Die Lügnerin

Die Lügnerin

Hardcover
3.357

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Beschreibung

Nichts an diesem Roman ist wahr. Aber alles stimmt. 

In einer abgeschiedenen Privatklinik sitzt eine Frau und behauptet schier Unglaubliches: Sie könne so gut lügen, dass alles, was sie erzählt, über kurz oder lang wahr wird. Mit jeder Sitzung, in der sie ihre Lebensbeichte ablegt – eine spektakuläre Geschichte voller Betrug und Bereicherung, unheimlicher Zufälle und überirdischen Glücks – wird ihre Therapeutin unsicherer. Was, wenn die Frau die Wahrheit sagt? 

Und auch sie selbst kann sich dem Einfluss dieser hochbegabten Erfinderin alternativer Realitäten kaum mehr entziehen. Als in der Klinik selbst die seltsamsten Dinge geschehen, beginnt die Therapeutin, das Ausmaß dieser fantastischen Kraft zu verstehen. Und auch, dass sie längst Teil davon geworden ist.

***

»Man muss kein Prophet sein, um zu sehen, dass für Friedemann Karigs amüsanten Roman über Zufall und Wahrsagerei, Schicksal und Scharlatane aller Art die Sterne günstig stehen.«Denis Scheck

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
224
Preis
23.70 €

Autorenbeschreibung

Friedemann Karig, geboren 1982, studierte Medienwissenschaften, Politik, Soziologie und VWL und schreibt unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, das SZ-Magazin, Die Zeit und jetzt. Er  moderierte das für den Grimme-Preis nominierte Format „Jäger&Sammler“ von „funk“, dem jungen Online-Angebot von ARD und ZDF. Mit Samira El Ouassil betreibt er den Podcast "Piratensender Powerplay". Dschungel war sein literarisches Debüt, zuvor erschien 2017 sein Buch Wie wir lieben. Vom Ende der Monogamie. Das von ihm 2021 zusammen mit Samira El Ouassil verfasste Buch Erzählende Affen wurde zum Bestseller und für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Karig lebt in Berlin und in München.  

Beiträge

16
Alle
4

Nichts an diesem Roman ist wahr! Oder doch?

Im In einer abgeschiedenen Privatklinik sitzt eine Frau und behauptet schier Unglaubliches: Sie könne so gut lügen, dass alles, was sie erzählt, über kurz oder lang wahr wird. Mit jeder Sitzung, in der sie ihre Lebensbeichte ablegt – eine spektakuläre Geschichte voller Betrug und Bereicherung, unheimlicher Zufälle und überirdischen Glücks – wird ihre Therapeutin unsicherer. Was, wenn die Frau die Wahrheit sagt? Ist unsere Identität nichts als die Summe der Geschichten, die wir über uns erzählen? Gehört das Lügen zur menschlichen Natur? Was ist eigentlich Realität, was Fiktion? Warum lügen wir? Der Autor führt uns episodenhaft durch einzelne Stationen des Lebens der Hauptfigur Clara, wobei für den Leser immer weniger klar wird, was erfunden ist und welche Nebenfigur und Handlung sich tatsächlich ereignet hat. Das ist durchaus unterhaltsam, regt zum Nachdenken an, hallt nach. Nur wird Karigs literarisches Gedankenexperiment dabei leider zu selten zu einer packenden Lektüre. Die Erzählerin springt nicht immer linear von Handlungsstrang zu Handlungsstrang, philosophische Anmerkungen zur Sinnhaftigkeit und Funktion der Lüge nehmen mit Fortschreiten der Erzählung zu, das Ende lässt einen fasziniert und etwas verwirrt zurück. Zum Teil fühlt man sich in einen Roman von Kafka oder einen Film von Christopher Nolan (Inception, Tenet, Interstellar) versetzt. Insgesamt ein nachdenklicher Roman, der einen über die Lektüre hinaus beschäftigt und mir insgesamt großen Spaß gemacht hat! Empfehlenswert!

2

Lügenkonstrukt oder Fiebertraum ?

Der Klappentext und das Cover von „Die Lügnerin“ haben mich sehr angesprochen. Leider haben Claras (Lügen)Geschichten und Karigs Schreibstil nichts bei mir ausgelöst. Zwischenzeitlich wollte ich einfach nur aus dem Fiebertraum aufwachen. Insgesamt waren mir auch die Figuren auch noch im letzten Kapitel komplett fern. Ich habe mich gefragt was mir die Story geben sollte.

5

Wahrheit oder Lüge? Ein großartiges Buch.

“Die Lügnerin” von Friedemann Karig zieht den Leser in einen Strudel zwischen Wahrheit und Lüge. Im Institut sitzt Clara Konrad bei einer psychologischen Beraterin und erzählt ihre Geschichte. Clara ist eine Lügnerin und hat nun damit aufgehört. Die Psychologin ist hin-/hergerissen zwischen dem Glauben an die Wahrheit oder der Lüge. “Lügen bedeutet nicht immer erfinden. Wir lassen weg,selektieren, kuratieren, übertreiben ein wenig. Bis alles stimmt.” (POS.399) Da stellt sich die Frage: Ist eine Lüge schlecht? Oder kommt es darauf an was man damit bezweckt? Clara lügt so gut, dass es wahr wird. Clara kann die Menschen aufgrund der Ängste, Wünsche und Gedanken manipulieren. Der Glaube an die Vorstellung, die Macht der Suggestion zeigt die Realität. Clara lebt immer mehr in dieser Welt und doch spürt man ihre Einsamkeit. Die Psychologin fragt Clara, ob sie eine Göttin oder Heldin sein möchte? Sie erzählt ihr von der griechischen Göttin Psyche, die in die Unterwelt hinabstieg um ihren Geliebten zu retten. Amor. Das heißt, der Geist rettet die Liebe. So merkt Clara, dass die Psychologin noch gar nichts verstanden hat. Ihre Arbeit im “Zentrum” als Wahrsagerin füllt Clara bestens aus und als sie der Kundin Siri Morgenstern eine zutreffende Zukunft prognostiziert nimmt das Schicksal seinen Lauf. Siri versucht Clara von deren Gabe zu überzeugen und die beiden Damen fordern die Vorhersehung oder das Glück in Las Vegas heraus. Und Siri hat recht, Clara hat die Gabe, die Zukunft zu manipulieren, das eigene Leben in die vermeintlich optimalen Bahnen zu lenken. Im Laufe der Zeit werden Siri und Clara langsam eins, die beiden Damen passen zu gut. Oder ist dies alles nur erfunden? Eine wahrhaftig gute Lüge? Der Autor zieht den Leser in die Abgründe von Fiktion und Wirklichkeit. Die Realität stellt er als eine Abfolge von Sinneseindrücken und unseren Interpretationen davon dar. Ein Unding, dass es sich bei diesen extremen Geschichten um die Wahrheit handeln soll und doch kann die Psychologin die Tatsache, dass seltsame Dinge in der Privatklinik geschehen nicht erklären. Kann Clara ihre Lügen, ihre Gedanken, ihren Glauben in eine Realität umwandeln? Die Protagonistin erzählt in der Ich-Form ihre unglaubliche (wahre?) Geschichte. Der Autor zieht mit seinem flüssigen Schreibstil den Leser in diese komplexe Erzählung. Auch die Psychologin kann sich Clara nicht entziehen und ist längst in deren Erfindungen gefangen. Die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet, die Story mehr als fesselnd, einnehmend und verwirrend. Die Geschehnisse und Realitäten werden manipulativ ausgearbeitet, als Leser wird man in die Irre geführt oder doch nicht, gibt es überhaupt eine Logik? Ein perfektes Ende für dieses Buch schließt die Erzählung ab und lässt den Leser noch lange Zeit über Fiktion und Wirklichkeit nachdenken.

5

Lässt gekonnt und fesselnd die Grenzen zwischen Wahrheit/Wahrnehmung und Lüge/Interpretation verschwimmen!

2.5

Irgendwie so gar nicht meins wenn ich ehrlich bin. Leider hatte das Buch auf 200 Seiten Längen und war nicht das womit ich gerechnet hatte und wurde daher enttäuscht! Schade

Irgendwie so gar nicht meins wenn ich ehrlich bin. Leider hatte das Buch auf 200 Seiten Längen und war nicht das womit ich gerechnet hatte und wurde daher enttäuscht! Schade
5

Ein wundervoller Roman über die fließende Grenze zwischen Wahrheit, Fantasie und Lüge. Die Protagonistin ist in einer Klinik und erzählt ihrer Therapeutin von ihrem Leben, dabei behauptet sie, dass ihre Lügen sich immer bewahrheiten würden. In unterschiedlichen Dialogen und Sentenzen stellt Clara Konrad (selbst ausgedachter Name der Protagonistin) ihre perfektionierten Lügen dar. Ob beim Wahrsagen am Telefon, im Gespräch mit ihrer Nachbarin, oder im Casino mit Siri, Clara Konrad wird geglaubt, obwohl man es vielleicht nicht sollte. Und wie Clara sagt: eine Lüge bewahrheitet sich, sobald sie (von anderen und sich selbst) geglaubt wird. Sie kann selbst ihre Wahrheit nicht mehr von ihren Lügen abgrenzen. Der Roman stellt auf anschauliche, humorvolle und spannende Art und Weise dar, wie Lügen in die Wahrheit verstrickt werden. Und wie philosophisch die Frage nach Lügen und dem Grund für das Lügen ist. Gibt es nur negative Lügen? Sind manche Lügen moralisch annehmbar? Friedemann Karig hat die Geschichte in seinen Schreibstil verwebt. Es wird nie klar, ob es jetzt die Wahrheit oder eine Lüge ist. Aus einem perfekten Tanz von Geschichte und Schreibe wird ein perfekter Tanz von Wahrheit und Lüge. Ganz große Leseempfehlung!

4

"Die Lügnerin “ von Friedemann Karig hat mich von der Optik, als auch vom Klappentext her sehr angesprochen Allein das Cover sagt so viel aus und ich freute mich immens auf dieses Buch. Der Schreibstil ist sehr einnehmend und angenehm zu lesen. Die Atmosphäre hat etwas sehr Schwereloses, aber auch bedrückendes und melancholisches an sich. Hierbei erfahren wir alles aus der Sicht von Clara. Clara ist eine sehr faszinierende Persönlichkeit. Clara hat sich ihre eigene Welt erschaffen und ist dabei eigentlich ununterbrochen auf der Suche nach sich selbst. Sie nennt sich Clara, aber wer ist sie wirklich und wie kann man in einem Leben, das nur aus Lügen besteht, überhaupt überleben? Clara sagt, wenn du nur fest an etwas glaubst, dann wird es auch wahr. Ein Satz, der so essentiell und wahr ist. Ich mochte sie sehr. Ihre unerschütterliche, ihre verletzliche und sanfte Art. Denn was wir hier sehen, ist viel mehr als nur eine Clara. Es sind Facetten ihrer vielschichtigen Persönlichkeit. Doch welche ist die wahre Clara? Diese Geschichte ist sehr leise und melancholisch, aber auch kraftvoll und laut. Sie lässt so viele Emotionen für sich sprechen. Wut, Angst, Hilflosigkeit. Diese Geschichte ist anders als alles, was ich bisher gelesen habe. Clara lässt uns an ihrem Leben teilhaben. Sie erzählt uns Dinge, die mich unfassbar berührt haben, die mich aber auch nachdenklich stimmten. Denn eins ist mehr als offensichtlich. Irgendwann hat Clara ihr eigenes Ich verloren. Einerseits fand ich es unglaublich interessant und überaus faszinierend. Aber auf der anderen Seite konnte die Spannung nicht immer konstant aufrechterhalten werden. Man muss sich dieser Geschichte öffnen, um sie wirklich fühlen und verstehen zu können. Sicher nichts, was einem oft begegnet. Zumal man nie weiß, was Lüge und was Wahrheit ist. Insgesamt fand ich es nicht schlecht, auch wenn mir manchmal etwas mehr Schärfe gefehlt hat. Es verfügt über eine große Sensibilität. Denn trotz all der Lügen erfahren wir, was für ein Mensch Clara wirklich ist. Fazit: Friedemann Karig hat mit „Die Lügnerin“ mal etwas völlig Neues erschaffen, was mir so noch nie begegnet ist. Sensibel, sanft und vielschichtig. Eine Geschichte, die so verletzlich und voller Lügen aufgebaut ist, dass man die Wahrheit oft nicht erkennen kann. Insgesamt nicht schlecht, auch wenn mir hin und wieder etwas Spannung und Schärfe gefehlt hat.

Post image
4

Ein rasanter Roman, der einen in einen Strudel der Geschichten zieht, ausspuckt und das Gefühl hinterlässt, der Protagonistin auf den Leim gegangen zu sein. Das Ende muss erst einmal sacken...

4

Hochinteressante Ansichten und Gedanken über das Lügen. Was ist Wahrheit? Gibt es das Schicksal? Sind wir nur die Summe unserer Geschichten? Verworrene Handlung, aber absolut passend, wenn man es vor dem Aspekt des Lügens betrachtet.

3

Keine Ahnung was mir dieses Buch sagen will. Ein paar schlaue Gedanken dabei und irgendwie regt es zum Nachdenken an. Deshalb 3 Sterne. Ansonsten einige Längen (bei 200 Seiten), viel Wirrwarr und am Ende weiß ich nicht, was ich glauben soll.

Keine Ahnung was mir dieses Buch sagen will. Ein paar schlaue Gedanken dabei und irgendwie regt es zum Nachdenken an. Deshalb 3 Sterne. Ansonsten einige Längen (bei 200 Seiten), viel Wirrwarr und am Ende weiß ich nicht, was ich glauben soll.
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