Die Liebhaberinnen

Die Liebhaberinnen

E-Book
3.44

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
E-Book
Seitenzahl
209
Preis
9.99 €

Beiträge

5
Alle
4

A story about two different women, two different destinies in the conservative society of Austria in the 1960s, where a woman is nobody without a man. "Wenn einer ein Schicksal hat, dann ist es ein Mann. Wenn einer ein Schicksal bekommt, dann ist es eine Frau." - If anyone has a destiny, it's a man. If anyone gets a destiny, it's a woman. Brigitte, a city girl, is dreaming about marrying a promising man, Heinz, to stop working and have a stable future. She's doing everything to win him, he is her whole life. Paula, a village girl, wants to study in a sewing workshop and see the world, but she falls in love with an alcoholic and faces many difficulties in her very young age. Elfriede Jelinek uses a very strong and vivid language to describe a hard life of a woman at the fullest. The story is very sarcastic and ironic, makes you pity the main characters but at the same time despise them. Each of the characters - Brigitte, Paula, Heinz, Erich, Susi, and so on - are showed from different perspectives, so a reader can see the preconditions for their behaviors. I cannot say that I enjoyed the book, this word cannot be used for such stories. But it definitely left an imprint inside me and a lot of things to think about.

Belastend aber wichtig

Weiß gar nicht, was ich davon halten soll. Der Schreibstil und die Sprache sind für mich anstrengend zu lesen gewesen und fühlen sich hart an - genau wie das Leben eben jener beiden Protagonistinnen, die in den 1960gern zwischen Selbstverwirklichung und dem Zwang gesellschaftlicher Strukturen stehen. Bin froh, dass sich eben jene Strukturen für Frauen bereits wesentlich gebessert haben, auch wenn wir noch einen langen Weg vor uns haben. Die Macht, die damals gegenüber Frauen ausgeübt wurde, wird hier sehr gewaltvoll beschrieben, ein weiterer Aspekt, der mich bein Lesen sehr ausgebremst hat. Gebe dem Buch daher keine Bewertung - ein Lesevergnügen war es mit Sicherheit nicht, aber ein umso wichtigeres Thema.

5

Ich bin nach diesem Buch ein Riesen Elfriede jelinek Fan! So ein sprachlich impulsives Buch, so gewaltig und in die Tiefe gehend, großartig. Ich bin begeistert 🤩

0.5

Habe alles an diesem Buch gehasst

4

Es passiert nicht oft, dass man einen neuen Umgang mit der deutschen Sprache kennenlernt. In ihrem Blick auf die Entfaltungsmöglichkeiten von zwei Arbeiterinnen benutzt die Autorin eine brutale, groteske Stakkatosprache, die das harte Leben und die kaum vorhandenen Möglichkeiten der Protagonistinnen unglaublich widerspiegelt. Die Sätze sind kurz, die Sätze wiederholen sich, die Sätze sind scharf. "so ist im laufe der jahre ein natürlicher kreislauf zustandegekommen: geburt und einsteigen und geheiratet werden und wieder aussteigen und die tochter kriegen, die hausfrau oder verkäuferin, meist hausfrau, tochter steigt ein, mutter kratzt ab, tochter wird geheiratet, steigt aus, springt ab vom trittbrett, kriegt selbst die nächste tochter, ..." "schrecklich, dieses langsame sterben. und die männer und die frauen sterben gemeinsam dahin, der mann hat dabei noch etwas abwechslung, er bewacht seine frau wie ein hofhund von draußen, er bewacht sie beim sterben. und die frau bewacht von drinnen den mann, die weiblichen sommergäste, ihre tochter und das wirtschaftsgeld, das nicht versoffen werden soll. und der mann bewacht von draußen seine frau, die männlichen sommergäste, die tochter und das wirtschaftsgeld., damit er etwas abzweigen kann zum saufen. und so sterben sie sich gegenseitig an. und die tochter kann es gar nicht mehr erwarten, endlich auch sterben zu dürfen, und die eltern kaufen für den tod der tochter schon ein: leintücher und handtücher und geschirrtücher und einen gebrauchten kühlschrank. da bleibt sie wenigstens tot aber frisch." Es bereitet mir wenig mehr Freude als ein solch schönes Zusammenspiel von Form und Inhalt. Ist das jetzt Soialvoyeurismus (shoutout an "Common People" von Pulp), von oben herab? Vielleicht, aber ich finde nicht - mir scheint es einfach nur ehrlich, das nicht versucht wird, hier irgendetwas zu romantisieren oder zu relativieren. Für viele Leute ist das Leben hart und bietet wenig Platz für Schönheit, da wäre schöne Sprache unpassend. So wird soziale Wirklichkeit dargestellt (hoffentlich ist diese Wirklichkeit ein wenig veraltet und es hat sich gebessert, aber wer weiß schon wie es in Österreich zugeht).

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