Die kleine Schwester

Die kleine Schwester

von Raymond Chandler·Buch 2 von 4
Hardcover
3.79
KrimiKultKultdetektivPolizist

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Beschreibung

Orfamay Quest kommt aus der Provinz nach Los Angeles. Sie sorgt sich um ihren vermissten Bruder. Das ist die Version, die sie Privatdetektiv Philip Marlowe auftischt. Die Spur führt hinter die Kulissen von Hollywood, wo Orfamays große Schwester ein Leinwandstar ist. Marlowe gerät in eine Welt aus Gangstern und Glamour, Cops und Fedoras. Ein Meisterwerk mit wunderbarster Film-noir-Atmosphäre. Und gleichzeitig eine gnadenlose Entlarvung der Traumfabrik. Fortsetzung der Neuedition der ›Philip-Marlowe‹-Romane. Chandlers großer Hollywood-Roman in brillanter Neuübersetzung von Robin Detje. Mit einem Nachwort von Michael Connelly.
Haupt-Genre
Krimis
Sub-Genre
Roman Noir
Format
Hardcover
Seitenzahl
352
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Raymond Chandler, geboren 1888 in Chicago, wuchs in England auf. Er übte verschiedenste Berufe aus, bevor er ab 1932 ernsthaft zu schreiben begann. Chandler wurde nicht nur mit seinen Romanen um den Privatdetektiv Philip Marlowe zum Klassiker der Kriminalliteratur. Er verfasste auch berühmte Drehbücher für Billy Wilder und Alfred Hitchcock. Raymond Chandler starb 1959 in La Jolla, Kalifornien.

Beiträge

4
Alle
5

PHILIP MARLOWE IN HÖCHSTFORM

Der fünfte Roman mit Philip Marlowe von Raymond Chandler. Erschienen erstmals 1949 - hier in der grandiosen Übersetzung von Robin Detje. Marlowe erhält den Auftrag, den vermissten Bruder von Orfamay Quest zu finden, einer unscheinbaren Sprechstundenhilfe aus Manhattan in Kansas (nicht in New York). Doch steckt mehr dahinter, als nur ein vermisster Junge vom Lande - das muss Marlowe schnell schmerzlich erfahren. Den plötzlich sieht er sich verstrickt in mindestens drei Mordfälle und in den Intrigen Hollywoods. Um seine Klientin zu schützen, lässt er Beweismittel unter den Tisch fallen und gerät nun ins Visier der Polizei von Los Angeles, und die geht nicht gerade zimperlich um, mit Privatschnüfflern, die sie auf dem Kieker haben. Dann ist da noch die sextolle Dolores, die ein Auge auf Marlowe geworfen hat sowie ein Gangster, der vielleicht nicht der ist, der er zu sein vorgibt - und nicht zu vergessen, die Halbschwester von Orfamay, eine Schauspielerin, auf dem Weg zum Weltruhm. Wie in allen Marlowe-Romanen verkörpert der Detektiv die Rolle des klassischen Hardboiled-Helden. Rauhe Schale aber das Herz am rechten Fleck und immer mit Blick auf die Gerechtigkeit. Seinen Klienten gegenüber höchst loyal, sofern diese sich keines Verbrechens schuldig gemacht haben. Auch dem Staatsanwalt gegenüber zeigt er Gesetzestreue - wohingegen die Cops es nicht immer allzu genau damit nehmen. Eine weitere großartige Geschichte um den einsamen Privatdetektiv, vielleicht sogar die bislang beste. Und - wie immer - lebt die Geschichte nicht nur von den Figuren, sondern weist einen spannenden Plot auf, der den Leser lange in Atem hält; und am Ende führt Marlowe alle Fäden zusammen und man erlebt eine Überraschung nach der nächsten, bis der Fall endlich gelöst ist. Von mir ganz dicke 5 von 5. Und eine ganz klare Empfehlung für alle Freunde des guten alten Krimi-Noir.

4

Raymond Chandler ist ein absoluter Meister seines Fachs und Die kleine Schwester stellt keine Ausnahme dar. Das düstere, glitzernde, kalte, heiße, unberechenbare und unkontrollierbare L.A. der 1940er Jahre, in der die Welt von harten Ermittlern etwas geordnet werden sollte, ist immer wieder einen Ausflug wert. Stilistisch und konzeptionell kann man an Chandler nichts aussetzen. Die neue Übersetzung ist schlichtweg hervorragend gelungen. Der Ton von Philip Marlowe, die zur Schau gestellte Männlichkeit und Coolness, die über jede Seite herrscht, kommt ausgezeichnet zur Geltung - ein großer Spaß, wenn man sich darauf einlassen kann. Wie immer jedoch lässt mich Chandler auch ratlos zurück. Bei jedem seiner Romane - ob im Original oder hier in der Übersetzung - muss ich mich stets dem mit Bestürzung dem Gefühl stellen: habe ich hier irgendetwas nicht mitbekommen? Wie sind wir bei dieser Schlussfolgerung gelandet? Hä? Und jetzt? Es ist als trieben der Autor und Philip Marlowe ihren Schabernack mit mir oder als würde ich unter partieller Amnesie leiden, sodas ich am Ende des Romans am liebsten wieder von vorn beginnen würde, nur um zu überprüfen, ob ich wesentliche Informationen überlesen oder schlichtweg nicht erkannt habe. Das ist aber vermutlich nur meine persönliche Note - mir fehlt eben die Figur des etwas trotteligen Sidekicks, der mir alles nochmal erklärt, die aber ein einsamer Wolf wie Marlowe nie in seinem Umfeld dulden würde.

3

Was für ein verrücktes Jahr ist das bitteschön? Ein Jahr auf jeden Fall, welches in Punkto „Was lese ich gerne? Von was sollte ich lieber die Finger lassen?“ gerade zum Ende hin einige Überraschungen (oder - je nach Standpunkt - auch nicht) bereithält. Durch Zufall bekam ich die Möglichkeit, die Neuübersetzung von „Die kleine Schwester“ von Raymond Chandler (Erstveröffentlichung: 1949) zu lesen. Nun, mein lesehungriges Ich überfüttert sich scheinbar gerne mal mit Dingen, die ihm (eigentlich) gar nicht wirklich schmecken. Und ich darf es jetzt anhand einer Rezension wieder ausbaden – tolle Wurst :-). Nun gut. Angesiedelt in Hollywood mit all seinen Stars, Sternchen, Glitzer-, Glamour- und sonst was für hin- und dahergelaufenen„Helden“ und einem schier unwiderstehlichen Privatermittler *roll eyes* namens Philip Marlowe kredenzt Herr Chandler den Leser:innen eine Welt, in der ich auf Gedeih und Verderb nicht leben wollen würde. Hier wimmelt es vor Lug und Betrug, vor schönem Schein, vor Mord, vor Korruption. Spätestens jetzt würde ich meinem kindlichen Ich, das von einer Karriere in eben diesem Metier „träumte“, davon abraten. Denn auch wenn sich in gut 70 Jahren einiges geändert hat: viele Probleme bleiben gleich, verlagern sich… Da es mein erster (und vermutlich gleichzeitig auch letzter) Chandler-Roman war, kann ich nicht sagen, ob und wie weit die Figur des Philip Marlowe sich entwickelt hat oder nicht – in „Die kleine Schwester“ wird er mir nach und nach eher unsympathisch. Auch das durchgehend transportierte mehr als fragwürdige Frauenbild hat mich (als Mann!) eher abgeschreckt. Nun gut, die geneigte Leserschaft muss bzw. sollte den damals geltenden „Zeitgeist“ bei der Lektüre „berücksichtigen“ – egal, wie man persönlich zu diesen Dingen steht. Der Fall ist einigermaßen verworren; es wird gemordet was das Zeug hält, als Leser*in weiß man nicht genau, woher Philip Marlowe seine „Informationen“ hat, es gibt viel (überflüssiges) Personal und die Unwiderstehlichkeit unseres Helden ist auf Dauer anstrengend und hat sich nach zwei Szenen abgenutzt. All das zeigt, dass auch Klassiker nicht automatisch das Recht auf eine Klassikerbenotung haben; von daher gebe ich drei bronzene Sterne und werde wohl doch wieder genauer auf die mir angebotene Lektüre schauen (müssen). ©kingofmusic

3

Ein interessanter noir-Krimi, mit sehr vielen verschiedenen Charakteren und daher für mich teilweise etwas difus. Wer tut was, warum und wo, war mir nicht immer ganz klar. Die Spannung war auch da, aber nie zwingend und das Ende war dann auch nur okay. Alles in allem fand ich das Buch gut, aber auch nicht mehr.

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