu Sprache, einige verbannen es aus ihren Gedanken und ihrem Gedächtnis, andere teilen ihre Erfahrungen und Erinnerungen damit sie nicht vergessen werden. Das auch heute noch Spuren, Sünden und Wunden der Vergangenheit in den Köpfen einzelner Menschen und sichtbar im Stadtbild von Krakau sind, fasst die Autorin durch Tatjanas Reisen nach Krakau ebenfalls sehr feinfühlig in Worte. Sehr ergreifend fand ich die Geschehnisse zum Ende hin, als alle losen Enden langsam zusammengeführt werden und auch die letzten Familiengeheimnisse aufgedeckt wurden. Mein Fazit: Ich habe gespürt, wieviel Herzblut, Zeit und Liebe Bettina Storks in diesen Roman hineingesteckt hat. Unendliche Sterne und eine absolute Leseempfehlung gibt es von mir für diesen ganz besonderen Buchschatz, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Das große Schweigen Paris 2017: Nach dem Tod ihres Vaters Simon entdeckt Édith, dass er deutsch-polnisch-jüdische Eltern hatte, in den Wirren des 2.WK aber in der französische Familie Mercier gelandet und aufgewachsen ist. Édiths Tante Adi, Simons (Zieh?-)Schwester ist älter als er und behauptet, er wäre nicht adoptiert, sondern ihr richtiger Bruder. Doch in Simons Unterlagen findet Édith die Namen seiner leiblichen Eltern, Samuel Altmann und Helene Wagner, und den Hinweis auf Verwandte in Fellbach. Dort leben Dora und Tatjana, die Tochter und die Enkelin von Helenes schon verstorbener Schwester Lilo. Sie wussten, dass Helene ein Kind hatte, das aber angeblich mit ihr zusammen mit 4 Jahren gestorben ist. Dora geht das alles zu nah, sie kann sich (noch) nicht damit befassen. Aber Édith und Tatjana forschen in Paris und Krakau, wo die Familie Wagner damals gelebt hat, nach. Dabei stoßen sie auf die „Apotheke unter dem Adler“, in der Lilo gearbeitet hat, die aber auch eine Anlaufaufstelle für Verfolgte und Widerständler war. Bettina Storks verbindet die Geschichte des polnische Widerstandes mit der einer deutschen Familie, die schon mehrere Generationen vor dem 2. WK in Krakau lebte und plötzlich von einer Minderheit zur Besatzungsmacht wird, sowie deren Nachfahren Jahrzehnte später, die so gut wie nichts aus dieser Zeit wissen. „Für mich war Krakau immer eine Stadt, die wir unter einer Nebelglocke liegt. Fremd, undurchdringbar, geheimnisvoll. Auf diese Weise habe ich das Schweigen meiner Großmutter mitgetragen.“ (S. 113) Dabei wird die Handlung überwiegend aus Lilos Sicht ab 1941 und Tatjanas und Édiths heutigem Blickwinkel erzählt. Die historischen Rückblicke stützen sich auf das Tagebuch der Widerstandskämpferin Gusta Draenger und die Memoiren des Krakauer Apothekers Thadeusz Pankiewicz, die wichtige Rollen im Buch spielen. Mich haben vor allem Gustas und Lilos Geschichten gefesselt. Gusta wird zusammen mit ihrem Mann zu einer Leitfigur des jüdischen Widerstandes, schreibt nach ihrer Verhaftung heimlich ihre Erlebnisse auf und kann sie vor den Nazis verstecken. Lilo ist schon 30 aber noch ledig, lebt bei ihren Eltern und arbeitet in Pankiewicz‘ Apotheke. Lilo und ihre Schwester Helene wurden streng katholisch erzogen. Helene ist aber schon vor Jahren aus der Familie ausgebrochen und nach Paris gegangen. Seitdem ist sie zu Hause einerseits eine Persona non grata, wird Lilo wegen ihrer Schönheit und Intelligenz andererseits aber immer als Vorbild hingestellt. „Je länger Helene fort war, desto stärker schien deren Aura in der Villa zu strahlen, und Lilo blieb nur der Schatten.“ (S. 282) Dass sie weiter in der Apotheke des Ghettos arbeitet, stört ihre Eltern besonders, auch, weil es gefährlich ist. Als sie entdeckt, welche Rolle Thadeusz im Widerstand spielt, muss sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen will. „Haltung und Handeln sind oft zwei verschiedene Dinge. Besonders in diesen Zeiten, wo alles verdreht ist.“ (S. 202) Sie ist zwischen der Pflicht gegenüber ihren Eltern und dem von der Kirche gepredigten Mitgefühl und Nächstenliebe hin- und hergerissen. Und nur das polnische Hausmädchen Zofia scheint zu sehen, was sie alles leistet. Während mir die Erzählstränge der Vergangenheit gut gefielen, hatte ich mit denen in der Gegenwart so meine Probleme. Édith und Tatjana sind um die 50, gestandene Frauen, leben aber unbewusst mit den Erlebnissen, Erfahrungen und vor allem dem Schweigen ihre Vorfahren. Sie kreisen viel um sich selbst, alles wird bis ins Detail analysiert. Tatjana lernt in Krakau den Historiker Adam kennen, der Pankiewicz‘ Nachlass verwaltet und in meinen Augen ein sehr voreingenommener und unsympathischer Charakter ist. Obwohl sie das ähnlich empfindet, wehrt sie sich kaum, sondern gibt ihm in allem Recht. Bettina Storks „Die Schwestern von Krakau“ ist ein bewegendes Buch #gegendasvergessen, ein Zeitzeugnis des jüdischen Widerstandes gegenüber dem „normalen“ Leben in Krakau, beruhend auf wahren Begebenheiten. Lilo, Gusa, Pankiewicz und ihre Weggefährten haben mir imponiert. Aber leider haben mich der häufige Wechsel der insgesamt 4 Erzählstimmen und die verschiedenen Zeitstränge etwas gestört, da der Lesefluss dann immer unterbrochen wurde. Es hätte mir gereicht, wenn die Handlung auf die Vergangenheit beschränkt worden wäre.

Ein beeindruckender historischer Roman, der in zwei Zeitschienen erzählt wird. Wir befinden uns in Krakau, Paris und Baden-Württemberg. Edith entdeckt nach dem Tod ihres Vaters in Paris, dass dieser Wurzeln im Krakau vor dem 2. Weltkrieg gehabt haben muss. Außerdem findet sie verwandschaftliche Beziehungen zu Familie Wagner in BW. Wie hängt das zusammen? Ihre Großcousine Tatjana begibt sich auf Spurensuche nach Krakau und findet die Spuren ihrer Großmutter Lilo, die in einer polnischen Apotheke bis kurz vor Kriegsende beschäftigt war. Doch wieso hat diese nie etwas von dieser Zeit erzählt? Und wie hängt das alles zusammen? Bettina Storks erzählt eine spannende Familiengeschichte, die uns viel von den schlimmen Ereignissen, den damaligen Problemen und ihren Auswirkungen bis in die nachfolgenden Generationen mitleben und mitfühlen lässt. Wir erfahren viel über den polnischen Widerstand während der Nazizeit. Mutig Stellung zu beziehen, auch gegen den Zeitgeist und unter Lebensgefahr. Diese Zeitschiene fand ich sehr interessant und gut geschildert. Nicht wirklich nahe gekommen sind mir Edith und Tatjana. Auch die psychologischen Erklärungen das Gefühlslebens der "Enkelgeneration" war mir nicht immer schlüssig. Das erschien mir manchmal weit hergeholt. Allerdings hat mir gefallen, dass der Roman den Anstoß gibt, sich auch heute mit dieser Thematik zu beschäftigen und nicht zu vergessen. Lesenswert!
Hat mir gut gefallen
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Die Schwestern von Krakau ist das erste Buch, das ich von Bettina Storks gelesen habe. Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen und in mehreren Städten: Krakau, Fellbach bei Stuttgart und Paris. 1941-43: Rigobert, Käthe und Lilo Wagner leben als Volksdeutsche in Krakau. Rigobert Wagner ist Arzt, seine Tochter Lilo Apothekerin, sie arbeitet in der Apotheke unter dem Adler (Apteka pod Orłem). Die Apotheke liegt mitten im Krakauer Ghetto. 1943: Nachdem Käthe an Lungenentzündung gestorben ist, baut Rigobert geistig immer mehr ab, er wird vergesslich und redet unzusammenhängend und wirr. Stets fragt er nach Helene, seiner jüngsten Tochter. Helene ist 1936 ohne Zustimmung und Wissen ihrer Eltern nach Paris gegangen. Nur selten meldet sie sich bei Lilo. In Paris bekommt sie ein Kind von ihrem jüdischen Lebensgefährten Samuel Altmann. 2017: Tatjana, Lilos Enkelin, erfährt von Edith, dass Helenes Sohn Simon kürzlich mit 77 Jahren in Paris verstorben ist, dabei gingen die Wagners immer davon aus, dass Helene und ihr Sohn 1943 in Paris an Fleckfieber gestorben seien. Simon wuchs nach Helenes Tod in einer französischen Familie auf, und Edith ist seine Enkelin. Tatjana fährt nach Krakau, die Stadt, in der ihre Großmutter und ihre Urgroßeltern bis zum Jahr 1943 gelebt hatten. In Krakau besichtigt sie die Apotheke, in der ihre Großmutter gearbeitet hatte. Der Inhaber der Apotheke, Tadeusz Pankiewicz, war im polnischen Widerstand aktiv. Sie lernt den Historiker Adam Nowak kennen. Dieser hatte zunächst einige Vorbehalte gegenüber Tatjana und ihrer Familie, legte diese jedoch ab, nachdem er erfahren hatte, dass Lilo mit Tadeusz Pankiewicz zusammengearbeitet hatte, den er sehr verehrt und bewundert. Bettina Storks gelingt es, historische und fiktive Ereignisse und Personen zu einer spannenden Familiengeschichte zusammenzuführen. Einige Kapitel handeln von der jüdischen Widerstandskämpferin Gusta Davidson Dränger. Lilo hilft Gusta auf der Flucht vor den Nazis, dabei bezeichnet Gusta Lilo, Helene und sich als „Die Schwestern von Krakau“. Neben den historischen und fiktiven Charakteren steht die Stadt Krakau im Mittelpunkt des Romans, es ist die Stadt Oskar Schindlers und die Geburtsstadt von Papst Johannes Paul II. Auschwitz ist nur fünfzig Kilometer entfernt. Sehr gern habe ich mit Tatjana und Adam Krakau besichtigt und sie auf die Burg Wawel und in das jüdische Viertel Kazimierz begleitet. Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und eine große Leseempfehlung.
Paris, 2016: Kurz nach dem Tod ihres Vaters Simon Mercier deckt Edith ein lange vergessenes Geheimnis ihrer Familie auf. Anscheinend war Simon ein angenommenes Kind, dessen jüdischer Vater Opfer einer großen Razzia im Jahr 1942 wurde. Doch wie ist ihr Vater in die Familie Mercier gekommen? Was geschah mit Simons Mutter Helene? Und warum hat niemand aus ihrer Familie darüber gesprochen? So viele Fragen stehen im Raum. Edith fängt an zu recherchieren und trifft dabei im Stuttgarter Raum auf ihre Cousine Tatjana. Zusammen machen die zwei Frauen sich auf die Suche nach Antworten. Krakau 1936: Die zwei Schwestern Helene und Lili Wagner wachsen wohlbehütet und in Wohlstand als Volksdeutsche in Krakau auf. Trotzdem verlässt die rebellische Helena 1936 die Familie und geht nach Paris. Lili bleibt in Krakau und arbeitet in einer polnischen Apotheke. Ziemlich schnell kommt sie dahinter, welche Rolle die Apotheke und ihr Inhaber im jüdischen Widerstand spielen. Mein Leseeindruck: Vor einigen Jahren war ich selbst in Krakau und war gespannt und voller Vorfreude auf das neue Werk von Bettina Storks. Die Autorin hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Ich bin nach wenigen Seiten tief in die Geschichte eingetaucht. Durch die immerwährenden Perspektivwechsel, und dies sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, ist die Geschichte facettenreich, spannungsvoll und aufschlussreich. Ungeschönt und mit einer emotionalen Wucht erzählt Bettina Storks von historischen Ereignissen, über die Schrecken des Holocaust und die Grausamkeiten, die die jüdische Bevölkerung erleiden musste. Das Ganze verbindet sie bewegend und kraftvoll mit fiktiven Elementen zu einer packenden Familiengeschichte, deren Sog man nicht entkommen kann. Die Erzählung springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, und jedes Kapitel enthüllt neue Geheimnisse und Verbindungen zwischen den beiden Zeitebenen. Der Roman ist ein Meisterwerk! Fazit: Die Geschichte hat mich so tief berührt! Es war ein wahrer Lesegenuss!

Ein eindrücklicher Roman, absolut lesenswert auch wenn das Thema schwer ist. Am Ende lösen sich alle Fragen auf dank der verschiedenen Erzählstränge. Die Autorin macht Lust auf mehr.
🇵🇱 Wieder ein beeindruckender und hervorragend recherchierter historischer Roman 🇵🇱
👩❤️👩 Meine Meinung 👩❤️👩 Diese Geschichte musste ich erst einmal sacken lassen, bevor ich meine Gedanken zu meiner Meinung verfassen kann. Wie immer muss ich bei den Geschichten von Bettina Storks ihre hervorragende und ausführliche Recherche erwähnen. Auch in diesem Buch hat sie wieder Fakten aus der Vergangenheit mit Schicksalen von eindrucksvollen Personen verbunden und so ist ein eindringlicher Roman entstanden der, beim Lesen, viele Gefühle in mir geweckt hat. Man fühlt mit den Personen mit, im Heute wie im Damals und bewundert ihren Mut, ihre Stärke, trotz Angst, Wut und Trauer. Auch während des Lesens habe ich mir immer wieder Bilder von genannten Orten, erwähnten echten Persönlichkeiten und Denkmalen ergoogelt. So lernte ich während des Lesens sogar noch viele geschichtliche Begebenheiten kennen, die ich vorher nicht wusste. Starke Frauen sind auch immer der große Pluspunkt in Bettina Storks Romanen, aber hier hat sich mir, neben Lilo, eine andere Frau ins Herz geschlichen, die Hausdame Zofia. Sie war immer zur Stelle, hat vieles gesehen und gehört, aber immer zur Familie Wagner gehalten, in guten wie in schlechten Zeiten. Das war wieder ein großartiger Roman, den man nicht so locker und leicht weglesen kann, sondern der richtig tief geht und mich nach der letzten Seite noch weiterhin beschäftigen wird.
Ein eindringliches, aufwühlendes und berührendes Buch. Es erzählt von einer zerrissenen Familie getrennt durch den Krieg und dem jüdischen Widerstand.
Ich habe bereits im Januar ein Jahreshighlight. Bettina Storks ist eine Garantin für Geschichten, die emotional berühren und historisch gut recherchierten Hintergrund bieten. Dieses Mal erhalten wir einen tiefen Einblick in die Geschichte Krakaus. Wie während der deutschen Besatz der jüdische Widerstand wuchs. Ein Aspekt, der kaum bekannt ist und deshalb umso wertvoller ist. Dazu gibt es zwei Familiengeschichten, die unterschiedlich verlaufen aber dennoch auf gewissen Weise miteinander verbunden sind. Dieses Buch ist heute wichtiger denn je, die Erinnerungskultur muss aufrecht gehalten werden.

Ein wahres Meisterwerk und absolutes Lesehighlight!
Zitat: „Die Geschichte vergisst nichts, nur die Menschen“ Seite 561! Was für ein grandioses, intensives und unter die Haut gehendes Leseerlebnis! Wieder einmal hat Bettina Storks mit ihrem Roman „Die Schwestern von Krakau“ ein wahres Meisterwerk erschaffen und mich mit ihrer Schreibkunst tief beeindruckt! Auf den Leser wartet eine hervorragend aufgebaute, durchdachte und exzellent recherchierte Geschichte, die unglaublich atmosphärisch ist, voller emotionaler Szenen steckt und mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat. Ein Roman gegen das Vergessen, der einem betroffen und sprachlos macht, zu Tränen bewegt und berührt, zum Nachdenken und Reflektieren anregt und einen dankbar macht im Jetzt leben zu können. Die faszinierenden und authentisch dargestellten Charaktere, die die Autorin so facettenreich mit all ihren Ecken und Kanten erschaffen hat, haben es mir leicht gemacht ihre Gedanken, Emotionen und Handlungen 1 zu 1 auf mich zu übertragen und das Erlebte hautnah mit ihnen zu teilen. Bettina Storks versteht es einfach mit ihrer unglaublich feinfühligen und sensiblen Art zwischenmenschliche Gefühle zu beschreiben. Die Hauptschauplätze des Romans sind Krakau und Paris, an denen die Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen im Jahr 2017 und der Zeit von 1941-1946 stattfindet und aus der Sicht von Èdith , Tatjana, Lilo, der Widerstandskämpferin Gusta und Simon erzählt wird. Als Simon Mercier 2017 in Paris stirbt, entdeckt seine Tochter Èdith, das ihr Vater ihr einen Teil seines Lebens vorenthalten hat. Auf der Suche nach den deutsch-polnischen Wurzeln ihrer Familie lernt sie ihre Großcousine Tatjana aus Fellbach kennen und beide spüren direkt ein unsichtbares und vertrautes Band zwischen sich. Èdith nimmt ihre Recherche in Paris und Tatjana in Krakau auf und das, was sie auf ihren Reisen dabei Erfahrung bringen, hat mir die besondere Geschichte von Krakau in der Zeit des Nationalsozialismus auf eine neue und ganz andere Weise näher gebracht. Es hat mich beeindruckt, wie intensiv und eindringlich Bettina Storks in Lilos und Gustas Erzählpart das Zusammenleben der damaligen Bevölkerung, zu denen die polnischen und volksdeutschen Bewohner, die Verfolgten, die Widerstandskämpfer und die deutschen Besatzer gehörten, beschrieben hat und dabei deren Angst, Ungewissheit, Entsetzen, Verzweiflung, Leid, Hoffnung, Mut, Kampf um Gerechtigkeit, Identität und Freiheit, die Suche nach Liebe in unheilvollen Zeiten und die Willfährigkeit der Besatzer, zum Ausdruck bringen konnte. Anhand schriftlicher Hinterlassenschaften von historischen Persönlichkeiten hat die Autorin ungeschönt die Ereignisse in Krakau mit der fiktiven Familiengeschichte verknüpft und bei mir so viel Gänsehautmomente ausgelöst und mich sprachlos gemacht. Wie unterschiedlich Menschen mit dem Erlebten umgehen kommt im Buch auch zu Sprache, einige verbannen es aus ihren Gedanken und ihrem Gedächtnis, andere teilen ihre Erfahrungen und Erinnerungen damit sie nicht vergessen werden. Das auch heute noch Spuren, Sünden und Wunden der Vergangenheit in den Köpfen einzelner Menschen und sichtbar im Stadtbild von Krakau sind, fasst die Autorin durch Tatjanas Reisen nach Krakau ebenfalls sehr feinfühlig in Worte. Sehr ergreifend fand ich die Geschehnisse zum Ende hin, als alle losen Enden langsam zusammengeführt werden und auch die letzten Familiengeheimnisse aufgedeckt wurden. Mein Fazit: Ich habe gespürt, wieviel Herzblut, Zeit und Liebe Bettina Storks in diesen Roman hineingesteckt hat. Unendliche Sterne und eine absolute Leseempfehlung gibt es von mir für diesen ganz besonderen Buchschatz, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Das große Schweigen Paris 2017: Nach dem Tod ihres Vaters Simon entdeckt Édith, dass er deutsch-polnisch-jüdische Eltern hatte, in den Wirren des 2.WK aber in der französische Familie Mercier gelandet und aufgewachsen ist. Édiths Tante Adi, Simons (Zieh?-)Schwester ist älter als er und behauptet, er wäre nicht adoptiert, sondern ihr richtiger Bruder. Doch in Simons Unterlagen findet Édith die Namen seiner leiblichen Eltern, Samuel Altmann und Helene Wagner, und den Hinweis auf Verwandte in Fellbach. Dort leben Dora und Tatjana, die Tochter und die Enkelin von Helenes schon verstorbener Schwester Lilo. Sie wussten, dass Helene ein Kind hatte, das aber angeblich mit ihr zusammen mit 4 Jahren gestorben ist. Dora geht das alles zu nah, sie kann sich (noch) nicht damit befassen. Aber Édith und Tatjana forschen in Paris und Krakau, wo die Familie Wagner damals gelebt hat, nach. Dabei stoßen sie auf die „Apotheke unter dem Adler“, in der Lilo gearbeitet hat, die aber auch eine Anlaufaufstelle für Verfolgte und Widerständler war. Bettina Storks verbindet die Geschichte des polnische Widerstandes mit der einer deutschen Familie, die schon mehrere Generationen vor dem 2. WK in Krakau lebte und plötzlich von einer Minderheit zur Besatzungsmacht wird, sowie deren Nachfahren Jahrzehnte später, die so gut wie nichts aus dieser Zeit wissen. „Für mich war Krakau immer eine Stadt, die wir unter einer Nebelglocke liegt. Fremd, undurchdringbar, geheimnisvoll. Auf diese Weise habe ich das Schweigen meiner Großmutter mitgetragen.“ (S. 113) Dabei wird die Handlung überwiegend aus Lilos Sicht ab 1941 und Tatjanas und Édiths heutigem Blickwinkel erzählt. Die historischen Rückblicke stützen sich auf das Tagebuch der Widerstandskämpferin Gusta Draenger und die Memoiren des Krakauer Apothekers Thadeusz Pankiewicz, die wichtige Rollen im Buch spielen. Mich haben vor allem Gustas und Lilos Geschichten gefesselt. Gusta wird zusammen mit ihrem Mann zu einer Leitfigur des jüdischen Widerstandes, schreibt nach ihrer Verhaftung heimlich ihre Erlebnisse auf und kann sie vor den Nazis verstecken. Lilo ist schon 30 aber noch ledig, lebt bei ihren Eltern und arbeitet in Pankiewicz‘ Apotheke. Lilo und ihre Schwester Helene wurden streng katholisch erzogen. Helene ist aber schon vor Jahren aus der Familie ausgebrochen und nach Paris gegangen. Seitdem ist sie zu Hause einerseits eine Persona non grata, wird Lilo wegen ihrer Schönheit und Intelligenz andererseits aber immer als Vorbild hingestellt. „Je länger Helene fort war, desto stärker schien deren Aura in der Villa zu strahlen, und Lilo blieb nur der Schatten.“ (S. 282) Dass sie weiter in der Apotheke des Ghettos arbeitet, stört ihre Eltern besonders, auch, weil es gefährlich ist. Als sie entdeckt, welche Rolle Thadeusz im Widerstand spielt, muss sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen will. „Haltung und Handeln sind oft zwei verschiedene Dinge. Besonders in diesen Zeiten, wo alles verdreht ist.“ (S. 202) Sie ist zwischen der Pflicht gegenüber ihren Eltern und dem von der Kirche gepredigten Mitgefühl und Nächstenliebe hin- und hergerissen. Und nur das polnische Hausmädchen Zofia scheint zu sehen, was sie alles leistet. Während mir die Erzählstränge der Vergangenheit gut gefielen, hatte ich mit denen in der Gegenwart so meine Probleme. Édith und Tatjana sind um die 50, gestandene Frauen, leben aber unbewusst mit den Erlebnissen, Erfahrungen und vor allem dem Schweigen ihre Vorfahren. Sie kreisen viel um sich selbst, alles wird bis ins Detail analysiert. Tatjana lernt in Krakau den Historiker Adam kennen, der Pankiewicz‘ Nachlass verwaltet und in meinen Augen ein sehr voreingenommener und unsympathischer Charakter ist. Obwohl sie das ähnlich empfindet, wehrt sie sich kaum, sondern gibt ihm in allem Recht. Bettina Storks „Die Schwestern von Krakau“ ist ein bewegendes Buch #gegendasvergessen, ein Zeitzeugnis des jüdischen Widerstandes gegenüber dem „normalen“ Leben in Krakau, beruhend auf wahren Begebenheiten. Lilo, Gusa, Pankiewicz und ihre Weggefährten haben mir imponiert. Aber leider haben mich der häufige Wechsel der insgesamt 4 Erzählstimmen und die verschiedenen Zeitstränge etwas gestört, da der Lesefluss dann immer unterbrochen wurde. Es hätte mir gereicht, wenn die Handlung auf die Vergangenheit beschränkt worden wäre.

Ein beeindruckender historischer Roman, der in zwei Zeitschienen erzählt wird. Wir befinden uns in Krakau, Paris und Baden-Württemberg. Edith entdeckt nach dem Tod ihres Vaters in Paris, dass dieser Wurzeln im Krakau vor dem 2. Weltkrieg gehabt haben muss. Außerdem findet sie verwandschaftliche Beziehungen zu Familie Wagner in BW. Wie hängt das zusammen? Ihre Großcousine Tatjana begibt sich auf Spurensuche nach Krakau und findet die Spuren ihrer Großmutter Lilo, die in einer polnischen Apotheke bis kurz vor Kriegsende beschäftigt war. Doch wieso hat diese nie etwas von dieser Zeit erzählt? Und wie hängt das alles zusammen? Bettina Storks erzählt eine spannende Familiengeschichte, die uns viel von den schlimmen Ereignissen, den damaligen Problemen und ihren Auswirkungen bis in die nachfolgenden Generationen mitleben und mitfühlen lässt. Wir erfahren viel über den polnischen Widerstand während der Nazizeit. Mutig Stellung zu beziehen, auch gegen den Zeitgeist und unter Lebensgefahr. Diese Zeitschiene fand ich sehr interessant und gut geschildert. Nicht wirklich nahe gekommen sind mir Edith und Tatjana. Auch die psychologischen Erklärungen das Gefühlslebens der "Enkelgeneration" war mir nicht immer schlüssig. Das erschien mir manchmal weit hergeholt. Allerdings hat mir gefallen, dass der Roman den Anstoß gibt, sich auch heute mit dieser Thematik zu beschäftigen und nicht zu vergessen. Lesenswert!