Die Räuberbraut

Die Räuberbraut

Taschenbuch
3.94
TuchhändlerHunsrückBänkelsängerinTrauring

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Beschreibung

Das Leben an der Seite eines Räuberhauptmanns
Um 1800: Die achtzehnjährige Juliana zieht mit ihrem Vater und ihren Schwestern als Bänkelsänger durch den Hunsrück. Eines Tages lernt sie den berüchtigsten Räuberhauptmann der Gegend kennen. Der «Schinderhannes» umwirbt sie, verführt sie, liebt sie. Nach kurzer Zeit heiraten sie. Doch was als romantisches Abenteuer beginnt, wird schon bald bittere Realität: Juliana findet sich in einem verhängnisvollen Strudel aus bedingungsloser Liebe und Brutalität, Flucht und Verfolgung wieder …
Ein faszinierender Roman über eine der schillerndsten Gestalten der deutschen Geschichte
Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
496
Preis
10.30 €

Autorenbeschreibung

Astrid Fritz studierte Germanistik und Romanistik in München, Avignon und Freiburg. Als Fachredakteurin arbeitete sie anschließend in Darmstadt und Freiburg und verbrachte mit ihrer Familie drei Jahre in Santiago de Chile. Zu ihren großen Erfolgen zählen «Die Hexe von Freiburg», «Die Tochter der Hexe», «Turm aus Licht», «Der dunkle Himmel». Astrid Fritz lebt in der Nähe von Stuttgart.

Beiträge

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Alle
4

Mit „Die Räuberbraut“ entführt uns Astrid Fritz in die Welt des berühmt-berüchtigten Schinderhannes, der um die Jahrhundertwende die Gegend im Hunsrück unsicher gemacht hat. Erschienen ist der Roman im Juli 2017 bei Wunderlich. 1800, Nahe Weyerbach: Juliana Blasius zieht als Bänkelsängerin zusammen mit ihrem Vater und ihrer Schwester durch die Gegend, als sie den Räuberhauptmann Johannes Durchdenwald kennenlernt. Schnell verliebt sie sich in ihn und schließt sich ihm und seiner Räuberbande an. Fortan führt sie ein unstetes Leben, dass sie an viele unterschiedlich Orte entlang des Rheins führt. Was als großes Abenteuer und Spaß beginnt, hat aber auch recht schnell seine Schattenseiten. Mit „Die Räuberbraut“ ist Astrid Fritz ein interessanter Roman über den berühmtesten Räuberhauptmann seiner Zeit gelungen. Eindringlich schildert die Autorin die verschiedenen Aspekte des Lebens als die Frau an seiner Seite. Anfangs ist alles noch sehr unbekümmert und fröhlich, mit der Zeit schleichen sich aber auch immer mehr kritische Töne ein. Ich finde, dieser Wandel wurde gut eingefangen. Der Schreibstil ist gut zu lesen, hat mich aber erst mit der Zeit mehr gepackt. Gerade zu Beginn wirkte das Ganze auf mich wie ein deutscher Heimatfilm, weil auch die wörtliche Rede an die verschiedenen Dialekte und Begriffe der Zeit angepasst ist. Wir lernen auch viele Begriffe aus dem Rotwelsch, die Sprache der Räuber, kennen. So ungewohnt und komödienhaft ich die Sprache des Buches zunächst auch empfand, so macht sie das Buch auch deutlich authentischer. Im weiteren Verlauf ist dies immer mehr in den Hintergrund gerückt und letztendlich fand ich es passend und stimmig. Auf jeden Fall ist dies auch ein guter Indikator für die sicher teils aufwendige Recherchearbeit der Autorin. Mit der Zeit habe ich auch immer mit den Personen im Buch mitgefühlt. Anfangs war mir das Ganze viel zu kitschig und zu sehr von der rosaroten Brille Julianas geprägt und ich muss ehrlich gestehen, dass ich sogar ein wenig enttäuscht war von dem Buch. Je mehr die Geschichte jedoch voranschritt und sich immer mehr kritische Töne eingeschlichen haben, umso mehr konnte mich das Schicksal von Juliana und ihrem Johannes mitnehmen. Ich habe ihre Sorgen geteilt, konnte nachvollziehen, warum sie ihren Hannes so lange verklärt hat und war traurig über ihr Schicksal. Auf der anderen Seite darf man natürlich nicht vergessen, dass das hier eine Geschichte ist über einen Räuber und Verbrecher und der Frau an seiner Seite ist. Wir werden in diesem Buch Zeuge eines neuen Rechtssystems. Napoleon Bonaparte hat dem linksrheinischen Gebiet seine Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gebracht, während das rechtsrheinische deutsch blieb. Dabei legt der Fokus aber eindeutig auf der einfachen Bevölkerung und den Menschen, die diese neuen Gesetze ausführen. Napoleon spielt in diesem Buch keine größere Rolle. Insgesamt ist dies ein Roman, der erst durch Fortschreiten der Geschichte an Kraft gewinnt. In einem ausführlichen Nachwort legt Astrid Fritz dar, was zu den beiden Personen Johannes Bückler und Juliana Blasius bekannt ist. An die historischen Fakten wurde sich gehalten. Für mich immer ein großer Pluspunkt bei einem historischen Roman. Die Quellenlage war sicher besser als bei einem Mittelalterroman, aber auch hier steckt sicher viel Arbeit dahinter alle Informationen zu sammeln und zu einer spannenden Geschichte zu vereinen. Neben dem Nachwort wird der Roman auch noch durch ein umfangreiches Glossar abgerundet. Kartenmaterial gab es im ebook keines und auch auf ein Personenverzeichnis wurde verzichtet. Was allerdings verschmerzbar ist, da die Anzahl der Personen überschaubar ist. Fazit: Hier wurde ein interessanter historischer Roman über einen berühmten und berüchtigten Räuberhauptmann geschaffen, der für mich persönlich erst mit der Zeit überzeugen konnte. Gerade auch durch die Sprache wurde das 19. Jahrhundert zum Leben erweckt. Wer gerne eine historischen Roman lesen möchte, der die einfache Bevölkerung in den Fokus rückt, ist bei Astrid Fritz wunderbar aufgehoben. 3,5 Sterne gibt es hierfür von mir.

4.5

Liebe macht blind und in Julianas Fall tut sie mehr als das. An manchen Stellen war ich komplett entgeistert wie vollkommen und hoffnungslos sie dem Schinderhannes verfallen ist. Andererseits waren die romantischen Seiten der Beziehung durchaus gut nachvollziehbar, wenn man bedenkt wie jung Juliana ist, als sie sich in Johannes verliebt. Letztlich kann ich hier aber nicht zur Gänze aus meiner Haut und muss einen halben Punkt abziehen. Da ist mir insgesamt zu viel gefühlsmäßige Übertreibung drin. Nichtsdestotrotz ist die Story wieder einmal top recherchiert und toll geschrieben. Ganz so wie ich es von Astrid Fritz gewohnt bin. Eine Position auf meiner Lieblingsbuch-Liste hat es absolut verdient.

3

Hervorragend recherchiert, wenig emotional „Die Räuberbraut“ von Astrid Fritz erschien 2017 als gebundenes Buch im Wunderlich-Verlag. Dabei handelt es sich um einen historischen Roman, dessen Handlung im deutsch-franzöischen Grenzgebiet des 19. Jahrhunderts verortet ist. Juliana und Magaret Blasius, Töchter eines Bänkelsängers, halten die Zustände zu Hause nicht mehr aus und beschließen daher, sich der wohlhabenden Räuberbande des Schinderhannes anzuschließen. Beide junge Frauen haben sich in den attraktiven und charismatischen Räuberhauptmann verguckt, in weiterer Folge heiraten Juliana und der Schinderhannes auch kirchlich. In der ersten Zeit herrscht in der Bande scheinbar Harmonie und Wohlstand, doch dieses „schöne Leben“ zeigt der jungen Juliana auch bald seine Schattenseiten. Meine Meinung: Die Figur Juliana „Julchen“ bleibt für mich zu flach. Für jemanden, der auf die große Liebe seines Lebens getroffen ist, fallen die Schilderungen aus ihrer Perspektive für meinen Geschmack zu wenig emotional aus, beim Lesen sind zu keinem Zeitpunkt ihre Emotionen auf mich übergesprungen. Auch die anderen Figuren bleiben für mich flach, weil sich sowohl Verhalten als auch zur Schau gestellte Emotionen der einzelnen männlichen bzw. weiblichen Charaktere für mich zu wenig unterschieden. Gerade in der ersten Hälfte des Buches bin ich mit den erwähnten Namen, Rufnamen und Orten nicht mehr mitgekommen – hier hätte mir eine historische Landkarte der Region, sowie ein Namensverzeichnis im Buch sehr weiter geholfen. Überhaupt hat mich die erste Hälfte des Buches kaum fesseln können, so dass ich öfters überlegt habe, das Buch abzubrechen. In der zweiten Hälfte nimmt die Handlungsdichte stark zu, das letzte Viertel des Buches hat mich dann gefesselt. Für mich bestehen die positiven Aspekte dieses Werkes darin, dass es sehr gut recherchiert war und die einzelnen Personen, sowie die Rahmenhandlung, von Fakten gedeckt ist. Ebenso gefällt es mir, dass die alte Juliana auf ihr Leben zurückblickt und so vieles in ihrer Erinnerung auflebt. Fazit: Hervorragend recherchiert, wenig emotional

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